Hotel Corissia Princess

Das Hotel "Princess" gehört zu einer kleinen Gruppe von Anlagen, die über einen Radius von ca. 150m im Ort verteilt sind. Im "Princess" wird gewohnt und geschlafen, im "Park" wird gegessen und getrunken und im "Beach" (nicht angeschaut) wird ebenfalls gewohnt. Das Trio ist ganz gut überschaubar und innerhalb weniger Minuten zu erlaufen. Die folgende Bewertung geht allerdings nur über das "Princess" und "Park"! Das Princess hat vier Etagen und ist ein eher kleineres Hotel mit einer Lobby und einem Wellnessbereich im Erdgeschoss und einer wunderschönen Panorama-Bar auf dem Dach im vierten Stock. Für meinen Geschmack ist dies die schönste Bar des ganzen Ortes. Zudem gibt es noch einen winzigen Pool, der aber von den Gästen wenig genutzt wird, da das Hotel direkt am Strand liegt. Beim Betreten des Princess sieht man an der Fassade, dass im Schriftzug ein i-Punkt fehlt - und das charakterisiert auch den ganzen Gesamteindruck, dem Hotel fehlt einfach etwas Klasse, etwas Pepp, etwas von allem, aber im Großen und Ganzen ist es für den einfacheren Anspruch ok. Es müsste hier und da renoviert werden und Instand gesetzt werden. Die Sauberkeit der Anlage ist allerdings für meine Begriffe stark unter meinen sonstigen Standards zurückgeblieben. Hat man das erst akzeptiert, wird es jedoch trotzdem ein angenehmer Aufenthalt. Die Gäste sind hauptsächlich Deutsche und Österreicher. Deswegen gibt es untereinander wenig Verständigungsprobleme und auch die Rezeption ist hauptsächlich deutschsprachig. Das gebuchte Arrangement enthielt Halbpension, was völlig ausreichend war aufgrund der zahlreichen Tavernen und Bars in der Nähe, sowie der günstigen und liebevoll betriebenen Strandpinte und bei der Sommerhitze kann man ja auch mal Obst vom Strandverkäufer kosten. Wenn man es gerne sauber hat, Sagrotanspray oder -tücher nicht vergessen! Im Wasser sind ein paar kleinere Felsen: wer empfindlich ist, sollte entsprechende Badeschuhe mitbringen. Achtung: obwohl vier Sterne, ist das hier kein Hotel, wo beim Abendessen lange Hosen oder angemessene Kleidung verlangt werden. Deswegen können die schicken Sachen getrost zu Hause bleiben.

Das Zimmer hat mir persönlich überhaupt nicht gefallen: es war für zwei Leute ein eher kleines Zimmer, ein winziges, abgenutztes Bad, ein kaum zu nutzender Balkon, Inventar abgenudelt. Im Detail: Zimmer an sich: Ein großer Schrank mit ausreichend Bügeln und Safe, der zu mieten ist. Die Milchglasscheiben des Schranks waren mit fettigen Finger- und Handabdrücken übersät, die sofort ins Auge fallen... der Putzfrau offenbar nicht. sind ebenso nicht die Haare im Bett aufgefallen, die ich beim ersten Zurückschlagen der Bettdecke sofort gesehen habe. Ein Schlafsofa mit einem völlig fleckig-schmutzigen Bezug komplettiert das Ensemble der desolaten Möbel des Zimmers, denn das Bett reisst es auch nicht raus: man spürt jede Feder und die Überdecke hatte deutlich zu sehende Flecken: kein Wohlfühlfaktor. Der relativ kleine Fernsehbildschirm hängt an der Wand, man muss sich aber aus dem Bett ein wenig verrenken, um etwas zu sehen, vom Sofa kann man nicht fernsehen. Es gibt keine Fernbedienung zum TV, für jede Lautstärke- oder Programmänderung muss man aufstehen. Es gibt zusätzlich noch einen Kühlschrank, ein Telefon und eine Klimaanlage. Balkon: die Balkone sind sehr klein und genutzt haben wir ihn gar nicht: es gibt hier keine Privatsphäre, denn man kann beim Nachbarn ins Zimmer schauen, kann problemlos Dinge auf den Balkonen rechts und links wegnehmen und man kann sich schon gar nicht abends mit einem Glas Wein auf den Balkon setzen und sich unterhalten oder etwas spielen. Bad: Hier passt nur eine Person allein hinein - zu zweit ein No-Go. Die Dusche leckte, es gab manchmal nur kaltes Wasser, auf der Toilette waren noch die Hinterlassenschaften des Vorgängers angetrocknet, die Wände mit zerklatschten Mücken dekoriert, die Glaswände der Dusche und die Sauberkeit der Dusche insgesamt möchte ich nicht detailliert beschreiben. Die angerosteten und schmuddeligen Mülleimer im Bad waren offensichtlich auch anderen Gästen ein Dorn im Auge, denn die wurden noch während unseres Aufenthaltes ausgetauscht. Hier ist ganz, ganz dringend Renovieren und Großputz angesagt. Man muss sich wirklich locker machen, was die Zimmer betrifft und die Erwartungen auf einem niedrigen Level halten, damit man nicht enttäuscht wird.

Es gibt im Princess auf dem Dach die Panorama-Bar, die wirklich schön ist und die Bedienung dort ist sehr freundlich - nur zu empfehlen! Gefrühstückt und geabendbrotet wird im "Park", einer Anlage ebenfalls direkt am Strand, zu der auch ein Pool, eine Liegewiese und eine Poolbar gehören. Das Angebot an Speisen und Getränken ist wirklich mehr als ausreichend und auch schmackhaft. Es gibt immer ein großes Frühstücksbuffet, besonders lecker ist der frisch gepresste O-Saft. Abends gibt es immer Fisch, mehrere Fleischgerichte, sowie Vegetarisches und mehrere Gemüse- und Füllbeilagen und ein Salat- und Nachtischbuffet. Es werden sehr viele Speisen für den nordeuropäischen, also unseren Geschmack geboten, aber auch immer landestypisches Essen, das man nur empfehlen kann. Getränke beim Abendessen müssen natürlich bezahlt werden, beim Frühstück ist "all in". Die Preise für die Getränke sind völlig normal. Beonders positiv: nach Schluss der offiziellen Essenszeit kann man noch lange sitzen bleiben und austrinken oder klönen. Abends läuft es nicht unter dem Motto: was weg ist, ist weg, sondern noch um 21.00 Uhr zum eigentlichen Schluss der Essenszeit, werden die Platten durchaus noch mal aufgefüllt. Negativ empfunden habe ich die Hygiene: das Besteck ist immer irgendwie klebrig und man sollte genau hingucken, ob nicht noch etwas dranklebt. Die Salz- und Pfeffermenagerien auf den Tischen haben noch nie einen feuchten Lappen gesehen und sind immer schmierig. Die Tischdecken sind z.T. offensichtlich nicht mehr zu reinigen und haben Flecken oder sind ausgefranst oder zerrissen. Die Kellner sind zwar routiniert freundlich, sehen aber irgendwie die Arbeit nicht: ich habe keine Ahnung, wie oft ich selbst unsere Teller abgeräumt habe. Auf der anderen Seite kann man dort auch essen, wenn man nicht in den beiden Hotels der Gruppe wohnt. Diese "Abendgäste", die ala carte bestellen, werden mehr als zuvorkommend und schnell bedient. Irgendwie wird hier vergessen, dass sich die Kalkulation vor allem wegen der festen Gäste lohnt, aber das große Programm bekommen nur die gleich bezahlenden Abendgäste.

Hm, ja, wie soll ich es sagen, es ist natürlich immer ein sehr subjektiver Eindruck, den man hier beschreiben kann, aber der Service war nicht so ganz nach meiner Vorstellung. Rezeption: meist deutschsprachig, manchmal kam man nur mit Englisch weiter. Man bekommt nur eine Schlüsselkarte, eine zweite ist nur nach längerer Diskussion und freundlichem Zureden zu bekommen. Beschwerden hatten wir eigentlich keine, aber während unseres Aufenthalts gab es mehrere Probleme: der Safe machte schlapp, die Zimmertür ließ sich nicht mehr schließen, zum Fernseher gab es keine Fernbedienung, es gibt keine Strandtücher zum Ausleihen usw. Wir sind nur mit den beiden ersten Problemen an die Rezeption gegangen, das erste wurde relativ schnell, aber missmutig gelöst, das zweite wurde rein sprachlich nicht verstanden, und irgendwie haben wir die Tür dann doch noch selbst zum ordnungsgemäßen Schließen überredet... Die Zimmerreinigung hat mich trotz großem Trinkgeld (das schon in vielen Fällen geholfen hat) nicht wirklich überzeugt. Das kann aber auch am Alter und an der Ausstattung der Zimmer liegen: das Bad ist wirklich weder schön, noch groß, noch besonders gut sauber zu halten. Zum Hausinventar gehört Yannis, der jeden Gast freundlich routiniert begrüßt und herumführt und immer mal wieder nachfragt, ob alles ok ist.

Die Fahrt vom Flughafen zum Hotel dauert ca. 1,5 Stunden - also vorher in die keramische Abteilung und sich beim griechischen Fahrstil locker machen! Das Princess und auch das dazugehörige Restaurant Park liegen nur durch eine wenig befahrene Straße getrennt direkt am Strand. Das ist beim Essen wunderschön, da immer eine leichte Brise durch das Restaurant säuselt. Der Strand könnte sauberer sein, aber die Liegen sind günstig, das Wasser schön klar und warm und die Strandbar ist nur zu empfehlen. Der dazugehörige Ort ist nicht unbedingt mit dem Wörtchen "malerisch" zu beschreiben - es ist halt ein kleiner Touristenort. Positiv ist das Fehlen jeglicher betrunkener Engländer, denn es urlauben hier eher Familien mit jüngeren Kindern, Rentner oder Pärchen. Man hört Russisch, Englisch, Spanisch, die nordischen Sprachen und ein paar Exoten beim Umhergehen in den Straßen. Tavernen und Bars gibt es zwar einige, aber wirklich schöne gibt es eher in den Nebenstraßen oder etwas weiter ab vom Schuss in den umliegenden Örtchen, die man sich anschauen kann, wenn man für ein paar Tage ein Auto mietet. Supermärkte gibt es auch, am besten geht man zum freundlichen Anna-Market, in dem die Anna selbst an der Kasse sitzt: nett . Der nächste "Ort" ist nur eine Bimmelbahnfahrt entfernt, aber es ist nur eine Ansammlung von Touri-Shops. Wunderschön am Abend ist das ca. 20km Rethymno: leckeres Eis, allerlei Geschäfte und winzige Tavernen in den abgelegeneren Gässchen. Ausflüge kann man natürlich bei der Reiseleitung buchen, man kann aber auch fast für denselben Preis für einige Tage ein Auto mieten und sich die Insel selbst erschließen. Dabei aber die Augen offen halten: die Griechen haben es nicht so mit Orts- und Verkehrsschildern...

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