- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel hat dürftige drei Sterne verdient, mehr nicht. Als angenehm haben wir die abgelegene, dörfliche und ruhige Lage empfunden, die Sauberkeit und den Übernachtungspreis. Dagegen ist die Liste der Nachteile recht lang. Klar, sind einige der aufgeführten Nachteile nur Kleinigkeiten, aber die Summe verringerte deutlich den Urlaubsspaß. Viele dieser Nachteile hätten mit wenig Aufwand beseitigt werden können. Das Check-In und das Check-Out funktionierten zügig. Es gab ein Begrüßungsgetränk, aber er beinhaltet auch Eiswürfel. Besser wäre es gewesen, das Getränk etwa in Eiswürfeln eingebettet zu servieren. Es waren im Restaurant und im Hotel deutlich zu viele Angestellte unterwegs. So richtig gearbeitet haben nur die Gärtner (wir haben denen am letzten Tag unser übergebliebenen Rupiah gegeben und Schokolade). Der Rest des Personals ist lustlos und träge daher geschlendert, hat sich einen schönen Lenz gemacht und über die Touristen gelästert. Es dauerte z.B. über 20 Minuten um den Brotkorb nachzufüllen, dabei waren 12 Angestellte unterwegs. Das war kein Einzelfall – überall auf Bali standen in vielen Geschäften mehrere Angestellte herum, ohne dass ein entsprechendes Kundeaufkommen zu verzeichnen war. Während unseres Aufenthalts bestand das Frühstücksbuffet bei balinesischer Musik aus: Zwei Toastsorten, Roggenmischbrot, abwechselnden Kuchenspeisen, dazu Butter, verschiedene Sorten Konfitüre, Honig. Auf Bestellung gab es Omelette, gekochte Eier oder Spiegeleier. Die Omeletts waren sehr gut, die gekochten Eier hat man dagegen nie in der richtigen Konsistenz hinbekommen – sie waren entweder zu suppig oder knallhart gekocht. Abwechselnd gab es: Chickenwings, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Würstchen, Speck. Das alles hat nicht geschmeckt, das Hähnchenfleisch hat einige Male sogar ungenießbar verdorben geschmeckt. In den ersten drei Tagen gab es noch Suppe. Die wurde danach nicht mehr angeboten. Die Salz- und Pfefferpäckchen waren wegen der hohen Luftfeuchtigkeit samt Inhalt immer feucht. Hier hätte man wenigstens wasserdichte Verpackung nehmen können. Es gab Kaffee, Milch, Tee, heißes Wasser für die Teebeutel (drei verschiedene Teesorten in Beutel). Abwechselnde Fruchtsäfte (Orangensaft, Guavensaft, oder Eistee) Bei Orangensaft wurden zwei-drei Orangen frisch gepresst, der Rest stammte dann aus dem Saftkanister. Manchmal wurden im Saftbehälter auch Eiswürfel reingetan. Dann haben wir uns davon nicht bedient. An Obst: Schlangenhautfrüchte, Orangen, Äpfel, Baby-Bananen, Wassermelonen, Papaya, Ananas, Limettenscheiben. Die Salate und die dazugehörigen Dressings haben wir wegen der Infektionsgefahr nicht angerührt. Das Essen hat fade geschmeckt. Wir hatten den Eindruck, es wurden Appetithemmer ins Essen gepackt. Wir essen sonst gerne mehr als fünf Teller und dort hatte man nach dem dritten, sehr dürftigen Teller, keinen Appetit mehr. Wenn man nicht aufpasste, hatte man die schwarze Farbe der Tische im Restaurant auf den Ellenbogen und Unterarme, oder auf der weißen Hose. Es kann bis zu 45 Minuten dauern, bis ein bestelltes Taxi im Hotel ankommt. Aber man kann vor Ort unkompliziert Roller mieten. Dazu reicht ein normaler Führerschein. In ca. 15 bis 20 Minuten war man mit dem Roller in Seminyak. Ein Teil der Strecke dahin besteht mehr aus Schlaglöchern als aus Straßenbelag und ist mit durchgehenden Asphalthöckern versehen, wohl zwecks Geschwindigkeitsbegrenzung. Es hat aber Spaß gemacht, darüber zu fahren und nach einer Woche kennt man die Strecke wie die eigene Westentasche. Ich vermisse den dortigen Fahrstil. Mit dem Taxi sind wir nur in den ersten drei Tagen gefahren. Die Taxifahrer haben entweder wegen des schlechten Straßenzustandes oder wegen des höheren Fahrpreises immer eine längere Strecke genommen. Der Fahrtpreis beträgt bis Seminyak Square 40.000 bis 50.000 Rupiah. Samt Trinkgeld also ca. 9 Euro am Tag. Kuta liegt noch weiter entfernt. Wenn man auch mal abends wegfahren möchte, so verdoppelt sich dies. Rollerfahren war für uns daher die preisgünstigere Alternative. Ein Liter Sprit hat bei den Einheimischen 5.000 Rupiah gekostet. In der Innenstadt von Seminyak kostete ein Liter 20.000 Rupiah. Die Rollermiete beträgt im Hotel 50.000. Tipp: Unter den Rollern, die zur Vermietung stehen, gibt es einen blauen Noname-Roller mit dem Kennzeichen DK8387FK. Dieser sieht nach nichts aus, beschleunigt aber recht schnell auf 90 km/h. Die anderen, neueren Modelle waren eher lahm. Der blaue Roller hat von uns neue Schläuche spendiert bekommen und ist auch sonst gut im Schuss gewesen. Fahren, wie immer, auf eigene Gefahr. Zu Fuß sollte man sich nicht auf dem Weg machen, schon gar nicht nachts, da viele ziemlich schnell unterwegs sind und unserer Fahrer beim Transfer zum Flughafen auch eine Schlange überfahren hat. Vom Reiseveranstalter gab es einen kostenlosen Ausflug: „Balinesische Klänge“. Man besuchte eine Produktionsstätte für balinesische Musikinstrumente und eine Tanzschule für Kinder. Dauer ca. fünf Stunden. Wir haben zusätzlich den Tagesausflug „Der ursprüngliche Nordwesten“ gebucht. Dies beinhaltete den Besuch einer Plantage, in der man auch (überteuerte) Produkte kaufen konnte. Dann den Besuch eines Marktes in den Bergen (Abzocker-Warnung!), den Besuch des Gitgit Wasserfalls, der Tempelanlage Pura Ulun Danu am Krater des Bratan-Sees, der Schwefelquellen von Air Panas und einer Aussichtsplattform. Dazu Mittagsessen. Alles für 42 Euro pro Person. Das Wetter war leider zu schlecht für Schnorchel-Ausflüge. Die Fugen im Bad waren stellenweise versifft, ansonsten war alles ok. Die Toilette war sauber. Das Wasser aus dem Wasserhahn konnte man gefahrlos auch zum Zähneputzen nutzen. Im Flur gab es viele Geckos, die sich flink an den Wänden und an der Decke bewegten. Sie haben wohl auch viele Stechmücken gefressen, da wir auf dem Hotelgelände kaum von Mücken belästigt wurden. Die Zimmertür hatte auch von außen einen Drücker, so dass jemand in der Nacht reinkommen konnte, wenn man nicht abgeschlossen hat. Der Kühlschrank hatte an einer Stelle eine Ansammlung von Eis - eine Cola-Dose ist dadurch explodiert. Es gab keinen sehenswerten TV-Programmen, was uns aber so besser gepasst hat. Wer fliegt schon nach Bali, um dort fernzusehen? :-) Das Wetter war in der zweiten Hälfte des Septembers stürmisch, obwohl es laut Reisebüro noch nicht Regenzeit war. Es gab heftigen Regen, es blitzte und donnerte unaufhörlich über die ganze Nacht. Einige Male auch tagsüber. Eine Woche lang mussten wir schon um 18:00 Uhr im Hotelzimmer sein, da es täglich um diese Zeit angefangen hat, stark zu regnen. Da waren wir froh, Mao-Mao eingepackt zu haben :-) Obwohl durch lange Sandbänke der Strand in Hotelnähe und Richtung Seminiyak flach war, gab einen sehr hohen Wellengang. Wellenhüpfen und Surfen waren möglich, um zu schwimmen musste man andere Gegenden wie Nusa Dua (siehe externen Reisebericht) aufsuchen. Es gab samstags im Restaurant eine Drei-Mann-Band. Sie ist von Tisch zu Tisch gegangen. Die Männer haben gesungen und auf ihren Instrumenten gespielt. Das Personal hat nur das Nötigste auf Englisch gesprochen, einige mit sehr starkem Bali-Akzent, was einem viel Fantasie bei der Verständigung abverlangte. Mit wenigen Ausnahmen haben wir das Bestellte immer bekommen. Direkt vor dem Hotel mündete ein Abwasserkanal ins Meer. Der Strand war überall mit Abfall bedeckt. Treibholz, Kokosnüsse, viel Plastikmüll. Auf Bali gibt es ein großes Müllproblem! Es hat sich in den letzten Jahren enorm verstärkt. Die Verantwortlichen wissen nicht wohin mit dem Abfall. Große Schiffe laden den Abfall etwas weitab der Küste ab, damit sich dieser an den Korallen anlagert. Durch die Strömungen wird aber ein Teil davon wieder an dem Strand gespült. Hier wird er gesammelt und aufgetürmt. Pflanzenteile, Plastikmüll, Kadaver, alles wird vor Ort, am Strand verbrannt. Das ist wegen der entstehenden Dioxine gesundheitsschädlich! Auch haben wir mehrere zerbrochene Flaschenböden direkt vom Strand entfernt. Seminyak war in einer Stunde zu Fuß über dem Strand zu erreichen. Bei Regenwetter sollte man vorsichtiger sein, da es auch zwei bis drei brusttiefe Flüsse zu überqueren sind. Diese münden ins Meer und haben eine starke Strömung. Alles was nicht im Reiseführer steht. Welche Restaurants es sich lohnt zu besuchen und welche nur Blendwerk sind. Welche dreisten Betrugsmaschen man auf Bali 100 prozentig begegnen wird. Dazu eine Karte von der Umgebung des Hotels und eine Karte von Seminyak mit vielen Tipps, günstigen Supermärkten, Postämtern, etc. Lohnenswerte, versteckte Badestrände im Süden.
Im Hotelzimmer gab es stets eine Ameisenstraße, die zum Abfallkorb führte. Man sollte keine Lebensmittel (Brötchen, Kekse) offen stehen lassen, da sie binnen weniger Stunden von Ameisen übersät waren. Das Licht im Zimmer flackerte alle paar Minuten. Das Bett war aber bequem und die Klimaanlage funktionierte gut und leise. Die Balkontür hatte in der Mitte einen offenen, ca. 1 cm breiten Schlitz, wodurch viel kalte Luft der Klimaanlage nach außen hin verschwendet wurde. Die Gardinen waren fleckig, das Bettzeug akzeptabel, Stromanschluss wie in Deutschland.
Wegen der langen Flugzeit lohnt sich ein Baliurlaub unserer Meinung nach erst ab zwei Wochen Aufenthaltsdauer. Uns sind viele Betrugsversuche begegnet. Die Reiseleitung hat uns nicht davor gewarnt!
Trotz der erwähnten Mängel, bleibt das Hotel empfehlenswert, vor allem für diejenigen, die fernab vom Trubel Kutas ruhige Urlaubstage verbringen möchten und für Surfer.
Als Abzocke im Hotel empfanden wir den Wechselkurs von 10.000 Rupiah pro Euro (12.000 war der offizielle Wechselkurs). Die Internetgebühr war für Wenignutzer leicht überteuert: 55.000 für zwei Stunden (Internetcafe: 2.500 für 15 Minuten). Man musste zwei Stunden Minimum buchen. Die Preise für Wasser und Getränke waren hoch: 16.000 Rupiah für eine Wasserflasche (2.600 im Supermarkt) und Cocktails 90.000 Rupiah.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Der Garten, der Pool und der Poolbereich waren immer sehr sauber. Der Pool könnte etwas größer sein. Einige der Liegen wurden früh reserviert, aber es gab genug Liegemöglichkeiten. Der Poolbereich wurde auch von Nicht-Gästen, wie Surfern und deren Freunde genutzt. Diese nutzten frech fremd reservierte Liegen oder sprangen verschwitzt in dem Pool um sich abzukühlen. Badetücher gab es kostenlos, nachdem man sich eingetragen hatte. Diese mussten am gleichen Tag zurückgegeben werden, da sie sonst auf die Zimmerrechnung gebucht wurden. Die Badetücher konnte man ohne Probleme mit am Strand nehmen. Man braucht also keine von Zuhause mitbringen. An einigen Tagen gab es eine starke Lärmentwicklung (Gärtner mähte stundenlang den Rasen, oder an der angrenzenden Baustelle wurde mit der Motorsäge gewerkelt), so dass man beim Abhängen im Poolbereich gestört wurde. Seltener kam ein Strandverkäuferin an der niedrigen Hotelmauer und versuchte zu verkaufen („Hello!“, „Excuse me!“, „How are You?“, das ging dann eine Zeit lang so). Es war überall viel mit Beton gebaut, was einen Mangel an Flair verursachte.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im September 2010 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Ben |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 2 |