Eine Hotelanlage, die von außen betrachtet und auf Grund der Lage am Meer den Eindruck vermittelt, besonders gut für erholsamen, harmonischen Urlaub geeignet zu sein. Aber leider ... der "Teufel steckt im Detail". Dazu nachfolgend mehr.
Zimmer war sauber, wurde auch täglich korrekt gereinigt. zur Meerseite gelegen. Mit größerem Balkon. Vorteil: ein herrlicher Blick über die Bucht. Nachteil: direkt an der Promenade gelegen. Durch die direkt vor dem Hotel gelegenen Bars mit ihren wattstarken, bassbetonten Powersoundanlagen verbreitete sich das Flair von "Ballermann" . Zumindest in akkustischer Hinsicht. Der mich begleitende 15 jährige Enkel fand das "geil." Ich selbst mit meinen 74 Jahren war mir schon bewusst, dass dieser Urlaub nicht das geruhsame "Seele Baumeln lassen" bedeuten würde, oder gar einen gesunden Nachtschlaf fördern würde. War aber nicht so schlimm, da ich mich ohnehin erst zu späterer Abendstunde zur Nachtruhe begebe. Potentielle Gäste müssen aber wissen: vor 01.00 ist Nachtschlaf nicht möglich, und auch dies nur bei geschlossener Balkontür, was wiederum eine funktionierende und zugfreie Klimaanlage voraussetzt. Letzteres war bei uns gegeben. Die Zimmereinrichtung war nicht schlecht, einem 4 Sternehotel entspricht sie aber nicht. Teppichboden an vielen Stellen sehr durchgescheuert und insgesamt eher austauschbedürftig, ein Sofa mit dem Charme der 60er Jahre, kein Stuhl; dafür wäre auch kein Platz gewesen. Lobenswert: ein Kühlschrank, in welchem man seine Wasserflaschen unterbringen konnte. Ein kleiner Röhrenfernseher aus der Epoche des letzten Jahrtausends. Ob es dort auch deutschsprachige Fernsehsender gab, konnte ich nicht herausfinden. Infos dazu gab es nirgends. Zwar war auf dem sog. Schreibtisch eine Hotelmappe ausgelegt. Der wesentliche Inhalt indes bestand aus einem umfangreichen Register von Strafen, die das Hotel den "Gästen" für den Fall unbotmäßigen Verhaltens androhte. Jeweils Geldstrafen (angesichts der robusten Tonart dieses Machwerks hätte mich nicht mal mehr die Androhung von Freiheitsstrafen gewundert). Besondere Sanktionierung erfuhr ein sogenanntes "Unterbrechungsverhalten". Kein Witz, das steht dort wirklich!!! Gemeint ist vermutlich so etwas wie unangemessenes oder ungebührliches Verhalten. Ich empand diesen Text dermaßen abstoßend und anmaßend, dass sich für mich eigentlich schon alles erledigt hatte. So eine "Anstalt" - nein danke !!! Noch zum Zimmer: das Bad war OK. Vom Design der Kacheln verbreitete es die Aura der 70er Jahre, der Fußboden war an zwei Stellen mit Rissen versehen. Etwas wenig Ablagemöglichkeiten. Ansonsten nicht zu beanstanden. Die Betten waren in Ordnung, nicht super bequem, aber nichts, worüber man meckern konnte. Telefon auf dem Nachttisch. Aber bei dermaßen exorbitant überhöhten Minutenpreisen und angesichts der Existenz von Smartphones bietet sich die Nutzung kaum an. Wichtig wäre gewesen, die Durchstellnummer zur Rezeption zu erfahren. Aber leider Fehlanzeige. Dafür gab es ja in der Hotelmappe die Lektüre des Strafreglements, was wohl für wichtiger erachtet wurde. Ein Zimmersafe wäre auch sehr nützlich gewesen. Aber auch hier war die Suche vergeblich. Mein Einwand gegenüber der Rezeption, dass dies doch schon seit vielen Jahren internationaler Standard sei, wurde ignoriert. Ich wurde auf Safes an der Rezeption verwiesen. Pro Tag hätte ich dafür 4 Euro bezahlen sollen. Meine Kritik daran rief eine Wirkung hervor, als hätte ich gegen eine Wand geredet.
Die Gastronomie ist der eklatante Schwachpunkt des Hotels. Ausnahme: die Bar (Shisha Bar) gegenüber dem Hotel - allerdings nicht im All-incluse Leistungsspektrum enthaltend. Wegen meine Enkels war ich fast jeden Abend dort. Nette, "coole" junge Leute, die dort bedienten, nette, lockere Atmosphäre, gute Getränke (nicht in diesen ekelhaften Plasikbechern wie z,T. im Hotel) zu moderaten Preisen, top Musik, (natürlich wahnsinnig laut), groe TV Monitore bzw Projektionsflächen. Zum Restaurant: So leid es mir tut - die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben sicherlich gearbeitet und teilweise "geschftet". Man sah es ihnen auch an. Sie wirkten alle irgendwie abgekämpft, abgehärmt, mit freudlosen Blicken . Ausnahme: die jungen Männer am Bierausschank. Wenn man ehrlich ist - obwohl es den einzelnen Menschen wohl unrecht tut - kaum ein Restaurant in Deutschland könnte sich Restaurantkräfte mit dieser Ausstrahlung leisten. Es wäre binnen Kurzem pleite. Nervend für die Gäste während des Essens: der Teller war kaum leer gegessen, schon stand ein Mitarbeiter da - mit der Frage: "finished?". Man beeilte sich, seine Teller usw abzugeben, die ja auch angesichts der riesigen Gästescharen dringend benötigt wurden zur Wiederauffüllung der Geschirr- und Besteckvorräte. Sollte man mal allein am Tisch sitzen und man holte sich inzwischen neue Speisen vom Buffet, konnte es passieren, dass genau in der Zeit sämtliches Geschirr abgeräumt wurde, die nächsten Besucher einen freien Tisch wähnten, und man selbst stand mit den nachgeholten Tellern in der Hand im freien Raum. Richtig idyllisch, erholsam und kultiviert (!) Hotelrestaurant? Oder doch eher heruntergekommene Jugendherberge aus früheren Jahrzehnten. Sarkasmus pur. Ich weiß. Bei dem permanenten Hin- und Hergewusel der vielen Hungrigen ein einziger Stresstest für jemanden wie mich. Einen kleinen Früstücksteller in der Hand (große Teller gab es nicht), an den Buffetauslagen entlang schreitend bzw sich irgendwie einen Zugang bahnend, galt es mit sonderbaren Gerätschaften irgendetwas auf den Teller zu legen. Das Ganze mit wackliger unsicherer Hand, sich immer getrieben fühlend, ohne Zeit, hinzuschauen, was für Speisen man denn überhaupt auswählte - es war der blanke Horror. Und dabei hatte ich sogar noch den Eindruck, dass die Umstehenden mich mit besonderer Rücksichtnahme behandelten, vor allem Jugendliche. Also keine Kriik an den Mitgästen. Die gesamte Atmosphäre war ein Alptraum: der enorme Schallpegel, dazu das ständige Hin- und Her- Gerenne der Wagenschieber mit den nächsten Speisenplatten, der jungen Frauen mit dem Staubmob, mit denen sie ständig um die Füße der Gäste herumwedelten ... Der Saal wirkte auf mich wie eine riesige Abfütterungsanlage. Zur Qualität des Essens im engeren Sinne: es hilft eigentlich nur noch Ironie. Es stimmt: es gab riesige Mengen an Nahrung, keiner musste verhungern. Es stimmt: es gab viele verschiedene Gerichte, verschiedene Fleischsorten, verschiedenes Gemüse, kleine Küchlein, Salate, Obst, immer Bratwürstchen (selbige begleiten einen schon zum Früstück), Rollmops, saue Gurken, Suppe usw. Der gemeinsame Nenner aller Angebote: nichts schmeckte, aber auch wirklich gar nichts (Salate, die man ja selbst zurechtmachen konnte bildeten die Ausnahme. Also - der Slogan "für jeden etwas dabei" wirkt da eher wie boshafte Satire. Ständig nörgelnde Unzufriedenheit des älteren Menschen??? Mag mancher denken. Auch mein Enkel hat mich am ersten Tag ermahnt, ich solle nicht immer meckern. Aber bereits vom 2. Tag ab war sein Negativurteil über das Essen noch wesentlich ausgeprägter als mein eigenes. Nur meine Höflichkeit verbietet mir, seine Formulierungen wiederzugeben. Ich habe noch nie einen Hotelaufenthalt erlebt, wo ich mich nicht auf das jeweilige Abend- oder Mittagessen regelrecht freute. Hier bedeutete es für mich eine fortwährende Zumutung, den Speisesaal aufsuchen zu müssen. Kurz zum Frühstücksbuffet: keine Butter. Das was als solche deklariert und auch vom Personal so bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit ein Gemisch aus 25% Butter und 75% Billigmargarine. Steht auf der Verpacking in Bulgarisch, was ich von einem Einheimischen habe übersetzen lassen. Brötchen, in der uns gewohnten Art: Fehlanzeige. Nur kleines, weiches Weizengebäck. Toast, Müsli nur von der einfachsten Sorte, auch Croissants - geschmackich ebenso nichtsagend, bulgarischer Naturjoghurt, Rührei, mit etwas wenig delikatem Schinkenspeck, Spiegeleier, die obligatorischen Bratwürstchen, kleine Küchlein, die in einer großen Vielzahl ageboten wurden und alle gleich schmeckten: süß, sehr süß, Cremeschnitten, auch alle gleich schmeckend, nämlich süß, mit grell-farbigem Zuckerguß überzogen, Marmeladen und Honig in riesigen Glasschüsseln (zuerst dachte ich, es sei Wackelpudding). Kaffee, Cappuccino usw aus dem Automaten, ganz oK. Ständig musste man die Augen aufhalten, um eine saubere Tasse zu erwischen. Besteck von der allerbilligsten Primitivsorte. Teelöffel/Kaffeelöffel existierten nicht. Kleine Gabeln auch nicht. Die Küchlein waren also mit einer großen Gabel zu verspeisen. Noch ein Satz zur "Poolbar": Bei unserer Ankunft mussten wir zunächst noch 4 (!) Stunden bis zum Bezug des Zimmers warten. Da wir ja "großzügereise" unsere ALL - inclusive Bänder erhalten hatten, schritt ich zur Poolbar, wartete dort in einer Schlange junger Männer ohne ein solches Band (waren aber offensichtlich Einheimische), dann las ich eine Hinweistafel: "Hier werden nur Gäste in Flip-Flops bedient". Eine bodenlose Frechheit , wie ich sie mir in keinem Hotel hätte vorstellen können. Soll sich ein Mensch in meinem Alter Flip-Flops anziehen, um Leistungen zu erhalten, für die er bezahlt hat??? Und außerdem: trägt man Flip - Flips, wenn man gerade erst vom Flieger kommt? Ich habe zwar mein Getränk anstandslos erhalten. Aber es lässt sich nicht mehr verdrängen: das Gefühl, eigentlich etwas gegen den Willen der Serviceleitung erhalten zu haben. Die negativen Vorzeichen des Hotelaufenthalts haben an der Stelle bereits ihren Anfang genommen. Ich bin zwar überzeugt, kein Hotelverantwortlicher liest meine Bewertung (obwohl ich aus der Türkei Hotels kenne, wo das detailliert zur Kenntnis genommen und auch beantwortet wird). Ansonsten würde ich dem Hotelmanagement raten, bei solchen "vermeintlichen Kleinigkeiten" anzufangen und eine grundlegende Mentalschulung der Mitarbeiter einzuleiten. Solche Sachen, wie "Straflisten" im Hotelprospekt sind dann noch ganz andere Kaliber. Und die gastronomische Leistung: da bedarf es vermutlich eines Neuanfangs von Grund auf, mit neuem Personal, neuer Philosophie. Zu wünschen wäre es. Denn das Hotel hätte Potential. Aber ZUstimmungsquoten von 54 % sind erbärmlich, vor allem im Vergleich mit Hotels in der Nähe, die von 94 Prozent oder mehr empfohlen werden.
Der Zimmerservice war ganz in Ordnung. Jedenfalls wurde gereinigt und es wurden regelmäßig frische Handtücher ausgelegt. Die Rezeption ist eine Mischung aus totaler Insuffizenz und Impertinenz, meist verschanzt hinter scheinbarem Nichtverstehen aufgrund der Sprachbarriere (Deutsch sprach niemand und Englisch allenfalls rudimentär). Das maskenhaft aufgesetzte Lächeln der Hauptrezeptionistin wirkte eher wie eine Verhöhnung. In allen Hotels, in denen ich in den vergangenen Jahrzehnten Gast war, war es selbstverständklich, dass man bei jeder Gelegenheit vom Personal freundlich und herzlich begrüßt wurde. Dabei war es völlig unerheblich, ob es sich um Personal im Restaurant, an der Rezeption, im Zimmerdienst, oder im Bereich der Außenanlagen handelte. Es gab immer einen freundlichen Blick, ein herzliches Wort, immer wurde zumindest nett die Tageszeit geboten. In diesem Hotel gab es nichts davon. Das mag bei osteuropäischen Gästen anders gewesen sein. Vielleicht hatte es ganz einfach mit dem Ansehen zu tun, das man hier als Deutscher "genießt". Ich weiß es nicht. Wenn hier manche schreiben, wie wunderbar doch alles sei und dies auch noch in einer Diktion tun, die einer PR Werbemassnahme ähnelt, dann bin ich tatsächlich etwas verstört, und mich beschleichen ungute Ahnungen, die ich aber nicht näher äußern möchte. Das gleiche gilt übrigens auch - und sogar noch schwerwiegender - angesichts mancher Bewertung der gastronomischen Leistungen
Direkt am Meer. Ein imposanter Panoramablick. Leider ist man etwas ernüchtert durch die Vielzahl der hohen Betonklötze, die wohl allesamt dazu dienen, die Massen an Touristen zu beherbergen, und dem Sonnenstrand sein etwas erdrückendes Gepräge geben. Von der Umgebung ansonsten haben wir nicht viel mitbekommen, da wir uns auf Hotelanlage und Strand beschränkt haben. Sicherlich hätte die weitere Erkundung durchaus ihren Reiz gehabt, ... den Impressionen zufolge, die durch Reisemagazine ja öffentlich zugänglich sind. Die Fahrt zum Hotel war mir persönlich etwas zu lang, zumal der kleine Bus eher einer von der rumpeligen, unkomfortablen Art war.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
gab es am Strand, aber das nur gegen Gebühren. Haben wir nicht genutzt. Das Schwimmen im Meer war schön, verunsichernd allerdings, dass die Jetskis, Bananaboats, Parasailingboote usw immer auch auf schwimmende Badegäste zufuhren. Zumindest hatte ich oft das Gefühl, einem Risiko ausgesetzt zu sein. Entertainment existierte im Hotel nicht. Aus der Türkei (Alanya) kenne ich allabendliche Showveranstaltungen, ansprechende Animation, aus Mallorca ebenfalls. Hier gab es nur grimmig dreinblickende ältere Bademeister mit Trillerpfeife. Die Poolanlage war ganz ansprechend und gepflegt. Ausreichende Zahl von Liegen, auch viele Sonnenschirme.
| Infos zur Reise | |
|---|---|
| Verreist als: | Familie |
| Dauer: | 1 Woche im Juni 2018 |
| Reisegrund: | Strand |
| Infos zum Bewerter | |
|---|---|
| Vorname: | Jürgen |
| Alter: | 71+ |
| Bewertungen: | 3 |


