Eix Platja Daurada Hotel & SPA

Das Hotel lebt eindeutig von seiner Lage nah am Strand. Der "Rest" taugt bestenfalls für 2,5 - 3 Sterne. Abgewohnte Zimmer, schmuddelige und teils kaputte Teppiche auf den Etagen und lustloses, dafür aber freundliches Reinigungspersonal. Die Sauberkeit würde ich als "oberflächlich" bezeichnen. Gästestruktur bestand hauptsächlich aus Familien mit Kindern, aus Deutschland, Holland und Spanien. Sich auf keinen Fall auf den morgendlichen Handtuchkrieg einlassen. Das strapaziert zwar die Urlaubskasse, erhöht den Erholungsfaktor aber ungemein.

Wir hatten uns wegen etwas mehr Platzangebot und getrenntem Wohn- und Schlafraum für ein Appartment entschieden. Leider war aber in der Katalogbeschreibung nicht ersichtbar, dass einige Appartments "direkte Strassenlage" haben. Und als wenn das noch nicht reicht, gibt es auch noch welche direkt oberhalb der Haltestelle für die öffentlichen Verkehrsmittel, die sich nach gefühlter Entfernung, direkt neben dem Bett befindet. Als wir unser Appartment betraten, ging ich lärmmässig davon aus, dass wohl mehrere Fenster weit offen stehen würden. Dem war aber nicht so, leider. Zu den laufenden Motoren der pausierenden Linienbusse gesellten sich dann noch rollende Discotheken, Mopeds halbstarker Spanier und die vorbeibretternden Touristenbusse. Zur Krönung wurden dann noch, in den zwei Nächten, in denen wir dort verweilten, direkt unter unserem Zimmer Polizeisperren errichtet. In der ersten Nacht suchte die Guardia Zivil nach Terroristen, in der Zweiten die Policia Locale nach besoffenen Autofahrern. Und wenn es mal nichts zu kontrollieren gab, nutzte man halt die Zeit um lauthals miteinander zu kommunizieren. Besonders vom Strassenlärm betroffen sind die Appartments 3101 - 3107 im ersten Stock und parallel dazu die Appartments 3201 - 3207 im zweiten Stock. Zur Ehrenrettung der Hotelleitung sei allerdings gesagt, dass unserer Bitte nach Wechsel in einen ruhigeren Bereich entsprochen wurde. Zum Appartment selber sei gesagt, dass das Mobiliar abgewohnt war und die Ausstattung eher als spartanisch zu bezeichnen ist. Dafür sind zwei Fernseher vorhanden. Ein kleiner LCD im Wohnbereich und eine Röhre im Schlafzimmer. Je nach Nationalität des Vormieters kann es allerdings passieren, dass die deutschen Programme erst wieder gesucht und eingestellt werden müssen. Ein Safe ist vorhanden, allerdings mit Schlüssel, also nicht mit Code und kostet 15€ pro Woche. Die Reinigung des Appartments erfolgte eher oberflächlich.

In dieser Kategorie kann ich mich nur auf das Frühstück beziehen, dass von uns für 9€ pro Person und Tag vor Ort zum Appartment hinzugebucht wurde. Um es gleich vorweg zu nehmen, es war ein Fehler. Der sogenannte Saft, der dort morgens den Gästen zugemutet wird, ist eine mit Wasser gestreckte und kaum zu identifizierende Unverschämtheit, wird aber komischerweise trotzdem verzehrt. Die abgepackte Marmelade könnte die eingedickte Version eben jenes Saftes sein und beim Tee setzt man ebenfalls auf absolute Billigprodukte. Den Kaffee könnte man als "genießbar" beschreiben. Das beschränkte Wurst- und Käsesortiment rundet dieses Bild dann noch ab. Darf halt alles nicht viel kosten. Dieses Frühstück ist eines 4 Sterne Hotels nicht würdig. Im direkten Vergleich dazu bekommt man im Gran Vista eine wesentlich bessere Qualität.

Das Personal ist sehr freundlich und die Rezeption ist mit unserer Beschwerde bezüglich der Lage unseres Appartments sehr kulant umgegangen. Die Rezeption ist durchgängig mehrsprachig besetzt und die Verständigung ist überhaupt kein Problem. Selbst die sehr netten Damen im hoteleigenen Supermarkt verstehen und sprechen deutsch. Die Zimmerreinigung würde ich, wie an anderer Stelle schon beschrieben, eher als oberflächlich bezeichnen. Dafür sind aber alle nett.

Die Lage kann man durchaus als gut bis sehr gut bezeichnen. Es sind nur ein paar Hundert Meter bis ins "Ortszentrum". Dadurch ist es am Hotel eher ruhig, wenn man mal die Lage einiger Zimmer und Appartments außer Acht lässt, aber dazu an anderer Stelle mehr.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

An den beiden Pools ist eigentlich nichts auszusetzen, aber das wahre Drama spielt sich jeden Morgen um die Liegen, bzw. um die wenigen Sonnenschirme und Schattenplätze ab. Das muß man einfach mal gesehen haben, sonst glaubt man das nicht. Erwachsene Menschen aller Altersgruppen finden sich jeden Morgen bereits vor 8 Uhr, hinter der aus Plastikbändern gespannten Absperrung ein, um sich den besten Platz im Kampf gegen die Konkurenz zu sichern. Schlimm genug, dass es überhaupt einer Absperrung bedarf, um das frühest morgendliche (nächtliche) Reservieren der Liegen zu unterbinden. Aber so leicht geben sich die Hardcore-Reservierer nicht geschlagen. Dann reserviert man sich eben einen Platz vor der Absperrrung und so werden auf den untersten Stufen zum oberen Pool bereits die Handtücher platziert, um die Startreihenfolge für den allmorgendlichen Massenspurt treppauf festzulegen. Dieser beginnt offiziell um 8.30 Uhr, denn dann wird die Absperrung aufgehoben. Ein Bild für die Götter, wie diese, zu allem entschlossene Horde, nach Fall der Absperrung, im Schweinsgalopp die Stufen erklimmt. Und was noch viel amüsanter ist, am Strohdach der Begierde angekommen, werden umherstehende Plastikstühle als Platzhalter mit den Handtüchern bestückt, da die Liegen noch abgeschlossen sind. Zumindest ist das Revier dann aber schonmal markiert und erste Entspannung setzt bei den Kontrahenten ein. Unter den Bäumen auf der ehemaligen Wiese am unteren Pool, werden die Liegen so dicht gereiht, dass eine Besteigung eben jener nur noch von vorn möglich ist. Das Umblättern der Bild-Zeitung ist dann nur nach Absprache mit dem direkten Nachbarn möglich. Wer einen erholsamen Urlaub ohne morgendliche Massenspurts gegen zu allem entschlossene Kampftouris erleben möchte, der sollte 2,50€ pro Strandliege und 3,50€ pro Sonnenschirm einkalkulieren. Eine gute Investition, wie ich finde. Dafür verbringt man seinen Urlaub dann aber auch nicht vor der Tür des Supermarktes, über einem übel riechendem Gulli, vor den Toiletten, oder vor den Unterhaltungsgeräten mit entsprechender Lärmbeschallung. Vor allen Dingen, wo es doch nur ein paar Meter bis zum herrlichen Strand sind.