Hotel Drei Könige

Das Hotel ist grundsätzlich sauber, trotzdem aber alles andere als wohnlich. Genaueres dazu folgt unten. Ich habe für das Zimmer 52 Euro/Nacht bezahlt. Das ist angesichts des gebotenen Standards deutlich zu viel. Die Lage ist top, aber in einem derart heruntergekommenen Haus kann man sich einfach nicht wohlfühlen. Erst recht nicht, wenn man sich so wenig willkommen fühlt wie dort. Ach, und noch etwas: Nehmen Sie beim letzten Frühstück unbedingt Geld mit! Beim Herausgehen aus dem Frühstücksraum werden Sie nämlich abgefangen und sofort zur Kasse gebeten. Sie sollen dann Ihr Zimmer bezahlen und den Zimmerschlüssel dann einfach in der Tür stecken lassen. So muss sich das Besitzerpaar nicht noch einmal an die Rezeption bemühen, um Sie auschecken zu lassen ... Ohne Worte!

Das gesamte Hotel scheint einem anderen Jahrhundert zu entstammen. Überall riecht es nach alten Gemäuern, in etwa so wie in einer Kirche. Das gemietete Zimmer sollte man daher erst einmal ordentlich lüften. Die gesamte Ausstattung ist alt und abgenutzt. Das gilt für die Möbel, die Badeinrichtung, die Türen und Türzargen, die Schlüssel. Einfach alles. Auch der Fernseher im Zimmer hat einen grausam schlechten Empfang und ist technisch mehr als überholt. Gleiches gilt für das Radio im Frühstücksraum. Alle paar Minuten rauscht es für mehrere Sekunden. Nervtötend! Aber in diesem Hotel scheint es normal zu sein, dass alles nur so halb funktioniert. Im Bad kam mir dann noch der Hygienebeutel-Spender entgegen, der mit zwei Post-its dilettantisch angebracht war. Ich habe ihn am ersten Abend auf den Boden gelegt. Nachdem am nächsten Tag die Putzfrau da war, lag er immer noch da. Die Fliesen und auch der Bodenbelag im Bad sind mehr als überholt und schreien nach einer Renovierung. Zum Thema "Frühstück" habe ich ja oben schon etwas geschrieben. Hätte man das wegen der Frühe ausfallen lassen, hätte man trotzdem nicht ausschlafen können: Um kurz nach neun rüttelte dann lautstark das Zimmermädchen an der Tür!

Ich habe ein Zimmer mit Frühstück gebucht. Das Angebot ist wirklich mäßig. An Käse gibt es eine Sorte, an Wurst auch und alles sieht aus, als hätte es am Vortag schon dort gestanden. Es gibt außerdem nur eine Sorte Saft. Die Auswahl an Marmeladen ist in Ordnung. An meinem zweiten und zum Glück letzten Tag habe ich nur noch ein Brötchen in meinem Frühstückskörbchen gefunden. Zitat der Besitzerin: "Sie haben ja gestern auch nur eins gegessen." Ach, und noch etwas: Ich war von Freitag bis Sonntag dort. Normalerweise geht man davon aus, dass es am Wochenende eher später Frühstück gibt. Fehlanzeige! "Frühstück gibt es von acht bis um neun." Das ist gerade mal eine Stunde und meines Erachtens nach viel zu früh! Wenn man schon nur einen Gast hat - jedenfalls war ich die einzige, die da unter der Beobachtung der Chefin saß (sie saß mit im Frühstücksraum und las Zeitung) - kann man doch mal fragen, wann man frühstücken möchte.

Die Rezeption ist nie besetzt. Wenn man einchecken möchte, muss man erst einmal an der Haustür klingeln und wird dann nicht sehr freundlich begrüßt. Man bekommt einen riesigen Schlüssel mit einem noch riesigeren Anhänger, der nicht in die Hosentasche passt und somit zum lästigen Begleiter bei Ausflügen wird. Abgeben kann man den Schlüssel auch nicht, denn Rezeption= s. o.

Die Lage ist das einzig Positive an diesem Hotel. Es liegt mitten in der Innenstadt, unweit des Marktes und zahlreicher Einkaufs- bzw. Gastronomie-Angebote. Hier kann man echt nicht meckern. Auch zum Bahnhof ist es nicht weit (ca. 10 Minuten zu Fuß). Die Busse fahren in unmittelbarer Nähe (2 Minuten zu Fuß) ab.

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