Hotel Badehaus Goor

Das Hotel trägt die Bezeichnung Badehaus, was zu Verwirrung führen könnte. Es ist tatsächlich ein sehr, sehr schönes Hotel, komplett saniert in alten Gemäuern. Hinzugefügt wurde ein Anbau mit Zimmern und vollständig neuem Wellness und Badebereich. Die Architektur ist wunderschön, auch die Zimmer lassen keine Wünsche offen. Dieses Hotel ist wohl für alle Jahreszeiten geeignet. Wegen seiner guten Lage sind die Strände der Umgebung gut zu erreichen. Im Winter sind schöne Spaziergänge und entspannende Wellnesstage vorstellbar. Die Handy-Erreichbarkeit ist nicht immer gegeben, aber wer entspannen will, muss an diesem schönen Ort sicher nicht immer ereichbar sein!

Das Zimmer war für uns die größte Freude. Geräumig, sauber, alles neu und mit sehr schönem Mobliar ausgestattet. Das Badezimmer hatte den Namen Zimmer wirklich verdient, hier gab es alles, was es geben muss, inkl. eines Bademantels für den Wellnessbereich. Vielleicht hätte der Bildschirm des Flachbildfernsehers etwas größer ausfallen können, vielleicht hätte das Zimmer auch eine Deckenlampe benötigt aber diese Kleinigkeiten sind zu vernachlässigen denn hier stimmte sonst alles.

Wir hatten Halbpension gebucht, was uns in die glückiche Lage versetzte, jeden Tag Gast im wunderschön restaurierten, großen Saal des Haupthauses zu Gast zu sein. Sowohl zum Frühstück als auch zum Abendessen konnte das wunderbare Ambiente genossen werden. An den schönen Tagen kann man die Terasse mit einem tollen Blick auf den Bodden nutzen. Leider hält die Küche mit dieser wunderbaren Umgebung nicht stand. An den sieben Tagen des Abenddiners fand eine Wechsel zwischen Menu, Buffetauswahl und Grillabend statt. Leider mussten wir fast täglich Kritik an einzelnen Punkten des Essens üben: Fast immer waren die Speisen nicht ausreichend erhitzt, oder schon erkaltelt. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass die Teller nicht vorgewärmt sind. Dieser Mangel trübt die Freude am Essen auf jeden Fall ganz erheblich. Die zweite Grundkritik ging an die Gewürzkunst des Küchenmeisters. Viele Sachen schmeckten fad und mussten am Tisch nachgewürzt werden. Doch allein mit Salz und Pfeffer sind solche Mängel nicht zu beheben. Vielleicht ist das auch Geschmacksache oder Grundausrichtung der Küche. Jedenfalls wurde die von uns sehr vorsichtig ausgesprochene Kritik nicht angenommen, im Gegenteil, auch hier zeigten sich beim Personal die Grenzen der Freundlichkeit. Am nächsten Tag waren dann die Kartoffeln heiß, dafür aber die Suppe lauwarm. Der negative Höhepunkt war das so genannte Grillbuffet: Der Gast konnte sich ein Teil aussuchen: Schweinefleisch, Grillwürstchen, Kallbssteak oder Fisch. Der Grillmeister schritt zur Tat und geliefert wurde ein Riesenteller mit silberner Haube. Nachdem diese gelüftet war, zeigte sich das klägliche Ergebnis: Ein Ministeak oder eine kleines Stück Fischlein ohne Gewürz. Enttäuschend, aber die Beilagen waren lecker und ausreichend vorhanden. Die Getränkepreise bewegten sich dagegen durchaus im Viersterne-Bereich. Aber das ist sicherlich im Gewerbe inzwischen üblich: Eine günstig angebotene Halbpension wird über hohe Getränkepreise kompensiert. Wer sich drauf einlässt, ok! Das Frühstücksbuffet entsprach weitgehend dem Standard des Hotels, die Einzelkritik ist geschenkt. Man hatte sogar die Möglichkeit, sich jeden Morgen eine frische Waffel zu backen. Wo gibt´s das schon? Unterm Strich eine Gastronomie, die ihren hohen Ansprüchen (noch?) nicht gerecht werden kann. Es ist diesem Hotel zu wünschen, dass in der Küche ein anderer Wind weht, damit diese mit den anderen Bereichen des Hotels mithalten kann!

Die Freundlichkeit des Personals kommt auf den ersten Blick ausgesprochen ansprechend rüber. Jedoch ist bei Nachfragen hin und wieder eine gewisse Genervtheit spürbar, die einem Vier-Sterne-Hotel eigentlich nicht angemessen ist. Vielleicht liegt dies an dem geringem Altersdurchschnitt des Personals. Manchmal hatten wir den Eindruck, als handele es sich um eine Übungshotel für Auszubildende. Auf den Punkt gebracht: Man ist sehr bemüht, es fehlt die Souveränität beim Umgang mit schwierigen Fragen. Vielleicht fehlt manchmal auch einfach nur der Chef oder die Chefin, denn eine solche Person hat sich nicht zu erkennen gegeben.

Das Hotel liegt direkt an der Goor, einer Bucht am so genannten Rügischen Bodden. Dort gibt es keinen Sandstrand, wie man es sich klassischerweise vorstellt. Vielmehr reicht der Wald direkt bis an das schilfbedeckte Ufer, an dem sich hin und wieder kleine Badestellen auftun. Das macht jedoch gerade den Reiz der Umgebung des Hotels aus. Hier kann man spazieren gehen, Fahrradfahren, joggen oder einfach nur dasitzen. Wer die Strandkorbidylle mit Trubel ringsherum liebt, setzt sich ins Auto oder nimmt den Zug ab Lauterbach und fährt in kurzer Zeit nach Binz oder zu sonstigem Strandkorbgetümmel.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Hotel ist neu und von daher ist auch der Wellnessbereich in einem hervorragenden Zustand. Sehr sauber, sehr schön, sehr freundliches Personal und ein super Service. Hier gibt es nichts zu bemängeln! Tagungsräume hat das Hotel auch, die aber nicht besichtigt wurden. Offen bleibt lediglich, warum es auf den Zimmern keinen Internetzugang gibt. Hierzu muss man sich mit dem Laptop in den Empfangsbereich begeben oder den Hotelcomputer benutzen. Dieses allerdings war kostenlos.