Hotel Marhaba Palace

Das Hotel ist ein riesiger Kasten mit 7 Stockwerken, aber architektonisch interessanter gestaltet, als manch anderer Betonklotz. Die Pool-Landschaft liegt auf der Meerseite nach Osten, die Zimmer ohne Meerblick zur Straßenseite dürften in der Abendsonne recht warm werden und vielleicht auch laut wegen der Vorfahrt der Busse. Die Gäste waren hauptsächlich Engländer und Deutsche. Als nachteilig haben wir empfunden, dass es weder auf dem Zimmer noch in der Lobby eine Information über die Einrichtungen des Hotels gab. Die Sonnenschirme am Strand stehen sehr eng und dementsprechend auch die Liegen. Dort und am Pool geht schon vor sieben Uhr der Frühsport mit den Handtüchern los, d.h. das Reservieren der Liegen. Die Preise in den Restaurants im Ort sind verglichen mit unseren Verhältnissen recht günstig. Typische Hauptgerichte kosten zwischen 4 und 10 €. Man könnte in Port el Kantaoui durchaus ein Hotel nur mit Frühstück buchen, wenn man eins findet. Meist wird nur HP, VP oder AI angeboten. Eine Taxifahrt nach Sousse zur Medina kostet 6 Dinar (3,60 €), wenn vor Fahrtantritt diesen Festpreis vereinbart. Die Taxifahrer haben natürlich alle Tricks drauf. Wenn mit Taxameter in der richtigen Einstellung gefahren wird, sind es eigentlich nur 4 Dinar bis zur Medina. Manchmal läuft das Taxameter schon, wenn man einsteigt, oder der Fahrer wählt einen anderen Tarif, so dass am Ende bis zu 7 Dinar auf dem Zähler stehen. Wir konnten dies nicht näher ergründen, aber bei solchen Kleinigkeiten kann man ja großzügig sein. Noch ein Trick: Nach der Ankunft an der Medina verrät der Taxifahrer einem dort wartenden Gauner, dass er Sie am Hotel XXX abgeholt hat. Der Gauner folgt Ihnen unauffällig und spricht Sie später in der Medina überraschend an „Ich kenne Sie aus dem Hotel XXX, ich arbeite dort...“. Wenn er so Ihr Vertrauen gewonnen hat, versucht er Sie anzupumpen oder Sie in das Teppichgeschäft seines Kumpels abzuschleppen, oder.... Das Hotel begründet seinen Vier-Sterne-Anspruch hauptsächlich durch den Baustil und die gigantische Lobby, nicht so sehr durch die Ausstattung der Zimmer oder gar durch die Qualität des Essens. Man wird jedoch in Tunesien in dieser Preisklasse kaum etwas besseres finden, deshalb ist es durchaus akzeptabel. Es drängt sich ein Vergleich mit Ägypten auf, das ebenfalls zu den preisgünstigen Reiseländern zählt. Aus verschiedenen Gründen würde ich Tunesien vorziehen. Wir sind mit der tunesischen Airline Nouvelair geflogen, das sollte man möglichst vermeiden. Die Flüge waren zwar pünktlich, aber die Flugbegleiter unfreundlich, Bitte und Danke waren offensichtlich Fremdworte, Sicherheitsansagen nur auf Englisch, Essen aus dem Katzenfutter-Regal (unsere Katze hätte es jedoch nicht gefressen), der Trolley mit den Getränken und dem Essen wurde im Gang nicht etwa arretiert, sondern nur mit der Fußspitze festgehalten etc. Noch ein Hinweis: Leute, schreibt Hotelbewertungen, nicht nur welche lesen! Wer keine Flatrate hat, kann die Texte zu den einzelnen Punkten zunächst in aller Ruhe in ein Word-Dokument schreiben und dann online bequem Stück für Stück bei HolidayCheck an die richtige Stelle in die Maske kopieren.

Die Zimmer sind von mittlerer Größe, Bad und WC sind separat. Die Ausstattung ist knapp auf Vier-Sterne-Niveau, aber ok. Alles ist in einem baulich und technisch einigermaßen ordentlichen Zustand. Nur Kleinigkeiten waren zu beanstanden, z.B. eine abgebrochene Seifenschale im Bad, die Schubladen im Schrank klemmten , die Fernbedienung vom Fernseher war defekt. Das Duschwasser lief zu jeder Zeit kräftig und heiß. Die Zimmer sind nicht hellhörig, nur Sanitärgeräusche hört man recht deutlich aus den benachbarten Zimmern. Die Matratzen sind von guter Qualität, aber ziemlich hart. Die Klimaanlage können wir nicht beurteilen, sie war bereits seit Mitte September zentral abgeschaltet, zu dieser Zeit in den zum Meer gelegenen Zimmern auch nicht mehr notwendig.

Das Speisenangebot beim Frühstücks-Buffet ist von normaler Qualität, so wie man es eben erwarten kann. Nicht mehr und nicht weniger. Allerdings herrscht im Frühstücksrestaurant zwischen acht und neun Uhr eine Atmosphäre wie im Hauptbahnhof von Tunis. Abends ist das Speisenangebot von Tag zu Tag von unterschiedlicher Qualität. An manchen Tagen gibt es frisch gegrilltes Fleisch verschiedener Sorten, an anderen Tagen ist das Angebot eher auf Drei-Sterne-Niveau. Die Beilagen bieten kaum Abwechslung, sie sind täglich fast gleich. Angenehm ist, dass man Abends einen festen Tisch und einen festen Kellner während des Aufenthaltes hat. Obwohl das Hotel angeblich ausgebucht war, gab es abends im Restaurant kein großes Gedränge. In früheren Bewertungen wurde von einer Menü-Auswahl berichtet, die am Tisch serviert wurde. Das gibt es offensichtlich nicht mehr. Wir hatten bei ITS die Halbpension „Plus“ gebucht. Damit waren die Getränke beim Abendessen inklusive, durchaus ein Kostenfaktor, zumal dies großzügig gehandhabt wurde. Wenn man (außer Wasser etc.) z.B. Wein bestellte, so gab es diesen nicht etwa nur glasweise aus dem Plastik-Euter, sondern es kam eine Flasche eines durchaus passablen Tischweins auf den Tisch. Und man hätte ganz selbstverständlich auch eine zweite Flasche bekommen und mit auf das Zimmer nehmen können. Für die Mittagszeit ist das kleine Restaurant am Strand zu empfehlen. Die Karte ist nicht sehr umfangreich, bietet jedoch eine gute Auswahl an Hauptgerichten zwischen 4 € und 10 € und die Möglichkeit, alles auf die Zimmerrechnung zu schreiben..

Beim Service kann man alles erleben, von mürrischer Maulfaulheit bei einzelnen Mitarbeitern an der Rezeption bis hin zu aufmerksamer Bedienung im Restaurant, wenn man mit ein wenig Trinkgeld nachhilft. Dann wird auch jedes halbleere Glas sofort nachgeschenkt. Die Zimmerreinigung war ok. Die Zimmermädchen platzen allerdings gern schon vor 9:00 Uhr rein.

Das Hotel liegt sehr günstig, d.h. direkt am Strand und nur wenige Gehminuten vom Hafen und vom Zentrum entfernt. Port el Kantaoui ist bekanntlich ein Ort aus der Retorte, der 1977 eröffnet wurde. Es gibt keinen ursprünglichen Ortskern. Deshalb fehlen Bauruinen, Bruchbuden und Schmuddelecken im Ort. Das mag man als Mangel an landestypischem Flair oder als angenehme Atmosphäre empfinden, je nach Geschmack. Allerdings könnte dieser Ort genau so gut irgendwo in Spanien oder Griechenland liegen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Am Strand werden die üblichen Wassersport-Aktivitäten preisgünstig angeboten. Eine Runde Parasailing kostet z.B. umgerechnet 12 €. Der Strand und das Wasser sind sauber. Das Schnorcheln ist an diesem Sandstrand (erwartungsgemäß) wenig attraktiv. Direkt vor dem Strand gibt es einige blasse Fischlein zu sehen. Ob es eine Animation gibt ? Wir haben nichts davon bemerkt. Auch eine Abendunterhaltung gab es nicht. Dafür schallt es dann jeden Abend aus dem Nachbarhotel laut herüber: Musik, Show, Quiz etc. Der Spuk beginnt meist um 21:30 und endet nicht all zu spät, meist um 23:00 Uhr. Dann herrscht Ruhe.