Hotel Mari

Für uns, ein Ehepaar Ende 40/50 ist dieses Hotel wahrlich ein Paradies: klein, überschaubar, fast familiär. Keine Hektik, keine Massenabfertigung, keine Anonymität. Man hat das Gefühl in einem Privat-Club zu sein. Hier gibt es großen, alten Baumbestand als natürliche Schattenspender und kleine Bungalows, die sich hübsch um den Pool gruppieren. Wenn man will - und mit den Gärtnern spricht - kann man sogar frisches Obst von den Bäumen ernten (direkt am Pool). Ideal für Ehepaare, die nicht mehr mit Kindern verreisen. Das Hotel besuchen meist deutsche Gäste, auch Gäste aus den nordischen Ländern, für Russen ist dieses Hotel wahrscheinlich weniger attraktiv, da keinerlei Animation angeboten wird (dies kann, wie bei uns, ja auch ein großer Vorteil sein) und die hoteleigene Bar wirklich schon im 23: 00 Uhr geschlossen wird. Sehr empfehlenswert. Unser Tipp: Bestens geeignet für Ehepaare ab 40, die wenig sportliche Ambitionen haben, aber noch lange keine Rentner sind. Beste Reisezeit: Mai oder Oktober. Preis-Leistungsverhältnis: unschlagbar

Die Zimmer waren tatsächlich türkischer 3 Sterne-Standard. Einfach, aber ausreichend für den Urlaub. Bei dem Wetter und der Umgebung kann man, finden wir, auf Luxus verzichten. Zwei bequeme Betten, Klimaanlage und ein kleiner Fernseher - das wars. Das Bad war geräumig genug, dass sich sogar zwei Personen drin aufhalten konnten. Sauber wurde täglich gemacht. Die Zimmer sind auf türkische Art halbvertäfelt, vor den Fenstern generell Fliegengitter. Eine kleine Terrasse (oder im oberen Stock ein Balkon) rundeten die hübschen Bungalows ab.

Die bereits erwähnten Köche leisteten hervorragendes. Brot und Kuchen wird z. T. selbst gebacken, viel Obst und Gemüse kommt direkt vom riesigen hoteleigenem Gelände, anderes frisch vom Händler. Das Büfett bietet früh und Abends eine große Auswahl an frischen Salaten und Obst. Wer die Türkei kennt, weiß, das Fleisch und Wurst hier nicht die Hauptrolle spielen. Gegrillt (draußen vor dem Pool) wurde trotzdem viel, hervorragend und empfehlenswert der frische Fisch, gleich vom Grill weg. Gegessen und Getrunken wurde nicht im Speisesaal, sondern ganz herrlich auf der Terrasse vor dem Pool. Die hoteleigene Bar war zur Zeit unseres Urlaubs kaum besucht und der Keeper (Muhamed) knipste wirklich 23: 00 Uhr das Licht aus. Dafür traf man fast alle Angestellten ab elf an der Strandbar wieder. Die gehört zwar zum Hotel, jedoch nicht ins AI-Angebot. Aber noch sind die Preise ja ganz moderat, ein großes Bier oder Cocktails für 2, 50. Und dort ging dann auch so richtig die "Disco" los. An der Bar waren zwar die Einheimischen mit ihren landeseigenen Tänzen in der Überzahl, aber selbstverständlich wurden die musikalischen Wünsche der deutschen Gäste gern erfüllt (konnte man über Laptop selber raussuchen, gleich runterladen und abspielen). Super.

Es lag wohl eher an der Reisezeit (Mitte Mai), dass uns der Service für drei Sterne überragend vorkam. Da das Hotel um diese Zeit mit maximal 30% ausgelastet war, bemühten sich ausnahmslos alle Angestellten (und sogar der Besitzer persönlich) um höchste Servicequalität. Die Tische wurden ständig abgeräumt und gesäubert, Drinks wurden an den Tisch und z. T. sogar an den Liegestuhl am Pool gebracht. Bei der Anzahl von Gästen kannten sich Gäste und Personal nach zwei Tagen sogar mit Namen. Wer zumindest Guten Tag, Bitte und Danke in der Gastsprache beherrschte, der wurde mit der typisch türkischen Herzlichkeit belohnt. Ein Lächeln, ein Danke und ab und an ein kleines Trinkgeld an den hervorragenden Koch und an die Zimmerfrauen (die wahrlich alles top in Ordnung hielten, und das jeden Tag) sollten für diesen Superservice Selbstverständlichkeit sein. Zu meckern gab es absolut nichts, also können wir auch nichts über den Umgang mit Beschwerden sagen. Anderen Gästen ging es ebenso. Die meisten Angestellten sprechen sowohl umgangssprachlich deutsch als auch englisch

Das Hotel liegt zwar nicht direkt am Strand, aber der ca. 300m-Spaziergang durch einen Pinienwald macht richtig Spaß. Bis zum Dolmusch (Kleinbusse nach Side und Manavgat) sind es 50m. Der Dolmusch (für jeweils 1 Euro) bietet übrigens die günstigte Möglichkeit von A nach B zu kommen. Selbst Ausflüge von Manavgat nach Antalya oder in die andere Richtung nach Alanya sind mit dem Linienbus ab Autohof supergünstig (2 Personen, 70 km, 1 h Fahrzeit, Preis: 8 Euro für beide) Während der Ort Side (neben den architektonischen Sehenswürdigkeiten) fast ausschließlich Touristenort ist, gibt es in Manavgat sehr viel zu entdecken.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Über Sport und Unterhaltung ist zu diesem Hotel auch von anderen Gästen schon viel gesagt wurden, beides existiert nämlich nicht. Wer, wie wir, dies gut findet, der wird immer wieder solche Hotels ohne Animation suchen. Wer das allerdings sucht und braucht, der ist hier falsch. Die Wasserqualität des Pools war ebenso in Ordnung wie die Menge der freien Liegen. Sonnenschirme braucht man hier nicht, denn alles ist mittels großer Arkaden mit riesigen Laubbäumen und Sträuchern überwachsen. Das spendet nicht nur Schatten, sondern auch Kühle. Es gibt zwar ein Kinderbecken und eine Rutsche, aber leider war zu unserer Urlaubszeit gar kein Kind zu sehen. Wassersport wird am Strand genügend angeboten, Kiting, Segeln, Tauchen usw., das ganze Programm.