Alle Bewertungen anzeigen
Christoph (41-45)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Freunde • Juli 2013 • 2 Wochen • Wandern und Wellness
Trainees statt Stammpersonal - geht das lange gut?
4,2 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Eher gut

Überrascht hat uns bei unserem erneuten Aufenthalt im Golden Residence das "Ryanair-Konzept". Zahlreiche Leistungen im Hotel sind gebührenpflichtig: der aufgrund der angespannten Parkraumsituation rund ums Hotel eventuell notwendige Parkplatz in der Garage täglich 5 Euro, der Safe täglich 1,50 Euro, ein Bademantel täglich ebenfalls 1,50 Euro. Und an einigen Tagen staunt man beim Frühstück nicht schlecht: ein Schild mit Preisen zwischen 3,50 Euro und 5 Euro für Speck, Omelettes oder Orangensaft! Eigentlich schade, dass sich die Nebenkosten auf diese Weise nicht unerheblich summieren und den vermeintlich günstigen Preis bei der Buchung erhöhen. Das Hotel selbst besteht aus drei Gebäudeteilen, die sich von einer momentan im Ausbau befindlichen Durchgangsstraße (Gebäudeteil A) bis zum Meer (Gebäudeteil C) erstrecken. Die Hotelanlage macht einen sehr gepflegten und modernen Eindruck. Frühstück oder Halbpension sind buchbar. Das Hotel ist behindertengerecht, für Familien mit Kindern jedoch nur bedingt empfehlenswert. Die Gästestruktur ist bunt gemischt. Es sind neben Deutschen und Franzosen zahlreiche russische Gäste und vereinzelt Portugiesen anzutreffen. W-LAN und Gästecomputer sind vorhanden und die Nutzung kostenlos. Madeira ist eine sehr vielseitige und schöne Insel. Wer landestypisch essen möchte, ist in der Wandergaststätte "Casa Obrigo do Poiso" am Poiso-Pass an der Abzweigung nach Riberio Frio und dem Pico Areeiro gut aufgehoben, hier gibt es leckere Espetada-Spieße zu fairen Preisen (12 Euro zzgl. Beilagen). Ebenso empfehlenswert ist das Restaurant Combatentes in Funchal, direkt gegenüber des Seitenausgang von Blandy's gelegen, hier gibt es eine wechselnde Tageskarte (Mo-Sa) mit großer Auswahl sowie einer hervorragenden Fischsuppe. Die Bäckerei Panmol oberhalb des Los Combatentes an der nächsten Straßenecke bietet leckere und große "pasteis de nata" und den portugiesischen Milchkaffe "galao" zu einem Schnäppchenpreis.


Zimmer
  • Gut
  • Unser Appartement im Gebäudeteil A war geräumig und gut ausgestattet. Lediglich ein Seifenstück hätte man sich gewünscht, die Möblierung (Stehlampe) wies Flecken auf. Ansonsten war die Zimmerreinigung sehr gut.


    Restaurant & Bars
  • Eher gut
  • Speisen und Getränke im Hotelrestaurant waren von guter Qualität. Störend waren die "Zusatzkosten" beim Frühstück: an einigen Tagen wurden zwischen 3,50 Euro und 5 Euro für ein Omelette, Speck oder Orangensaft verlangt. Die Marmeladen schmeckten wenig aromatisch, die Joghurt waren sehr flüssig und ebenfalls nicht wohlschmeckend. Butter und Margarine wurde in Einwegpackungen gereicht. Die an einigen Tagen angebotenen Pfannkuchen waren halbiert auf Stapeln aufgerollt und leider kalt. Eine frische Zubereitung wäre wünschenswert, zumal beim Front Cooking Platz hierfür zur Verfügung stünde. Das Obstangebot war sehr gut, die Brötchenauswahl prima. Lediglich die Croissants waren aus Milchbrötchenteig und nicht aus Blätterteig, haben aber geschmeckt. Zum Abendessen gab es Highlights, wie die Madeirenser Abende, an denen auch Espetadaspieße gegrillt werden, oder der Grillabend am Pool, der jeden Freitag stattfindet. Weniger gefallen hat uns der "Latin"-Abend - und dies nicht nur kulinarisch. Hier hatte man mit Live-Musik durch einen Akkordeonspieler etwas daneben gegriffen - an einem lateinamerikanischen Abend hätte man sich andere musikalische Begleitung gewünscht als "Tulpen aus Amsterdam", "Kalinka" oder "Rosamunde". Der italienische Abend hätte durch ein Tiramisu gewonnen. Die Brötchen zum Abend scheinen altbacken. Das Angebot der Abendgastronomie wiederholt sich wöchentlich. Dass zum Abendessen Papierservietten und keine Stoffservietten bereitgelegt werden, ist schade, würde aber die Möglichkeit bieten, die Themenabende auch farblich zu bereichern. Leider sind die Servietten aber immer schwarz, die Platzdecken überwiegend aus weißem oder grünem Plastik. Das wirkt etwas billig, ist aber okay. Die Nebenkosten bewegen sich für Madeira in einem noch akzeptablen Rahmen. Eine große Flasche Mineralwasser kostet 3 Euro, ein großes Bier 4 Euro und ein offener Rotewein (Halbliterkaraffe) wird mit 6,50 Euro berechnet. Die fest angestellten Mitarbeiter sind freundlich und aufmerksam - zu den Trainees, die oft nicht einmal verständliches Englisch sprechen, hatte ich an anderer Stelle bereits etwas gesagt. Hier muss die Hotelleitung etwas tun!


    Service
  • Eher gut
  • Unser vorab übermittelter Zimmerwunsch konnte nicht erfüllt werden. Es bot sich jedoch nach einigen Gesprächen die Möglichkeit eines Zimmerwechsels an, so dass wir in Gebäude A ein Appartement beziehen konnten und mit der Unterbringung recht zufrieden waren. Der Check-in verlief im übrigen schnell unf professionell. Ein offenes Wort vorab: Das Hotel beschäftigt seit seiner Eröffnung in steigendem Maße "Trainees" einer Schweizer Hotelfachschule. Diese übernehmen zahlreiche Aufgaben wie Abräumen und Eindecken der Tische, Servieren von Getränken, Nachlegen von Speisen, und arbeiten fast als vollwertiger Mitarbeiter. Im Restaurant haben wir teilweise bis zu 6 Praktikanten erlebt. Diese sind vier bis sechs Monate auf Madeira und sehr bemüht, aber vielfach überfordert. Das fest angestellte Personal kann diese Schwächen nur teilweise ausgleichen. Zudem verschafft sich das Hotel durch deren Einsatz einen Wettbewerbsvorteil. Ich möchte nicht von Ausbeutung sprechen, aber man muss davon ausgehen, dass diese "Trainees" nicht gut bezahlt werden. Im Urlaub habe ich ein schlechtes Gewissen, mich in so großem Maße von Menschen bedienen zu lassen, die womöglich keinen fairen Lohn für ihre Arbeit erhalten oder einen fest angestellten Mitarbeiter ersetzen. Ich würde mir von der Hotelleitung dringend wünschen, dass mehr Mitarbeiter fest eingestellt werden und die Zahl der Trainees auf eine Größe reduziert wird, die dem Ausbildungscharakter dieser Beschäftigung wirklich gerecht wird!


    Lage & Umgebung
  • Eher gut
  • Das Hotel liegt am Rande von Funchals Hotelzone. Für einen Fußweg in die Stadt ist es recht weit, jedoch gibt es Einkaufsmöglichkeiten in fußläufiger Entfernung und einen Kiesstrand mit Badeanlage unterhalb des Hotels. Ein Hotelbusservice, wie ihn die meisten anderen Hotels der Hotelzone anbieten, fehlt leider, jedoch befindet sich oberhalb des Hotels an der Durchgangsstraße eine Bushaltestelle, eine weitere Haltestelle direkt zwischen den Gebäuden B und C an der Straße.


    Aktivitäten
  • Eher schlecht
  • Beliebte Aktivitäten

    • Wellness
    • Sport

    Der Pool ist klein, die Unterhaltung beschränkt auf eine "Parrot Show" und Musik des guten "Duo Luna" und einiger anderer Interpreten, Animation findet nicht statt und ist auch nicht nötig. Madeira bietet viel und insofern braucht das Hotel auch nicht mehr.


    Preis-Leistungs-Verhältnis: AngemessenHotel entspricht der KatalogbeschreibungHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Freunde
    Dauer:2 Wochen im Juli 2013
    Reisegrund:Wandern und Wellness
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Christoph
    Alter:41-45
    Bewertungen:33
    Kommentar des Hoteliers

    Liebe Gäste, Vielen Dank für Ihre Bewertung, die unsere volle Aufmerksamkeit hatte. Im Bezug auf Ihre Sorge um die Praktikanten freuen wir uns wie folgt zu erklähren: Ich war während 16 Jahre Lehrerin auf Madeira‘s Hotelfachschule war, und gerne mit verschieden Hotelfachschulen arbeite, wie in diesem Fall mit grossen Hotelfachschulen in der Schweiz. Alle Schüler der Hotelmanagement Schulen müssen Prktikums in der verschiedenen Bereichen/Abteilungen machen. Ich selbst habe ein solches Praktikum gemacht. Es gibt in eiem Hotel keine Abteilung in der ich selbst noch nicht gearbeitet habe. Heute bin ich Hotelmanagerin und kann die Arbeit aller Mitarbeiter bewerten, da ich selbst diese Arbeit schon gemacht habe. Zu der Praktikumsvergütung ist zu beachten, dass die Praktikanten uns viel Geld kosten! Die Praktitanten wohnen im Hotel, in einem normalen Zimmer, die ich aus diesem Grund nicht verkaufen kann, die Praktikanten nehmen alle Mahlzeiten im Hotel ein und bekommen Taschengeld. Diesen Sommer war das Golden Residence Hotel immer ausgebucht und hatte viele Stop Sales...einige Zimmerwaren mit unseren Praktikanten belegt... Mit ohne viel zu rechnen, können wir feststellen wieviel uns ein Praktikant kostet... Das Protokoll mit den Schulen ist uns wichtig, deshalb haben wir ihn, aber es ist mit Sicherheit keine monitäre Frage. Als ich meine Praktiums absolviert habe, gab es keine Vergütung... Es gibt noch viele Praktikanten in anderen Hotels, die keine Vergütung für ihr Praktikum erhalen. Wir würden uns sehr freuen Sie wieder im Golden Residence wilkommen zu heißen. Mit freundlichen Grüßen aus dem sonnigen Madeira, Arcília Martin Resident Manager