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Joachim (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Juli 2006 • 2 Wochen • Strand
Schlechtes Preis/-Leistungsverhältnis
3,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Sehr schlecht

Das Hotel ist nach griechischer Klassifikation ein 5*-Haus, hat aber nach Reiseveranstaltereinschätzung vier Sterne; hier schon kann man stutzig werden wegen dieser merkwürdigen Differenz, immerhin wird im Katalogtext mit den griechischen fünf Sternen geworben. Das Hotel hat etwa 420 Zimmer, die sich vom Strand über einen recht steilen Abhang auf mehrere Häuser verteilen. Die Architektur ist in der Tat einem kretischen Bergdorf nachempfunden mit mit Wein bewachsenen Pergolen an den Zimmereingängen und teilweise ganz hübschen Außenanlagen, die, da bewässert, ganz und gar nicht ausgetrocknet wirken. Da Haupthaus wirkt zunächst wegen weißem Marmor mit dunklen oder rötlichen Granitbändern am Boden und in den Treppenhäusern gediegen, aber auch etwas kühl, die Rezeption ist großzügig mit Sitzgruppen ausgestattet. Manche Holzteile könnten mal wieder Farbe gebrauchen. Die steile Hanglage erfordert jedoch je nach Zimmerlage erhebliche Treppenlauferei, auch wenn ein halbstündiges Bimmelbähnchen (erst ab der ersten Juliwoche in Betrieb) und Elektrokarren den Aufstieg etwas erleichtern; sie fahren halt zu selten. Deshalb unbedingt Zimmer in der Nähe des Haupthauses wünschen. Die Anlage ist nicht behindertenfreundlich! Die Sauberkeit der Anlage ist insgesamt in Ordnung, aber es stören die gelben Staubwolken, die gelegentlich von den zur Baustelle im oberen Bereich den Hang hinauffahrenden LKWs die Gäste des Hauptrestaurants und auch wohl einige Zimmer beglücken. Wieso diese Bauarbeiten ausgerechnet während der Vor- und Hauptsaison durchgeführt werden müssen, bleibt schleierhaft. Es gibt nur ein Kinderbecken am unteren Pool, obwohl recht viele Kleinkinder in der Anlage sind. Die Pools sind für die Masse der Gäste wohl zu klein, deshalb auch zur Entlastung der Bau eines weiteren Pools ganz oben am Hang mit Wasserrutsche. Gäste aus Italien, Belgien, Frankreich, ehemaliger Sowjetunion, England, Deutschland in ständig wechselnden Anteilen, sehr viele Familien mit Kindern uns Jugendlichen jeder Altersgruppe, kaum Menschen jenseits der 50. Fast alle Gäste scheinen AI gebucht zu haben. Schon wegen der hier genannten, aber auch weiter unten deutlich werdenden Kritikpunkte ist dieses Hotel weder ein 5*-, noch uneingeschränkt ein 4*-Haus. Die abgelegene Lage und die gastronomische Katastrophe drücken die Bewertung. Tipp: Wagen mieten und die Highlights der Insel abfahren. Empfehlenswert neben Knossos: Rundreise über Heraklion (Museum) - Mires - Gortys (Römerstadt) - Festos (minoischer Palast) - Moni Preveli (Kloster) - Agia Galina (Fischerort an der Südküste) - Spili (kretisches Bergdorf) - Rethimnon (dort in der Altststadt mal so richtig griechisch essen gehen) - Fodele Beach. Mietwagenverleih am Hotel ziemlich teuer; evtl. schon vorbuchen oder aber über alltours bei Sixt etc. leihen. Entgegegen anderslautender Meinungen kann man zumindest auf den geteerten Straßen prima fahren, sofern man sich ganz rechts hält und sich überholen läßt. Das geht sogar auf ziemlich engen Sträßchen. Sehr eilig darf man es vor allem in den engen Dörfern ohenehin nicht haben. Ansonsten sollte man den Kontakt mit Einheimischen suchen, die durchweg äußerst gastfreundlich, offen und hilfsbereit sind und das nicht aus Berechnung. Ausflüge können über den Reiseveranstalter gebucht werden, sind aber völlig überteuert, insbesondere für Familien. Tipp: Entweder Mietwagen oder Ausflüge auf andere Inseln direkt bei lokalen Agenturen buchen (Internet).


Zimmer
  • Eher gut
  • Die meisten Zimmer haben Meerblick und Balkon; unser Zimmer war wohl gerade renoviert worden und auch im Bad abgesehen von der engen Wanne in Ordnung. Das Bett war qualitativ vorzüglich, weil noch recht neu; die Möblierung solide. Die Klimaanlage arbeitete wirksam und leise. Da an der Außenwand, keine sonderliche Hellhörigkeit. Das Platzangebot war für zwei Personen ausreichend, bei mehr Personen wird es sehr eng; drei deutsche TV-Programme. Leere Minibar. Es gibt noch Superiorzimmer direkt zum Strand hin, die viel größer, komfortabler, mit Roomservice und ständig nachgefüllter Minibar sind, aber wohl nur schwer über deutsche Reiseveranstalter buchbar.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Mitverantwortlich für das schnelle Ghetto-Gefühl ist das schlechte Essen. Hier hat das Hotel sein Hauptproblem. Das Hauptrestaurant hat, wie wiederholt berichtet, trotz eines gewissen architektonischen und designerischen Bemühens den Charme einer Kantine. Auf den ersten Blick ist das durchweg in Buffetform angebotene Frühstück, Mittag- und Abendessen recht umfangreich. Bei näherem Hinsehen und nach etwa drei Tagen entpuppt es sich aber als eine völlig unentschiedene, recht eintönige Vielfalt mit viel zu wenig Variation und Abwechslung. Wirklich frisch ist vor allem die Dekoration, deren Schnitzwerk aus dem besteht, was es in den Schalen geben sollte, aber nicht gibt, nämlich frische Ananas, Radieschen, Lollorosso und weitere Verheißungen. Das Frühstücksbuffet ist umfangreich. Das frische Brot ist in Ordnung, aber außer Grapefruit- und Orangenscheiben gibt es kein frisches Obst, sondern nur aus der Dose! Die Salate sind immer die gleichen, wenn fertig angemacht, z. T. offenkundige Resteverwertung (Nudeln und Wurst), Ähnliches gilt für das Fleisch, die Saucen sind z. T offenkundig aus der Tüte oder versalzen. Showcooking erschöpft sich im Kochen von Nudeln (für die reichlich vertretenen Italiener), deren Qualität selbst von mäßigen italienischen Restaurants mühelos übertroffen wird, Braten von Frikadellen (außen knusprig und innen roh), Schweinekoteletts und -bauch und Braten und Fritieren von Fisch. Kleinere Ausnahmen bestätigen die Regel: der Fisch kann manchmal ganz gut schmecken, manche Gemüse sind genießbar, die Küche ist dann am besten, wenn griechisch gekocht wird(Souflaki, gefüllte Weinblätter, Tsaitziki); aber leider kam das nur ein bis zweimal in zwei Wochen vor. Das Essen wiederholt sich meist jede Woche. Auch beim Dessert immer Wasser- und Honigmelonenscheiben, Apfelscheiben, Birnen und Kiwi, nicht immer Pfirsich und wenige Kirschen. Highlights sind einige Cremetorten, Mousse au Chocolat und wieder einmal einheimische Nuss- und Honigkuchen, aber die gibt es eher selten; Eis und einige Cremes sind z.T. künstlich aromatisiert. Tische werden sofort nach Benutzung eingedeckt. Das Personal bemüht sich um Sauberkeit und prompten Service, was aber angesichts des offenkundigen Verfalls der Tischsitten wirklich nicht immer einfach ist. Dem bei voller Besetzung beträchtlichen Lärmpegel entgeht man etwas, indem man sich, was meist klappt, auf die Terassen mit imposantem Panorama-Blick aufs Meer flüchtet. Getränke gibt es aus dem Spender; stilles Wasser schmeckt manchmal nach Chlor. Die Weine aus Faß und Kanister sind zu warm und ohne Eisstücke nicht genießbar; am ehesten schmeckte uns noch der Weiß- und Rotwein. Im A-la-carte-Restaurant kann man dann gegen Bezahlung probieren, wie wirklich guter griechischer Wein schmecken kann. Die italienisch orientierte Menükarte enthält z. T. Speisen mit Bestandteilen des Hauptrestaurantbuffets, aber auch durchaus schmackhafte Vor- und Hauptspeisen mit ordentlichem und freundlichem Service. Das kleinere Restaurant zur Hauptplaza hin ist eher etwas für Fritten-, Pizza- und Eisfreunde, ansonsten die kleine Ausgabe des schrecklichen Hauptrestaurants; aber es gibt dort auch Espresso.


    Service
  • Eher gut
  • Das Personal ist insgesamt freundlich und hilfsbereit, was angesichts des Stressfaktors zu den Essenszeiten nicht immer ganz einfach ist. Kleineren Beschwerden wurde relativ schnell abgeholfen; leider konnte man aber an dem gastronomischen Desaster nichts ändern. Mit Englisch klappt eigentlich die Verständigung immer, mit Deutsch weniger (Ausnahme: die unvergleichliche, perfekt Deutsch sprechende und sehr hilfsbereite Janna an der Rezeption), auch mit Französisch und Italienisch kommt man durch; aber für ein Hotel mit 4 bis 5* sollte man eigentlich mehr sprachliche Flexibilität erwarten können. Bimmelbahn und Elektroshuttles für den strapaziösen Aufstieg kommen eher zu selten. Die Zimmerreinigung ist insgesamt in Ordnung; Handtücher gibt es bei Bedarf jeden Tag, Strandtücher allerdings nur zweimal pro Woche, was auch bei 4* zu wenig ist.


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt in der Einöde 25km westlich von Heraklion an einem Abzweig der Schnellstraße nach Rethimnon, die man zwar vom Hotel aus sehen kann, deren Lärmpegel aber wenig stört. Die Fodele-Bucht ist landschaftlich durchaus imposant wegen der sie umgebenden Bergmassive zwischen 450 und 700m Höhe; ein Teil des Strandes gehört zum Hotel; es gibt dort nur noch zwei nichtssagende Strandcafes und kleinere Appartementhäuser. Ein kleiner Supermarkt auf dem Weg in das wohl eher 5km landeinwärts liegende Dorf Fodele (durchaus hübsch zwischen Tourismusrummel (Häkelsachen-Shops) und Tradition - man kann noch auf Mauleseln reitende Bauern sehen - schwankend) tröstet nicht darüber hinweg, dass man sich hier wirklich nach kurzer Zeit ghettoisiert vorkommt. Ohne Mietwagen ist man aufgeschmissen. Auch mit relativ regelmäßig verkehrenden Bussen kommt man zu erträglichen Preisen weiter.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Strand

    Auch hier die Unsitte, Plätze an den Pools und am Strand mit Strandtüchern zu reservieren, obwohl vom Hotel und auch in den Katalogen anders angegeben; aber das Hotel ist letztlich beim Platzangebot überfordert. Selbst wenn man Strand- und Poolliegen zusammenzählt, gibt es nicht genug; die Pools werden gut gepflegt und gesäubert. Die Sonnenschirme sind für zwei Personen zu klein. Der Strand ist mit kleineren und größeren Kieselsteinen überät. Ohne Strandschuhe geht es nicht. Die Strandbar schenkt ab 10 Uhr Cocktails und Getränke in Plastikbechern (Sicherheitsgründe) aus, von fünf bis 24 Uhr auch die Hauptbar und die Piazzabar. eine in den Prospekten angegebene Poolbar soll es am unteren Pool geben, ist aber schon offenkundig seit Jahren geschlossen. Die Barkeeper sind fix, könnten aber häufiger mit Shaker und Eiscrusher umgehen, machen aber sonst ganz ordentliche Drinks überwiegend mit Markenspirituosen. Die Animation war ziemlich laut und krakeelig, aber bis auf den ordentlichen griechischen Folkloreabend, der sich aber wöchentlich zu wiederholen scheint, kann man das Thema Unterhaltung eher vergessen.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Sehr schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:2 Wochen im Juli 2006
    Reisegrund:Strand
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Joachim
    Alter:51-55
    Bewertungen:1