Garbí Cala Millor

Die Anlage ist ziemlich großflächig auf "offenen Feld" angelegt. Das Hotel hat 4 Etagen, pro Etage ca. 30-35 Zimmer. Ich schätze, das Hotel ist ca. 15-20 Jahre alt. Anwesende Nationalitäten in unserem Zeitraum waren fast nur ausschließlich Deutsche (einschließlich Deutschrussen und ein paar Spanier). Altersdurchschnitt war sehr gemischt - 50 % Familien mit kleinen Kindern, 40 % ältere Herrschaften bzw. Rentner, 10 % junge Pärchen ohne Kinder. Die Verpflegung ist "all Inklusive" ohne Plastebändchen, da sich dorthin eh keine Fremdgäste verirren können. Strenges Zeitregime: von 8-10 Frühstück, von 12.30-14.00 Mittagessen, von 18.30 bis 21.00 Abendessen. Getränke gab es tagsüber aus 0,2 l Plastebechern nur an der Poolbaar (Selbstbedienungsautomat Alkoholfrei, Zapfhahn Bier, Kaffeeautomat) von 10.30 - 18.30, Ab 18.30 die gleiche Selbstbedienung nur in der Foyerbar bis 24.00 Uhr. Die Qualität der angebotenen alkoholischen Mixgetränke ist einfach nur schlecht. Ich denke, dass der allerbilligste Aldi-Whysky ein edler Tropfen gegen das ist was dort (generell mit 2 Rieseneiswürfeln) ausgeschenkt wird. Gegen ordentlich Bares wird natürlich auch höhere Qualität an der Bar ausgegeben - aber auch alles nur Selbstbedienung. Als Raucher musste man sich die wenigen gut versteckten Aschenbecher auch immer noch mit zum Tisch nehmen. Es wurde wie gesagt äußerst pénible darauf geachtet, dass die Zeiten eingehalten werden. Ich wollte z.B. vor der Mietwagenausfahrt um 10.15 Uhr ein Kaltgetränk noch zu mir nehmen. Ich ging zur Poolbar, hinter der auch schon ein Kellner stand - der Getränkeautomat war noch ausgeschalten. "Erst halb Elf Amigo" wurde mir entgegnet als ich einen Plastebecher erfolglos gegen den Mineralwasser-Hebel gedrückt habe. Ich ging also zum Lidl nebenan und holte mir ne Flasche Mineralwasser - soviel dazu. Alles in allem hätte ich von einem 4 Sterne Hotel etwas mehr erwartet. Ich muss dort nicht mehr hin. Wir waren letztes Jahr in einem 3+ Sterne Hotel, was außer der Zimmergröße und 90% Engländeranteil eigentlich überall besser war. Ein bischen englisches Publikum hätte vieleicht hier die allgemeine Hotel-Gäste-Personal-Stimmung etwas angehoben :-)

Appartmentzimmer mit Miniküche und billigem Geschirr (wozu eigentlich bei All Inklusive?) Balkon mit 2 Plastestühlen, Minitisch, Wäschespinne. Mini-Röhrenfernseher im Vorraum, Tisch, Stühle, 2 billige Sofas. Im Schlafzimmer Schrank und Bett, kleine Kommode. Qualität Mobilar: 2 Sterne. Bad mit separatem WC, billiger Duschvorhang an der Badewanne. Wasserdruck der Dusche war sehr "soft". Die Raumbreite des separatem WC war ca. 70 cm. Da konnte man schon Platzangst bekommen. Hinsetzen ja, aber beim Wischen wurde es schon ganz schön eng. Kleine Mängel: manche Lichtschalter funktionierten nicht, Nachttischlicht ging nicht (wurde aber repariert), Die Ketten für die Badewannen und Waschbeckenstöpsel hingen nur sinnlos rum - die Stöpsel waren lose usw.

Die mallorquinische Küchen konnte meinen Gaumen noch nie besonders Reizen (war mein 6. Besuch auf der Insel). Muss aber sagen, dass die Qualität der angebotenen Speisen im Hotel Garbi gegenüber meiner bisherigen Mallorca-Hotelspeisung-Erfahrungen relativ gut war. 50 % von dem was auf dem Buffet lag konnte man essen. Die überall rumstehenden Trinkgeldkelche empfand ich als aufdringlich. Selbst neben dem Brattisch und Obst standen die Dinger rum. Wir haben die Reise dummerweise 1 Tag vor dem ersten Anschlag in Palmanova gebucht und fast 1800 € für die Woche bezahlt. 14 Tage vor Reisebeginn lag der Preis ca. bei knapp 1300 €. Ich denke, dass Neckermann hier eine ordentliche Gewinnspanne hat und somit das Personal auch ohne die ständige Trinkgeldnötigung entsprechend bezahlen kann. Meine Trinkgelder können gerne von Oberursel aus nachträglich übernommen werden.

Zimmerservice mieß - vor allem deshalb, da Dienstag und Donnerstag die Zimmer überhaupt nicht gereinigt werden. Dazu kam bei uns, dass unser Zimmer am Mittwoch auch nicht gereinigt wurde. Das muss daran gelegen haben, dass bis ca. 14.30 Uhr mit Reinigung nichts passiert ist und unser Kind dort bis 16.00 Mittagsschlaf gemacht hat (wir hatten das "bitte nicht stören" - Schild die 1,5 Stunden rausgehängt). Danach ist leider auch nichts mehr passiert - die Bude war ganz schön unansehlich am heutigem Freitagmorgen beim packen. Wir hatten die Bettlaken vor dem Schlafengehen die letzen 3 Nächte selber hergerichtet und versucht zu verspannen - naja. Die Matratzen waren übrigens äußerst unbequem - wir hatten jeden Morgen Rückenschmerzen. In fast jeder Jugendherberge schläft man bequemer - also max. 2 Sterne für die Matratzen.

Die Hotelanlage ist auf einem rechteckigem Grundstück etwas außerhalb (etwa 1 km entfernt vom Ortszentrum) von Cala Millor errichtet. Um das Hotel herum steht nichts, außer ein Lidl direkt daneben. Zum ca. 800m entfernten Strand geht man über einen schlammigen Pfad durch Brachland. Am Anfang und am Ende des Pfades befindet sich eine relativ steile Böschung. An der Böschung auf der Hotelseite hat schonmal jemand erbarmt und hat Restbeton ausgekippt. Die Böschung auf der Strandseite hingegen ist in einem äußerst schlechtem Zustand. Den Kinderwagen mussten wir wie eine Sänfte tragen, sonst ging gar nichts. Hier sollte das Hotelmanagement mal Ihren Gärtner hinschicken, der dort mal die großen Steine beiseite räumt und 2 Schubkarren Beton dort breitmacht.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Kinderbeschäftigung am späten Vormittag und Nachmittags ab 15.00 Uhr(allerdings nur für Kinder ab 3 Jahre). 45 min "Kinderdisko" mit jungen deutschen Animateuren abends 20.00 Uhr (mit dem Abendessen also beeilen). Nach der Kinderdisko noch ein Stündchen andere Unterhaltung wie Quiz, Wunschmusik, einmal war irgendwas mit irischer Folkore blabla. Ich persönlich fand es schade, dass die Veranstaltung die letzten Tage immer nur im Foyer stattfanden, obwohl das Wetter außen auf der überdachten Terrasse gar nicht so schlecht war. Die meisten Leute saßen trotzdem draußen und verschütteten ihre an der Bar geholten Getränke immer an den dämlichen Türen, die immer wieder verschlossen werden mussten - Hier sind unbedingt Automatiktüren angebracht, wenn die Türen (warum auch immer) nicht offen stehen bleiben können. Außen war dann nichtmal ein Lautsprecher aktiv. Das kann wohl nicht zu viel verlangt sein, die überwiegend außen sitzenden Gäste etwas mit Musik zu beschallen... Poolanlage bestand aus einem großem Becken ca. 1,10m Tiefe. Dazu kam noch ein kleines Kinderbecken mit ca. 25 cm Tiefe. Nichts spektakuläres, kein Plattenbelag - billige riesige Betonplatten außenrum so ähnlich wie auf der Autobahn - nur grobere Oberfläche. Ca. 10 Palmen und 10 Büsche und Weiden. Die Vegetation sah ganz schön verloren aus auf dem Gelände. Liegen waren reichlich vorhanden - hier gab es niemals Kapazitätsprobleme.