Hotel Las Costas

Bei Ankunft sah das Las Costas auf den 1. Blick erstmal recht unscheinbar aus. Der Eingangsbereich bzw. die Fassade ist sehr schlicht aber auch sehr ansprechend gestaltet. Dieser Eindruck wiederholte sich auch in der klimatisierten Lobby, die 2-stöckig gebaut von der Eingangstür aus einen schönen Blick auf die Rezepion liefert. Ein kleiner Aufzug für die Koffer ist vorhanden. Die Einrichtung ist sehr geschmackvoll, puristisch und hat sehr viel Stil. Viele bequeme Sitzgruppen mit weichen, hellen Ledersesseln, schöne Beleuchtung und die außerordentliche Sauberkeit laden hier zum Verweilen ein. Der teilweise komplett verglaste Decken- und Seitenbereich vervollständigt das elegante Erscheinungsbild. Das Hotel ist eine mittelgroße Anlage mit mehreren 1- oder maximal 2-stöckigen Bungalows die ansprechend und übersichtlich rund um den Mittelpunkt mit dem Poolbereich gebaut sind. Wegweiser helfen einem bei der Orientierung und schon nach kürzester Zeit kennt man sich in der Anlage bestens aus. Richtung Zimmer schmücken schön angelegte und sehr gepflegte Beete mit Aloe Vera, Bananenbäumen, Kakteen und vielen weiteren Pflanzen den Weg. Der Poolbereich ist ebenfalls sehr gepflegt aber nicht sonderlich groß. Ein kleines Kinderbecken befindet sich direkt angrenzend zum "großen" Becken. Liegen und Schirme stehen den Gästen rund um den Pool zur Verfügung. Vom Pool aus gelangt man über diverse Treppen schnell zu seinem Zimmer, in die Lobby, die Poolbar oder das Restaurant. Den Strand erreicht man am schnellsten hinter dem Pool über einen vielleicht 3-4 Meter breiten Fußgängerüberweg der zum Hotel gehört, man steht also innerhalb weniger Sekunden im warmen und tiefen Sand der Playa de los Pocillos. Das Hotel kann mit Halb- oder Vollpension gebucht werden. Die Getränke sind nicht inbegriffen, die Preise sind aber sehr human (0,5 Liter Wasserflasche für 1,90€). Halbpensionsgäste können auf Wunsch das Abendessen gegen Mittagessen tauschen falls mal auswärts gegessen werden will. Dies muss nur rechtzeitig an der Rezeption angemeldet werden. Während meiner Reisezeit Ende August/Anfang September war im Hotel ein gesunder Mix aus vielen deutschen, englischen, russischen und auch spanischen Gästen vorhanden. Gesund nenne ich das deswegen weil man sich von keinerlei Klischees diverser Reisender wirklich belästigt oder gestört fühlte. Das Liegen trotz Verbot seitens des Hotels am Pool schon im Morgengrauen reserviert wurden oder einige Gäste im mehr oder weniger schicken Strandoutfit zum Abendessen kamen wird man wohl nirgendwo ganz unterbinden können. Durch den stetigen, teilweise starken Wind der hier herrscht empfehle ich ausreichend hohen Sonnenschutz von daheim mitzunehmen (ist vor Ort sehr teuer). Beschert zwar immer eine kühle Brise, die Sonne scheint aber trotzdem sehr stark. Ich kann mich meinen Vorrednern nur anschließen, einen Mietwagen zu leihen oder zumindest mal eine Tour vom Reiseveranstalter mitzumachen ist auf dieser Insel Pflicht. Der Nationalpark Timafaya, die Buchten am Papagayostrand, der Kratersee El Golfo, der Kaktusgarten sowie der Aussichtspunkt Miradidor del Rio und vieles mehr sind WIRKLICH sehenswert. Tip: Falls sie sich ein Auto mieten sollten achten sie darauf, dass es eine etwas höhere PSzahl hat. Die Insel ist extrem hügelig, ein Kleinwagen aus der günstigsten Kategorie so wie ich ihn hatte ist diesen Anfordernungen einfach nicht gewachsen.

Ich war in einem der beiden höchsten Zimmer im hinteren Teil der Anlage untergebracht was einen etwas längeren Fußmarsch über mehrere Treppen zur Folge hatte (war aber nicht so dramatisch). Von hier hatte ich einen grandiosen Blick übers Meer, den Strand und das Hinterland mit seinen vielen Vulkanhügeln. Das hat dann auch über die Tatsache hinweggeholfen dass dieses Zimmer unmittelbar über der seitlichen Liefereinfahrt des Hotels gelegen ist. Ab 7 Uhr morgens kann man dann fast täglich im Halbschlaf zuhören wie LKWs ein- und ausfahren, Palettten mit Getränken rumgeschoben werden und temperamentvolle Unterhaltungen auf spanisch geführt werden. Dafür war man trotzdem ruhiger gelegen als die vielen Zimmer mit Ausrichtung zum Pool. Das Doppelzimmer war ausreichend groß und geschmackvoll eingerichtet. Der Tisch und ein paar kleinere Nischen bieten genügend Abstellfläche. Der Schrank ist ausreichend groß für 2 Personen und verfügt über genügend Kleiderbügel (hier ist auch der Safe für 2 € pro Tag verstaut). Das Bett ist groß und die Matratzen sehr bequem. Der kleine TV empfängt einige deutsche Programme. Unterhalb des Fernsehers in einem Schrank verstaut befindet sich ein kleiner Kühlschrank und eine Mikrowelle. Das Bad ist sehr modern eingerichtet, die Möblierung sieht noch recht neu aus. Die Dusche verfügt über eine Glastrennwand. Auch ein Schalter mit dem man während des Duschens das Fernsehprogramm akkustisch mitverfolgen kann ist vorhanden. Die Klimaanlage kann selber reguliert werden und die Lautstärke ist angemessen. Auf dem großzügigen Balkon gibt es einen Liegestuhl, einen Tisch mit 2 Stühlen und einen angeschraubten, ausziehbaren Wäscheständer.

Jede Mahlzeit wird im Restaurant eingenommen bei der man sich an verschiedenen Buffets bedient. Zum Frühstück gab es eine große Auswahl an verschiedenen Brötchen, Broten und Toasts. Marmelade, Nutella, viele süße Teilchen, Müslis und Cornflakes, Jogurts, frisches Obst und Gemüse und warme Speisen wie Rührei, hart gekochte Eier, Pankakes, Schinken etc. wurden an Ort und Stelle frisch zubereitet. Kaffee und Säfte kamen leider wie so oft aus der Maschine und waren dementsprechend fast ungenießbar. Alternativ gibt es natürlich auch Tee oder Kakaopulver. Auch Laktosefreie Milch gab es im Angebot. Auch beim Abendessen gab es immer ein prall gefülltes Salatbuffet, teils mit frisch angerichteten Salaten, teils zum selber zusammenstellen mit vielen Saucen und Dressings. An warmen Speisen gab es immer eine zahlreiche Auswahl, viele leckere Fisch- u. Fleischsorten wurden auf Wunsch direkt am Buffet gegrillt und konnten gleich mitgenommen werden. Auch Pommes, Pasta, Reis und verschiedene Gemüsebeilagen waren jeden Tag obligatorisch. Das Dessertbuffet beinhaltete viele Obstsorten und fast schon unverschämt leckere kleine Kuchen, Puddings oder Mousse in verschiedenen Geschmacksrichtungen. Gelegentlich gab es Themenabende mit mexikanischer oder japanisch/chinesischer Küche wo man auch mal Paella oder Sushi bekommen hat. Ganz grundsätzlich bin ich der Meinung, wer hier nichts findet was einem schmeckt kann ich nicht nachvollziehen. Dennoch wiederholen sich die Speisen sehr häufig und sehen teilweise am Buffet besser aus als sie schmecken. Auch sind viele Gerichte mitunter nur noch lauwarm bis kalt wenn man am Tisch sitzt. Nachwürzen oder das Verwenden von Saucen und Ketchup konnten das Schlimmste aber meistens verhindern. Alles in Allem aber alles trotzdem reichhaltig vorhanden und satt wird man auch. Die Atmosphäre ist insgesamt o.k., das Geschirrgeklapper und das andauernde Hin und Her von herumeilenden Gästen lässt sich eben nicht vermeiden. Die Getränke kann man entweder direkt beim Verlassen des Restaurants bezahlen oder anschreiben lassen. Auch während Stoßzeiten konnte man immer ein freies Plätzchen finden. Im Außenbereich (direkt neben dem Pool) gab es auch eine Hand voll Tische die aber meistens sehr schnell besetzt waren. Zum Thema Sauberkeit und Hygiene hatte ich unter "Service" ja schon alles geschildert, hier gibt es nichts zu beanstanden.

Ich habe selten so einen hervorragenden Service in einer 4* Anlage in Spanien erlebt. Direkt beim Einchecken sorgen die Damen an der Rezeption dafür dass man sich sofort bestens aufgehoben fühlt. Man hatte zu keiner Zeit das Gefühl dass man stört oder lästig ist, alle Fragen die sich während des Aufenhaltes ergeben haben wurden gelassen, geduldig, kompetent und vor allen Dingen freundlich beantwortet. An der Rezeption wurde perfekt deutsch gesprochen, im Restaurant kam man mit deutsch und englisch super klar. Im Restaurant selber verlief das Abendessen immer glatt dank der unglaublichen Schnelligkeit und Aufmerksamkeit des Servicepersonals. Die Tische wurden nach jedem Gast unverzüglich neu eingedeckt, sogar die Stoffservietten wurden nie mit den Händen sondern nur mit einer Zange angefasst. Die Nachfrage nach der Getränkebestellung erfolgte fast rekordmäßig sobald man sich hingesetzt hatte, ich habe an keinem einzigen Tag länger als 2 min. auf die Getränke warten müssen, auch an Stoßzeiten. Trotz des enormen Gästeaufkommens und dem damit verbundenen Stress hatten alle Kellner/innen immer ein Lächeln auf den Lippen und haben sich auch mal Zeit für einen kurzen Smalltalk genommen. Die Zimmerreinigung/Handtuch- und Bettwäschewechsel erfolgte zuverlässig täglich, wenn auch immer zu unterschiedlichen Zeiten. Kofferträger erleichtern einem das Ein- und Auschecken. Für Gäste die nachmittags oder abends abreisen und die verbleibende Zeit noch am Strand/Pool nutzen möchten, steht ein abschließbarer Kofferraum und Duschen zur Verfügung. Für alle die ihr Gepäckgewicht verringern möchten noch der Hinweis, dass man durch die Zahlung einer einmaligen Kaution von 10 € an der Rezeption täglisch ein frisches Strandtuch bekommt. Beim Auschecken wird das Geld dann wieder ausgehändigt.

Der Transfer vom Flughafen hat lediglich 15 min. gedauert. Eine sehr angenehme Zeitspanne in der man zumindest schon mal ansatzweise die Schönheit dieser Insel vom Bus aus erahnen kann. Die Nähe zum Flughafen hat aber auch zur Folge, dass man vom Strand/Pool aus tageszeitabhängig manchmal alle 10 min. einen Flieger im Landeanflug oder beim Start beobachtet. Ich persönlich empfand das nicht als allzu große Lärmbelästigung, klar hat man gerade größere Maschinen schon sehr deutlich gehört aber man gewöhnt sich schnell dran und hört das nach einer Weile schon gar nicht mehr. Problematischer empfand ich hier vielmehr die Tatsache dass man permanent an den Heimflug erinnert wurde :-) Puerto del Carmen ist ein sehr lebhafter Ort. Entlang der Avenidas de las Playas, der ewig langen Strandpromenade reihen sich Souveniergeschäfte, Bars, Restaurants, Diskotheken, Eisdielen und Supermärkte Tür an Tür an. Der Ort ist absolut in englischer und chinesischer Hand. Ich habe in einem vermeintlich kleinen Urlaubsort noch nie so viele chinesische Restaurants gesehen. Die Unterhaltungsmöglichkeiten und das Essen sind sehr stark auf englische Gäste ausgerichtet. Es gibt ein Casino und viele Sitzbänke auf denen man dem Trubel auf der Promenade beim Blick aufs Meer mal kurz entfliehen kann. Ein öffentlicher Bus (Haltestelle ein paar Meter links vom Hotel, Fahrkarte 1,10€, 20min. Rhythmus) fährt Richtung Süd nach Playa Blanca und zurück in die Hauptstadt Arrecife. Empfehlenswert ist das Einkaufszentrum Biosfera mit vielen Geschäften. Der Strand am Hotel ist sehr lang und flachabfallend. Er lädt deshalb zu ausgiebigen Spaziergängen tagsüber aber auch abends ein. Durch die Nähe zu Arrecife, dem Dreh- und Angelpunkt der Insel lassen sich vom Standort des Hotels aus prima Routen für Touren mit einem gemieteten Auto planen. Eine Autovermietung gibt es direkt im Hotel oder auch zahlreich im Ort.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Das Animationsprogramm habe ich überhaupt nicht genutzt (bin nicht so der Freund davon). Es gab am Pool eine Übersichtstafel wann zu welcher Uhrzeit was stattfindet. Da ich den ganzen Tag am Strand verbracht habe, kann ich über die Qualität und Zuverlässigkeit der einzelnen Aktivitäten leider nichts berichten. Es gab einen Kinderclub (ebenfalls im Poolbereich), einen kleinen Raum mit Billardtischen, Tischtennis etc. und einen kleinen Fitnessraum. Diesen habe ich ebenfalls nicht genutzt, von außen betrachtet machten die Geräte aber einen neuwertigen und gepflegten Eindruck. Abends hörte man aus dem kleinen Saal neben dem Restaurant die üblichen, weltweit gängigen Animationsklänge für Kinder. Die Shows aus dem Abendprogramm habe ich mir nicht angesehen, die verschwindend geringe Anzahl an Zuschauern die ich im Vorbeilaufen beobachten konnte machten mir aber deutlich, dass das wohl nicht zwingend sehenswert ist. Der Strand vor dem Hotel bietet keinerlei Wassersportarten oder sonstige Unterhaltung. Läuft man am Strand entlang in südliche Richtung gibt es vereinzelt Tretboote oder Wasserski. Gelegentlich kommt ein Eisverkäufer oder ein Masseur vorbei, das aber wesentlich dezenter und unaufdringlicher als die vielen Uhren- oder Taschenverkäufer an manch anderen Stränden der Welt. Der Strand ist sehr gepflegt und sauber. Liegen und Schirme stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung (1 Schirm + Liege 5,50€, 2 Liegen + Schirm für 9 €). Das Wasser ist flachabfallend und auch für Kleinkinder geeignet. An manchen, sehr windigen Tagen gibt es sehr hohe Wellen, ein absolut traumhafter Badespaß. Das Wasser ist die meiste Zeit über glasklar, bei Flut werden manchmal ein paar harmlose Algen angeschwemmt. Leider gibt es am Strand keine Duschen, durch die unmittelbare Nähe zum Hotel ist das aber zu verschmerzen. Unbedingt Badeschuhe mitnehmen, der Sand wird ab mittag so heiß dass man sich barfuss buchstäblich die Füße verbrennt. Den Pool habe ich kein einziges mal genutzt, dafür war das Meer vor der Nase einfach zu verlockend. Der gesamte Bereich war aber sehr sauber und auch hier standen immer genug Liegen und Schirme zur Verfügung. Einen kleinen Jacuzzi gab es ebenfalls, genauso wie eine Dusche und ein kleine Fußdusche für alle die gerade vom Strand gekommen sind. An der Rezeption konnte man Fahrräder ausleihen und z. B. einen Platz im Bus zum sonntäglichen Markt in Teguise buchen. Kleine Mitbringsel für zu Hause wie handgemachte Seifen oder einheimische Pflanzen konnte man hier ebenfalls bekommen, genauso wie Landkarten von der Insel.