Hotel Fariones

Das Hotel wurde in mehreren Phasen ausgebaut. Unser etwa 20 qm großes Zimmer lag im südlichsten Block in der 4. Etage. Alle Zimmer haben Meerblick und Balkon. Zustand und Sauberkeit waren durchwachsen. Auf dem Vorhang befanden sich große Schmierflecken, sah nach Blut aus. Auf dem Gang trifft man schon mal eine Kakerlake. Die Scheiben an der Balkonbrüstung waren jämmerlich verschmiert. Dennoch fühlten wir uns wohl in dem Zimmer - wenn die Musik in der Bar aufgegeben hat und die Nachbarn mitspielen, kann man bei offenem Fenster schlafen. An heißen Tagen dürfte man dennoch eine Klimaanlage vermissen. Wir hatten Halbpension gebucht, es wird aber auch ÜF angeboten. WiFi war auf dem Balkon vorhanden, die Geschwindigkeit ging so. Es gab eher wenige Kinder, ansonsten eher mittleres und gehobenes Alter. Überwiegend Engländer (Iren, Schotten)..., keine aufdringlichen Besucher wie Moslems und Russen. Sehr gut haben wir im "Barracuda" gegessen, gerade gegenüber vom Hotel. Dort bekamen wir auch den einzigen guten Espresso. Spanisch gibt es sehr anständig in einer "typischen" Hafenkneipe. Etwas oberhalb vom Hafen bietet das "Scotch Corner" ordentliches Guinness zu fairen Preisen - und nervt nicht mit Sportübertragungen.

Die Zimmer sind auf sympathische Art "oldfashioned", ein wenig Havanna-Flair kommt auf, insbesondere durch die Lamellen-Türen zum Balkon. Die Dusche lieferte reichlich Wasser, große Handtücher lagen bereit, nichts hat gestunken. TV benutzen wir nicht - ein Flatscreen stand auf der Kommode. Das Bad war geräumig, duschen muss man allerdings in der Wanne. Der "Hammer" beim milden Wetter war, mit offener Tür zu schlafen. Wir hatten keine Stechmücken.

Das große Restaurant liegt im 3. OG, ein vorgelagertes Open Air Restaurant und kleine Pavillos stellen in Ebenen die Verbindung zum Garten her. Man kann nur betonen: Es ist so idyllisch wie auf den Fotos - man dürfte nur schwer Hotels auf den Kanaren finden, die da mithalten können. Frühstücks- und Abendbüffet zählen zur oberen Mittelklasse, mit Ausreißern in beiden Richtungen. Beim Frühstück gefielen die ordentlichen Brotwaren und Brötchen. Es stand Cava und eine große Auswahl an Säften bereit. Am Grill wurden Eier zubereitet, allerdings schmeckten die Omelettes einfach nicht - die Plancha war zu heiß, die Eisauce überzeugte nicht, und die Zutaten erwiesen sich als aromaschwach. Für Café standen zwei Automaten bereit. Leider ist das Wasser auf Lanzarote zwar zum Duschen OK, aber nicht zum Trinken zu empfehlen. Entsprechend schmeckte der Café. Die Heißwasserbereiter für Teefreunde wurden aus PET-Flaschen gefüttert - einschließlich Bisphenol A... Manche Suppen schmeckten vorzüglich, zweimal gab es (große und frische) Langustinos, einmal auch am Grill. Täglich steht eine reichlich bestückte Paella bereit, am Grill werden verschiedene Fisch-, Fleisch- und Geflügelsorten wechselseitig angeboten. Positiv ragten neben den bereits erwähnten Langustinos (mit vorzüglicher Cocktail-Sauce!) ganze Calamares und daumendick geschnittene Lachssteaks heraus. Negativ fiel der leicht säuerliche Geschmack der Entrecotes auf. Es standen stets Papas mit den landestypischen Mojo-Saucen bereit. Uns haben die Salat-Gerichte gut geschmeckt, die Warmgerichte waren oft übergart. Alles läuft auf Selbst-Service, lediglich abends kommt der Service, um die Getränke-Bestellung aufzunehmen. Eine Flasche Wasser wurde mit 2,50 € berechnet, Wein ab gut 15 €, Bier kam ungenießbar abgestanden, Spirituosen auf oberstem Preisniveau. Damit sind wir bei der Bar, welche direkt oberhalb des großen Pools liegt. Der Service ist dort oft sehr schlecht, die Speisen erbärmlich für den Preis und die Getränke überteuert. Ich habe für eine Bacardi-Cola 6,50 € bezahlt - da verlässt man besser das Hotel und geht über die Straße.

Der Service war durchwachsen - im Allgemeinen freundlich und nett, aber auch mal grantig und aggressiv, letzteres vor allem ausgehend von den Köchen am Restaurant-Grill. Der Zimmerservice war angenehm unauffällig und terrorisierte nicht. Ein Problem mit dem Türschloss wurde umgehend gelöst. An der Rezeption gab es keine größeren Wartezeiten.

Wir kennen viele Hotels auf den Kanaren - dieses liegt wahrhaftig einzigartig. Es gibt wohl keinen schöneren Strand, noch dazu praktisch privat, die grandiose Lage machen jede Mahlzeit - im Freien oberhalt von Strand und Garten - zu einem Erlebnis. Die Atmosphäre braucht keine Vergleiche mit z.B. dem Holiday Inn auf Ko Phi Phi oder Hawaianischen Hotels zu scheuen. Das Hotel liegt mitten in Puerto del Carmen leicht erhöht an einer "privaten" Strandbucht, Gärten und Pools verbinden den Strand mit dem Gebäude. Nach Norden schließen die belebte Promenade und der große Strand an, nach Süden erreicht man in 5 Fußminuten den Hafen mit vielen Restaurants und Bars. Obwohl der Flughafen Arrecife nur ein paar km entfernt liegt, besteht keine Belästigung durch Fluglärm. Busse und Taxis sind bequem erreichbar.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Liegen mit dicken, bequemen Auflagen waren um die Pools und auf der am Meer liegenden Sonnenterrasse reichlich vorhanden. Sonnenschirm-Plätze wurden allerdings sehr früh schon "reserviert". Wer am Meer liegen möchte, muss schon um 7h früh mal einen Ausflug zum Strand unternehmen - Bademäntel und Badeschuhe liegen bereit, an der Rezeption gibt es große Badehandtücher. Der Strand ist einzigartig: feiner, brauner Sand zwischen schwarzer Lava, klares Wasser, sehr schöne Schnorchel-Möglichkeiten links und rechts der Bucht, in der Mitte kann man sorglos über den feinsandigen Boden ins Wasser laufen. Durch die geschützte Lage - Fuerteventura liegt schräg gegenüber - entsteht höchstens mal eine kleine Welle. Die bei unserem letzten Besuch noch störenden "einheimischen" (sind natürlich fast alles Migranten) Jugendlichen am Strand hat das Hotel wohl irgendwie zu verekeln verstanden. Neu waren Taucher an den seitlichen Felsen der Bucht, vermutlich dadurch bedingt, dass Ägypten aus Sicherheitsgründen kein favorisiertes Reiseziel mehr ist. Es gab reichlich kleine Fliegen, die sehr fit waren und nervten.