Hotel Geranion Village

Wir sind als Paar (29/38) verreist. Der erste Eindruck der Hotelanlage mit mehreren Einzelbauten haben wir als idyllisch empfunden. Damit hatte es sich dann aber auch schon. Auf denzweiten Blick fiel auf, dass das Hotel die besten Jahre lange hinter sich hat. Die Zimmer sind verwohnt, die Einrichtung einfach "alt". Ein brummender Kuhlschrank, undichte Balkontüren und Fenster, hellhörig. Das Einsparpotential wird hier voll ausgenutzt. So gibt es anscheinend nur an jedem 2. Tag Dressing für den Salat und Licht im Treppenhaus. Unser Zimmer lag im 4. Stock - Aufzug Fehlanzeige. Zählt man die megasteile Auffahrt zum Hotel und die Hanglage innerhalb des Hotels hinzu, ist man schon bei der Anreise wegen des Kofferschleppens fix und fertig. Glücklicherweise wurden wenigstens die Koffer von der Hauptstrasse hinauf zur Rezeption gefahren. Das "Abendbuffet" verdient besondere Erwähnung: So etwas habe ich noch nicht erlebt... Essensausgabe a´la Verpflegungsempfang beim Militär. Die Auswahl katastrophal, der Geschmack schlicht nicht vorhanden. Es war nichteinmal ein freier Tisch verfügbar, da ausschließlich draußen eingedeckt wurde und im eigentlichen "Restaurant" keine Plätze ausgewiesen wurden. Als ich verlangte, dass ein freier Tisch neu eingedeckt wird, hatte ich die restlichen 9 Tage das Gefühl, vom Personal als Querulant angesehen zu werden. Das Personal ist auch ansonsten nicht gerade aufmerksam. Wer also nur Frühstück bucht, ist hier gut beraten - wobei aber auch dieses mehr als bescheiden an Auswahl ist. Morgens gibt es eine Sorte Käse, eine Sorte Wurst, Rührei aus einer Riesenschüssel und schlichtes Brot - nicht einmal Brötchen - unglaublich. Die Krönung ist das "Esswerkzeug" in Miniaturausgabe aus Blech. Geht gar nicht. War sicher nur ein Einzelfall: Das hartgekochte ei war verdorben, aus einer Kaffeekanne kroch ein Silberfisch... Mahlzeit. Das ganze Ambiente des Hotels ist geprägt vom schleichendem Verfall. Unzählige Schwalbennester und der daraus resultierende "Flugverkehr" rauben einem den Nerv - nicht nur Nachts. Die Poolanlage wäre soweit ok, wenn nicht überall diese Vogelsch... kleben würde. Die abendliche "Lifemusik" gibt es glücklicherweise nur einmal wöchentlich. Hier lallt ein griechischer Barde begleitet von seiner eigenen Gitarre die aufs furchtbarste weinerlichen Schmachtfetzen grieschischer Sangeskunst bis tief in die Nacht - mit zwei krächzenden Lautsprechern versteht sich - da hilft nur die Flucht in den Nachbarort oder den Alkohol. Lichtblick war hier zu späterer Stunde der Barkeeper - netter, etwas gesetzter Mann mit typisch griechischem Temperament - gemütlich eben. Wir haben das Beste aus der 10-tägigen Reise gemacht, indem wir uns ständig Mietwagen oder Motorrad mieteten. Die Umgebung im Umkreis von 100 km ist traumhaft abwechslungsreich. Einsamer Sandstrand oder die turbolente City Tessalonikis - alles drin. Insgesamt werden wir das Hotel auf keinen Fall weiterempfehlen - die Gegend um den Urlaubsort Nikiti herum dagegen schon.

Beliebte Aktivitäten

• Strand