Hotel Delphin Imperial

Wir hatten im November 2011 das Delphin Diva Premiere Hotel gebucht, da uns das Hotel aus dem Jahr 2010 bestens bekannt war und entsprechend sehr gut bei Holidaycheck bewertet wurde. Gebucht hatten wir über ein Reisebüro für 4 erwachsene Personen (2 Familien) zwei Doppelzimmer mit seitlichem Meerblick, 14 Tage AI Plus, vom 07.06.12 – 21.06.12. Hin- und Rückflug mit TUIfly 1a. Abflug Nürnberg pünktlich 06.00 Uhr, Ankunft im Hotel ca. 10.00 Uhr (MEZ + 1 Stunde). Schon bei der Anfahrt zum Hotel Delphin Diva hinterlässt das Imperial von außen her einen imposanten und pompösen Eindruck, der die Neugier auf das Neue erweckte. Nach einer sehr freundlichen und herzlichen Begrüßung im Lobbybereich des Hotels Delphin Diva Premiere, machte man uns an der Rezeption, als sogenannte „Stammgäste“ (wir waren ja schließlich bereits zum 2. Male dort :-), ein „unmoralisches Angebot“. 14 Tage AI Plus im Delphin Imperial mit den gleichen Konditionen wie gebucht. Wir überlegten nicht lange und sagten zu, denn anschauen wollten wir diesen Palastbau ja sowieso und nun durften wir unseren Aufenthalt dort auch noch genießen. Welch ein Glück ?! Transfer vom Diva zum Imperial (immerhin fast 50 Meter Entfernung :-) mit dem Hotelbus, war innerhalb einer halben Stunde abgewickelt, jedoch mit dem Hinweis, dass die Zimmer wahrscheinlich erst gegen 14.00 Uhr bereit stehen würden, da zu diesem Zeitpunkt eine Fashion Crew namens „DOSSO DOSSI“ (Modefashion Antalya + Geschäftsleuten aus dem Ostblock – Russische Föderation) eincheckte und 150 Zimmer vergeben werden mussten. Schon im Eingangsbereich vom Imperial verschlug es einem fast die Sprache. Weiträumiger offener Lobbybereich umgeben von Marmorsäulen mit Sitzmöglichkeiten, Lobbybar, langer Rezeptionstheke. Zehn Panoramaaufzüge die zur Außenseite hin verglast, einen herrlichen Blick auf das Zentrum der Lobby und den einzelnen Zimmeretagen ergaben. Die Ober- und Unterseiten der Gondeln goldverziert und mit LED Lampen beleuchtet. Dunkler Marmorfußboden, Mittig ein schwarz weißes Schachbrettmuster bildend und darüber ein riesiger Kristallkronleuchter, der sich über die gesamten neun Etagen erstreckt. Rund um den Kronleuchter Sitzmöglichkeiten auf Möbeln im modernen Stil. Ich könnte nun hier meine Beschreibung des Hotels fortführen, doch dies würde bei einem Areal von ca. 54000 Quadratmetern einen Roman ergeben, also bewerte ich jetzt auf Grund meiner Eindrücke und Erfahrungen, die im Übrigen mit unseren mitgereisten Freunden weitgehend übereinstimmte. 1. Pompöser und luxuriöser Baustil in rekordverdächtiger Bauzeit. Sehr zu empfehlen für junge Familien mit Kindern und entsprechendem Geldbeutel, nichts für Ruhe- und Erholungssuchende. Das Publikum überwiegend Ostblock (Russen), wenig Europäer auch wenn die Hotelführung dies gerne anders sehen möchte und will. 2. Zimmerausstattung (Nr. 1070 und 1072) sehr komfortabel, mit großzügigem Bad und niedrigem Einstieg in eine große geräumige Duschkabine, Toilette, Doppelwaschbecken mit großem Spiegel und vielen Ablagemöglichkeiten. Achtung !! Sehr häufig üble Geruchswolken aus dem Waschbeckenablauf !! Manchmal kommen auch Geisterstimmen aus dem Waschbecken, Kommunikation mit dem Zimmernachbarn über den Beckenablauf durchaus möglich !! :-) Wer Toilettenpapier von der Rolle benötigt muss sich schon sehr tief bücken. Die Halterung ist kaum 40 cm über dem Boden befestigt (bei der Sanitärinstallation nicht nachgedacht), arme Rückengeschädigte. Hohe Betten (ca. 50 cm), sehr gut für Bandscheibengeplagte und ältere Semester (50+) :-). Die Doppelzimmer ca. 40 m², Klimaanlage, LCD TV (Bild nicht gerade grandios), großem Schrank der nur für Frauen mit knitterfreien Kleidern geeignet ist, da ein Einlegeboden das Aushängen der Kleider verhindert (glatte Fehlkonstruktion). Safe im Schrank. Doch Vorsicht ! Die Bedienungsanleitung daneben entspricht nicht dem vorhandenem Modell. Minibar, tägliche Auffüllung hat funktioniert. Wasserkocher für Tee oder Kaffeezubereitung, tägliche Auffüllung funktionierte erst am 6. Tag nach mehrmaligem Bitten. Große Terrasse mit kleiner Couch (Lederimitat), einem kleinen Wackeltisch, der, wie die meisten Tische in Restaurants und Bars, anscheinend ein zu kurzes Bein hatte, und zwei Stühle. Die Terrasse wurde seit Eröffnung im Mai 2012 anscheinend nie gereinigt, dies galt gleichfalls für die Zimmereingangstüre und alle Türrahmen, dort konnte man den Baustaub mit den Fingern abstreifen, die Zimmertürverkleidung (Holzvertäfelung) nur 08/15 verschmiert. Bis zum Ende unseres Aufenthaltes hatte sich daran auch nichts geändert. Zumindest hatte es das Reinigungspersonal innerhalb der 14 Tage zwei Mal geschafft die schwarzen Bettüberbauten zu säubern und von Staubwolle zu befreien. Kontrolle und Abnahme der Zimmer durch die Hausdame erfolgte hier scheinbar nicht. 3. Im Hauptrestaurant „Gusto“ und im Außenbereich waren die Speisen sehr abwechslungsreich und appetitlich angerichtet. Wer hier Schnitzel oder Spanferkel vermisste, wie in einer Bewertung gelesen, sollte sein Schulgeld zurück erhalten :-( ! Leider hatte der ganze Restaurant- und Buffetbereich Bahnhofscharakter, ein Gewusel an Menschen, entsprechend hoch der Lärmpegel am Frühstücks- und Abendbuffet. Der Nahrungstransport zum Esstisch der reinste Slalom. Die Hindernisse, „Olga von der Wolga“ mit aufgehäuftem Teller und rumtollende Kinder, obwohl es für jene einen speziellen offenen Essensraum mit Kinderspielwiese gab. Die Esskultur einiger Erwachsener erreichte hier kein 5 Sterne Niveau. Messer und Gabel fremdartige Dinge von einer anderen Galaxis, es gab ja Finger. Aufgehäufte Teller kaum angerührt stehen lassen, keine Seltenheit. Die Tische verdreckt verlassen, da sind Schweine noch sauberer. 4. Zum Servicepersonal im Hauptrestaurant, den Pool- und Strandbars noch einiges im Einzelnen. Die meisten waren sehr bemüht den Ansprüchen der Gäste gerecht zu werden. Stets freundlich nickend wurden Bestellungen aufgenommen, oft falsches gebracht, gar vergessen oder musste mehrmals nachbestellt werden. Bei vielen fehlt es durchweg an gründlicher Schulung im Servicebereich, Teamgeist, sowie an einfachen Sprachkenntnissen in Deutsch und Englisch. Russisch, so mein Eindruck, verstand man besser. Dennoch möchte ich hier einige Personen hervorheben, die es durch Einsatzbereitschaft und Leistung verdient haben erwähnt zu werden. Dank an die Gästebetreuerin Frau G., die für Probleme immer ein offenes Ohr hatte, und zumindest versuchte etwas beim Hotelmanagement zu bewegen. 1a Service im Gusto Hauptrestaurant durch die Herren Baba und Edi, habt einen guten Job gemacht, dies gilt ebenso für die junge Dame Shenay an der Bar außerhalb der Lobby. Weiter so ! Ein absolutes NO GO jedoch der Service im A’ la Carte Restaurant „HELEN“. Die Hauptspeisen des fünfgängigen Menüs wurden durchweg alle auf den bereits gebrauchten Vorspeisenteller gestellt, wo doch sonst die gebrauchten Teller immer so schnell abgeräumt wurden, hier versäumte man dies. Leider war auch das Menü selbst kein Hammer, daher nicht empfehlenswert, doch die Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. 5. Fußballbegeisterte deutsche EM Fans kamen an den Poolbars leider zu kurz. Die Ausstrahlung der Spiele an der Aqua Pool Bar erfolgte nicht über die Sender ARD oder ZDF, sondern über den türkischen Sender TRT. Das Delphin Diva hatte die WM 2010 auf Großleinwand am Pool in Deutsch gezeigt, die anderen Begegnungen im klimatisierten Kino. 6. Bemerkenswert war, dass noch nicht einmal 6 Wochen nach der Neueröffnung des Hotels bereits in der Toilette im Lobbybereich Schäden an der Decke durch Nässe zu verzeichnen waren. Mit Sicherheit ein Grund für die anfangs so zahlreichen Stromausfälle und der erhöhten Lärmbelästigung durch die anlaufenden Notstromdieselmotoren zwischen Delphin Diva und Imperial. Auch die Türen der Umkleidekabinen am Strand waren zu der Zeit teilweise aus der Verankerung gerissen und konnten nicht verschlossen werden. Der Schließmechanismus ein scharfkantiger Federriegel mit höchster Verletzungsgefahr ! Abgestoßene runde Fliesenkanten an der Imperial Snack Bar/Amphitheater wurden mit rechteckigen Metallschienen überklebt, abstehende Grate der Schienen an den Ecken notdürftig überklebt, wer hier gegenstößt oder abrutscht muss mit größeren Schnittwunden rechnen. 7. Der Sandstrand sehr sauber und gepflegt. Getränke- Obstservice per Wagen auch an den Liegen. Unverschämt teuer jedoch die großen Bali-Hütten, hier entstehen zusätzliche Kosten in Höhe von 30.- Euro pro Tag, das muss wirklich nicht sein. Fazit: Es war ein schöner und erholsamer Urlaub in einer prachtvollen pompösen Hotelanlage. Ein Paradies für Kinder der Mini-Club als Burg gebaut, Wasserrutschen, kleiner Sandkasten überdacht mit Schaukel und Rutsche am Strand, Kinderbecken. Reichhaltiges und abwechslungsreiches Buffet, fürs Auge zauberhaft angerichtet, Gewichtszunahme inbegriffen. Trink- und Essmöglichkeiten auf dem Weg zum Strand und in Strandnähe genügend vorhanden. Klimatisierte Toiletten für Weiblein, Männlein und behinderte Menschen in Strandnähe, stündliche Reinigung durch Toilettenfrau. Der Service allgemein befriedigend bis gut, längere Wartezeiten bei der Getränkebestellung möglich. Die Abendunterhaltung hat mich nicht vom Hocker gerissen. Tägliche Livemusik von ca. 21.00 Uhr bis ca. 00.00 Uhr auf der großen Terrasse durch ein Duo. Vorführungen am Galaabend im Amphitheater mit anschließendem Feuerwerk sehenswert. Besonderes High Light für uns, die Ausläufer der Erdstöße vom 10.06.12 gegen 15.40 Uhr 70 km südöstlich von Rhodos. Liegst nichtsahnend am Strand und plötzlich schwankt der Boden unter dir. Das Hotel wird alles in allem noch mehrere Monate brauchen, bis es im funktionellen Service einem 5 Sterne Hotel gerecht wird. Schulungen der Mitarbeiter im diesem Bereich sowie im Bereich Teamarbeit und Fremdsprachen (englisch, deutsch) sind unerlässlich. Bereits jetzt werden in den Wintermonaten Renovierungs- und Sanierungsarbeiten dringend erforderlich sein. Das Hotel ist nach meiner Meinung insgesamt überbewertet, für das was es bietet zu teuer.

Beliebte Aktivitäten

• Strand