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Martina (51-55)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • Mai 2013 • 3-5 Tage • Stadt
Brummturm im Herzen der Stadt
4,0 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Klobiger Betonklotz mit 18 Stockwerken und 112 Zimmern direkt im Stadtzentrum. Das nebenstehende graue Parkhaus hätte keinen Designerpreis erhalten. So langsam wird es Zeit, das gesamte Haus, besonders wegen der Geräuschkulisse, zu modernisieren. Das alte, teilweise sehr mitgenommene Mobiliar ist jedoch sehr sauber. In unserem ersten Raum im 11. Stock gab es nur direkt an der Zimmertür WiFi-Empfang, im 2. Zimmer im 16. Stock war er überall ok. Das Frühstück ließ viele Wünsche offen. Die Gäste waren bunt gemischt, vom Baby bis zum Greis war alles dabei. Da wir Anfang Mai in Porto waren, war es nicht zu warm und nicht zu kalt. Wahrscheinlich sind die Wetterverhältnisse nicht viel anders, als hier in Norddeutschland. Man sollte sich unbedingt die Andantecard, für alle öffentlichen Verkehrsmittel (außer der historischen Tram), die 3 Tage gilt, für 15 Euro pro Person besorgen. Eine Fahrt mit der historischen Tram (2,50 Euro pro Person) ist sehr zu empfehlen. Es ist schon erstaunlich, wie sie sich durch die engen Gassen schiebt, zentimeterweit an den parkenden Autos vorbei, die vorsorglich ihre Spiegel eingeklappt haben. An den Endpunkten, wenn es wieder zurückgeht, werden einfach die Sitzlehnen umgeklappt, schon kann man wieder Platz nehmen, der Fahrer/die Fahrerin schiebt den Stromabnehmer von vorne nach hinten, nimmt vorne Platz und dann gehts wieder weiter. Auch eine Fahrt mit der Funicular, einer Kettenbahn ist lohnenswert. Sie ist im 3-Tage-Ticket enthalten, also kostenlos, dauert nur eine Minute, erspart aber so einige Höhenmeter an Kraxelei und bietet eine schöne Sicht.


Zimmer
  • Schlecht
  • Unser erstes Zimmer lag im 11. Stock, hatte einen kleinen Flur, ein kleines Bad mit einem Waschbecken, das mit der Ecke genau mit der Tür abschloss und keinerlei Möglichkeit bot, irgendetwas, außer den Zahnbürsten in die dafür vorgesehenen Gläser, abzustellen. Da das Bidet neben der Toilette einen Deckel hatte, mussten wir es als Ablage zweckentfremden. Dafür gab es aber einen tollen Vergrößerungsspiegel neben der Spiegelfront. Die Möbel im Schlafzimmer so wie der Fernseher sind in die Jahre gekommen, erfüllten aber ihren Zweck und waren sauber. Die Matratze war eher ein Trampolin und sehr weich. Der Schrank bot 4 Bügel für jeden von uns und war somit knapp ausreichend. Unter der Ablage befinden sich noch 3 geräumige Schubladen. Leider gab es nur eine einzige Steckdose, indem wir den Fernseher herauszogen. Alle Lampen sind nämlich fest mit der Dose verbunden. Nicht so schön, wenn man zwei IPads und ein Handy laden will und dies nur tun kann, während man "zu Hause" ist, da ansonsten mit dem Entfernen der Karte auch die Stromzufuhr für das Zimmer ausgeschaltet ist. Die Aussicht im 11. Stock ist herrlich über die ganze Stadt, leider auch auf ein graues, hässliches Parkhaus. Unten befindet sich ein kleines Kirchenhäuschen, an dem fleißig gewerkelt wurde, da gerade das Dach gedeckt und somit alle Ziegel geflext werden mussten. Die Ampel ganz unten piept durchgehend wenn grün ist und in Intervallen, wenn rot ist. Die hört man durch das geschlossene Fenster ziemlich laut. Genauso wie die unzähligen kreischenden Möwen, zirpenden Schwalben und gurrenden Tauben. Das schlimmste aller Geräusche ist aber ein Dauerbrummen (so als saust ein Sturm unablässig in einem Schornstein), das Tag und Nacht (besonders schlimm, da ansonsten alles ruhig) nicht eine Sekunde aufhört, obwohl die Aircondition ausgeschaltet ist. Wir haben uns am nächsten Morgen daraufhin darüber beschwert und bekamen die Chance in 3 andere Zimmer in verschiedenen Etagen zu horchen. Im 16. Stock eine Suite, in den anderen Stockwerken kleinere Zimmer, aber überall war dieses Brummen. Wir entschieden uns dann, in die Suite umzuziehen, da wir den Eindruck hatten, durch die Größe wird das Geräusch etwas entzerrt. Außerdem entschädigte uns der Panoramablick etwas. Leider waren aber auch dort die Nächte nicht von Ruhe geprägt. Dafür hatte aber das geräumigere Bad ein Waschbecken mit großer Ablagefläche, leider fehlte hier der im ersten Zimmer angebrachte Vergrößerungsspiegel. Die Beleuchtung über dem großen Spiegel, an den man wegen des Riesenwaschbeckens nur von der Seite nah genug zum Schminken herankam, war ziemlich schummerig. Und es gab keine Möglichkeit, sich beim Kämmen von hinten zu betrachten (zum Glück hatten wir einen kleinen Spiegel mit). Auch gab es in der Suite mehrere Steckdosen, so dass wir damit keinen Mangel hatten. Die Minibar haben wir nicht benutzt. Eine Möglichkeit, sich im Zimmer einen Kaffee oder Tee zu kochen, gab es nicht. Am ersten Abend irgendwo Wasser zu kaufen, schlug fehl, da alle Supermärkte schon zu hatten, leider gab es nur völlig überteuertes Wasser auf dem Zimmer. Hier sollte man an den Gast denken, dass seine Grundbedürfnisse befriedigt werden und kostenloses Obst sowie Wasser zur Verfügung stellen. Das wäre mal ein günstiger aber beeindruckender Service!


    Restaurant & Bars
  • Eher schlecht
  • Der Frühstücksraum (eigentlich sind es drei) liegt im Erdgeschoss. Im ersten Raum steht ein großer runder Tisch, im zweiten Raum ein einzelner kleiner und im dritten, dem Hauptraum stehen so ca. 12 Vierertische. Am ersten Morgen hatten wir etwas zu lange geschlafen, da es aber der 1. Mai, also Feiertag war, war das Frühstück bis 11:00 Uhr und es war bis auf 2 besetzte Tische leer. Es gab tolle Knusperbrötchen, die man auch noch im ersten Raum auftoasten konnte in 3 Sorten, 3 Sorten Kuchen, 4 Sorten Wurst (Kochschinken, Schinken, Olivenfleischwurst und Paprikawurst), 1 Sorte Käse und Minipäckchen Schmelzkäse, Rührei, Würstchen mit Speck, Dosenobst (Pfirsiche und Ananas) Melone, frische Äpfel und Apfelsinen, Minipäckchen Marmelade, Honig, Nutella, superleckere Müslimischung in 3 Sorten in Portionierbehältern zum Drehen, Milch, Joghurt in Bechern in einigen Sorten, heißes Wasser mit Tee- und Kaffeebeuteln, Kaffee und Milch zum Zapfen. Am zweiten und folgenden Morgen an dem wir früher aufstanden, fehlte es an Kaffee, der viel zu spät nachgefüllt wurde, Rührei, das lange Zeit leer stand, Teller, die viel zu spät nachkamen, Wurst und Brötchen, die spät aufgefüllt wurden und Tischplätze, die schleppend leergeräumt wurden. Alles in allem ein unschöner Tagesbeginn. In der Bar im 17. Stock mit dem tollen Panoramablick waren wir nur einmal. Unser Tisch hatte keine Klingel, von der wir auch nichts wussten und mussten somit lange ausharren, bis wir eine Bedienung erhaschten, die uns in das Geheimnis des Klingelknopfes, der auf unserem Tisch fehlte, einweihte. Darauf gab es einen Bedienungsknopf, einen für die Bezahlung und einen zum Rückgängigmachen. Wir bekamen den vom Nebentisch, da dort außer uns, noch niemand saß. Zum Getränk (z.B. Tonic für 4 Euro) gibt es eine Schale Erdnüsse mit geröstetem Knuspermais (oberlecker, kannten wir bisher noch nicht) und eine Schale Kartoffelchips gratis dazu. Im Restaurant im 18. Stock waren wir nicht.


    Service
  • Sehr gut
  • Da wir ein Problem (ich beschreibe es unter Zimmer) mit unserem Zimmer hatten, reklamierten wir am nächsten Morgen. Man war sehr freundlich und äußerst bemüht, eine Lösung für uns zu finden. Auch als wir eine Postkarte absenden wollten und keinen Briefkasten fanden und Einheimische uns einen umständlichen Weg zu irgendeiner entfernten Poststelle beschrieben und wir in der Rezeption fragten, was man machen könne, nahmen sie die Postkarte in ihre Obhut, um sie selbst in die Post zu geben. Freundlicher gehts nicht. Die Zimmerreinigung machte ihre Sache gut. Wir haben nichts zu beanstanden gehabt.


    Lage & Umgebung
  • Sehr gut
  • Die Lage des Hotels ist prima. Zur Metrostation Trindade sind es gerade mal 5 Gehminuten (wenn man langsam schlendert) und in der Stadt ist man gleich in der nächsten Straße. Dort gibt es eine sehr sehenswerte Markthalle mit allen frischen Dingen, die man sich vorstellen kann. Von Blumen über Fisch, Fleisch bis hin zu lebenden Hühnern, Kaninchen und Tauben. Es ist, als tauche man in eine ganz andere Welt ein, wenn man durch die engen Gänge schlendert. Ganz besonders toll fanden wir den einzigen Gewürzstand, an dem wir ein ganz tolles Curry sowie PiriPiri mitnahmen. Der Preis von 1 Euro pro Tüte ist sehr niedrig. Ansonsten reiht sich in der Einkaufsstraße Geschäft an Geschäft. Viele kleine Schmuckläden mit echtem und Modeschmuck sowie unzählige Schuhläden mit teils sehr ausgefallenen Exemplaren laden zum Schauen und Staunen ein. Ein Rieseneinkaufszentrum, das von außen fast nicht zu erkennen ist, weil die Fassade eher an ein kleines Geschäft erinnert, muss man gesehen haben. Ganz oben ist ein kleines Dorf mit bunten Fassaden nachempfunden, in denen sich jeweils ein Fastfood-Geschäft befindet. Ob man Lust auf Döner, Nudeln, Pizza, Suppen oder Salat usw. hat, kann man spontan entscheiden. Wer Restaurants lieber mag, kann ganz nach oben, mit einem schönen Überblick auf die wuselnde Menge, gehen. Dort befindet sich Pizza-Hut und ein italienisches Restaurant (das wir gewählt hatten), aber in dem wir dachten, die Bedienung wäre auf dem Weg zu uns gestorben. Das Essen, das irgendwann doch noch kam, war aber lecker. Da man für die öffentlichen Verkehrsmittel (außer der historischen Tram leider, mit der sich eine extra bezahlte Fahrt aber sehr lohnt) die Andantecard, die 3 Tage gilt, kaufen kann, kommt man damit überall kostenlos hin und zurück. Sehr sehenswert sind die Parkanlagen mit der bunten Vegetation und knorrigen alten Platanen, die sehr gepflegt werden. Die teilweise zerfallenen, fast wie willkürlich aufeinandergestapelten und meist bunten Fassaden haben uns sehr beeindruckt. Uns faszinierte auch der wilde Atlantik mit seinen verschiedenen Küstenformen. Tolle Gesteinsformationen wechseln plötzlich zu endlosen Feinsandstränden. Wir sind z.B. mit der Metro zur Endstation Povoa de Varzim gefahren, die alle 20 Minuten dorthin fährt. Auf den Anzeigetafeln sieht man rechts unten immer die Zeit, bis die nächste Metro kommt und oben den Ort, wo sie hinfährt. Man hält die Karte an ein Registriergerät bis es piept und dann kann es losgehen. Das sollte man rechtzeitig tun, denn die Metro hält nur sehr kurz (ca. 30 Sek.). Spannend war auch der Fußweg über die Ponte Dom Luis-Brücke, auf der neben einem die Metro vorbeisaust und man durch die Ritzen, den 2 Stockwerke tiefer fahrenden Verkehr sehen kann. Sehr lohnt sich der Aufstieg daneben zum Largo Aviz, von dem man den Sonnenuntergang über dem Douro und die einbrechende Nachtszene in der Hafengegend und Altstadt wunderbar beobachten kann. Wir hatten das Glück, einen atemberaubenden bunten Abendhimmel, der mit jeder Minute schöner wurde, zu sehen. Alles in allem sehr anstrengende (durch die hügeligen Wege) aber auch sehr kurzweilige 4 Tage. Hier hätte man gut auch länger bleiben und immer wieder neues entdecken können.


    Aktivitäten

    Beliebte Aktivitäten

    • Kultur & Erlebnis
    • Ausgehen & Nightlife

    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel ist schlechter als in der KatalogbeschreibungHotel wirkt schlechter als angegebene Hotelsterne
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    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:3-5 Tage im Mai 2013
    Reisegrund:Stadt
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Martina
    Alter:51-55
    Bewertungen:3