Heritance Ahungalla

Von altem Glanz und Würde ist nicht viel geblieben. Gehörte das Hotel in der Vergangenheit zu den absoluten Highlight auf Sri Lanka, so sortiert es sich inzwischen irgendwo im Mittelfeld ein, allen Awards und TUI-Auszeichnungen zum Trotz, es muss sich an anderen 5-Sterne Häusern messen lassen, hinsichtlich Ausstattung, hinsichtlich Service, hinsichtlich Gastronomie. Was das Hotel letztendlich in eine Weiterempfehlung rettet, ist auf der einen Seite das Bewusstsein für Sri Lanka und auf der anderen Seite das noch faire Preis-Leistungsverhältnis.

Das Zimmer ist geräumig, zeitlos eingerichtet und keineswegs so abgewohnt, wie manche Bewertungen es vermuten lassen. Das Bett ist bequem und bei der festen Ausstattung vermisst man nichts. Die Bestückung mit Trinkwasser, u.a. zum Zähneputzen, ist eher sparig, das Bad, insbesondere die Dusche, hat schon lange keinen Kalklöser mehr gesehen und die Handtücher haben, wenn sie denn vollzählig vorhanden sind, schon bessere Tage gesehen. Nachdem jetzt das Zimmer abgehakt ist, noch ein paar Worte zum Rest der Anlage. Die öffentlichen Bereiche könnten mal ein Style-Update vertragen, die Wände würden sich über etwas frische Farbe freuen. In den Tropen altert halt alles schneller, da muss man konsequent investieren, wenn man vorne dabei bleiben möchte.

Ohne jetzt vergangenheitsbesessen sein zu wollen, auch hier sah es früher deutlich besser aus. Was es gibt, ist eine recht große Abteilung mit singhalesischen und indischen Essen. Gut für all jene, die es mögen. Ich mag es sehr gerne und die Herrschaften im Hotel können ganz ausgezeichnet kochen. Aber auch hier gibt es Einschränkungen. Ich habe es jetzt an zwei Mittagen erlebt, dass das Essen nur lauwarm war und manche Gerichte, wie ein Fischcurry haben gleich einen Auftritt bei drei aufeinanderfolgenden Mahlzeiten - das muss nicht sein. Der nicht-indische Buffetteil ist eher spärlich. Das Salatbuffet besteht aus so Dingen wie Beefsalat, Chickensalat oder kaltem Tintenfisch in Mayo, dazu gesellt sich dann eine Auswahl an Rohkost. Die warme Abteilung besteht aus einem Pasta-Gericht oder der Pastastation, dazu dann Gemüse in Butter, Kartoffeln, Reis und einer Variante an Fisch gebacken, Hühnchen und dazu dann so etwas wie ein Dönerspieß, mexikanische Wraps oder Rippchen. Einen ganzen Braten vom Lamm habe ich nur einmal gesehen. Das Dessertbuffet besteht immer aus vier verschiedenen Süßspeisen, die man doppelt aufbaut, damit es mehr wirkt, dazu dann noch ein paar Kekse und Kofekt. Die Obstauswahl ist eher Statndard, teilweise gibt es Maracuja aber keinerlei Mandos, Mangostan oder Woodapple, da geht in den Tropen mehr. Frische Säfte beim Früstück kosten meistens extra, heute gab es mal mit Friuts frisch, ansonsten gibt es Konzentratsaft und aromatisiertes Wasser. Noch ein generelles Wort zum AI: Light-Getränke wie Diet Coke oder Coke Zero kosten Aufpreis und Wein gibt es nur zum Mittag- und Abendessen. Und noch einmal für alle Fans des Hauses: ich schreibe hier nichts schlecht, ich vergleiche die Leistungen des Hauses mit anderen gleichwertigen Hotels auf diesem Planeten und das ganz nüchtern und sachlich.

Die Begrüßung war schon schlecht, kein kaltes Tuch, kein Welcome-Drink und dazu die Aussage, dass man erst ab 12:00 Getränke bekommen würde, schließlich beginne das AI erstmit dem Lunch. Ich war gegen 07:00 im Hotel, da kommt Freude auf. Am Abreisetag verhält es sich dann genauso, letzte Mahlzeit ist das Frühstück, Abholung im Hotel ist um 16:30, der Rückflug geht um 21:30. Und das bei einer Pauschalreise. Wenn man die Preise für Lebensmittel auf der Insel kennt und berücksichtigt, wie das Buffet aussieht, dann ist das schon eine ziemlich ungastliche Ansage. Andere Hotel beweisen, wie man es besser machen kann. Dazu kommen dann aber auch noch andere Mängel. Das Restaurantpersonal ist zum Teil fürchterlich unaufmerksam, das bestellte Getränk kommt dann, wenn man mit dem Essen fertig ist. Zuweilen wird man wieder weggeschickt, weil gerade kein Tisch frei ist, ich bin Alleinreisender und keine Reisegruppe. Die Zimmereinigung variiert, ein Roomboy ist wirklich klasse und hat sich sein Tip auch wirklich verdient, ein anderer füllt weder das Wasser richtig auf, noch legt er alle Handtücher nach. Klar, das kann passieren, ist aber mein 5-Sterne-Standard. Das Barpersonal ist ebenfalls mehrheitlich unaufmerksam und sticht nicht durch besondere Serviceorientierung hervor. Früher wurde quasi jeder Wunsch erfüllt, es gab Fähnchen an den Liegestühlen und schon kam der Service. Heute geht der Gast selber.

Die Lage direkt am langen Sandstrand ist ohne Fehl und Tadel. Direkt im Ortszentrum von Ahungalla gelegen, dennoch absolut ruhig. Nebenan findet sich der relativ neue RIU-Bunker, ein Hotel, auf das man schon beim ersten Hinsehen verzichten kann. Trotz der Größe des RIU ist es am Strand nie zu voll, man kann wunderschöne Spaziergänge machen und mit Glück einen tollen Sonnenuntergang verfolgen. Transferzeit vom Flughafen über die Mautautobahn knapp zwei Stunden.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Es gibt ein Gym, die Geräte sind recht neu und funktionieren, die Atmosphäre könnte hübscher sein. Die Pools sind beide sehr schön und sind in sehr gutem Zustand. Dinge wie die Nutzung des Tenniscourts kosten Aufpreis, die Spa-Preise haben es in sich, liegen zum Teil über dem Übernachtungspreis, Kanus oder Beachvolleyball, Bogenschießen etc. gibt es nicht.