Hilton Marsa Alam Nubian Resort

Da ich schon in mehreren Hilton Resorts in Ägypten, dem Mittleren Osten und den Vereingten Arabischen Emiraten übernachtet habe, bin ich von vornherein mit gedämpften Erwartungen angereist, die leider grösstenteils bestätigt und in einigen Bereichen sogar noch untertroffen wurden. Das Hotel besticht durch seine wunderschöne und gepflegte Garten- und Poollandschaft und modern und hell eingerichtete Zimmer. An Sonsten macht die Anlage einen eher ungepflegten Eindruck, beginnend beim Zustand der Gebäude, die ja auf den Fotos im Internet strahlend weiss daher kommen, in Wirklichkeit aber dreckig grau/braun in unterschiedlicher Ausprägung und endend mit ständig schmutzigen Tischen und Sitzmöbeln auf der Terrasse des Main Restaurants und an der Beach Bar. Das All-Inclusive Angebot ist, insbesondere was die Getränke angeht, im Vergleich zu anderen Hotels dieser Kategorie in Ägyten sehr limitiert und, an allen Bars im Aussenbereich herrscht Selbstbedienung und Getränke werden im Papp- bzw. Plastikbescher serviert. Werde ich dieses Hotel nochmals buchen? Höchstwahrscheinlich nicht. Warum geht der Grüne Daumen trotz dem nach oben? Der Preis ist unschlagbar günstig! Wer bereit ist, Abstriche beim Service zu machen und es mit der Hygiene nicht ganz so genau nimmt, kann in diesem Hotel einen schönen und kostengünstigen Urlaub an einer der schönsten Buchten Ägyptens mit einem der besten Riffs und excellenten Tauch- und Schnorchelgelenheiten verbringen.

Ich hatte ein Standard Zimmer mit Meerblick gebucht und bekam nach regem Schriftverkehr mit dem Nightmanager Mahmoud Elkot auf Facebook (vorherige Kontaktaufnahme kann ich nur empfehlen) Zimmer 1920 im Obergeschoss von Block 19 zugewiesen, dass wohl wirklich den schönsten Ausblick der ganzen Anlage hat. Das Gebäude liegt etwas erhöht an einem der 4 Pools und man hat vom Balkon zur linken Seite einen herrlichen Ausblick auf 2 der Pool und über die niedrigeren Gebäude und die anschliessenden Dünen hinweg zum Offenen Meer, zur rechten Seite sieht man die Abu Dabbab Bucht und den Strand. Das Zimmer war sehr geräumig und (für Hilton Resorts ungeöhnlich) hell und modern eingerichtet. Es verfügte über zwei grosse Einzelbetten, Schränke in ausreichender Grösse und mehr als ausreichender Anzahl, einen Sessel und einen Schreibtisch mit Stuhl, Klimaanlage (leise) UND Deckenventilator (sehr angenehm), Mimibar/Kühlschrank, Wasserkessel und Flatscreen TV. Da in Ägypten der ASTRA Satellit nicht empfangbar ist und die meisten Deutschen Sender ihre Übertragung über den Satelliten Hotbird zum Jahresbeginn 2018 eingestellt haben, sind, wie in den meisten Hotels in Ägypten, ausser RTL2, ServusTV und DeLuxe Music keine Deutschsprachigen TV Sender zu empfangen. Das Badezimmer war gross und modern eingerichtet mit allem was dazu gehört. Offenbar hat die letzte Renovierung 2014 stattgefunden, wenn man nach dem Herstellerstempel in der Badezimmertür geht ;o) Warum man dabei nicht eine zeitgemässe begehbare Dusche anstatt einer altertümlichen Badewanne installiert hat, ist mir allerdings schleierhaft. Wenigstens wurde der Duschvorhang so installiert, dass man es schaffen konnte zu duschen, ohne dabei das ganze Bad unter Wasser zu setzten oder den Vorhang am Körper kleben zu haben (normalerweise ereignet sich ja in der Regel zu mindest eines der beiden Phänomene). Der Balkon war sehr gross und möbliert mit zwei grossen massiven Holzsesseln und einem kleinen Tisch. Den Ausblich habe ich ja zuvor beschrieben. Das Timmer wurde täglich gereinigt (wenn auch eher oberflächlich), Bettwäschewechsel alle 3 Tage und Handtücher immer wenn man sie auf den Boden geworfen hatte. Ein Zahnpastafleck im Bad vom allerersten Abend war auch am letzten Tag noch nicht entdeckt worden und ein Smiley, den ich auf den Balkontisch gemalt hatte begrüsste mich auch die ganze Woche über täglich. Die eigentlich sehr schöne hölzerne Balkonbrüstung und die Holzstühle auf dem Balkon (bis auf die Armlehnen) haben seit ihrer Installation bzw. Anschaffung leider noch keinen Putzlappen gesehen. Die Minibar wurde täglich mit jeweils 2 Dosen Cola, Sprite und Bier aufgefüllt und man bekam zusätzlich eine 1,5 Liter Flasche stilles Wasser (auf Wunsch und gegen Trinkgeldgabe auch eine zweite, die sich als lebenswichtige erweist, da es in der gesamten Anlage, ausser beim Abendessen im Main Restaurant, kein Wasser in Flaschen gibt).

Das komlett verglaste Main Restaurant fügt sich wie ein riesiger gläserner Fremdkörper an die Lobby an und erweckt den Eindruck, als sei ein Ufo in der an sonsten architektonisch eigentlich recht ansprechenden Anlage gelandet. Im Inneren des riesigen hohen Gebäudes herrscht Bahnhofshallen Atmospäre mit absolutem Chaos und ohrenbetäubender Lautstärke. Durch die völlig chaotische Anordnung der Tische laufen sich Gäste und orientierungslose Kellner ständig gegenseitig um oder man stösst beim Versuch aufzustehen oder sich hinzusetzen andere Gäste in den Rücken. Man wird gebeten, am Eingang zu warten und sich einen Platz zuweisen zu lassen, was der Dame, die dafür zuständig ist den Angstschweiss ins Gesicht und die Panik in die Augen treibt, wenn man es wirklich tut, weil ein Überblick darüber, welcher Tisch frei ist, absolut unmöglich ist. Wenn man dann mal endlich einen freien Platz ergattert hat, ist es ein Wunder, wenn man die Aufmerksamkeit eines Kellners erregen konnte, um eine Getränkebestellung aufzugeben, falls dieser wider Erwarten dafür zuständig ist. Die Strategie, nicht zu verdursten lautet, einen der wenigen orientierunglosen Kellner, die mit einem gefüllten Getränketablett umher irren, anzuhalten, zu gucken was er auf seinem Tablett hat, und wenn einem eines der Getränke gefällt, so zu tun, als ob man es bestellt hat. Die einzige Möglichkeit, sein Essen in einigermassen ruhiger Umgebung einzunehmen ist die Aussenterrasse. Hiebr klappt es auch einigermassen mit der Getränkeanlieferung, dafür sind die Tische und Stühle immer mit einem klebrigen Schmutzfilm überzogen. Auf Nachfrage kommt ein mit einem Putzlappen und Reinigungsspray bewaffneter Kellner, um den Schmutz gleichmässig zu verteilen. Das Essen war bezüglich Auswahl und Qualität in Ordnung. Auf der Terrasse wurde jeden Abend gegrillt. Leider gab es so gut wei keine Ägytischen Gerichte. Die kalten Vorspeisen waren teilweise so stark herunter gekühlt, dass sie gefroren waren. Es gibt noch einige A-la-Carte "Restaurants", die jeweils 1x pro Aufenthalt kostenlos im Rahmen des All-Inclusive reserviert werden können. Hierbei handelt es sich um eine der Poolbars und zwei Bars in der Lobby, die abends zu "Restaurants" umfunktioniert werden - nicht besonders einladend. An drei der vier Pools gibt es jeweils eine selbstbedienungs Poolbar, an denen es leider ausser in Paar Hockern im Pool auf der "Landseite" keine Sitzmöglichkeiten gibt. Wer erwartet hatte, dass Getränke an der Liege serviert werden ist in diesem Hotel fehl am Platz. Die Beach Bar befindet sich am Anfang des Strandbereichs in Einiger Entfernung zum Bereich mit den Liegen und Sonnenschirmen und erinnert eher an einen Schuppen mit Getränkeausgabe. Davor ein Paar zusammengwürfelte Tische und Stühle, die IMMER dreckig waren, selbtst nach dem sie einmal während meines 1wöchigen Aufenthalts bei laufendem Barbetrieb mit einem Wasserschlauch abgespritzt wurden. Bedienung am Tisch oder an der Liege auch hier Fehlanzeige. Mittags gab es hier Pizza und ähnliche Snacks, manchmal wurde auch gegrillt. Aufgrund der Hygienischen Verhältnisse habe ich daruf verzichtet hier etwas zu Essen. Getränke ohne Selbstebienung und im Glas gab es nur in der Lobby Bar (indoor) und in der äusserst abgelegenen Axis Bar, die auch eine kleine Aussenterrasse mit Blick auf den Parkplatz hatte und immer leer war. An Sonsten gibt es im Aussenbereich keine Möglichkeit, sich abends draussen hizusetzten und ein Getränk serviert zu bekommen, ausser man hat einen Platz auf der Terrasse ergattert und zögert sein Abendessen so lange heraus, bis das Resaturant schliesst. Es gibt eine Terrasse mit einer überschauberen Anzahl an Sitzgelegenheiten unterhalb der Restaurant Terrasse. Wer hier etwas zu trinken will, muss einmal quer durch das ganze Restuarant und die Lobby, um sich dort an der Lobby Bar ein Getränk im Wegwerf-Plastikbecher zu holen! Das Getränke Angebot im AI ist sehr überschaubar, Wein gibt es nur im Restaurant zum Abendessen, Wasser nur aus dem Spender an den Bars. Ausser in den Restaurants und den beiden Indoor Bars werden alle Getränke im Plastikbecher serviert (nach 16 Uhr im Wegwerf Becher, voher wenigstens in einem wiederverwendbaren Becher), Für Kaffee haben sie an den Bars tolle Barista Kaffeemschinen, wird aber im Pappbecher serviert :o(

Ausser im Main Restaurant überall nur Selbstbedienung von schlecht gelauntem und völlig überfordertem Personal.

Das Hotel liegt abseits jeglicher Zivilisation direkt an der Abu Dabab Bucht, einer der schönsten Buchten in Ägypten. Hier gibt es einen sehr schönen, weitläufigen breiten Sandstrand, von dem man das Meer direkt und ohne Steg betreten kann, zwei sehr schöne und intakte Riffs, die zu den besten Schnorchelspots der Welt zählen und man kann mit Schildkröten schwimmen während man die vielfältige Unterwasserwelt geniesst. Mit ganz grossem Glück trifft man auch auf die in dieser Bucht heimische Seekuh. Die Entfernung zum Flughafen Marsa Alam beträgt ca. 30km und die Fahrt mit dem Taxi dauert etwa 20 Minuten. Nach Marsa Alam und Port Ghalib sind es ebenfalls jeweils ca. 30km bei ähnlichen Fahrzeiten.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsteam gibt sich wirklich viel Mühe, die Gäste zur Teilnahme an diversen Sportveranstaltungen zu bewegen. Die Jungs und Mädels sind immer gut gelaunt und auch immer bereit für ein kleines Schwätzchen, auch wenn man nicht an den Programmen teil nimmt. Die kleinen "Shows" am Abend sollten sie lieber Profis überlassen - das habe ich in anderen Hotels, wo die Shows auch vom Animationsteam gemacht werden, schon sehr viel besser gesehen.