Hotel Garda Bellevue

Zunächst möchten wir betonen, dass es durchaus positive Aspekte während unseres Aufenthalts gab: Das Essen war abwechslungsreich, schmackhaft und von guter Qualität – besonders die Rosmarinkartoffeln konnten überzeugen. Allerdings waren sie auch die einzige Beilage, sodass man sie zwangsläufig sehr oft auf dem Teller hatte. Auch das Personal war stets freundlich und zuvorkommend, der Empfang herzlich. Zimmer und Badezimmer waren sauber, zudem freuten wir uns über die Verdunklungsrollos, USB-Steckdosen sowie die unkomplizierte und effektive Klimaanlage. Ein kleines Highlight war auch der Abschiedswein und der persönliche Fahrservice zum Hafen. Und nicht zuletzt: die Lage des Hotels ist wirklich hervorragend, mit einem wunderbaren Blick auf den Gardasee. Allerdings trübten zahlreiche Details den Gesamteindruck erheblich. Am Buffet fehlten regelmäßig Beschilderungen, Besteck (teils verbogen, Kuchengabeln schlicht nicht vorhanden) und die Gläser waren selten poliert. Die Kaffeemaschine funktionierte nach Lust und Laune. Besonders charmant war auch, dass um 10:02 Uhr beim Frühstück die Lichter ausgeschaltet werden – man fühlt sich auf diese Weise angenehm „ermutigt“, den Raum umgehend zu verlassen. Die Zimmer selbst wirkten insgesamt abgewohnt, mit knarrenden Lattenrosten und durchgelegenen Matratzen, deren Federn deutlich spürbar waren. Gläser und Bügel im Zimmer fehlten, die Minibar war leer. Der Charme der Ausstattung erinnerte stark an die 70er Jahre – sicher interessant für Nostalgiker. Positiv war immerhin, dass es deutsches Fernsehen gab – allerdings ohne ARD, was die Auswahl dann doch etwas schmälerte. Die Hotelanlage selbst zeigte ähnliche „Retro-Qualitäten“: kaputte Fliesen auf den Terrassen, ein gesperrter Außenpool, eine seit über einem Jahr geschlossene Poolbar sowie ein Innenpool, der nur über den Parkplatz erreichbar war, dunkel wirkte und ohne Handtücher oder Bademäntel auskommen musste. Wirklich einladend fühlte man sich dort leider nicht. Auch die Flure erinnerten eher an eine Jugendherberge: dunkel, alt, mit seltsam gesprungenen Fenstern und muffigen Türen. Der Eindruck wurde durch alte Vorhänge, massive Zimmerschlüssel und einen merkwürdig verschmutzten Stuhl samt kaputtem Telefon vor der Tür abgerundet. Ein überteuerter Supermarkt auf dem Gelände und die fehlenden Badelatschen passten ins Bild. Kurzum: Sauberkeit, Personal und Lage sind lobenswert, doch das Ambiente, die Ausstattung und viele „Details“ lassen das Hotel nicht im Ansatz wie ein 4-Sterne-Haus wirken. Bereits nach dem ersten Tag planten wir die Flucht – und sind schließlich zwei Tage früher abgereist. Schade, das Potenzial wäre da, genutzt wird.

Beliebte Aktivitäten

• Strand