Als Familie mit einjährigem Kind haben wir für den Juni 2007 eine Westkreta-Pauschalreise in ein geräumiges Appartement ohne Verpflegung gesucht. Pool und Sandstrandnähe waren Muss-Kriterien. Der Standort sollte so gelegen sein, dass sich jedes Ziel in Westkreta in max. zwei Autostunden erreichen ließ. Vorab wurden uns die Blue Beach Appartements in Stavros von Bekannten empfohlen, die dort bereits mehrere Urlaube mit ihren kleinen Kindern verbracht haben. Wir haben uns die Auswahl der Unterkunft nicht leicht gemacht. Nach langem Katalogwälzen fiel unsere Wahl tatsächlich auf die Blue Beach Appartements in Stavros auf der Halbinsel Akrotiri, weil wir an der (zentraler gelegenen) Standortalternative Georgioupolis keine Unterkunft finden konnten, die sowohl unseren Wünschen entsprach als auch in Holidaycheck gut bewertet war. Die Blue Beach Appartements bestehen aus 40 Wohneinheiten in 7 weißen, einstöckigen Gebäuden in landestypischer Architektur auf einem langen, schmalen Grundstück, das von einer kleinen Sandstrandbucht am Westrand von Stavros ca. 300m ins Inland reicht. Es werden sowohl geräumige Appartements mit zwei Schlafzimmern als auch Studios und komplette Häuser (hier Villen genannt) vermietet. Kleine Appartements (z. B. mit nur einem separaten Schlafzimmer) sind nicht im Angebot. Die Anlage dürfte in den 1980er Jahren angelegt und anschließend vom Meer in Richtung Inland erweitert worden sein. Wie der Klassifizierung mit 2, 5 Sternen zu entnehmen ist, sind die Appartements des Blue Beach einfach, aber dennoch geschmackvoll ausgestattet. Die Blue Beach-Anlage wird sehr sauber gehalten und ist mit vielen Büschen und Blumen bestückt, die täglich gepflegt werden. In Strandnähe befinden sich Rezeptionsgebäude, Taverne mit Minimarkt und der Süßwasserpool. Das Blue Beach bietet Frühstücksservice an, der landestypisch wenig umfangreich ausfällt und mit deutschem Frühstück wenig gemein hat. Im Blue Beach trafen wir auf deutsche, österreichische, niederländische, französische, italienische, britische und skandinavische Gäste, am Strand auch auf osteuropäische. Niemand verhielt sich auffällig oder nervte. Vorsaisonbedingt war die Anlage bei weitem nicht ausgebucht, und es dominierten Paare jeden Alters sowie Familien mit Kindern im Vorschulalter. Wir können das Blue Beach als sehr familien- und kinderfreundlich empfehlen. Die Betreiber selbst werben mit Barrierefreiheit bzw. Rollstuhlfahrereignung. Während unseres Aufenthalts waren keine entsprechenden Gäste in der Anlage. Internetseite und Kontakt: http://www. bluebeach-villas. de/. Wer das Blue Beach bucht, sollte vor der Anreise per englischsprachiger Email (vepe@cha. forthnet.gr) eventuelle Wünsche bzgl. der Lage des Appartements äußern. Bei Anreise mit kleinen Kindern nach Verdunklungsmöglichkeit der Fenster fragen (Jalousie vorhanden oder nicht) und evtl. einen Hochstuhl reservieren. In Griechenland gibt es Babynahrung (Gläschen etc.) nur in Apotheken und großen Supermärkten (hier eingeschränktes Sortiment); für Urlaub im Blue Beach also ggfs. von zuhause mitnehmen. Unser Urlaub im Blue Beach war nicht gerade günstig, wegen des großen Appartements, der schönen Lage und hohen Erholungsqualität aber trotzdem sein Geld wert. Das Blue Beach kann über den deutschen Veranstalter Attika gebucht werden, aber natürlich auch individuell mit eigener Anreiseplanung. Im Juni 2007 (Vorsaison) ergab sich dabei für uns kein nennenswerter Preisunterschied. Die Preise der Tavernen sind etwas niedriger als Gastronomiepreise in Deutschland. Nach dem Gericht werden stets Raki und Nachtisch (Melone oder Kuchen) gereicht, die im Preis inbegriffen sind. Wir sind im Juni 2007 nach Kreta geflogen, weil die Reiseführer für diesen Monat noch Temperaturen unter 30°C versprachen. Während unseres Aufenthalts bekamen Kreta und Griechenland allerdings eine Hitzewelle aus Afrika ab, so dass die Temperaturen eher zwischen 35 und 45°C lagen, was unsere Ausflüge, Wanderungen und Bergtouren erheblich anstrengender machte. Selbst die Einheimischen stöhnten unter der Hitze. Bekannte, die Ende Mai 2007 in Stavros waren, hatten noch kühle Temperaturen und einige Regentage. Bei großer Hitze kann wie oben beschrieben auf Akrotiri schon mal für mehrere Stunden der Strom ausfallen - auch abends. Die Gastronomiebetriebe behelfen sich dann mit Gasherd und Gaslampen. Im Appartement sitzt man aber im Dunkeln. Also Taschenlampe mitnehmen und vor Ort Kerzen kaufen. Wegen der relativen Abgeschiedenheit von Stavros und den Blue Beach Appartements sowie wegen der mäßigen öffentlichen Verkehrsanbindung empfehlen wir Urlaubern, die dort wie wir Badeurlaub mit Ausflügen und Wanderungen verbinden wollen, dringend die Buchung eines Mietwagens mit Klimaanlage. Da wir unser Fahrzeug über den Pauschalreiseveranstalter mitgebucht hatten, können wir das lokale Angebot nicht bewerten. Das Blue Beach unterstützt seine Gäste bei der Mietwagenbuchung. Während unseres Aufenthaltes in Stavros waren vom Frühabend bis zum Morgen viele Mücken aktiv. Das scheint in Westkreta ein regional wechselndes Problem zu sein. Z. B. wird in Georgioupolis ebenfalls auf Mücken hingewiesen, in Maleme z. B. gab es dagegen keine. Also Autan mitnehmen, damit man das Abendessen in der Taverne genießen kann, und immer sorgfältig die Mückengitter des Appartements geschlossen halten. Ein Trost: Die Stiche von kretischen Mücken jucken im Vergleich zu deutschen kaum und sind daher schnell vergessen. Im Supermarkt kann man für 6 Euro elektrische Mückenvertreiber für die Steckdose kaufen. Auf Kreta geht man außerhalb der Unterkünfte, Badestrände und sonstigen Touristikbereiche keine 10 Meter, ohne dass Plastikmüll oder Schutt in der Landschaft herumliegen. Das ist ein generelles Manko der Insel, das deutschen Urlaubern schnell auffällt. Wer nach Kreta reist, sollte das vorher wissen.
Unser sehr geräumiges, gefliestes Appartement verfügte über zwei Schlafzimmer, Wohnzimmer mit Küchentresen, Bad mit WC und Balkon. Es befand sich im ersten Stock des Gebäudes direkt am kleinen Sandstrand, womit der Vermieter unseren vorab per Email geäußerten Reservierungswunsch berücksichtigte. Dadurch hatten wir Babyphondistanz zum Strand, zum Pool und zu beiden angrenzenden Tavernen. Eltern von Kleinkindern, die Mittagsschlaf halten und früh ins Bett gebracht werden, wissen, welchen Zuwachs an Entspannung und Urlaubsqualität es bedeutet, wenn man auch mal ohne Nachwuchs am Pool liegen oder essen gehen kann und bei Bedarf trotzdem umgehend zur Stelle ist. Die Appartements in unserem Gebäude wurden vor der Sommersaison 2007 renoviert; die Wände waren (griechisch-einfach) frisch gestrichen, die Einrichtung intakt, die Betten gut. Für unser Kleinkind wurden ein qualitativ gutes, stabiles Reisebett und ein Hochstuhl gestellt. Alle Fenster und Balkontüren verfügten über separate Mückengitter. Der nordseitige Balkon bot einen 180°-Meerblick vom kleinen Sandstrand bis zu den Bergen der Halbinsel Akrotiri. Täglich konnten wir von hier aus Sonnenauf- und -untergang über dem Meer bewundern. Da die hohen Frühtemperaturen das Frühstücken in der Morgensonne nicht zuließen, fiel es nicht ins Gewicht, dass der Balkon arg schmal war. Als eines der wenigen Blue Beach-Appartements hatte unseres leider keine Rolläden vor den Fenstern. Die Abfallentsorgung erfolgte 6mal, die Reinigung des Appartements 3mal, der Handtuchwechsel 2mal, der Bettwäschewechsel 1mal pro Woche. Das Bad war sauber, leider gab es hier keine Steckdose. Die Küchenausstattung war mit Kleinherd inkl. Ofen, Mikrowelle und Wasserkocher und genügend Geschirr und Töpfen ausreichend. Der Fernseher blieb ungenutzt. Das Appartement verfügte über zwei Klimaanlagen, deren Nutzung Griechenland-typisch 8 Euro Aufpreis pro Tag kostete. Wir haben sie nur an den beiden letzten, sehr heißen Urlaubstagen eingeschaltet. Das taten offensichtlich auch alle anderen Akrotiri-Urlauber, denn die Stromversorgung fiel an diesen beiden Tagen auf Akrotiri stundenlang flächendeckend aus. Natürlich funktioniert die Klimaanlage dann nicht und geht bei Netzwiederkehr leider auch nicht automatisch in Betrieb. Wir haben unser Appartement im Blue Beach nicht als hellhörig empfunden. Obwohl die Anlage nur 15 Autominuten vom Flughafen Chania entfernt ist, macht sich Fluglärm hier nur geringfügig bemerkbar. Nur an wenigen Tagen unseres Urlaubs gingen in der Mittagszeit jeweils ca. 10 Flugzeuge über Stavros in den Steigflug. Es gibt keinerlei Autolärm oder Geruchsbelästigung.
Das Blue Beach verfügt über eine eigene, gepflegte Taverne mit gutem Angebot (griechische und internationale Küche) zu moderaten Preisen. Das Essen war o. k. Etwas besser isst man in der gegenüber liegenden, freundlichen Taverne Thanassis am kleinen Sandstrand (ähnliches Angebot, gleiches Preisniveau). Da unser Aufenthalt in die Vorsaison fiel, war die Athmosphäre in allen besuchten Tavernen mangels Andrang sehr entspannt. Die Taverne Elena's Garden in der Nähe des Lagunenstrandes in Stavros bietet einen eigenen Kinderspielplatz. Weitere Tavernen im Ort Stavros und in den Nachbardörfern sind in wenigen Autominuten erreichbar. Wem das nicht reicht, der findet ein großes Gastronomieangebot in Chania.
Das Personal im Blue Beach war von der Rezeption über das Reinigungspersonal bis zu den Tavernenmitarbeitern sehr freundlich und aufgeschlossen. Besonders auffällig war die hohe Kinderfreundlichkeit. Die Kommunikation mit dem Personal des Blue Beach erfolgt auf Englisch. Unserer Bitte bzgl. Abstellung von Kleinmängeln im Appartement wurde umgehend entsprochen. Besondere Serviceangebote wie Wäscherei oder Kinderbetreuung sind uns im Blue Beach nicht aufgefallen. Es ist aber davon auszugehen, dass das Personal für jeden Wunsch eine Lösung findet. Die Zimmerreinigung war in Ordnung. Perfektion bei der Fußbodenreinigung ist im Blue Beach sinnlos, weil man wegen der unmittelbaren Strandnähe ständig neuen Sand ins Appartement trägt. Notfalls fegt man halt mal selbst.
Die Blue Beach Appartements liegen sehr ruhig direkt an einem ca. 40m langen und 15m breiten Sandstrand. Sie sind ca. 2-3 Autominuten vom Ort Stavros mit seinem bekannten Lagunensandstrand entfernt, ca. 15 Autominuten vom Flughafen Chania und jeweils ca. 20 Minuten von der Stadt Chania bzw. der Nordküsten-Schnellstraße E90 (Anschluss Souda Interchange). Zum Lagunensandstrand von Stavros läuft man alternativ ca. 15 Minuten über einen ca. 1 km langen, unerschlossenen Sandstrand, an dem das Baden wegen der scharfkantigen Felsen im Wellenbereich leider nicht möglich ist. Ein Linienbus mit Haltestelle in Anlagennähe fährt 5 mal täglich von Stavros nach Chania, unser Taxi-Pauschalpreis nach Chania betrug 20 Euro. Das nötigste Minimarkt-Kleinangebot wird von der Blue Beach-Taverne selbst angeboten (frisches Brot täglich ab 8 Uhr, sonntags ab 11 Uhr). Zwei Minimärkte befinden sich in Stavros, der nächste Supermarkt in Chorafakia (ca. 7 Autominuten), große Inka-Supermärkte in Kounopidiana (10 Autominuten Richtung Chania) und Souda (20 Autominuten). Vom Blue Beach durch eine buschbewachsene Brachfläche getrennt ist die benachbarte Anlage Zorbas Appartements. Sie macht einen etwas älteren Eindruck als das Blue Beach. In den Zorbas Appartements wohnen viele osteuropäische Gäste.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Laut Prospektinfo bieten die Blue Beach Appartements ihren Gästen die kostenfreie Nutzung eines Tennisplatzes, Basketballplatzes und eines kleinen Fußballhartplatzes an. Wir haben diese Angebote weder genutzt noch angeschaut. Der Süßwasserpool mit Kinderbecken wurde täglich gereinigt, was wegen der Sandstrandnähe und des frühsommerlichen Insektenfluges auch nötig war. Am Pool gibt es eine ruhige Bar, Sonnenschirme und bequeme Liegen, von denen während unseres Aufenthaltes immer genügend frei waren. Das Unterhaltungsprogramm des Blue Beach beschränkt sich auf einen zweiwöchentlich angebotenen Abend mit traditioneller griechischer Musik bis 23 Uhr. Kinderanimation wird nicht angeboten. In Poolnähe gibt es einen kleinen Spielplatz, den niemand nutzte, vermutlich, weil die Spielgeräte durch die starke Sonneneinstrahlung sehr heiß wurden. Im Rezeptionsgebäude gibt es einen kostenpflichtigen Internetzugang. Am kleinen, ca. 40m langen Sandstrand direkt an der Unterkunft bietet die gegenüber liegende Taverne Thanassis den Besuchern die kostenlose Nutzung ihrer Sonnenliegen (ohne Polsterauflage) und Sonnenschirme an. Dieser Strand könnte - ebenso wie der Lagunenstrand in Stavros - etwas engagierter gereinigt werden. Der kleine Sandstrand fällt flach und kleinkindgerecht ab. Im kristallklaren Wasser, wo man von neugierigen, kleinen Fischen empfangen wird, geht man über einige Steine und flache Felsplatten in den tieferen, schwimmtauglichen Bereich. Hier können Schnorchler Fische in den korallenbewachsenen Felsen beobachten. Das Blue Beach verkauft die nötige Schnorchelausrüstung. Der Strand war - wohl vorsaisonbedingt - unter der Woche leer, an Wochenenden dagegen von der kretischen Bevölkerung gut besucht. Der 15 Gehminuten entfernte Lagunensandstrand von Stavros (bekannt aus dem Film Alexis Zorbas) ist ca. 300m lang und fällt z. T. noch flacher ab, ist also ebenfalls für Kleinkinder gut geeignet. Er hat uns wegen der angrenzenden Brachflächen und lokaltypisch unstrukturierten Bebauung aber nicht besonders gefallen. 15 bzw. 20 Autominuten von Stavros entfernt findet man auf der Halbinsel Aktotiri die Sandstrände von Tersanas und von Marathi, die ebenfalls flach ins Wasser abfallen.
- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juni 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Frank |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 3 |