- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Streng genommen handelt es sich bei Cotillo Lagos nicht um ein Hotel, sondern um eine Appartment-Anlage mit verschiedenen Eigentümern. Mehrere Appartments sind pauchal bei einigen Veranstaltern zu buchen, aber auch ohne Flug direkt so wie hier. Die Buchung erfolgte über NOVASOL. Der Preis betrug 390.- Euro für 2 Wochen, pro 2-Personen-Appartment, nicht pro Person, und das über die Pfingstferien. Die Kosten für Flug, Transfer und Verpflegung muss man dazurechnen. Außerdem verzichtet man auf die Segnungen des deutschen Pauschalreise-Rechts sowie eine Reiseleitung. - Da Flüge billig zu bekommen sind und man aufgrund der abgeschiedenen Lage ohnehin einen Mietwagen haben sollte war das Gesamtpaket extrem preisgünstig. Die Anlage verfügt über etwa 100 Studios und Appartments in jeweils zweistöckigen Gebäuden, von denen aber nur sehr wenige über den genannten Veranstalter zu buchen sein dürften. Insgesamt dürfte die Anlage ca. 15 Jahre alt sein, stand jedoch lange im Rohbauzustand leer. Sie bildet ein von einer Mauer umgebenes spanisches Dorf nach. Von außen macht sie einen sauberen Allgemeineindruck. Vor Ort ist lediglich Frühstück zubuchbar, was aber nicht nötig ist. Jede Einheit verfügt über einen großen Kühlschrank, und Supermärkte und sogar eine deutsche Bäckerei sind in der Nähe. Die Mehrheit der Gäste sind Niederländer und Briten, es gibt aber auch einige deutsche Gäste. Zur Gästestruktur: Alles, Singles, Familien mit und ohne Kinder, Paare, und das in allen Altersklassen. Für Behinderte ist die Anlge nicht geeignet, rollstuhlgerecht ist sie wegen einiger Absätze nicht. Familien werden die extrem verkehrsarme Lage und den seichten, nur langsam abfallenden Strand schätzen. Sie müssen aber beachten, dass es vor Ort (noch) praktisch keine touristische Infrastruktur gibt. Vier Sonnen werden hier vergeben, weil ich mich über diese Webseite über die Anlage informiert hatte und somit genau das bekommen habe, was ich wollte. Fuerteventura ist die zweitgrößte Kanareninsel; ein Mietwagen ist daher sehr nützlich. Bucht man so wie ich alles separat, dann ist gleichzeitig auch das Transferproblem gelöst. Außerdem steht einem dann die komplette Infrastruktur von Corralejo zur Verfügung, ohne dass man deren Nachteile in Kauf nehmen muss. Die phantastischen Dünen südlich von Corralejo, wo man noch schöner baden kann, sind in einen knappen halben Stunde zu erreichen. Auch ansonsten hat Fuerteventura mehr zu bieten, als man auf den ersten Blick sieht. - Die Entwicklung speziell von El Cotillo muss genauestens beobachtet werden, s.o. , denn man kommt hierher, weil man es gerade nicht so wie in Jandia oder Corralejo haben will. Hilfreiche Informationen findet man auf der sehr guten Seite http://www.fuerteventura-infos.de . Dort findet man auch weitere links. Die Handy-Erreichbarkeit in der Anlage ist noch ausreichend; es gibt aber auch ein Kartentelefon. Die südlich des Ortes gelegenen Strände sind ideal für Surfer, wegen des Windes und der Wellen weniger für Badegäste. Allgemein ist wegen der Windverhältnisse das Wetter hier etwas rauher als im Osten (Corralejo) und Südosten (Halbinsel Jandia). Das ist auch der Grund dafür, dass sich die Hoterkonzerne erst jetzt, nachdem an den anderen schönen Stränden alles zubetoniert ist, diesem Ort zuwenden. Ursprüngliches Fuerteventura bietet natürlich auch El Cotllo nicht mehr, aber wenigstens auch noch nicht den üblichen Rummel.
Zunächst war das Zimmer eine angenehme Überraschung. Ausreichend groß auch für zwei Personen, mit Kitchenette (ausreichende Ausstattung) und zwei getrennten Betten. Alles war frisch renoviert und blitzsauber, nur die Badezimmerausstattung machte teilweise einen etwas abgenutzten Eindruck. Eine selbst für südländische Bauweise extreme Hellhörigkeit bemerkt man sehr schnell. Akustisch findet praktisch jede Tätigkeit in der Öffentlichkeit statt, denn auch von außen kann man hören, was sich drinnen gerade tut. Sat-TV war vorhanden, der einzige deutsche Sender war allerdings Pro Sieben; da macht man Grenzerfahrungen! - Von meinem Studio aus waren es zum Strand wirklich nur 10 Meter; laut Ausschreibung werden 50 Meter zugesichert. Das stimmt, denn weiter kann es aufgrund der Größe der Anlage auch von den anderen Zimmern nicht sein. Die schlechte Bewertung beruht auf zwei Mängeln: 1. Die Wasserversorgung ist katastrophal. Der Wasserdruck ist schon im Normalzustand so niedrig, dass nur ein dünnes Rinnsal aus dem Hahn plätschert. "Duschen" ist deshalb schwierig und dauert lange, da von einem Wasserstrahl nicht die Rede sein kann. Auch aus dem Duschkopf plätschert nur ein dünnes Rinnsal, das dann der Schwerkraft folgt. Dem Geschick des sich Reinigenden obliegt es, dieses auf dem Körper angekommene Rinnsal dorthin zu lenken, wo es gebraucht wird. Aufgrund der geringen Wassermenge dauert der Vorgang sehr lange. Ein Tipp: Zum Kochen und Zähneputzen besorgt man sich auf Fuerteventura ohnehin Trinkwasser in 5-Liter-Kanistern. Diese Aufheben, wenn sie leer sind und mit Leitungswasser füllen. Dann hat man beim Totalausfall der Wasserversorgung wenigstens etwas Brauchwasser zu Verfügung. Zum Totalausfall der Wasserversorgung ist es in den 2 Wochen zweimal gekommen; eine Störung dauerte immerhin fast einen Tag. 2. Im Badezimmer tummeln sich riesige Kakerlaken; täglich habe ich etwa 2 bis 4 Stück entsorgt. Zum Glück haben sie sich in den Wohnraum nicht getraut. Allzu heikel darf man diesbezüglich nicht sein, und eine bessere Abdichtung der Tür könnte evtl. auch helfen.
Frühstück kann man buchen, ansonsten gibt es hier nichts. Es handelt sich durchweg um Appartments mit eigener Kitchenette und Kühlschrank. Restaurant und Snack-Bar, die früher vorhanden waren konnte sich da nicht halten und waren geschlossen. Man kocht selbst oder geht ins Dorf zum Essen, was schöner und preiswerter ist als die übliche Hotelverpflegung. Ein Tip: La vaca azul (Die blaue Kuh), am alten Hafen, preiswert, und El capitane, ebenfalls am alten Hafen, etwas höherwertiger, schöne Aussicht. - Wenn ich hier schreiben würde, was an Speisen und Getränken in meinem Kühlschrank war (rund um die Uhr geöffnet, Zimmerservice), dann müsste ich 5 Sonnen vergeben.
Die Rezeption ist nur tagsüber bis 18.00 Ur besetzt (und auch das nicht immer), und am Sonntag ist gar niemand da. Es klappt aber auch so: Ich kam um 20.00 Uhr an. Das Rezeptionsgebäude war verschlossen, aber an der Tür klebte ein Briefumschlag. Damit wurde mir die Nummer meines Studios mitgeteilt, und wie ich es finde. Der Schlüssel steckte. Keine Probleme. Bei dem Preisniveau kann man keinen Rundum-Service erwarten. Der Rezeptionist ist nett, spricht aber nur wenig deutsch. Gebraucht habe ich ihn nicht. - Die Reinigungskraft ist entbehrlich, da eine Reinigungswirkung kaum feststellbar war. Immerhin wechselte sie die Handtücher und die Bettwäsche, was bei dem als Ferienwohnung gebuchten Studio vom Veranstalter gar nicht geschuldet war. Schade, dass kein Hinweis im Prospekt erfolgte, das hätte etwas Gepäck gespart.
Von der Appartmenttür zum herrlichen, großen und fast menschenleeren Strand waren es etwa zehn Meter! Dies prägt diese Bewertung, die allerdings nur für dieses Jahr (2005) gilt. Nördlich schließt sich noch eine andere, etwas kleinere Appartmentanlage an, südlich entsteht jedoch ein großer Hotelkomplex. Der Strand ist so ausgedehnt, dass er zumindest diese Anlage bzw. ihre Gäste verkraften kann. Von der Infrastruktur des Hotels könnten auch die Gäste von Cotillo Lagos profitieren, denn außer Strand, einem Getränke- und einem Eisautomaten sowie einem Kartentelefon gibt es hier gar nichts. Wer allzuviel touristischen Rummel nicht mag, ist hier richtig, andere würden hier leiden. Achtung: Vom Hauptort El Cotillo aus, der etwa 500 m weiter südlich der Anlage beginnt, bis zum Leuchtturm ca. 3 km nördlich der Anlage hat man ein gigantischen Straßennetz in den wüstenhaften Boden gestanzt. Einschließlich Bürgersteigen, Parkplätzen, Versorgungsanschlüssen und teilweise schon Straßenlaternen. Innerhalb der durch diese Straßen erschlossenen Flächen befindet sich jedoch kein einziges Haus, sondern bis jetzt nur - Wüste, "malpais", schlechtes Land genannt. Das ist ein bizarrer Anblick, und wir wissen jetzt, wo unsere EU-Gelder bleiben. Ob und wann Häuser und Hotels folgen werden ist hier nicht bekannt. Bis jetzt sieht es nur sehr, sehr eigenartig aus. - Am Ortsrand, einige hundert Meter vom Strand entfernt ensteht ein weiteres Großhotel, und dem Vernehmen nach soll sich ein bekanter Ferienclub eines der besten Grundstücke gesichert haben. Supermärkte, sonstige Geschäfte und Gaststätten, die man in 500 bis 1000 Meter Entfernung in El Cotillo findet, haben sich zwar auf die jetzt schon vorhandene Touristen eingestellt, sind jedoch von einigen Kneipen abgesehen keine typischen Touristeneinrichtungen. - Mit dem Wagen braucht man zum Flughafen etwa 35 Minuten, ins Touristenzentrum Corralejo sind es 20 Minuten. Dort findet man auch den Supermarkt "Hiperdino", der das preiswerteste und größte Sortiment hat. - Busverbindungen gibt es zu allen wichtigen Zielen der Insel, die Busse fahren allerdings nur wenige Male man Tag. Wenigstens sind die Haltestellen jetzt sehr leicht zu finden, und sogar Fahrpläne gibt es.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Hier ist die Bewertung schwierig: Einerseits gibt es außer einem kleinen und leeren Pool gar nichts. Andererseits hat man einen riesigen, schönen und fast leeren Strand direkt vor der Tür, und genau das wollte ich. Badetücher und ggf. einen Windschutz und sonstige Utensilien wie Strandspiele muss man sich selbst mitbringen. Reicht das Freigepäck nicht, dann kann man alles in Corralejo kaufen. Ein Windschutz kann wegen des hier im Nordwesten stets recht kräftigen Windes nützlich sein. Überall am Strand findet man deshalb kleine Krater, die aus Brocken von Vulkangestein gebildet worden sind, die es am Strand reichlich gibt. Die Krater sehen so aus wie die von La Geria im Weinanbaugebiet von Lanzarote, die auch dem Windschutz dienen. Nur dass da, wo in Lanzarote die Weinstöcke wachsen in El Cotillo die sich sonnenden Gäste liegen. Leider ist die Zahl der Krater beschränkt; sind alle besetzt, dann sucht man den Windschutz eines Strandbusches auf, oder man baut den mitgebrachten Windschutz auf. Vor allem Familien mit Kindern sollten darauf achten, denn der Wind ist wirklich recht kräftig.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 2 Wochen im Mai 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jörg |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 27 |