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Stefan (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Alleinreisend • Juni 2013 • 1 Woche • Sonstige
Von 5 Sternen weit entfernt!
3,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Schlecht

Hotelanlage: Das Gebäude ist sehr weitläufig und bietet einen Konferenz- und einen Wellnessbereich (nicht genutzt) Vom Stil her würde das Hotel als „gediegen“ bezeichnen. Die baulichen Anlagen waren gepflegt und sehr gut in Schuss. Gästestruktur: Vielleicht zur Hälfte (ältere) Deutsche Pauschaltouristen und zur anderen Hälfte jüngere oder mittelalte wohlhabende Bulgaren oder Russen. Letztere haben sich aber alle (anders als in anderen Kritiken beschrieben) „anständig“ benommen. Ich habe nur einmal einen Russen mit etwas unsicherem Gang gesehen. Einige wenige Gäste waren offensichtlich geschäftlich unterwegs. Kinder habe ich nur wenige gesehen. Inklusivleistungen: Abhängig vom Veranstalter nur Frühstück oder Halbpension. Ich empfehle, nur Frühstück zu buchen, denn es gibt in der Umgebung viele Restaurants. Ein freies WLAN gibt es leider nur in der Lobby. Auf den Etagen, d.h. im Zimmer ist der Internetzugang kostenpflichtig (20 Lewa für 24 Std:!) In einem Nebenraum zur Lobby steht ein Bankautomat. Ein paar allgemeine Hinweise zum Reiseland Bulgarien: Zusammensetzung der Urlauber im Allgemeinen Meine Beobachtung bei Hin- und Rückflug nach Burgas, die natürlich nicht unbedingt repräsentativ gewesen sein muss, ergab, dass es hauptsächlich zwei Gruppen von Bulgarien-Touristen gibt: a) die Ballermänner, die nur aufgrund der niedrigen Getränke- und sonstigen Preise nur zum Saufen an Gold- oder Sonnenstrand fahren b) Familien oder Frauen mit teilweise sehr kleinen Kindern, für die einerseits das Preisniveau und andererseits die wirklich schönen Strände und das herrliche Schwarze Meer ausschlaggebend waren. Ein weitere aber sehr kleine Gruppe sind ältere Leute, die in Bulgarien „Kurlaub“ machen, d.h. sich mit Massagen oder sonstigen Anwendungen verwöhnen lassen. (Das Hotel Primoretz hat in dieser Beziehung ein große Angebot, was ich selbst aber nicht genutzt habe.) Ich habe für mich bewusst ein Hotel der höheren Kategorie gewählt, um dieser Ballermann-Atmosphäre zu entgehen. Die herrscht in Burgas ohnehin nicht vor. Wer das wirklich braucht, „muss“ wohl an den Sonnen- oder Goldstrand fahren. (Ich habe mich mit einem jungen Bulgaren unterhalten, der am Sunny Beach einen Ferienjob als Bademeister angetreten hat. Die Verhältnisse dort müssen chaotisch sein.) Allgemeiner Eindruck Für mich ist Bulgarien wie eine Mischung aus Türkei und ehemaliger DDR. Wie in der Türkei bemüht man sich um Fortschritt, d.h. Vieles ist tipp-topp, während anderes verfällt, vergammelt oder nicht zu Ende gebracht oder gebaut wird. Zum Glück fehlt in Bulgarien, jedenfalls in Burgas und Sozopol, wo ich war, die Aufdringlichkeit vor oder in den Geschäften. In der Altstadt von Nessebar wurde ich allerdings des öfteren in ein Restaurant „eingeladen“. Aus sozialistischen Zeiten gibt es wie in den neuen Bundesländern noch viele Überbleibsel, vor allem die hässlichen Plattenbauten. Auffällig sind die Folgen der niedrigen Lohnkosten. Da werden Reparaturen ausgeführt, die sich bei uns absolut nicht mehr lohnen, es gibt Tätigkeiten, die bei uns schon längst ausgestorben sind wie z.B. der Mann mit der Kelle zum Abfertigen der Züge im Bahnhof oder der Fahrkartenverkäufer im Überlandbus. Soviel Leute, die die Straße fegen oder die die Parkanlagen pflegen, habe ich sonst auch noch nicht gesehen. (Diese Jobs sind jedoch nach Aussage eines Freundes, der in Bulgarien lebt, mit unseren 1-Euro-Jobs vergleichbar.) Verständigung Schwierig ist in Bulgarien naturgemäß die Lesbarkeit der Schrift und die Verständigung. Ich habe mir eine Tabelle zur Transkription aus dem Internet heruntergeladen und vor Ort ein wenig geübt. Wenn man die kyrillischen Schriftzeichen aussprechen kann, dann hilft das in vielen Fällen ungemein. In vielen Hotels und Restaurants wird Englisch und seltener Deutsch gesprochen. Die jungen Leute lernen jetzt überwiegend Englisch in der Schule. Wer aber sich auf eigne Faust ein wenig im Land umsehen will, muss sich oft mit Zeichensprache behelfen oder sich ein paar Brocken Bulgarisch aneignen. (Fürs Android-Handy gibt es hier ein ganz brauchbares Wörterbuch von „VP Development“: https://play.google.com/store/apps/details?id=com.vpdevelopment.dict.debulgar.free&hl=de Das wichtigste Wort für mich war „Mineralia Woda“, um an einem der vielen Kioske meine Wasservorräte aufzufüllen. (Trink-)Wasserqualität Apropos Wasser: Über die Trinkbarkeit des Leitungswassers gibt es unterschiedliche Aussagen. Wahrscheinlich gibt es auch lokale Unterschiede. Was ich bei den Internet-Recherchen herausgelesen habe ist, dass die Versorgungsunternehmen (logischerweise) nur bis zum Hausanschluss verantwortlich sind und dass die Wasserqualität bis dahin in Ordnung ist. Da es aber in den Häusern noch oft veraltete Installationen gibt, kann es beim Wasser vom Hausanschluss zum Wasserhahn durchaus zu Verunreinigungen kommen. Vorsichtig wie ich bin, habe ich das Leitungswasser nur zum Zähneputzen genommen, aber nicht getrunken. Fortbewegung im Land Mit dem Auto: Die Hauptstraßen sind gut ausgebaut und gut beschildert. Sich auf Nebenstraßen zurecht zu finden ist ohne Navi fast unmöglich. Wegweiser fehlen oder sind so vergammelt, dass sie kaum lesbar sind. Außerdem tauchen immer wieder tiefe Schlaglöcher auf, die es zu umfahren gilt. Die Parkgebühren in den Städten sind nicht hoch (Beispiel Burgas: 1 Stunde = 1 Lew) und empfiehlt sich unbedingt, seinen Obolus zu entrichten, denn mit der Parkkralle ist man schnell bei der Hand. Um diese Unannehmlichkeit oder gar das Abschleppen zu vermeiden, sollte man lieber etwas länger nach den Parkscheinautomaten suchen. Diese sind viel kleiner als in Deutschland und werden daher leicht übersehen. Mit der Bahn: Die Bahn ist nur eingeschränkt zu empfehlen. Bei dem Wagenmaterial handelt es sich oft um ausrangierte Wagons der ehemaligen Deutschen Reichsbahn der DDR. Diese scheinen seit der Übernahme aber nie gewartet worden sein. Schnellzüge mit wenigen Halts sind auf alle Fälle zu bevorzugen. Damit hat man eher die Chance, dass sich Verspätungen in Grenzen halten. Schnellzüge kosten etwas mehr als Bummelzüge und sind oft reservierungspflichtig. Vor den Bummelzügen mit „Halt an jeder Milchkanne“ kann ich nu warnen. Ich habe wegen Verspätungen für 60 km fast 3 Stunden gebraucht und musste unterwegs den Zug wechseln. Das Bahnfahren ist auf der anderen Seite die billigste Möglichkeit, von einem (größeren) Ort zum anderen zu gelangen. Für die erwähnten 60 km habe ich 4,90 Lewa (Schnellzug) bzw. 3,90 Lewa (Bummelzug) bezahlt. Abenteuerlich ist auch die Information in der Provinz. Diese gibt es nämlich nicht. In Karnobat z.B. gab ganz anders als in Burgas es weder Abfahrts- und Ankunftstafeln noch Beschriftungen der Gleise! Eine Fahrplan- und Preisauskunft vorab gibt es hier: http://www.bgrazpisanie.com/en/railsway_stations Mit Überlandbussen: Auch bei den Überlandbussen scheint es sich um Material zu handeln, das in Mitteleuropa ausgemustert wurde. Wenn die Straßen (teilweise) nicht so holprig wären, wäre das Reisen mit dem Bus eine komfortable Sache. So waren die beiden Busse, mit denen ich gefahren bin, beide klimatisiert. Die Busfahrt ist teurer als die Bahnfahrt. Für die ca. 35 km von Burgas nach Nesebar habe ich 6 Lew bezahlt. Die Strecke wird so oft bedient, dass man sich um Fahrpläne gar nicht kümmern braucht. Diese werden offensichtlich ohnehin nur als grobe Richtschnur angesehen. Das Mobilfunknetz in Bulgarien ist gut ausgebut, der Empfang ist gut.


Zimmer
  • Eher gut
  • Ich hatte ein geräumiges und bis auf die zu harte Matratze gut ausgestattetes und sehr sauberes Zimmer. Das Bad war riesengroß und hatte Dusche und Badewanne und Bad. Positiv hervorzuheben sind auch die leise und effektive Klimaanlage und das große Flachbild-TV. Leider gab es aber bei den deutschsprachigen Sendern außer ZDF sonst nur Privatsender. Das Schafen auf der harten Matratze war am Anfang für mich eine Tortur. Wir haben zu Hause gute Schaumstoff-Matratzen (Tempur). Mein Zimmer war als Nichtraucherzimmer ausgewiesen. Auf dem Balkon war aber ein Aschenbecher aufgestellt. Somit haben Raucher dennoch ihre Gelegenheit, ihren Nikotinspiegel aufrecht zu erhalten. Hat man wie ich als Nichtraucher solch einen Kandidaten im Zimmer unter sich wohnen, hat Pech gehabt. Der Rauch zieht nach oben auf den Balkon und bei geöffneter Balkontür auch ins Zimmer. Trotz allem kann man abgesehen von der Matratze dem Zimmer und vor allem dem Bad durchaus 5-Sterne-Qualität zubilligen. Geräuschniveau: Mein Zimmer lag – entsprechend Reisebeschreibung – zur Straßenseite hin. Bei offener Balkontür hört man so alles, was dort vor sich geht: Laute Passanten, Straßenverkehr, Hundegebell. Diese Geräuschquelle lässt sich also nur abstellen, wenn man bei geschlossenem Fenster schläft. Obwohl ich das nicht gewöhnt bin, war es im Hotel kein Problem, denn die Klimaanlage ist leise (!) und effektiv, so dass man sie nachts auf kleiner Stufe durchlaufen lassen kann. Störend waren manchmal auch die lauten Zimmernachbarn. Dafür ist das Hotel natürlich nicht verantwortlich, wohl aber für die Bauweise. Die Zimmer sind jedenfalls so hellhörig, so dass man Gespräche und den Fernsehton aus den Nachbarzimmer leicht durch dringt. Das Brummen des Kühlschranks („Minibar“) hat mich so genervt, dass ich gleich am ersten Abend den Stecker gezogen habe. Damit war wenigstens diese Geräuschquelle beseitigt. In der Woche, in der ich dem Hotel war gab es fast jeden Abend / Nacht eine Veranstaltung oder Feier. Die teilweise sehr laute Musik, insbesondere der Bass drangen bis zu meinem Zimmer vor.


    Restaurant & Bars
  • Schlecht
  • Sauberkeit und Hygiene: Wenn man mal von einigen Flecken auf der Tischdecke absieht, die beim Waschen nicht herausgegangen sind, gab es an der Sauberkeit nichts zu beanstanden. Die Damen, die beim Büffet nachlegen, trugen alle Handschuhe. Außer Brot und Brötchen sind beim Frühstück wie beim Abendessen die kalten Speisen nicht abdeckt oder unter Verschluss, Schmeißfliegen haben daher freien Zugang. Die Kühlung der Butter nimmt im Laufe der Zeit ab. Wer also etwas später zum Frühstück kommt findet nur ungekühlte und daher sehr weiche Butter vor. Qualität der Speisen: Das Frühstück und jedenfalls für Halbpensionsgäste wird das Abendessen nur als Büffet angeboten. Die Essensqualität ist annehmbar, aber nicht mehr. Das Essen leidet durch das Warmhalten sehr (das Fleisch oder der Fisch wird trocken). Das Bier zum Essen kommt vom Fass, schmeckt gut und ist sehr günstig: 0,33 l = 2,50 Lewa, 0,5 l = 3,50 Lewa. Bei den kalten Speisen sind nur wenige Schilder aufgestellt, so dass man bei der Marmelade z.B. raten muss, um welche Sorte es sich handelt. Genervt hat mich auch die ständige Musikberieselung. Die Musik beim Frühstück kannte ich wegen der Wiederholung am dritten Tag fast auswendig. Nicht genug, wenn man das Abendessen auf der Terrasse einnimmt, wird man gleich von zwei Seiten beschallt. Leider sind die Musikprogramme von Pool und Restaurant unterschiedlich. Dem Gehirn wird da einiges abverlangt, um die Musik auseinander zu halten. Positiv zu vermerken sind nur die Süßspeisen, Speziell der Nougat ist ein Gedicht. Insgesamt gibt es wie beschrieben einige deftige Mängel, so dass man bei Essen und Service weit von den 5 Sternen entfernt ist.


    Service
  • Eher schlecht
  • Beim Service ist nur die Bedien(un-)freundlichkeit beim Essen zu beanstanden. Es kommt einfach darauf an, wer gerade Dienst hat und an wen man gerade gerät. Beim Frühstück hatte ich am ersten Tag 10 Minuten auf meinen Kaffee gewartet. An den Folgetagen wusste ich dann, wo die Tassen und Kannen stehen und habe mich einfach selbst bedient. Beim Abendessen hatte ich am zweiten Abend Glück und wurde gut bedient. Ein relativ hohes Trinkgeld hat mir dann den guten Service für den Rest der Woche gesichert.


    Lage & Umgebung
  • Gut
  • Das Hotel liegt nahe dem Zentrum; Fußgängerzone und Hauptbahnhof/Busbahnhof sind in ca. 10 Minuten zu Fuß erreichbar, Das Hotel grenzt unmittelbar an den „Meeresgarten“ (Park) aber auch an die Hafenzone. Der Strand ist über einen kurzen Fußweg direkt zu erreichen.


    Aktivitäten
  • Gut
  • Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Ich habe nur den Pool und den Strand genutzt. Die Pool-Anlage ist wirklich super, das Wasser sauber. Am Pool werden kostenlos Handtücher ausgegeben. Es gäbe auch genug Liegen, hätte nicht auch hier die Unsitte Platz gegriffen, dass die Gäste die Liegen mit ihren Handtüchern reservieren bzw. blockieren.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher schlechtHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
    Infos zur Reise
    Verreist als:Alleinreisend
    Dauer:1 Woche im Juni 2013
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Stefan
    Alter:56-60
    Bewertungen:47
    Kommentar des Hoteliers

    Thank you for your feedback!