Estrel Hotel Berlin

Das Estrel ist ein riesiges Hotel im Bezirk Neukölln. Gäste waren bunt gemischt, von alt bis jung. Das Hotel selbst macht von außen und innen einen gepflegten Eindruck. Wenn man Hotels dieser Größe mag, wird man sich sicher wohlfühlen. Uns war es etwas zu groß. Wenn man hineingeht, steht man in der riesigen Lobby/dem Atrium. Dort wird morgens auch das Frühstück eingenommen und dort sind auch die verschiedenen Restaurants zu finden. Durch dieses riesige Atrium ist die Geräuschkulisse auch entsprechend, uns war es definitiv zu laut. Restaurants gibt es für verschiedene Geschmäcker. Es gibt einen Thailänder, eine Art bayrisches Wirtshaus und ich glaube noch 2 weitere Restaurants. Es gibt einen Wellnessbereich mit Saunen, dort werden auch Massagen angeboten. Wir haben diese aber nicht genutzt. Das Hotel hat mehrere Säle und Konferenzzimmer, so dass es auch als Businesshotel für Seminare genutzt wird. Im Estrel findet auch ( glaube täglich) die Stars in Concert Show statt. Doppelgänger von berühmten Stars treten dort auf. Auf der Homepage kann man einen Auszug der Starliste finden, welche dann aber auftreten ist dann eine Überraschung. Von Amy Winehouse, Madonna, den Blues Brothers und Elvis kann alles dabei sein, nur um ein paar Beispiele zu nennen. Wir leben selbst in Berlin und was für einen Grund gäbe es dann, für eine Nacht, in ein Hotel zu ziehen? Nun, mein Mann hatte bei einer Auktion ( deren Erlös den Berliner Adlern-American Football- zugute kommt) einen Gutschein ersteigert. Inhalt war eine Übernachtung mit Frühstück in der Junior-Suite. Ein 3-Gänge Menue mit anschließenden Besuch der Stars in Concert Show. Bezüglich der Weiterempfehlung mussten wir etwas nachdenken. Für uns als Berliner war es eine einmalige nette Sache, dieses Paket mit Übernachtung, Essen und Show. Würde ich im Estrel übernachten, wenn ich mir als Tourist die Stadt anschauen will? Also Berlin hat so viele Hotels, die einfach zentraler liegen und auch preiswerter sind. Wer also Berlin besuchen möchte, der sollte vielleicht lieber nach einem anderen Hotel schauen. Sicher, das Estrel bietet ansprechende Zimmer, im Grunde einen guten freundlichen Service und das Essen ist auch gut, aber macht das diese katastrophale Lage (Neukölln, nicht zentral) wett? "Im Zweifel für den Angeklagten" heißt es doch so schön. Wir haben uns dann doch für eine "Empfehlung" entschieden. Jeder, der sich mit der schlechten Lage auseinandergesetzt hat und diese in Ordnung findet und auch den Preis akzeptabel findet, der wird ein freundliches, sauberes Hotel bekommen.

Wir hatten eine Junior-Suite. Schön groß, so wie wir es erwartet hatten. Sofa mit Sessel und Tisch. Eine Art länglicher Schreibtisch, auf dem der große Flachbildschirmfernseher stand. Für 2,50 Euro zusätzlich, konnte man sich Sky freischalten lassen. Doppelbett bzw die Matratze war sehr gut, nicht durchgelegen oder so. Minibar und Safe waren im Schrank vorhanden. Im Badezimmer gab es mehrere Fläschen (Shampoo, Body Lotion) , ebenso vorhanden waren Wattepads und Wattestäbchen. Kosmetikspiegel gab es auch. Badewanne, keine Dusche. Zum Duschen musste man die Badewanne benutzen. Zimmer war in warmen, ansprechenden creme, beige und Brauntönen gehalten. Für die "Farbklekse" im Zimmer sorgten 2 größere Bilder. Nun zu dem enttäuschenden Badezimmer, welches man in einem Standardzimmer erwarten würde, aber nicht in einer Suite. Die Badezimmer Tür konnte gar nicht richtig geöffnet werden, da sich dahinter gleich die Toilette befand. Ungefähr nach 2/3 stoppte ein Türstopper die Badezimmertür, bevor diese gegen die Toilette geknallt wäre. Badezimmer war klein und Toilette, Waschtisch und Badewanne wirkten sehr eingequetscht darin. Der Badewannenrand war höher als üblich, so dass man fast schon hinein- bzw hinausklettern musste, wenn man Duschen wollte. Da mein Mann, nach einer Knieverletzung, noch Probleme mit bestimmten Bewegungen des Knies hat, konnte er diese "Dusche" gar nicht benutzen. Für ältere Gäste oder halt Gäste mit kleineren gesundheitlichen Handicaps dürfte diese Badewannendusche auch absolut ungeeignet sein. Warum dieses Badezimmer so klein und nur mit einer Badewanne versehen in die Suite gequetscht wurde, ist uns ein Rätsel, da direkt vorm Badezimmer ganz viel freier Raum war. Ein "verschenkter" Eingangsbereich, der viel Platz bot. Wenn man sich den offiziellen Peis dieser Junior-Suite anschaut, dann kann man in Sachen Badezimmer wirklich besseres erwarten. Sorry, aber ich muss daher leider 2 Punkte abziehen, da wir immer sehr viel Wert auf das Badezimmer legen!

Unser 3-Gänge-Menue gehörte zu einem sogenannten Dinner&Show Paket. Bis das Menue serviert wurde, wussten wir gar nicht, was es geben würde. Es wäre zum einen besser gewesen, wenn man dies mit einer kleinen Menuekarte auf dem Tisch mitgeteilt hätte. Zum anderen wäre eine freundliche kurze Nachfrage, ob das Menue so in Ordnung ist, auch nett gewesen. Hier gab es anscheinend das Motto "gegessen wird, was auf den Tisch kommt". Es soll ja schließlich Menschen geben, die mit der ein oder anderen Zutat Probleme haben. Bei uns ist das glücklicherweise nicht der Fall. Das Essen sah ansprechend aus und was noch wichtiger ist, es schmeckte sehr gut. Als Vorspeise gab es eine Kürbissuppe mit Flusskrebse. Hauptgang waren Schweinemedaillons mit Apfelkruste(?), Rahmkraut und Kartoffelgratin. Den Abschluss bildete eine Variation von der Bühler Zwetschge. Alles sehr lecker. Ich war satt. Mein knapp "2 Meter Mann" hätte allerdings noch einen Nachschlag vertragen können. Getränkepreise waren weitestgehend in Ordnung. Unser Cocktail während der Show war preislich absolut okay, unter 10 Euro. Warum aber ein Aperol Sprizz 10,00 Euro kostet ist uns ein Rätsel. Trinke ich öfters mal, aber noch nie zu diesem Preis. Atmosphäre: Das sich im Atrium alles abspielt, ist es dort sehr laut. Für ein romantisches Dinner nicht unbedingt zu empfehlen. Leider müssen wir daher einen Punkt abziehen. Nun zum Frühstück, der Grund, warum wir einen weiteren Punkt abgezogen haben: Bei einem 4-Sterne Hotel hat man so einige Erwartungen an das Frühstück. Zuerst das Positive: Wer die Thermoskanne mit dem Kaffee nicht mag und wer sich bei der guten Teeauswahl nicht entscheiden kann, für den gibt es noch ( zur Selbstbedienung) eine Kaffeemaschine, die auf Knopfdruck Latte Macchiato Cappuchino und Co liefert. Tische werden schnell abgeräumt und das Buffet wurde auch recht zügig nachgefüllt. Es gab die üblichen Standards. Eine große Müsli/Corn Flakes-Ecke, verschiedene Säfte, Rührei und gekochte Eier, Wurst, Käse und irgendwelche Salate (Heringssalat? bin mir hier nicht sicher, haben wir auch nicht gegessen). Nun zum "verbesserungswürdigen Teil": Leider war das Frühstück sehr "wurstlastig".Es gab sehr viel Aufschnittplatten mit Wurst, aber nur eine lieblos zusammengestellte Käseplatte. Da es nur eine gab, war die Käseplatte auch immer sehr schnell leer. Auf dieser befanden sich auch nur 2 verschiedene Käsesorten. Camenbert, Harzer, Brie?Fehlanzeige! Es gab verschiedene Brötchen, die auch noch warm waren-sehr lecker. Leider waren die beiden Brotkörbchen (laut Schild sollte da eigentlich Brot drin sein) leer! Während unseres Frühstücks blieben diese auch leer-Schade! Es gab auch Croissants und eine Kirschplunder(?), aber ansonsten gab es leider kein weiteres Gebäck, wie Kuchen oder Muffins. Eine Live-Cooking-Station, wo vielleicht Omeletts oder Spiegeleier gemacht werden, hat man auch vergebens gesucht. Lachs gab es auch keinen. Pancakes und Waffeln? Leider auch nicht zu finden. Bitte nicht falsch verstehen, das Aufgezählte muss nicht komplett auf dem Buffet vorhanden sein, aber gewisse Sachen erwarte ich bei 4Sternen schon. Zum Beispiel eine größere, liebevollere Käseauswahl und Lachs. Der Rest wäre etwas besonderes On-Top was bei 4 Sternen schon da sein sollte.

Die telefonische Reservierung mit unserem ersteigerten Gutschein, zum Wunschtermin, stellte kein Problem dar. Die Mitarbeiter an der Rezeption waren alle sehr freundlich. Bezüglich der Freundlichkeit können wir generell nichts negatives sagen. Egal ob es die Servicekräfte bei der Stars in Concert Show waren oder die Servicekräfte beim Abendessen oder Frühstück. Wirklich alle sehr freundlich. Unsere Junior-Suite war sauber. Auch unsere Anmerkung bei der Abreise, als man uns bzgl der Zufriedenheit fragte, dass wir es schade finden, dass bei der schönen Suite nur so ein kleines und leider nicht zufriedenstellendes Badezimmer vorhanden war, wurde professionell entgegengenommen. Einen negativen Punkt in Sachen Service gab es dann leider doch und dieser betraf das 3-Gänge-Menue am Abend. Man geleitete uns zu unseren Tisch und empfahl uns einen Apperetiv, den wir auch nahmen. Während dieser "gemixt" wurde, gab man uns die Weinkarte, damit wir einen Wein auswählen konnten. Soweit, so gut. Unser Apperetiv wurde von einer anderen Servicekraft gebracht, bei der wir nicht unseren Wein bestellen konnten, man würde aber gleich den Kollegen schicken. Auch in Ordnung, keinerlei Problem für uns. Wir hatten gerade mal an unserm Getränk genippt, da kam eine junge Dame und brachte uns die Vorspeise. Meine Bemerkung, dass wir gerade erst den Apperetiv bekommen haben, noch nicht einmal den Wein bestellt hätten und gerne, wie es eigentlich üblich ist, in Ruhe erst einmal mit besagten Apperetiv beginnen wollten, wurde von der jungen Dame gar nicht weiter beachtet. Es kam kein Kommentar von ihr, außer uns mitzuteilen, was für eine Suppe sie uns gerade hingestellt hatte. Nachdem wir die Vorspeise gegessen hatten, kam auch der Herr wieder zu uns, der für unseren Tisch zuständig war, um die Weinbestellung entgegenzunehmen. Unser Hinweis bzgl des bisherige Ablauf wurde folgendermaßen schön geredet "Sie haben das Dinner&Show Paket. Damit Sie pünktlich zum Showbeginn ( Anmerkung: Beginn 20:30 Uhr!) anwesend sind, hätte man uns so schnell die Vorspeise serviert." In unseren Augen totaler Blödsinn, da wir kurz nach 18 Uhr! zum Essen erschienen sind und es nun gerade mal gegen 18:30 Uhr war, als wir die Suppe gegessen hatten. Es fehlten nur noch der Hauptgang und das Dessert, dies sollte doch bis zum Showbeginn ohne Stress möglich sein zu servieren und zu essen. Wir empfanden es nicht sehr entspannend unseren Abend so zu beginnen. Schade, hier hätte es die volle Punktzahl geben können, so müssen wir aber einen Punkt abziehen.!

Das Estrel ist günstig mit der S-Bahn zu erreichen. Der Bezirk Neukölln ist nicht gerade der zentralste Bezirk und auch nicht der schönste Bezirk von Berlin. Mit der S-Bahn kommt man schnell zu den Sehenswürdigkeiten Berlins. Auf Grund der Lage/Umgebung ist man aber auf das Hotel bzw die Restaurants im Estrell angewiesen. Auf der eine Seite vom Estrel ist zur Zeit eine riesige Großbaustelle. Dort braucht und kann man auch nicht entlanggehen. Auf der anderen Seite geht es zum S-Bahnhof und zur Sonnenallee. Aber da möchte man nicht wirklich spazieren gehen. Von der ein oder anderen Dönerbude abgesehen ist uns in unmittelbarer Nähe auch kein Restaurant aufgefallen. Den abendlichen Verdauungsspaziergang sollte man lieber unterlasen. Selbst uns als Berliner ist es dort unheimlich. Gegenüber vom Estrel gibt es aber eine Schiffsanlegestelle. Dort starten Bootsfahrten quer durch Berlin. Ob es diese ganzjährig gibt, ist mir leider nicht bekannt.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Sauna vorhanden, wurde aber nicht von uns genutzt. Bars ( glaube es waren 2) gibt es auch, beide im Atrium, wo sich alles abspielt. Show "Stars in Concert" findet regelmäßig statt. Karten können vorab über das Internet oder auch direkt vor Ort gekauft werden. Wir haben die Show an einem Samstag gesehen und es gab noch freie Plätze. An unserem Abend traten folgende Doppelgänger auf: Rod Stewart ( hat gut gesungen, aber wir sind keine Rod Stewart Fans), Cher ( bringt immer wieder Stimmung in den Saal), Madonna ( solider Auftritt), Tom Jones ( mein Favorit an diesem Abend), Joe Cocker ( Äußerlich gar keine Ähnlichkeit, aber eine geile Stimme!!!)