Gästehaus Joachim

Wer noch einmal zurück in die Sechsziger reisen möchte, ist hier richtig aufgehoben, absolut sauberes Haus mit top gepflegten Möbeln und Accessoirs aus dieser Zeit, Hierzu tragen neben den Schutzfolien an den Seitenwänden der Schränke und der Nachttische auch die dominante Art der Hausherrin bei. Das auf der HP des Hauses gepriesene "reichhaltige" Frühstück besteht aus zwei Brotchen, einer Scheibe Schwarzbrot, zwei Scheiben Wurst oder Käse im täglichen Wechsel, Butter, Honig, Marmelade rot oder gelb im Wechsel, ein Töpfchen Quark und auf Wunsch ein Ei. Dazu werden zwei Tassen Tee oder Kaffee mit vier Stücken Zucker serviert. Ja, richtig gelesen, alles ist abgezählt, zum Nachbestellen traut man sich nicht. Wehe dem, der es wagt, einen Fuss in die Küche zu setzen, odre gar bein Servieren zu helfen! Es gibt den Luxus, mit echtem Silberbesteck zu speisen, ebenfalls bestens erhalten, da keine Spülmaschine existiert und noch per Hand gespült wird. Nun zu den absoluten "no-goes" im Haus: Es ist Pflicht, die Eingangstür abzuschliessen, zweimal! Das wird auch von der Hausdame kontrolliert. Damit gibt es keinen Fluchweg bei Feuer. Fluchtwegepläne und Ausschilderungen existieren nicht. Der einzige vorhandene Feuerlöscher, der im Flur auf der Treppe (!) stand war seit acht Jahren zur Überprüfung überfallig.

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