Hotel Dorint am Goethepark Weimar

Das Hotel macht einen sehr gepflegten Eindruck. Bauhaus ist Geschmackssache, aber jedenfalls ist innen wie außen alles tipp-topp. Parken kostet zwar, ist aber in der Tiefgarage unter dem Hotel, die teilweise öffentlich ist und teilweise in einem separaten Bereich für Hotelgäste vorbehalten, völlig unproblematisch möglich. Für Hotelgäste kostet das Parken pro gebuchter Nacht 12 Euro. Was wir in Weimar uneingeschränkt empfehlen können, ist ein Besuch der Anna-Amalia-Bibliothek. Es gibt allerdings nur ein sehr begrenztes Besucherkontingent pro Tag und das ist meist kurz nach Öffnung ausgebucht. Es dürfen auch immer nur eine begrenzte Anzahl von Gästen die Bibliothek anschauen, und zwar in Halbstunden-Intervallen. Eine Audio-Führung ist im Preis enthalten und wir fanden sie sehr hilfreich. Auch 3 Jahre nach Wiedereröffnung nach dem verheerenden Feuer riecht es etwas nach dem Brand. Ansonsten war unser Vergnügen ungeschmälert. Wir waren morgens 20 Minuten vor Öffnung der Bibliothek am Gebäude. Öffnung ist ab 10: 00 Uhr. Unsere Tickets waren dann für 10: 30 Uhr. Die halbe Stunde Staunen reicht übrigens aus. Beim Verlassen des Gebäudes gegen 11: 10 Uhr waren alle Tickets für diesen Tag vergeben. Hier haben wir uns besonders darüber gefreut, dass unser Hotel so nah an der Bibliothek liegt. Was wir außerdem uneingeschränkt empfehlen können, ist die Stadtrundfahrt mit dem "Belvedere-Express", einem auf Historisch gemachten kleinen Bus. Abfahrt ist vom Markt, die Rundfahrt dauert ca. 2 gemütliche Stunden. Die Führung selbst erfolgt durch den Fahrer und einen in Weimar geborenen Schauspieler. Letzterer unterstützt über einen Flachbildschirm, der dem "historischen" Gefährt kein Stück schadet. Dem Fahrer gebührt für diese Idee und seine eigenen Erläuterungen ein großes Kompliment. Sein lockerer Stil, auch kleine Geschichten in die Besichtigungen mit einzuflechten und uns so Weimar wirklich näher zu bringen, hat uns sehr viel Vergnügen bereitet. Tipp für den freundlichen Mann: Bitte stellen Sie ein Gefäß für Trinkgelder auf. Wir hätten sehr gerne eines gegeben für solch eine wunderbare Führung. Aber wir fanden dazu weder ein Gefäß noch eine Gelegenheit. Dabei gehört eine solche Leistung auf jeden Fall belohnt! Diese Führung gehört mit zum Besten was wir in dieser Hinsicht je erlebt haben, und wir sind schon ein wenig herumgekommen. Weimar, obwohl nur ca. 65. 000 Einwohner umfassend, bietet ein sehr reichhaltiges kulturelles Angebot. Eigentlich fanden wir es schade, dass wir, auf dem Wege nach Berlin, nur eine Nacht gebucht hatten. Es gibt viel zu sehen und zu entdecken, die Stadt präsentiert sich heute von ihrer allerschönsten Seite. Ein Juwel, das wir uns weder so hübsch noch mit einem solch reichhaltigen kulturellen bzw. Unterhaltungsprogramm vorgestellt hätten. Die Stadt selbst ist auf jeden Fall eine Reise wert und wir werden ganz bestimmt wiederkommen, mit etwas mehr Zeit.

Das Zimmer, wir haben es oben bereits beschrieben, ist ausreichend groß, es gibt eine Minibar, die Matratzen sind weder zu fest noch zu weich. Eine Kaffeemaschine o.ä. gibt es nicht, auch keinen Teekocher. Das kennen wir eher von Hotels in den USA, wo zumindest eine Kaffeemaschine mit ausreichend Kaffee immer zum Zimmer gehört. Handtücher sind ausreichend vorhanden, waren auch in gutem Zustand. Hellhörigkeit konnten wir nicht feststellen, nur, wie oben schon beschrieben, fehlte es an einer Kleinigkeit im Bad. Und, wie immer, fehlt es an einem winzigen Nachtlicht im Bad, damit man weder das Licht im Zimmer einschalten muss, noch über die unbekannte Umgebung stolpert.

Hier können wir nicht anders, als beinahe die Maximal-Sonnenzahl zu vergeben. Wir hatten über Neckermann-Städtereisen gebucht und deshalb war das Frühstück in der Hotelrate enthalten. Es besteht aus allem, was das Herz begehrt. Man weiß eigentlich gar nicht, was man auswählen soll. Trotzdem ist das Buffet nicht überladen, sondern einladend und es ist auch immer für reichlich Nachschub gesorgt. Das Frühstück kann man übrigens in einem Bereich einnehmen, der eher der Bauhaus-Architektur nachempfunden ist, oder zwei Stufen hoch in einem separaten, eher gründerzeitlich eingerichteten Raum. Dieser wurde, da er sehr hell, freundlich und gemütlich wirkt, mehr frequentiert als das eher kühle Bauhaus.

Wir wurden ausgesprochen freundlich empfangen, unser Zimmer war tadellos. Nicht sonderlich groß, aber mit allem ausgestattet was man bei einem Hotel dieser Kategorie erwarten kann. Eine halbe Sonne haben wir lediglich deshalb abgewertet, weil im Bad an der Duschtüre auf der Wanne unten die Gummilippe fehlte, wodurch man beim Duschen unfreiwillig das Bad unter Wasser gesetzt hat. Wer sagt bitte dem Verband, der die Klassifikationen für Hotels vornimmt, sowie den Architekten und Hoteldesignern, dass eine tolle Dusche VIEL mehr wert ist als eine Badewanne? Ich kann mich nicht entsinnen, in einem Hotel jemals gebadet zu haben, das tue ich lieber zu Hause. Aber eine tolle Dusche mit allem Schick, das habe ich bisher nur in einem schönen Hotel in Barcelona erlebt. Wer braucht da auf Reisen eine Wanne?

Für die Lage des Hotels vergeben wir 6 Sonnen. Es liegt direkt an einem Park und dadurch erschließt sich einem Großzügigkeit, wenn man aus dem Haus tritt. Außerdem ist es wunderbar ruhig, was man von manch anderen Adressen in Weimar nicht sagen kann. Es gibt viel Kopfsteinpflaster in der Stadt, an diesem Hotel aber fahren nur Anlieger vorbei. Trotzdem ist man in wenigen Minuten am Markt und auch zur Anna-Amalia-Bibliothek sind es keine 5 Fußminuten durch den Park oder an ihm entlang.

Beliebte Aktivitäten

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