- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Wir haben das Fairmont Ajman im Februar 2016 als Paar für eine Woche Badeurlaub gebucht. Leider entwickelte sich der Aufenthalt in diesem Hotel für uns rasch zur Urlaubskatastrophe, aber davon hier gleich mehr. Das Unheil fing schon beim Einchecken an. Zunächst hatte an der Rezeption offenbar niemand Zeit für uns und wir wurden nach rund 5 Minuten Wartezeit an einen anderen Schalter verwiesen. Dort fand man unsere über „ab-in-den-Uralub“ gebuchte und bereits im Vorfeld komplett bezahlte Reise nicht! Nach Hin-und-Her und Tuscheln mit Kollegen der Rezeption erklärte man uns, dass der Computer einen Fehler hätte. Aha...und jetzt? Erst als ich die schriftliche Buchungsbestätigung (ausgedruckte Mail) von „ab-in-den-Urlaub“ vorzeigte tat sich dann nach rund 10-Minuten etwas und wir bekamen unsere Zimmerkarte ausgehändigt. O.k., dachten wir, „kann ja mal passieren, kommt in den besten Hotels vor, jetzt kann der Urlaub ja beginnen“. Von wegen...Im Zimmer angekommen stellten wir sehr schnell fest, dass wir in einem sehr dunklen Zimmer für Behinderte im untersten Stockwerk (Stockwerk 3) verfrachten wurden. Das Zimmer befand sich direkt über der „Lounge-Bar“. Wir konnten also freudig den anderen Gästen beim Cocktailtrinken zusehen, samt damit einhergehendem Geräuschpegel, getreu dem Motto „Mittendrin statt nur dabei“! Doch damit nicht genug. Durch die Ausstattung als Behindertenzimmer verfügte das Bad über keine reguläre Dusche! Wir sollten uns also beim Duschen auf ein schmales Brett hinsetzen und den Brausekopf über unsere Köpfe halten. Wunderbar für ein Hotelzimmer, für das wir 230.- Euro pro Nacht bezahlt haben! Also wieder zurück zu unseren freundlichen Rezeptionisten, diesmal zu „Ludmilla“. Ludmilla haben wir den Umstand erklärt, dass wir keine richtige Dusche auf unseren Zimmer haben und wir doch gerne eine hätten und daher das Zimmer tauschen möchten. Erste Reaktion von Ludmilla war: „Wieso? Was stimmt denn nicht mit der Dusche?“ Wir wollten ihr gerne das Zimmer zeigen, aber dazu hatte Ludmilla keine Lust und lehnte ab, mit uns zu kommen. Dann ging das Spielchen mit dem Computer wieder los, der einen Fehler haben sollte, so dass man uns kein anderes Zimmer geben könnte. Wir bestanden aber darauf und siehe da, ein Kollege von Ludmilla griff ein und fand dann doch tatsächlich noch ein anderes freies Zimmer. Also...neues Spiel, neues Glück, diesmal lag das Zimmer im obersten Stockwerk (14. Stock). Dafür müssten wir aber 121 Dirham - das sind rund 30. Euro pro Nacht - Aufpreis bezahlen, da unsere gebuchte Zimmerkategorie nur für die Stockwerke 1 bis 5 gelten sollte. Tja, nur schade, dass in der Auftragsbestätigung von „ab-in-den-urlaub“ davon nix zu finden war. Widerwillig willigten wir ein, da ansonsten aufgrund einer großen angekommenen Reisegruppe kein weiteres Zimmer in den Stockwerken 1 bis 5 frei wäre. Die Alternative wäre gewesen, uns ein anderes Hotel zu suchen. Blöd nur, dass wir ja den Reisepreis bereits voll bezahlt hatten! Im neuen Zimmer im 14.Stock angekommen freuten wir uns zunächst über eine für uns normale Dusche stellten aber sehr schnell ein lautes Brummen fest. Balkontür geöffnet und schon mussten wir uns förmlich anbrüllen um uns zu verständigen, denn das Zimmer lag direkt neben der offenbar für das gesamte Hotel konzipierten Klimaanlage bzw. der Öffnung um frische Luft über einen großen Ventilator anzusaugen. Wer kommt bei der Planung auf die Idee, solch eine Technik direkt neben einem Gästezimmer anzubringen? So etwas gehört auf das Dach und nicht in Billigbauweise an die Wand eines 5-Sterne-Hotels. So etwas kannte ich bisher nur von meinen Billigurlauben in Malle für 299.- pro Woche inkl. Flug und Halbpension! Also wieder runter zu Ludmilla an die Rezeption. „Das wäre das Meeresrauschen“, was wir hören würden. So gaaaanz langsam verloren wir unsere bis dahin stoische Geduld (der gesamte Vorgang dauerte nun schon 2 Stunden) und nahmen also Ludmilla ans Händchen und gingen mit ihr ins besagte Zimmer. „O.k., ich habe da noch ein anderes Zimmer für Sie“. Ach, jetzt auf einmal und ganz ohne Computer? Dieses Zimmer befand sich im 6. Stockwerk und war o.k. Den Ventilator hörte man immer noch im Hintergrund, doch wurde er diesmal meistens von der ständigen (ohne Unterbrechung von 07:00 Uhr bis 23:00 Uhr) andauernden Musikbeschallung in der gesamten Hotelanlage (Außenbereiche, Flure etc.) übertüncht. Nach rund 3,5 Stunden nach Ankunft im Hotel, hatten wir unser Zimmer bezogen, dass nun dank des Aufpreises 260. Euro die Nacht inkl. Frühstück kostet. Insgesamt war das Hotel unserer Meinung nach diesen hohen Preis nicht wert.
Die Zimmer sind geräumig, das Bad großzügig. Die Betten sind der Hammer – sehr groß und sehr bequem. Ansonsten eher Standardausstattung samt (teurer) Minibar, welche sich während unseres Aufenthaltes erfolgreich gegen den Hitzetod in ihrem Schrankversteck gewehrt hat.
Wir haben aufgrund der unserer Meinung nach völlig überzogenen Preise in den Hotelrestaurants nur das türkische Restaurant ausprobiert. Das Ambiente dort ist sehr schön, die Bedienung war sehr höflich und aufmerksam. Allerdings bekamen wir hier unserer Meinung nach viel zu wenig für unser Geld als Gegenleistung. Wir bezahlten dort umgerechnet 50.- Euro pro Person für ein Hauptgericht (Hackfleischröllchen) und je 2 Getränken. Die Qualität liegt dabei unserer Meinung nach auf dem Niveau des „Türken-um-die-Ecke“ in Deutschland. Nicht schlecht, aber auch nichts besonderes. Dafür aber viel zu teuer! Wir haben deshalb im Themar Al Bahar Restaurant gegessen, welches ca. 15 Gehminuten (aus dem Hotel nach rechts) vom Hotel entfernt an der Hauptstr. (linke Seite) liegt und von uns sehr zu empfehlen ist. Hier bekommt man gutes Essen, freundlichen Service zu einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Der Alkohol im Hotel ist sehr teuer. So kostet z.B. eine Dose 0,33 l Bier rund 8,50 Euro, ein Cocktail auch schon mal gerne 20 Euro. Der Hit ist, dass die Preise in allen Karten des Fairmont-Hotels nicht die Endpreise sind, sondern hierauf nochmal automatisch 10 % Trinkgeld und darauf nochmal 10 % Steuern kommen!
Der Service ist stark Mitarbeiter abhängig. Mal klappt alles wunderbar und die Mitarbeiter sind sehr freundlich, mal klappt fast nichts und wir warteten auf unseren Kaffee beim Frühstück auch nach mehrmaliger Aufforderung vergebens. Beim Frühstück kommen die Servicekräfte immer nur mit einem Teil an. Bestellt man z.B. 2 Tassen Kaffee wird erst eine gebracht, zurück gelaufen und dann die nächste geholt. Gerne wird trotz Bitte die Milch vergessen, also wieder zurück gelaufen und die Milch geholt. Dieses Spielchen wiederholte sich jeden Morgen während unseres Urlaubs. Ich hätte mir gerne meinen Kaffee selber geholt, aber das wurde mir nicht erlaubt. Insgesamt ergab sich für uns ein eher unprofessioneller Eindruck der Servicekräfte und eine auswendig gelernte und aufgesetzte Höflichkeit. Unsere Zimmerreinigung hingegen war stets top! Wir hatten sogar täglich einige kleine Basteleien auf unserem Zimmer, was uns sehr gefreut hat. Ein Negativbeispiel für Service lieferte mal wieder die Rezeption des Hotels. Wir hatten dort eine Frage zum Prozedere des Auscheckens und wurden mitten im Gespräch beiseite geschoben, da ein Scheich - welcher nach uns kam - eine Rechnung unterschreiben wollte. Unverschämt. Die Scheichs werden unserer Meinung nach eh im Hotel bevorzugt behandelt. Küsschen hier, Küsschen da mit den Hotelmanagern und schon läuft alles. Eine im Hotel mit Plakaten groß angekündigte Live-Fußballübertragung der Fußball-Bundesliga fand zwar statt, allerdings hat man den Ton ausgestellt, da sich offenbar ein Scheich gestört fühlte und wohl keinen deutschen Fußball mochte. Das hätten sie mal in einer deutschen Sky-Bar machen sollen...Hingegen wurden anscheind extra für die Scheichs (saßen dort zu ca. 15 Leuten, sonst niemand) Abends eine "Privatkinofreiluftaufführung" des Films "fast and furios 7" (ja,ja...die Scheichs mögen schnelle Autos) aufgeführt und damit die gesamte Hotelanlage sehr laut beschallt.
Das Hotel liegt direkt an einer stark befahrenen Hauptstraße. Ich kann daher hier nur jedem empfehlen, in keinem Fall ein Zimmer zur Straßenseite hin zu buchen, denn abgesehen von der Straße ist auch der Ort an sich ist nicht besonders schön anzusehen. In nächster Umgebung finden sich zahlreiche Geschäfte und Restaurants (aus dem Hotel raus, nach rechts die Straße entlang). Das Hotel verfügt über einen privaten Strandabschnitt, welcher eingezäunt ist durch zwei große Steinstege. Auf einem befindet sich ein Hubschrauberlandeplatz. Der Sand des Hotelstrandes ist grobkörnig und eher braun als weiß und zum Teil stark mit Plastikmüll aller Art verschmutzt. Zudem finden sich im Sand immer wieder zum Teil faustgroße Betonstücke, wahrscheinlich noch übrig geblieben vom Bau der beiden Stege. Wer schon mal in der Karibik oder auf den Malediven Urlaub gemacht hat, ist beim Anblick dieses Strandes wahrscheinlich erstmal geschockt. Positiv ist, dass sich während unseres Aufenthaltes stets genügend freie Liegen samt Schirm finden ließen. Im Meer schwimmt immer wieder Plastikmüll und große braune Teppiche. Was dies ist, wissen wir nicht. Vielleicht Öl oder Algen. Vom Hotel zur rechten Seite liegt ein brach liegendes Grundstück, welches stark mit Müll aller Art verunreinigt ist und damit keinen schönen Anblick bietet. Ein Strandspaziergang kann man nicht unternehmen, da dort jedes angrenzende Hotel über seinen eignen Strandabschnitt verfügt und das Betreten dadurch nicht möglich ist. Man ist also auf seinem kleinen Abschnitt eingeschlossen. Unter den Gästen befinden sich viele Araber und Asiaten. Die Kulturen prallen aufeinander, wenn wir Europäer in Badehose am Strand liegen und die voll verschleierten Frauen in schwarz am Strand und am Pool spazieren gehen oder bereits morgens dort Shisha (Wasserpfeife) rauchen. Das Hotel bietet einen kostenlosen Shuttlebus nach Dubai an, welcher einmal am Tag fährt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Hotel verfügt über ein kleines aber feines Fitnesscenter mit sehr guten und neuen Geräten von „Life-Fitness“, welches wir auch ausgiebig genutzt haben. Dort bekommt man zum Training eine kleine Wasserflasche und ein Handtuch. Ansonsten gibt es am Strand ein Basketballfeld, eine Tischtennisplatte, ein Volleyballnetz und ein kleines Angebot an Wassersportarten. Der Pool samt Poolbar ist recht schön und sogar beheizt.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Februar 2016 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Markus |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |