- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Istron Bay befindet sich in Familienbesitz und gehört keiner Hotelkette an. Das macht es auf Anhieb ein wenig sympathischer. Es ist kein typischer Bettenbunker, sondern mit etwa 140 Zimmern recht überschaubar. Die Anlage ist nicht mehr ganz jung, was man ihr äußerlich jedoch nicht ansieht. Die Gästestruktur ist relativ gemischt. Von Deutschen über Franzosen und Engländern bis hin zu Griechen waren diverse Nationalitäten vertreten. Aufgrund der gehobenen Preiskategorie ist am Niveau der Gäste absolut nichts auszusetzen. Es waren zwar einige Familien mit Kindern in der Anlage, jedoch nicht die typischen Kevins und Jaquelines, welche den ganzen Trakt mit Toben und Plärren unterhalten. Somit waren für eine Woche voller Erholung die besten Vorraussetzungen gegeben. Generell hat das Hotel uns einen schönen Urlaub ermöglicht. Jedoch hatten wir uns in Sachen Service und Zimmer mehr von einem 4, 5* (deutsche Einstufung) bzw. 5* (grieschiche Kategorie) Hotel bei dem Preis mehr erwartet. Ein absolutes Muss ist ein Mietwagen. Wer 4 Stunden Fahrt in Kauf nimmt, sollte den sagenhaften Strand von Gamvoussa besuchen. Für die lange Fahrt wird man durch den weißen Sand und das glasklare Wasser mehr als entschädigt. Außerdem sieht man auf der Fahrt unterwegs einiges von der Insel. Auf die Tipps der Reiseleitung kann man keinen Pfennig setzen. Von ihr ausgesprochene Empfehlungen entpuppten sich als Reinfall (z. B. Sitia --> hässliche Stadt mit Null Flair), Ausflüge von denen sie abriet (z. B. Gramvoussa) waren hingegen sagenhaft. Lieber dem eigenen Instinkt vertrauen....wir wurden dafür belohnt.
Die Aussattung des Zimmer entspricht nicht unbedingt dem, was wir uns von einem Hotel der Deluxe-Kategorie erwartet hatten. Alles war ziemlich alt und rustikal und bot keinen Luxus. Die Größe des Fernsehers betrug nur etwa 15"...aber danach sucht man sich ja kein Hotel aus. Für mich unerträglich waren die absolut weichen und durchgelegenen Matratzen. Da hab ich schon auf manch Luftmatratze besser geschlafen. Das Badezimmer hingegen machte einen frisch renovierten und modern ausgestatteten Eindruck. Auch die der große Balkon mit der tollen Aussicht auf das Meer war ein Pluspunkt.
Zum Speisen gibt es für die Hotelgäste mehrere Möglichkeiten. Wir aßen allerdings immer im Hauptrestaurant, da wir hier keinen Aufschlag bezahlen mussten. Neben einem Vor- und Nachspeisenbuffet konnte man sich aus 3 Alternativen (Fleischgericht, Fischgericht, Vegetarisch) eine Mahlzeit als Hauptgang auswählen. Geschmacklich hatte ich absolut nichts auszusetzen, meine Freundin hatte an einem Tag jedoch einen ungenießbaren Fisch - was nicht nur sie so sah. Lustig war auch unser Abendessen am letzten Tag. Wir entschieden uns beide für das Hacksteak mit Ofenkartoffeln und Gemüse. Meine Freundin dachte sich: "Gut, auch wenn das Hacksteak vielleicht nicht mein Fall ist - Kartoffeln aus dem Ofen sind immer gut". Auf meinem Teller befand sich letztlich das sagenhafte Viertel einer kleinen Kartoffel, meine Freundin hatte gar keine. Sie tauschte dann eines ihrer beiden Hacksteaks gegen mein Kartoffelstückchen...ich war zufrieden mit dem Tausch. Zu bemängeln ist, dass die Speisen beim Buffet nicht beschrieben waren. Man klatschte sich teilweise eine undefinierbare Pampe auf den Teller, wusste allerdings nicht, ob das Ganze vielleicht nicht doch irgendwas ist, was man nicht mag. Gottseidank, hatte ich hiermit jedoch immer Glück und alles schmeckte gut. Die Preise beim Essen sind mit 2, 30 Euro für ein Gläschen Cola der Sternekategorie des Hotel angepasst...
Mit dem Service des Hotel waren wir nicht zufrieden. Um 22: 30 kamen wir nach anstrengender Reise im Hotel an und mussten feststellen, dass die Stromversorgung in unserem Zimmer nicht funktionierte. Nachdem dem der Zimmerboy sich nicht mehr zu helfen wusste, wurde der Hausmeister gerufen. Wir brachten ihm stolz unser zuvor erlerntes "Kalispera" entgegen und ernteten einen nur grummeligen Blick. Wortlos verschwand der Hausmeister wieder nach 1, 5 Stunden und wir konnten endlich nach 24 Uhr unser Zimmer bei Licht betrachten. Klar kann so etwas passieren, ein wenig Herzlichkeit wäre gerade in so einer Sitation jedoch nicht Fehl am Platze gewesen. Auch beim Essen war das Personal (okay, wir hatten immer den gleichen Kellner...) eher distanziert als freundlich. Obwohl wir täglich und reichlich Trinkgeld gaben, wurde ein Lächeln nicht erwidert. Es dauerte teilweise recht lange, ehe die Teller abgeräumt waren und nachdem wir aufbrechen wollten, dauert es oftmals 15 Minuten, ehe der Kellner uns eines Blickes würdigte und wir endlich die Rechnung quittieren konnten. Ebenfalls erklärte uns niemand die Funktion der Klimaanlage im Hotel. Wir bedienten sie ständig an einer fest eingerichteten Station neben der Türe. Nachdem wir 2 Nächte lang in einer Affenhitze schliefen, frugen wir in der Rezeption nach, wann und wie die Klimaanlage den funktionieren würde. Erst da sagte man uns, dass wir das Gerät nur mit einer Fernbedienung, welche unauffällig in der letzten Ecke des Zimmers lag, bedienen müssen. Die Zimmerreinigung war hingegen ausgezeichnet. Zum Thema Fremdsprachenkenntnisse kann ich sagen, dass ich ohne mein Schulenglisch aufgeschmissen gewesen wäre. Im Hotel arbeiten 3 deutschstämmige Kräfte, ansonsten war eine Verständigung nur auf Englisch möglich.
Die Lage des Hotels ist ausgezeichnet. Es ist wundervoll in einem Hang integriert und von der gesamten Anlage erhält man einen traumhaften Blick über die hoteleigene Privatbucht. Natürlich muss man sich bewusst sein, dass man fernab vom Schuss ist, wenn man dieses Hotel bucht. Wir für uns war dies eine der Buchungsvorraussetzungen und wir wurden nicht enttäuscht. Das kleine Örtchen Istro mit einer Hand voll Tavernen und Geschäften liegt in guter Erreichbarkeit auf dem Fußweg. Wer allerdings Abends ein wenig Unterhaltung haben möchte, muss den 15km langen Weg nach Agios Nikolaos in Kauf nehmen. Der Hotelstrand befindet sich ein paar Treppenstufen direkt unter dem Hotel. Leider ist er ziemlich steil abfallend, was Eltern von nicht schwimmenden Kindern wohl keinen sorgenfreien Urlaub bereiten dürfte.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Pool des Hotels ist mit 28m Länge sagenhaft groß. Es werden wohl ein paar Sportmöglichkeiten angeboten, wir haben jedoch nciht davon Gebrauch gemacht. Am Abend wurde dezente Animation in Form von Tanz und leichter Musik angeboten. Nichts Berauschendes also, für aber auch nicht notwendig.
Infos zur Reise | |
---|---|
Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1 Woche im Juli 2007 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
---|---|
Vorname: | Martin |
Alter: | 19-25 |
Bewertungen: | 3 |