- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Das Hotel Kohlerhof besteht aus zwei Häusern, die durch einen unterirdischen Gang miteinander verbunden sind. Wir waren im Wellness-Schlössel Kohlerhof untergebracht. Im Vergleich zu dem anderen Haus ganz klar die bessere Wahl weil Apres-Ski, Bar und hoteleigene Pizzeria im anderen Haus sind. Die Gäste verteilen sich über drei Etagen. Wir haben Halbpension gebucht, darin enthalten war auch eine "Nachmittags-Jause". Sehr kinderfreundlich, überwiegend holländische Mitgäste und Reisegruppen. Wir sind ohne jede Erwartung angereist und das war gut so, da derjenige der nichts erwartet auch nicht enttäuscht werden kann. Alles in allem kamen wir uns teilweise vor wie im gespielten Witz oder als Mitagierende wider Willen in einer Realsatire. Dank einer gehörigen Portion Humor haben wir aber auch diese 10 Tage ohne tiefgehende Blessuren überstanden und einmal mehr gemerkt, wie schön es doch zu Hause ist.
Unser Zimmer war sehr hübsch, jedoch musste ich für mich den Begriff "Suite" neu definieren. Gebucht hatten wir eine Familiensuite, in der nach Auskunft der Dame an der Anmeldung bei der Reservierung auch locker vier Personen Platz gefunden hätten. Wir bekamen ein Zimmer, in dem das Bett fürs Kind ca. 1 Meter vom Elternbett entfernt stand, von einem separaten Wohnbereich ganz zu schweigen. Zwei Sessel und ein Tisch gab es zwar, jedoch aufgrund der Raumgröße auf die letzen freien Plätzchen total zusammenahnglos verteilt. Laut Prospekt umfasst die Gesamtfläche der Suite ca. 32 qm, hiervon entfallen aber mehr als die Hälfte aufs Bad und den begehbaren Kleiderschrank nebst Flurbereich. Eine Mini-Bar im Zimmer ist vorhanden, jedoch leider leer, Kommentar der Chefin auf meine Frage warum dies so wäre war, dass dies nicht zum Standard eines 4-Sterne Hotels gehören müsste. Es gab einen ausreichend großen Fernseher, dank der übersichtlichen Raumgröße auch von allen Plätzen hervorragend zu sehen. Handtuchwechsel erfolgte täglich, Bettwäschewechsel hingegen gar nicht. Das Zimmer war mit Balkon, hierauf befanden sich auch zwei Stühle jedoch kein Tisch.
Gut, wenn auch meistens nicht vollständig war das Frühstücksbuffett. Die Frühstückszeit war mit einem Zeitfenster von 7. 00 bis 11. 00 Uhr sehr tolerant und sowohl für Frühaufsteher und Langschläfer bestens geeignet. Dank unseres Skikurses mussten wir bereits um 8. 00 frühstücken. Um diese Uhrzeit gab es in der Regel weder Rührei noch Speck, die aber dann meistens so gegen 8. 15 nachgeliefert wurden. Die vorgekochten Eier waren grün gekocht, was aber wohl den Hygienevorschriften entsprochen hat. Auf Wunsch gab es aber auch ein frisch gekochtes Ei, hier konnte es passieren, das man es gänzlich roh bekam, da der Frühstückskoch wohl vergessen hatte es ins Wasser zu verbringen. Solche kleineren Missgeschicke wurden jedoch von der Servicekraft mit so viel Charme und liebenswürdiger Flapsigkeit überspielt, dass man glaubte die versteckte Kamera suchen zu müssen und hierüber das Sich-Ärgern vergaß. Die Wurst- und Käsesorten waren teilweise schwerst vertrocknet, die Liebhaber von Milchprodukten hingegen fanden sich im Schlaraffenland wieder, da die verschiedenen Joghurts einfach ausgezeichnet waren. Die nachmittägliche Jause bestand in aller Regel aus Resten des Menüs vom Vorabend, lediglich anders dekoriert oder in anderer Verarbeitung. Leicht abstossend war jedoch die Tatsache, dass Bestandteile des Menüs vom 24. 12. am 28. 12 nachmittags wieder auftauchten. Erwähnenswert ist jedoch noch das Abendessen. Frei nach dem Motto: "Das Leben ist wie eine Pralinenschachtel, man weiss nie was man bekommt". Es gab Tage, da wurde zumindest Jugendherbergsniveau errreicht, an anderen Tagen gelang selbst das nicht. Es wird überwiegend mit Fertigprodukten gearbeitet, z. B. Gemüse aus der Dose, leider zu Tode gekocht, Obst kam frisch überhaupt nicht auf den Tisch, sondern auch nur aus der Dose. Für Kinder gab es innerhalb des Kindermenüs an vier Tagen dreimal Schnitzel, wahlweise auf Nachfrage auch mal völlig verkochte Nudeln. Die Suppen innerhalb der Vorspeise waren gewöhnungsbedürftig, es gab regelmäßig Suppe vom Zillertaler Almochsen, wenn diese Frequenz weiter gehalten wird, stellt der Almochse zumindest im Zillertal demnächst eine bedrohte Tierart dar. Auch bei den Suppen gilt, dass der, der Maggi liebt, klar im Vorteil ist. Der Service auch Abends sehr nett, wenn auch leider überlastet, zu Zeiten größeren Ansturms merkte man doch Unerfahrenheit und Inkompetenz dergestalt, dass Mitarbeiter völlig orientierungslos und vor allem ohne Bestellungen aufzunehmen oder auszuführen durch den Speisesaal eilten, sich gehetzt umschauten, um dann wieder zu verschwinden. Die Getränkepreise sind moderat, selbst Silvester gab es keine Aufschläge. Die Sauberkeit war alles in allem gut, das Salatbuffett einfallslos und auch meistens nicht vollständig.
Das Personal war zu jeder Zeit ausgesprochen höflich und zuvorkommend, ein besonderes Lob gilt der Juniorchefin, die immer versucht hat, den Ansprüchen der Gäste zu genügen. Insgesamt herrscht ein eher kumpelhafter Umgangston, der aber nicht jedermanns- bzw.-frau Sache ist. Wen ein freundliches "Du" direkt beim ersten Betreten des Hotels nicht irritiert, der ist hier genau richtig. Die Zimmerreinigung war o. k., von der Tatsache mal abgesehen, dass unsere Bettwäsche in 10 Tagen nicht einmal gewechselt wurde. Zusätzliche Serviceleistungen konnten wir nicht erkennen, habe wir aber auch nicht erfragt.
Für Wintersportler optimal, da nur ca. 50 Meter von der Spieljoch-Gondelbahn entfernt, die in eines der Skigebiete fährt, der Zubringerbus zum Skigebiet Hochfügen fährt dort ebenfalls ab. Ca. 10 Fußminuten entfernt befindet sich ein hervorragend sortierter Supermarkt, der in Anbetracht des Essens in diesem Hotel wohl schon so manchen Gast vor dem sicheren Hungertod bewahrt hat. 100 Meter weiter befindet sich noch ein kleiner Tante Emma Laden, sowie weitere Gaststätten.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Die Wellness-Abteilung ist wunderschön, sehr liebevoll hergerichtet und die Mitarbeiterinnen wie alle übrigen sehr, sehr nett. Qualitativ gibt es in diesem Bereich für mich nichts zu beanstanden. Das Schwimmbad ist o. k., Wasser könnte etwas wärmer sein, der Saunabereich ist eher als ärmlich zu beschreiben. Die Ruheliegen stehen ungünstig, jeder, der in die Sauna möchte muss hieran vorbei gehen und dies waren zu unserer Zeit sehr viele, sodass in diesem Zusammenhang eher von Unruheliegen gesprochen werden kann. Im gegenüberliegenden Kohlerhof war der Apres-Ski beheimatet, dies führte eigentlich an allen Tagen zu einer massiven Beschallung des gesamten Straße bis in die tiefe Nacht. Aber schlafen kann man ja auch zu Hause.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Dezember 2006 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Bettina |
Alter: | 41-45 |
Bewertungen: | 18 |