- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Hotel an sich ist sehr hübsch gebaut und eingerichtet. Es verfügt über einen Pool und eine Tischtennisplatte, weitere Freizeitangebote gibt es nicht. Wir hatten Halbpension gebucht; dabei besteht das Abendessen aus einem festen Menü, das am Tisch serviert wird, Salat und Dessert gibt es am Büffet. Gleich nach der Ankunft wurde uns vom Hotelchef Adamo Somaras angeboten, gegen einen Aufpreis von 4 EUR am Tag ein "schönes Zimmer" zu nehmen. Dabei war eine Klimaanlage eingeschlossen, um die es aber bei dem Angebot nicht gehen sollte. Wir bekamen dann ein Zimmer in der ersten Etage, ansonsten wären wir wahrscheinlich im Souterrain gelandet, wo die Fenster ebenerdig liegen. Die Klimaanlage haben wir nicht gebraucht - wegen Kontaktlinsen wäre es sowieso nicht möglich gewesen, sie zu verwenden. Die Gäste des Hotels sind überwiegend Deutsche und überwiegend Stammgäste. Vereinzelt sieht man auch mal Slowaken oder Franzosen. Der Altersdurchschnitt liegt bei ca. 40 bis 45 Jahren. Gleich vorweg: Wir würden dieses Hotel nicht mehr buchen - auch trotz des enorm günstigen Angebots vom Hotelchef für 17 EUR pro Person und Nacht. Die Nachteile im Ort und im Hotel sind einfach zu groß. Wir können uns auch nicht erklären, warum so viele Gäste so häufig wiederkommen. Tip: Bei allen Fragen und Problemen einfach Adamo ansprechen. Er kennt sich sehr gut auf der Insel aus und kann auch gute Routen zu Ausflugszielen empfehlen. Tip: Mietwagen niemals direkt beim Reiseveranstalter buchen. Dazu zuerst zu einem Autovermieter in Kokkini Hani oder Gouves gehen und ein sehr günstiges Angebot aushandeln. Dieses Angebot auf einem Prospekt bestätigen lassen und damit zu Adamo gehen. Sein Neffe vermietet Autos und man kann gut handeln. Man bekommt vielleicht nicht dieselben Konditionen wie bei anderen Vermietern, aber einen sehr günstigen Preis und eine völlig problemlose Abwicklung (Transfer am Vortag zum Hotel, Abholung am Hotel, Komplettversicherung). Tip: Der Supermarkt auf der gegenüberliegenden Straßenseite ist sehr günstig und die Verkäuferinnen sind sehr hilfsbereit - sprechen aber nur englisch. Tip: Unbedingt mal das Cafe bei den beiden Supermärkten ausprobieren. Auch hier spricht man englisch, und man bekommt hervorragenden Kuchen (Beispiel: ein Schokokuchen, ein griechischer Kaffee und eine 0.75l-Flasche Wasser kosten insgesamt 2.70 EUR). Tip: Die Bar "Makis" ist ein Geheimtip. Der Besitzer Makis tut wirklich alles für seine Gäste. Zu den Getränken gibt es gratis (!) Chips, Erdnüsse, Melonen- und Bananenstücke und was er gerade sonst noch so hat. Manchmal gibt er auch eine Lokalrunde aus. Wenn es Fußball im Fernsehen gibt, trifft sich hier das halbe Dorf. Tip: Am Strand von Gournes gibt es eine Taverne, die eine kleine Terrasse direkt am Meer hat. Dort haben wir hervorragend und sehr preisgünstig gegessen. Tip: Der Reiseleiter von 12-fly war sehr lustlos und auch nur nachmittags erreichbar. Dagegen ist der Reiseleiter von FTI sehr freundlich und hilfsbereit, zudem kommt er bereits zur Frühstückszeit ins Hotel.
Unser Zimmer entsprach dem griechischen Standard. Auffallend war, daß es eine sehr weiche und eine eher harte Matratze gab und daß wir die Betten erst zusammenschieben mußten. Im Zimmer befand sich ein Schrank mit 7 Kleiderbügeln und 4 Schubladen, zu jedem Bett gehörte ein Nachtkästchen mit Schublade, im Zimmer stand ein weiterer Tisch mit zwei Schubladen und zwei Trinkgläsern. Im Zimmer befand sich ein Fernseher. Dieser kostet aber Aufpreis und liefert ohne Bezahlung auch nur Rauschen. Vielleicht probiert mal jemand, ein handelsübliches Antennenkabel mitzunehmen - die Antennendose befindet sich etwa 1m entfernt an der Wand. Unser Zimmer verfügte noch über einen Balkon mit einem Tisch und zwei Stühlen, der mit zwei Schiebetüren (Glas bzw. Verdunkelung) abgetrennt war. Auf den Stühlen und dem Balkongeländer kann man problemlos nasse Kleidung trocknen. Der Balkon ging nach hinten in einen ziemlich ungepflegten Hinterhof mit Geräuschkulisse von der Nationalstraße. Das Bad ist recht spartanisch aber ok. Highlight ist ein an der Wand angebrachter Fön. Das Wasser schmeckte stark gechlort. Außerdem konnte man über das Lüftungssystem hören, was in anderen Zimmern gemacht wurde. Im Bad gab es keine Steckdosen, im Zimmer nur zwei, davon eine Schuko-Steckdose, eine Euro-Steckdose. Strom steht immer nur dann zur Verfügung, wenn der Zimmerschlüssel an einer bestimmten Stelle in der Wand eingesteckt wird. Da uns einige Stechmücken begegneten, empfehle ich, einen Mückenstecker oder ein Paral Mücken-Mobil mitzunehmen. Einen Stecker kann man auch im nahegelegenen Supermarkt unter dem Namen "Bayvap" kaufen.
Das Frühstück gibt es im Erato von 8 Uhr bis 9:30 Uhr. Es gibt Weißbrot und Graubrot, immer den gleichen Kuchen, den gleichen Käse und die gleiche Wurst. Ebenso gleich bleiben Müsli und Cornflakes, Marmelade (3 Sorten) und Honig. Es gibt Kaffee aus Konzentrat (schmeckt ok) und dünnen Orangensaftersatz (schmeckt grausig). Der Toaster für das Brot funktionierte von Anfang an nur zur Hälfte (2 von 4 Brotschlitzen), an manchen Tagen gar nicht; auf das geröstete Brot mußte man ewig warten. In 14 Tagen Aufenthalt hat sich am Frühstück praktisch nichts verändert. Lediglich bei den Keksen gab es kleinere Variationen. Der Rest war immer exakt gleich. Das Abendessen gibt es von 19 Uhr bis 21 Uhr. Es gibt ein Menü, das morgens bereits am Schwarzen Brett angeschlagen wird. Vorspeise und Hauptgang werden dabei serviert, Salat und Nachtisch kann man sich vom Büffet holen. Zu essen gab es weitgehend griechische Kost - und griechische Gerichte waren auch immer in Ordnung, teilweise sogar enorm lecker. Nichtgriechische Gerichte waren dagegen eine Katastrophe: Zweimal gab es "Minestrone" als Vorspeise - einmal völlig ohne Geschmack, einmal schmeckte sie als ob eine Flasche Essig in den Topf gefallen wäre. Die Pommes Frites, die es einmal zum Gyros gab, waren vollkommen kalt - obwohl wir Punkt 19 Uhr beim Essen waren. Der Salat war immer ok, wenn auch praktisch ohne Variation. Man konnte ihn selbst anmachen, unter anderem mit Olivenöl, das man im Haus auch kaufen kann (1.5l zu 6 EUR). Der Nachtisch war der Knaller: In 14 Tagen gab es nur an einem Abend keine Wassermelone sondern Vanilleis (das Eis mußte wohl weg, da sich bereits Kristalle gebildet hatten). Zugegeben: Die Wassermelone war immer sehr lecker und viel schmackhafter als in Deutschland. Aber in den zwei Wochen hätte man sich ruhig ein wenig mehr einfallen lassen können (z.B. Kuchen). Die Mahlzeiten werden im Hotelrestaurant eingenommen, das Frühstück kann man auch mit auf die Poolterrasse nehmen. Im Hotelrestaurant gibt es einen Nichtraucherbereich, der erstens viel zu klein ist (nur 3 Tische) und zweitens vom Raucherbereich nicht wirklich abgetrennt ist. Man sollte dazusagen, daß im Hotel immer viel geraucht wird - was mit dem Verkauf von Zigaretten zu 80ct pro Packung auch durchaus gefördert wird. Die Preise sind im Hotel enorm teuer. Eine Literflasche Wasser ist beim Abendessen noch das billigste mit 2 EUR (wenigstens darf man den Rest mit aufs Zimmer nehmen). Cola und andere Softdrinks (0.25l) kosten ebenfalls 2 EUR, Bier und Wein deutlich mehr. Auch Speisen außerhalb der gebuchten Mahlzeiten sind sehr teuer: Ein griechischer Salat kostet z.B. 4 EUR gegenüber 2.50 EUR bis 3 EUR in anderen Restaurants. Tip: Beim Abendessen nur eine Flasche Wasser bestellen, Gläser gibt es automatisch für alle. Anderweitige Getränke im nahegelegenen Supermarkt kaufen (z.B. 1.5l Wasser zu 30ct, Dose Cola zu 45ct, Bier zu 65ct).
Der Service im Hotel Erato ist eigentlich ok. Adamo, der Chef, spricht gut deutsch und hilft gerne bei allen Fragen. Er oder einer seiner Söhne ist auch fast immer verfügbar. Die Bedienung beim Abendessen besteht aus einem jungen Kellner, von dem wir immer noch nicht wissen, ob er auch ein Sohn von Adamo ist, und aus Maria. Maria spricht nur gebrochen deutsch; wenn sie mit einem "wie geht's" an den Tisch kommt und man etwas anderes als "gut" sagt, versteht sie es schon nicht mehr. Der junge Kellner spricht ein wenig mehr deutsch und ist sehr bemüht - wirklich vorbildlich! Das Zimmer wurde jeden Tag geputzt. Dabei wurden die Betten gemacht, die Schlafanzüge zusammengelegt, die Mülleimer geleert (letzteres wurde in 2 Wochen einmal vergessen). Frische Handtücher gab es alle 3-4 Tage.
Die Lage ist das größte Problem des Hotels. Es liegt im kleinen Ort Gournes, etwa 19 km von Heraklion entfernt. Die Transferzeit vom Flughafen Heraklion beträgt etwa 20-30 Minuten, der Weg zum Strand kann zu Fuß in etwa 10-15 Minuten zurückgelegt werden. Gournes ist leider ein ziemlich toter Ort. Es gibt zwei kleine Supermärkte in der gleichen Straße (der auf der anderen Straßenseite ist besonders empfehlenswert), ein Cafe und eine Bar ("Makis", ebenfalls sehr empfehlenswert). Wer größere Auswahl möchte, muß etwa 20 Minuten in den Nachbarort Kokkini Hani laufen, in dem es größere Supermärkte und mehrere Bars, Restaurants, Souvenirshops und auch Geldautomaten gibt. Nach Kokkini Hani - aber auch nach Heraklion, Chersonissos oder Malia - kommt man sehr gut mit dem Linienbus. Er fährt im Rhythmus von 30 Minuten praktisch direkt vor dem Hotel Erato ab. Die Busse sind sehr komfortabel, die Preise sehr günstig (nach Heraklion z.B. 1.20 EUR). Fahrkarten kann man direkt im Bus kaufen. Zum Hotel selbst: Auf der einen Seite verläuft direkt am Pool die Durchgangsstraße durch Gournes, die ganztägig von Touristenbussen und vom Linienbus nach Heraklion befahren wird. Auf der anderen Seite verläuft die große Nationalstraße zwischen Heraklion und Agios Nikolaos, die ebenfalls ganztägig befahren wird. Man ist also im Zimmer und am Pool immer mit Straßenlärm konfrontiert. Und als wäre es nicht genug, liegt das Erato auch noch in der Einflugschneise des Flughafens Heraklion. Dadurch konnten wir erleben, wie häufig dieser Flughafen tatsächlich angeflogen wird. Beim Frühstück am Pool konnten wir jeden Morgen sehen, welche Fluglinie gerade landet. Der nächste Strand ist etwa 10-15 Gehminuten entfernt. Man läuft aus dem Hotel nach links heraus bis zur Shell-Tankstelle, und dann nach rechts in Richtung Meer. Ist man am Meer angekommen, geht man wieder nach links (nicht rechts, denn da kommt ein ziemlich schmutziger Strand in Richtung Gouves). Der "Strand" besteht aus kleinen, angelegten Buchten mit aufgeschüttetem Sand. Schirme und Liegen gab es kostenlos, offenbar von den anliegenden Tavernen aufgestellt. Wenn man ein wenig weiter geht, kommt man zum Strand von Kokkini Hani, der zwar von den Gästen der anliegenden Hotels benutzt wird, aber man kann sich dort problemlos aufhalten. Um einen richtig schönen Strand zu finden, benötigt man ein Auto, mit dem man dann z.B. nach Agios Nikolaos oder Ierapetra fährt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool war ein wenig klein, aber ok. Er wurde jeden Morgen gesäubert und es gab eine Dusche, Sonnenliegen und -schirme und zwei Wasserbälle. Wie bereits gesagt befindet man sich direkt neben der Durchgangsstraße, so daß einem z.B. die Fahrgäste in vorbeifahrenden Bussen beim Duschen und Abtrocknen zusehen können. Der Straßen- und Fluglärm macht das Sonnenbad natürlich auch nicht gerade angenehm. Außer dem Pool gab es noch eine einsame Tischtennisplatte, die während unseres Aufenthalt offenbar von niemandem genutzt wurde. Am zweiten Mittwoch unseres Aufenthalts sollte ein "griechischer Abend" stattfinden, der zusätzliche 8.50 EUR kosten sollte. Im Eingangsbereich wurde mit Fotos von früheren Veranstaltungen dafür geworben. Aufgrund dieser Fotos haben wir - wie auch viele andere Gäste - uns entschieden, nicht teilzunehmen. Der Abend wäre aufgrund der geringen Beteiligung fast abgesagt worden, wurde dann aber doch durchgeführt. Wir haben bei unserer Rückkehr am Abend ein wenig davon mitbekommen: Zwei einsame Musiker schwangen ihre Klampfen und auf einem Tisch tanzten abwechselnd die teilnehmenden Gäste. Ob diese Art Veranstaltung 8.50 EUR pro Person wert ist, muß jeder selbst wissen.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Uwe |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 32 |