HL Suitehotel Playa del Ingles

Das Wichtigste zu erst: das Hotel ist in weiten Teilen eine Baustelle. Während der Exklusiv-Reiseveranstalter auf dem deutschen Markt, ALLTOURS, in einer Mail wenige Tage vor Abreise von "geringfügigen akustischen Beeinträchtigungen" schreibt, sieht die Realität anders aus. Überall laufen Handwerker rum, die Dachtrasse ist eine komplette Baustelle, der Wellness- und Beautybereich ebenso. Von vier Aufzügen funktionieren zwei dauerhaft nicht, einer ist ständig kaputt, was zu enormen Wartezeiten führt. Das Treppenhaus, ebenfalls noch Baustelle, ist mittlerweile abgesperrt, so dass im Notfall KEINE Fluchtwege bestehen. Wie realistisch dieses Szenario ist, zeigt der Schwelbrand vom 28.12.16, der sich glücklicherweise nur im Baustellenbereich ereignete. Der angebliche "subtropische Garten" existiert nicht; in der ganzen Anlage stehen zwei eher mickrige Palmen. Diese Beschreibung ist bewusst täuschend! Alle u.g. Probleme sind auf klares Management-Versagen zurückzuführen. Es gibt keine Organisation von Abläufen, keine Weisungsstrukturen, keine präsente Direktion, keine Reklamationskultur und ganz offenkundig keinerlei Kriterien bei der Personalauswahl (von einem netten Lächeln mal abgesehen)

Die Zimmer werden als Junior-Suiten verkauft und sollen laut Katalogausschreibung 30qm haben. Dies ist eine vorsätzliche Falschbeschreibung. Es handelt sich bei vielen Zimmer um ganz normale Doppelzimmer, die deutlich kleiner als 30qm sind (ausgemessen rund 22qm). Der Begriff Junior-Suite erweckt hier also einen völlig falschen Eindruck. Im Zimmer fehlen aktuell entsprechend der Katalogbeschreibung: Tisch, Stühle, Couch und Kaffeemaschine. Die einzige Sitzgelegenheit befindet sich auf dem Balkon! Im Bad fehlen Ablagen, Haken und, für Frauen besonders wichtig, es gibt keinen Kosmetikspiegel. Grundsätzlich sind die Zimmer modern ausgestattet, die Betten sind gut. Ansonsten sind die verarbeiteten Materialien ( PVC auf dem Boden, Holzqualität des Schrankes) als eher günstig einzuschätzen. Das offenkundig angestrebte Niveau eines Design-Hotels wird vorgetäuscht, spiegelt sich aber in keiner Weise in den verarbeiteten Materialien wieder. Ein großes Manko des Zimmers besteht allerdings in der Reinigung. Ein offensichtlich vom Nachbarbalkon herüber gewehtes Haarbüschel befand sich seit meiner Anreise auf dem Balkon und war bis zu meiner Abreise nicht entfernt. Auch der (bedingt durch den starken Wind) eingestaubte Balkontisch und die Stühle wurde nicht einmal gesäubert. Auch der Zimmer im Boden wurde allenfalls gefegt, ein Wisch erfolgte nicht, was man an getrockneten Sonnencreme-Flecken auf dem Boden gut erkennen konnte. Aufgebrauchte Hygieneartikel wurden nicht nachgefüllt, die leeren Kappen des Duschgels habe ich nach zwei Tagen selbst entsorgt. Es schien so, als habe die Reinigungskraft die Dusche gar nicht betreten. Zu guter Letzt funktionierte die Klimaanlage im Zimmer über den gesamten Reisezeitraum nicht!

Mit Abstand der katastrophalste Bereich des Hotels. Das Essen ist häufig eine undefinierbare Matsche, das Fleisch entweder zäh oder halbroh (bei Geflügel!!). Beilagen sind geschmack- und einfallslos. Die Abwechslung ist gering. Einzig an der Grillstation lassen sich vereinzelte Fleisch- und Fischsorten essen,wenn man denn bewacht, dass das Fleisch auch wirklich so gebraten wird, wie man das wünscht und nicht völlig durchgebraten wird. Offenbar wurde während unserer Aufenthalts der Koch entlassen; danach wurde das Essen allerdings noch schlechter. Verwundernswert ist das nicht, da jedem Management-Verantwortlichen klar sein sollte, dass man zwischen Weihnachten und Silvester per ad-hoc-Anstellung sicher nicht die besten Köche auf dem Markt findet... Einzig das Frühstück überzeugt weitestgehend. Die Qualität ist in Ordnung, die Abwechslung gering, aber man wurde ja genügsam. Nur das Problem mit dem Kaffee und den vollgemüllten und nicht neu eingedeckten Tischen zog sich auch hier durch.

Das Personal ist bemüht und meist freundlich, das war es aber auch schon! Der Restaurantchef hat in einem persönlichen Gespräch selbst zugegeben, dass er ausschließlich mit ungelernten Mitarbeitern arbeitet. Und so war der Service im Restaurant und in den Bars dann auch aus der Reihe "Und sie wissen nicht, was sie tun": Im Restaurant stapelten sich sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen die abgegessenen Teller auf den Tischen. Abgeräumt und neu eingedeckt wurde, wenn überhaupt, nur auf z.T. mehrfache Aufforderung. Z.T. saßen an 5/6 Tischen in Sichtweite Menschen an völlig zugefüllten Tischen und warteten mehr als eine halbe Stunde, bis ihr Tisch abgeräumt und neu eingedeckt war. Das Personal war völlig hilflos und machte teilweise den Eindruck, gar nicht zu wissen, was man von Ihnen wolle. In der Bar, die aufgrund der Helligkeit den Charme einer Krankenhaus-Cafeteria versprüht und in puncto Mobiliar dem Billig-Charme der Zimmer entspricht, geht das Chaos weiter. Es soll sich gemäß alltours ja um ein 4,5-Sterne-Hotel mit exklusivem Ambiente handeln: Die Realität ist, dass sich teilweise zehn Gäste an der Bar drängeln, um ihre Bestellung aufzugeben. Tisch-Service funktioniert fast gar nicht! Außerdem bietet sich beim Anstehen an der Bar der Vorteil, dass man überwachen kann,auch wirklich das zu bekommen, was man bestellt hat. Hier setzt sich, bei großer Freundlichkeit, leider die völlige Unkenntnis des Personals fort. Am ersten Abend bestellten wir GIN-Tonic, woraufhin der Kellner uns fragte, ob wir eine Cola dazu haben wollten. 20 Minuten später kamen dann drei Tonic-Watet, ohne Gin. Er wusste einfach nicht, was ein Gin-Tonic ist. So ging es und und vielen anderen Gästen, mit denen wir sprachen, ständig. Mixgetränke und Cocktails waren eigentlich, außer, wenn vom Restaurant-Chef selbst gemacht, nie genießbar. Der Kaffee hatte meistens Satz in der Tasse, wenn die Kaffeemaschine nicht gerade einmal defekt war. An der Rezeption ist man groß darin, zu versuchen, die Probleme wegzulächeln, an konkreten Lösungen wie Zimmerwechsel arbeitet man nur gegen Aufpreis. Das Argument, dass 1500€ für eine Woche in einem völlig unangemessenen Hotel schon deutlich zu viel seien, mochte man da nicht verstehen!

Das Hotel liegt in unmittelbarer Nähe zur Strandpromenade und mehrerer Ramsch-Einkaufszentren, die sich abends in schrammelige Party-Meilen verwandeln. Das Hotel ist mit dem Taxi 20-30 Minuten vom Airport entfernt.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Ein nach unserem Geschmack zu penetranter Animateur läuft schreiend durch das Hotel und möchte zum Darten oder Stretching animieren. Wer`s braucht.., wir finden, dass das grundsätzlich nicht zu einem Hotel passt, das sich gern den Mantel der Exklusivität umhängen möchte. Zum aktuellen Stand des Hotels passt die Animation dagegen ganz gut ins Bild.