Fisherman's Cove Resort (Im Umbau/Renovierung)

Wir haben etwas gelernt: Nicht überall, wo „Le Meridien“ draufsteht, ist es auch drin. So geschehen und gesehen im Fisherman’s Cove auf Mahé. Nachdem wir 10 traumhaft paradiesische Tage auf Desroches Island verbringen durften, sollte der Kurzaufenthalt im Fisherman’s Cove unsere Flitterwochen abrunden. Die Ankunft war viel versprechend: Eine architektonisch ansprechende, luftige, riesengroße Empfangshalle mit Meerblick stimmte erwartungsvoll. Ein reizender, sehr junger, kompetenter und engagierter Hotelangestellter sorgte professionell für unser Wohl und unsere Informationen. Da unser Hotelzimmer noch nicht bezugsfertig war, statteten wir der Bar einen ersten Besuch ab. Die weibliche Bedienung glänzte mit Unfreundlichkeit und Unwissenheit. Nähere Angaben zum Hauswein konnte sie nicht machen. Die Kollegin glaubte immerhin, dass er aus Südafrika käme … Der Rückweg führte uns am Hauspool vorbei und erinnert sehr an Balearen & Co. Dicht an dicht stehen die Sonnenliegen auf engstem Raum. Da liegen die Honeymooner eingekeilt zwischen der komplett in schwarz verschleierten Dame auf der einen Seite und der älteren, blondierten Sonnenliegenreserviererin auf der anderen. Ach ja, im Pool schreien zahlreiche Kinder. Diese und das Gejohle der fröhlichen Kartenspieler hörten wir dann auch in unserem Hotelzimmer. Wir haben es gut getroffen! Ein anderes Paar wohnte auf der anderen Seite, direkt an der stark befahrenen Hauptstraße und neben den lauten Generatoren. Irgendeine störende Geräuschkulisse gibt es garantiert gratis. Das Hotelzimmer (Deluxe) selbst ist auf den ersten Blick ein innenarchitektonisches Glanzstück. Aber eben nur auf den ersten Blick. Alles befindet sich in einem Raum. So steht die Dusche etwa 2,5 Meter neben dem Bett. Der Bodenbelag des Badabschnitts besteht aus dunklen Holzdielen. Sehr hübsch, aber leider auch extrem rutschig. Alles ist Tag und Nacht nass, denn der Zimmerservice kümmert sich um recht wenig. Da die hohe Luftfeuchtigkeit das Trocknen erfolgreich verhindert, es zudem nur sehr wenige Handtücher gibt, haben wir irgendwann die Bademäntel ausgebreitet. Gefährlich ging es weiter: Der Duschgriff lässt sich nur an einem kleinen Plastikstück anfassen. Der Rest verursacht ernsthafte Verbrennungen. Nun hatten wir uns wirklich eine Belohnung verdient und freuten uns auf die angekündigte kreolische Offenbarung für den Gaumen. Schlucken durften wir allenfalls mittelmäßiges Essen sowie einen ebensolchen Wein zu astronomischen Preisen. Und das Ganze in einem Restaurant, das den Charme eines Bahnhofssaals ausstrahlt. Vermutlich möchten hier auch die Angestellten nicht länger als nötig bleiben. Anders ist es nicht zu erklären, dass sie immer wieder versuchen, noch sichtbar gefüllte Teller mitzunehmen. Oder es liegt an der unmotivierten La Ola Band, die etwas schrägt ins Mikro schreit. Einigen bunten Gästen des älteren Semesters gefällt es trotzdem. Und im großen Kreis lassen sie abwechselnd die Hüften kreisen. Wir gehen sprachlos schlafen und freuen uns auf den Rückflug. Fazit: Jeder wie er mag. Und wer den Ballermann mag, wird das Fisherman’s Cove – auf etwas höherem Niveau – lieben. Aber: Das Preis-/Leistungsverhältnis bleibt ungeachtet der jeweiligen Vorliebe absolut miserabel!

Beliebte Aktivitäten

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