- Preis-Leistungs-VerhältnisGut
DAS HOTEL: Als wir ankamen wurde uns eröffnet, wir hätten zu dritt ein Einzelzimmer, obwohl aus dem Voucher eindeutig hervorging, daß wir drei Einzelzimmer zur Alleinbenutzung gebucht hatten. Der junge Mann bestand aber längere Zeit darauf, dies nicht ändern zu wollen, bis er dann meinte, er würde mit dem diensthabenden Vorgesetzten sprechen. Es klärte sich zwar auch alles, aber unschön ist es schon, wenn erst einmal darauf bestanden wird, der Gast hätte Unrecht. Das Hotel ist wirklich schöner und angenehmer, als ich es vorher erwartet hatte, da ich eigentlich nur 'mal so' eine Woche mit meinen Freunden dort verbringen wollte, weil wir die Delphin-Kette schon kennen und jetzt auch mal dieses Hotel 'prüfen' wollten. Zwar ist der Stil insgesamt nicht mein Geschmack, aber die Architektur ist luftig, weitläufig, großzügig und doch nicht erschlagend. Das Design fiel mir ziemlich schnell nicht mehr so störend auf (ich mag schwarz-weiß nicht so gerne), da es auch viele konservativ-türkische Elemente und somit Verbindungen gab. Am Ende konnte ich es gar nicht verstehen, daß zwei Damen, die erst einmal im Delphin Imperial untergebracht wurden, statt im Delphin Palace (mutmaßlich aus organisatorischen Gründen innerhalb der Delphin-Kette), zeterten und insistierten, bis sie endlich ins Palace kamen. DIE ZIMMER: Mein Zimmer war überdurchschnittlich groß, die meiner Freunde etwas kleiner, aber auch größer als in anderen Hotels gewohnt. Eigentlich waren diese pflegeleicht eingerichtet, und, trotz der schwarzen Leuchtelemente, durchaus einen warmen Eindruck vermittelnd. Ich konnte die Leuchten ja so an- und ausschalten, wie es mir genehm war. Leider war mein Zimmermädchen nicht so das Beste, denn in meinem Bad war bei Belegung nicht alles so, wie ich es mir gewünscht hätte. Viele Schlieren und Kalkflecken, die Wand ums WC durch "undefinierbare" Spritzer beschmutzt (ich wollte auch gar nicht wissen, was das war). Der Boden nur an den leicht erreichbaren Stellen sauber. Überhaupt lagen nach zwei Tagen meine Bartstoppeln immer noch auf der Waschtischkommode und auf den Fliesen daneben. Mit meinen Freunden startete ich einen Versuch um herauszufinden, ob es einen Zusammenhang zwischen Trinkgeld und Leistung gäbe. Einer gab gleich am ersten Tag 5 Euro, der andere dien ganze Zeit gar nichts, ich mal so mal so, je nach Leistung (obwohl die sehr schwach war). Aber einen Zusammenhang konnten wir nicht feststellen, denn der, der nichts gab, hatte das sauberste Zimmer, die effektvollsten Dekorationen mittels Handtüchern, mit Glitzersternchen und echten Blüten. Der mit den 5 Euro am Anfang hatte dafür rein gar nichts; das Bett schien gerade mal gemacht worden zu sein, und ich hatte mal das Bett gemacht, anderntags den Spiegel gewischt (nicht sauber geputzt), dann endlich die Bartstoppeln entfernt, etc. Ich putze selbst, bei einem sehr alten Herrn, und weiß, wie man saubermacht und wieviel Zeit was kostet, aber bei den Damen fragte man sich wirklich, was sie in der Zeit taten, die sie in Zimmer verschwanden. Zugegeben, ein so großes Hotel hat natürlich einen enormen Bedarf an Personal, und diesen qualifiziert zu decken ist anfangs wohl sehr schwer. Aber ich glaube auch, daß dies ein generelles Problem in türkischen Hotels ist. Die Handtücher, jeden tag frisch, rochen leider immer nach Küchendunst. Auch wenn es vielleicht unökologisch ist, wäre mir da der Geruch von Sauerstoffbleiche lieber. Problem bei meinem Zimmer war, daß ich morgens ab sechs Uhr, die Servierwagen auf der Frühstücksterrasse hören mußte und die Dünste des Essens riechen. Ein Rückgriff auf weichere Gummierung der Räder würde ersteres erheblich entschärfen. Bei meinem Freund vor dem Zimmer wurden nachts um eins Stühle gerückt, und zwar nicht getragen, sondern hinter sich hergeschleift. Bequemlichkeit der Angstellten ist oftmals ein Problem für den Betreiber. DAS ESSEN: Das Essen ist m. E. sehr gut, auch wenn ich hier vor meinem Urlaub anderes gelesen habe. Wer nicht in der Lage ist, selbständig aus der Fülle an Angebotenem eine Vielfältigkeit in seinen Speiseplan zu bringen, dem kann wohl keiner helfen. Wenn ich natürlich drei Monate überwintere ist es klar, daß irgendwo Wiederholungen auftreten. Um Sauberkeit ist man überaus bemüht und kaum fällt etwas daneben, wir per Funk jemand "herangepfiffen" und putzt es weg Leider nehmen sich einige der Aufsuchtsführenden in weißem Hemd und schwarzer Hose heraus, mit den bloßen Fingern in zum Beispiel Schafskäse zu greifen, sich ein Stück herauszubrechen und es vor aller Leute Augen in den Mund zu stecken. Sein Kollege, der sah, daß ich das beobachtet hatte, grinste mich dabei nur frech an. INTERNET: Der Internet-Empfang war eher mäßig auf dem Zimmer, besser in den dafür angegebenen Zonen. Aber wer will schon ständig dafür in die Lobby gehen? GÄSTE: Die Gästestruktur bei unserem Aufenthalt war eher gehobenes Alter, überwiegend deutsch. Resumee: Trotz der Kritikpunkte würde ich dieses Hotel weiterempfehlen, und zwar mit der Höchstpunktzahl, denn es handelt sich um strukturelle Schwächen die jeder kennt, der schon öfter in der Türkei war. Jedes andere Hotel kann mit vergleichbaren Schwächen aufwarten. Lediglich eines möchte ich noch loswerden: Wenn ein Herr Alex, der die Führungen durch das Haus veranstaltet, sich vor stolzgeschwellter Brust gar nicht mehr einkriegt, Ausdrücke wie "wir lassen uns nicht Lumpen! Hier gibt es nur Chardonnay" und weitere Überheblichkeiten von sich gibt, so mag manch einer das als positive Identifizierung mit dem Arbeitgeber ansehen. Bei mir forciert es postwendend ein Negativbild. Denn wenn ich große Sprüche klopfe, sollte ich den Vergleichen, die ich anstelle, wenigstens standhalten, oder aber lieber erstmal daran arbeiten wirklich das zu leisten, was in deutschen oder schweizer 5-Sterne-Hotels Minimalniveau ist!
Siehe oben: Hotel allgemein Sterne wegen der Sauberkeit eher weniger, ansonsten schöne Zimmer
Viele Möglichkeiten, sich das Hüftgold zu verschönern. Wer meint, es wäre nicht genug Asuwahl, dessen Kühlschrank zuhause möchte ich mal sehen...;-)) Es gibt mengenmäßig eher wenig, was auf den Büffets vorrätig ist, aber es wird nachgelegt, bevor noch alles aufgebraucht ist. Dadurch ist auch alles sehr frisch und nicht abgelagert und verwelkt. Den Unterschied zwischen normalem und Spätaufsteherfrühstück habe ich z. B. nicht wahrgenommen. Küchenstil ist mehr landestypisch, aber ich bin ja auch auf Reisen. Dennoch gab es auch andere "schlimme Leckereien" und auch zum Beispiel einen Roquefort zum Niederknien...;-)) Wenn etwas auf den Boden fiel, kam sofort jemand und hat es entfernt und gesäubert. Überhaupt liefen ständig Putzleute durch die Basement-Etage.
Die meisten Angestellten sind stets freundlich und bemüht. Auch bei uns gibt es "Ausnahmen". Wenn einer eben "nur" Englisch und Russisch spricht, dann kann der nächste bestimmt schon wieder deutsch. Aber ein bißchen Englisch können wir doch wohl auch alle, oder? Zimmerreinigung hatte ich zuvor schon besprochen und würde diese leider als landestypisch oder zufallsbedingt bezeichnen. Deshalb eher weniger "Sonnen".
Strand vor der "Haustür" Flughafen sehr nah. Allerdings nehmen wir uns heraus, auf der Rückfahrt zum Flughafen ein Taxi zu nehmen, da das Imperial eines der ersten Hotels am Lara-Plaji ist, und demzufolge nach dem eigenen Zustieg zum Transferbus noch etliche andere Hotels angefahren werden müssen. Ich habe wider Ghetto-Urlaub gemacht (heißt: Ich habe das Hotel kaum verlassen). Aber ich weiß von vorherigen Aufenthalten, daß die Verbindungen überallhin mit entweder dem Hoteleigenen Transfer einmal täglich nach Antalya oder anders mit dem Dolmus einfach gut sind. Günstig ist die flughafennahe Lage, und trotzdessen keine gravierende Beeinträchtigung durch Fluglärm.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im November 2012 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Stefan |
Alter: | 46-50 |
Bewertungen: | 4 |