- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Hotel Kronprinz Berlin – Zimmer 442: Zwischen nostalgischem Charme und Survival-Training Wir verbrachten zwei Nächte im Hotel Kronprinz Berlin – und ja, wir haben sie überlebt. Das Zimmer 442 hätte in einem Lost-Place-Guide durchaus Chancen auf eine Erwähnung, wenngleich der Begriff „abgewohnt“ hier fast schon charmant beschönigend wirkt. Wären wir in einem der Zimmer gelandet, die auf den Reiseportalen gezeigt werden, wäre der Aufenthalt wahrscheinlich rundum angenehm gewesen. Zimmer 442 hingegen vermittelte eher den Charme einer Renovierungsdokumentation vor dem „Nachher“. Frühstück, Lage und Preis stimmen – aber Wohlfühlen war in unserem Fall ein freiwilliger Selbstversuch. Gesamtbewertung: 🏨 Zimmer: 1,5/5 🥐 Frühstück: 4/5 📍 Lage: 4,5/5 💬 Personal: 3,5/5 (Frühstückspersonal ausgenommen) 🧳 Gesamteindruck: „Hätte Potenzial – wenn man Zimmer 442 vorher einem Exorzismus und einem Innenarchitekten übergibt.“
442 - Die Matratzen waren akzeptabel, das Bettzeug brauchbar – alles, was nicht direkt damit zu tun hatte, fiel allerdings eher in die Kategorie „historische Fundstätte“. Die Stoffverkleidung des Betts zeigte deutliche Zeichen eines dramatischen Lebens (Risse, Abnutzung, emotionale Narben?), und wer sich an den Kommoden oder Schränken bediente, musste gut im Textilflicken oder im Erste-Hilfe-Leisten sein. Rückwände fehlten, Kanten waren scharf wie ein Berliner Kommentar – ideal, wenn man seine Kleidung mal wieder modisch zerreißen möchte. Der Kleiderschrank bot ein Escape-Room-Erlebnis: Öffnen nur mit Spezialwerkzeug (in unserem Fall: eine Nagelfeile). Die Heizung nahm in der Nacht aktiv am Aufenthalt teil, indem sie ihre Verkleidung lautstark in den Raum entließ. Und die Balkontür? Dank Schweizer Taschenmesser temporär funktionsfähig – MacGyver wäre stolz. Erstaunlicherweise ein Lichtblick: Das Badezimmer. Hier funktionierte zwar nicht alles so wie vorgesehen (Duschkopf verweigerte den Dienst, der Schlauch übernahm heldenhaft), aber immerhin war es sauber und der einzige Raum ohne akute Verletzungsgefahr.
Das Frühstück war wirklich gut. Zwar war das Personal im Frühstücksraum scheinbar nicht ganz so begeistert von unserer Existenz – zumindest, wenn man nach den unüberhörbaren Kommentaren zur “späten Frühstückskultur” der Gäste geht –, aber der Rest des Personals war freundlich, hilfsbereit und professionell.
Sicherlich hätten wir auch nach einem anderen Zimmer fragen können – aber da wir primär zum Stadterkunden da waren und nicht auf Diskussionstour, fehlte uns ehrlich gesagt die Muße für Kritik oder Raumwechsel. Für zwei Nächte war das Ganze gerade noch verschmerzbar. Bei einem längeren Aufenthalt hätten wir das Zimmer aber definitiv nicht wortlos hingenommen.
Top! Kurzer Spaziergang zum Ku’damm, gute Anbindung an den ÖPNV, und das Parken war – trotz begrenzter Hotelparkplätze – kein Problem dank freier Straßenplätze. Die Parkregelung vor Ort (Reservierung nur offline, Aufpreis möglich) wirkte allerdings ein wenig aus der Zeit gefallen – wie vieles im Zimmer.
Beliebte Aktivitäten
- Kultur & Erlebnis
- Ausgehen & Nightlife
nicht vorhanden
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Alter von Kindern: | 16+ |
Dauer: | 1-3 Tage im Mai 2025 |
Reisegrund: | Stadt |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Andreas |
Alter: | 56-60 |
Bewertungen: | 1 |