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Siegfried (56-60)
DeutschlandAus Deutschland
Verreist als Paar • März 2013 • 1-3 Tage • Sonstige
Gemütliches und bodenständiges Haus direkt am See
4,8 / 6

Allgemein
  • Preis-Leistungs-Verhältnis
    Gut
  • Zustand des Hotels
    Gut
  • Allgemeine Sauberkeit
    Gut

Wir haben an dieser Stelle schon einmal einen Kurzaufenthalt beschrieben. Darum möchte ich (diesmal auf der Süd-, statt auf der Nordseite, im großen Zimmer logierend) einmal mehr auf das Drumherum, auf das „Feeling“ im „Luitpold“ eingehen, ein Hotel in teils klassischem Gebäude-Ensemble direkt am See. Für Bahnreisende ist es u. a. erreichbar im „Endspurt per Dampfeisenbahn“. Und wenn man dann am Seehafen Prien-Stock aussteigt und sich der Dampf und der Rauch der kleinen Lokomotive etwas lichtet, erblickt man einen Schaufelraddampfer, der noch genauso emsig in Betrieb ist, wie o. g. funkenspeiende Bimmelbahn zwischen Prien Stock und dem „Hauptbahnhof“. Da könnte man schon mal auf den Gedanken kommen, ein Zeitreisender zu sein, in der Hoffnung, vielleicht auch noch seiner Majestät König Ludwig II über den Weg zu laufen, der auf der nahen Herreninsel gegenüber ein „kleines, bescheidenes Appartement“ im Stile von Schloss Versailles erbauen ließ und, welches ja ebenfalls mittels einer nicht mal halbstündigen Schiffsreise noch ganz real in seiner weltweiten Berühmtheit zu besichtigen ist. Hier zu logieren, in dieser bevorzugten Ausgangslage in so unmittelbarer Nähe zu einer prächtigen Epoche, die noch genauso greifbar erscheint, wie die nahe Bergkulisse am südlichen Chiemseeufer, das muss richtig teuer sein, denkt man sich. ‚Wieder mal kommen nur die Reichen und Mächtigen in den Genuss des Besonderen‘. Richtig – und doch ganz falsch! Richtig ist, dass durchaus auch mal Politiker und Geschäftsleute der ersten Garnitur samt Gefolgschaft gelegentlich ihren Fuß in das Hotel Luitpold am See setzen. Falsch ist hingegen, dass Otto Normalverbraucher das nicht kann. Ganz im Gegenteil! Wer nämlich in diesem schön gelegenen Hotel goldene Wasserhähne, Carrara-Marmor und unterkühlte Designermöbel erwartet, der wird enttäuscht. Bodenständig und schlicht ist die Einrichtung des Hauses, das aber eines bietet, was vielen feineren Häusern in ihrem selbstgefälligen Ambiente oft schmerzlich fehlt: Gemütlichkeit! Dafür vermisst man nichts, was man wirklich braucht. Bei unserem zweiten Kurzaufenthalt waren wir diesmal in einem der größeren Zimmer untergebracht, mit geräumigem Südbalkon (samt Tischchen, Sitzmöbeln und Schaukelliege), von dem man einen schönen seitlichen Seeblick hat und auch das touristische Fußgängergetümmel zwischen Dampfbahn und Schifffahrt beobachten kann. Direkten Autoverkehr gibt es keinen. Nur den etwas entfernten Parkplatz. Wir aber waren an einem sonnigen Märzwochenende da, und zu dieser Zeit fährt kein Zug und auch nur wenige Schiffe. Diese touristische „Saure-Gurken-Zeit“ hat aber ihren besonderen Reiz hier am ruhigen See. Ganz schnell gelingt es da, abzuschalten und das Chiemsee-Ambiente auf sich wirken zu lassen. Das geht bis tief in die Seele. Geräumig sind diese Südzimmer mit Sofasitzecke und Flat-TV. Ebenso das Bad mit viel Ablagefläche, die man andernorts oft vermisst. Auf die beiden Restaurants gehe ich hier nicht mehr extra ein – nur insoweit, als dass wir wieder bestens umsorgt wurden, hinsichtlich Frühstück und Abendessen. Der Hotelier könnte mit seinem schlitzohrigen Humor und seiner charmanten Geschäftstüchtigkeit theoretisch auch einen guten Bayern abgeben, wenn er nicht Peter W. heißen würde, nicht von eher graziler Figur wäre, die sich in jeder Lederhos’n verliert, und zu allem Überfluss nicht auch noch aus dem Raum Kiel stammen würde. Ein sympathischer „Fischkopp“, der sich hier längst etabliert hat und sich sichtlich wohl fühlt. Das scheint irgendwie auch auf die Gäste abzufärben. Man kommt frohen Mutes hierher, auch wenn man, wie wir, nur 90 km entfernt wohnt und eher selten, aber gerne bestimmte Anlässe als Initialzündung verwendet, um mal wieder am See zu logieren. Für uns immer eine runde Sache. Einfach schöne Augenblicke und die großartige bayerische Landschaft genießen, die Seele zur Ruhe kommen lassen, ohne lästige „Gernegroß-Attitüde“, ohne aufgesetzte Show, ohne den Freizeitstress zu haben, alle möglichen Einrichtungen einer überkandidelten Spa-Landschaft testen zu müssen, nur damit man Anderen davon erzählen kann, was man alles ausgenutzt hat – das kann man hier, und man schätzt wieder den Wert des Essentiellen: Reisen, Ankommen, Ausspannen, man selbst sein, gut umsorgt, in gastlicher Atmosphäre. So sehen wir das „Luitpold am See“.


Zimmer
  • Gut
    • Zimmergröße
      Sehr gut
    • Sauberkeit
      Gut
    • Ausstattung des Zimmers
      Gut

    Restaurant & Bars
  • Gut
    • Atmosphäre & Einrichtung
      Gut
    • Sauberkeit im Restaurant & am Tisch
      Gut
    • Essensauswahl
      Gut
    • Geschmack
      Gut

    Service
  • Sehr gut
    • Freundlichkeit & Hilfsbereitschaft
      Sehr gut
    • Rezeption, Check-in & Check-out
      Gut

    Lage & Umgebung
  • Gut
    • Restaurants & Bars in der Nähe
      Gut

    Aktivitäten
  • Eher schlecht
    • Freizeitangebot
      Eher schlecht

    Beliebte Aktivitäten

    • Sonstiges

    Verkehrsanbindung
    • Lage für Sehenswürdigkeiten
      Gut

    Preis-Leistungs-Verhältnis: Eher gutHotelsterne sind berechtigt
    Infos zur Reise
    Verreist als:Paar
    Dauer:1-3 Tage im März 2013
    Reisegrund:Sonstige
    Infos zum Bewerter
    Vorname:Siegfried
    Alter:56-60
    Bewertungen:2