Wir waren zum 2. Mal im Hotel und sehr enttäuscht: Nach wie vor ist es sauber, behindertenfreundlich und auf den ersten Blick edel. Aber bis auf die Qualität und Quatität der Speisen entspricht das Haus keinesfalls mehr einem 5-Sterne-Domizil: Personal wurde abgebaut, das Publikum hat sich stark zum Negativen verändert - wir konnten uns nicht des Eindrucks erwehren, dass es mit dem Hotelbetrieb rasant bergab geht: Ein Mietwagen ist von Vorteil - auch, um die Schönheiten der Insel zu entdecken. Das Preis-Leistungsverhältnis im Hotel ist angemessen.
Die Zimmer sind groß und haben Steinfußböden. Die Klimaanlage funktioniert gut, die Balkone und Terrassen sind mit hübschen Möbeln und Tischchen ausgestattet. Das Bad mit abgetrenntem WC und Bidet ist groß. Seife, Dusch- und Bodylotion sowie Shampoo stehen ebenso zur Verfügung wie Bademäntel und Frotteepantoffeln. Alles ist sehr sauber, die Bettwäsche wird spätestens jeden 3. Tag gewechselt, Handtücher - wie üblich - wenn man das möchte. Der Badezimmerspiegel ist sehr groß, allerdings gibt es keinen Spiegel, in dem man sich ganz sehen kann. Schränke und Kommoden sind in ausreichender Zahl vorhanden, auch Kleiderbügel. Für ein 5-Sterne-Haus ist es sicher nicht üblich, dass für die Nutzung des Safes bezahlt werden muss. Der Fernseher stammt noch aus den frühen 90er Jahren: kein Videotext, kein Alarm, kein Radio, keine Uhrzeit. Deutsche Programme: ARD, ZDF, SAT1, RTL, Pro7 und DSF. Die Zimmer sind NICHT hellhörig.
Qualität und Vielfalt der Speisen ist nach wie vor hervorragend, liess allerdings in der letzten Mai-Woche etwas nach, als das Haus sehr voll wurde. Das Hotel selbst hält alles sauber, aber sowohl Speisesaal als auch Hotelbar (bis weit nch 22: 00 h) wurden von vielen Eltern mit sehr kleinen Kindern lang und ausgiebig genutzt. Morgens und Abends gab es eine Buggyparade - viele fuhren ihre Sprößlinge stolz aber rücksichtslos (die Gänge sind für Buggies zu schmal) den anderen Gästen gegenüber durch den Speisesaal; dass die armen Kleinen, die sich eine Stunde und mehr im Speisesaal aufhalten mussten, irgendwann durch die Gänge "preschten" und ständig lautstarkes Protestgebrüll losliessen, war verständlich, auch, dass der ein oder andere Mini insbesondere abends ermüdet mit dem Kopf auf Tisch oder Teller (!) einschlief. Weniger angenehm war, dass Babysabber - den Kleinen wurde alles genau gezeigt - auf das Obst lief bzw. der kleine Nasenbohrer mit den Händchen ins Eis faßte. Und noch weniger Verständnis brachten die meisten Gäste dafür auf, dass die Bar nach 20: 00 h in die Spielstube für Emily, Louis & Co. von deren Eltern umfunktioniert wurde. Da das Hotel für Kinder absolut nichts bietet, kann man wohl davon ausgehen, dass die Eltern ausschließlich ihr eigenes Interesse im Auge hatten - für die Sprößlinge jedenfalls hätte es echten Spaß eher im Appartment oder im Babyhotel gegeben. Andererseits waren die Gäste, die ihre Messer ableckten und ganz offensichtlich nicht wussten, wie man mit Messer und Gabel isst, das grössere Ärgernis!
Das Personal ist freundlich, allerdings herrscht im Speisesaal Hektik, weil es deutlich weniger Servicekräfte gibt - Teller wurden nur schleppend abgeräumt - hier ist das Management gefordert! Zusätzliche Serviceleistungen gibt es zwar, diese werden aber nicht propagiert - der Flyer in unserem Zimmer stammte noch aus der Zeit, als das Hotel Hipocampo Park hieß. Die Zimmer sind sauber, eine kleine Beschwerde wurde sofort erledigt - und: unser Zimmer im Haupthaus war stets vor 12: 00 h gereinigt - wir haben stets die Karte "Bitte Zimmer aufräumen" an die Tür gehängt. Mit deutsch und englisch kommt man im Hotel gut zurecht, allerdings freuen sich die Servicekräfte, wenn man wenigstens auf spanisch die Tageszeit, bitte und danke sagt.
Das Hotel in der 2. Reihe zum Strand liegt ruhig: an den beiden nebenan liegenden brachen Grundstücken hat sich leider nichts zum Guten verändert. Das Hotel verfügt über ausreichende Parkplätze, ein kleines Animationsprogramm - gerade richtig für alle, die keinen Wert auf nervende Animation rund um die Uhr legen - und ist bei Fragen zu Ausflügen behilflich. Die Transferzeit vom Flughafen beträgt rd. 70 Minuten mit dem Bus und etwa 60 Minuten mit dem Mietwagen, auf den keinesfalls verzichtet werden sollte, denn es gibt schönere Ecken auf Mallorca als Cala Millor!
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Zwar gibt es genug Liegen und Sonnenschirme, diese wurden in diesem Jahr nach typisch deutscher Manier allerdings bereits vor dem Frühstück mit Handtüchern belegt - dabei war das Wetter gar nicht so schön, dass alle an den Pool gingen, und - es gibt genug Liegen und Sonnenschirme für alle. Angenehm, dass es für jeden ein Liegetuch gibt, das jederzeit gegen ein frisches ausgetauscht werden kann. Es gibt einen kleinen Kinderspielplatz am Pool, aber - im letzten Jahr hieß es ja auch noch in den Prospekten, dass das Hotel für Kindern weniger geeignet sei. Ansonsten gibt es neben dem Außenpool nur ein kleines Hallenbad und einen Fitnessraum, nach unserer Auffassung ausreichend für einen erholsamen Urlaub, den zumindest wir gern selbst gestalten. Wenig modern ist allerdings die Möglichkeit der Internet-Nutzung: Es gibt keinen hoteleigenen Terminal, der den Gästen gegen Gebühr zur Verfügung steht, und zudem ist der Zugang zum Internet im Hotel so langsam, dass man besser in ein Internet-Café geht!
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Paar |
| Dauer: | 2 Wochen im Mai 2008 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Maria |
| Alter: | 56-60 |
| Bewertungen: | 23 |

