Hotel Mena Palace

Als eingefleischte Türkei-Urlauber waren wir anfangs von dem Hotel sehr enttäuscht. Mit der Zeit gefiel es uns aber immer besser und gegen Ende wollten wir dann gar nicht mehr weg. Zwar gibt es einige Bereiche, die gegenüber der Türkei doch hinterherhinken, aber im Großen und Ganzen war es ganz okay. So waren wir beispielsweise von der Türkei her gewohnt, wenn Essen oder Getränke auf dem Boden fielen, dass sofort jemand da war, der dergleichen wieder entfernte. Oder dass die Liegen jeden Abend aufeinandergestapelt wurden und der Boden gründlich aufgewaschen wurde. Dies war hier nicht der Fall. So konnte es schon vorkommen, dass man morgens zwischen den Liegen auf den Rückständen ausgeflossener Getränke vom Vortag mit den Badeschuhen regelrecht kleben blieb. Aus diesem Grund war der Boden rund ums Pool im Bereich der Liegen teilweise sogar schwarz vor altem Schmutz. Wer sich daran aber nicht all zu sehr stört, kann in diesem Hotel einen schönen Urlaub verleben. Das Personal war beinahe ausnahmslos sehr freundlich und zuvorkommend. Lediglich ein Angestellter fiel hier aus der Reihe. Ein älterer Herr in roter Arbeitskleidung, der fast den ganzen Tag an der Bar verbringt und eigentlich für das Pool zuständig ist. Nur sehr selten sieht man ihn tatsächlich auch arbeiten. Wenn jedoch ein Gast mit Gläsern anstelle von Kunststoff-Bechern an den Pool geht, ist er sofort zur Stelle und weist jeden Ordnungssünder in recht unfreundlicher Art darauf hin, dass nur Kunststoff-Becher rund ums Pool gestattet sind. Sollte dieser Vorschrift ein Gast dennoch nicht Folge leisten, weist er eine der Kellnerinnen an, die Gläser mit Bechern aus Plastik zu ersetzen. Leere, herumliegende Becher lässt er selbstredend liegen. Entsprechend seiner Arbeitseinstellung sieht eben die Anlage rund um das Pool auch aus. Auf unsere diesbezügliche Beschwerde hin, es sollten doch zumindest mehr Mistkübel (Mülleimer) rund ums Pool aufgestellt werden, wurden unverzügliche zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt. Es gab auch noch ein zweites Pool, in welches eine Rutsche führt und sich in einer Halle befand. Im Grunde gab es den ganzen Tag über die eine oder andere Liege frei vorzufinden. Wenn man allerdings jeden Tag dieselben Liegen nutzen wollte, musste man diese möglichst früh vor dem Frühstück reservieren. Die Beschwerden vieler anderer, dass es Kaffee nur bis 18 Uhr zu trinken gab, kann ich nicht ganz nachvollziehen, da dieser ohnedies nicht zu trinken war. Lediglich der „Nesscafe“, womit eine eigene Taste am Automaten belegt war, war einigermaßen genießbar. Als wir uns für dieses Hotel entschieden haben, haben wir uns hauptsächlich an den doch eher positiven Bewertungen für das Essen orientiert. Auch hier wird bei weitem nicht der Standard der Türkei erreicht, aber scheinbar ist er hier immer noch besser, als in vielen anderen Hotels Bulgariens. Wollte man gegen eins zu Mittag oder gegen sieben Uhr abends essen gehen, war doch eher mit langen Warteschlangen zu rechnen, welcher Umstand aber meines Erachtens eher „hausgemacht“ ist. Denn würde man das Büffet von beiden Seiten zugänglich machen, würde sich der starke Andrang aufteilen, und jeder könnte zu den Speisen gehen, die ihm eher zusagen. So aber war das Buffet nur von einer Seite zugänglich und jeder musste sich einer langen Warteschlange anschließen, auch wenn er Speisen bevorzugt, die nicht so hohen Beliebtheitsgrad verzeichnen. Im Großen und Ganzen war das Angebot akzeptabel, obwohl es um einiges vielseitiger sein könnte. Die meisten Speisen waren doch eher fertige Tiefkühlprodukte, die verzehrfertig gemacht wurden, wie beispielsweise Pommes, --Fischstäbchen, panierten Fisch, Hühner Nuggets, Hühner Burger, Hühner- Gordon bleu, Zwiebelringe und dergleichen. Aber auch gegrilltes Faschiertes, wie Cevapcici und Burger vom Schwein, sowie verschiedene Fleischsorten im Saft mit Beilagen wie Reis, Kartoffelpüree und, wie schon erwähnt, Pommes Frites. Diese gab es zu Mittag frisch und abends wurden die übriggebliebenen von zu Mittag aufgewärmt. Ebenso wurde mit den Zwiebelringen verfahren. Die wurden am nächsten Tag noch zu Mittag aufgewärmt und am Abend des nächsten Tages kalt angeboten. Dementsprechend "letschert" (nicht mehr knusprig bzw. weich) waren diese Lebensmittel dann auch. Auch Nudeln mit verschiedenen Saucen wurden täglich angeboten. An manchen Tagen gab es auch gebratene Fisch-Stückchen. Meistens war immer das eine oder andere zu finden, das schmeckte. An manchen Tagen aber auch weniger. :-/ Der Salat war immer frisch und sehr zu empfehlen. Im Grunde konnte alles bedenkenlos gegessen werden. Lediglich am letzten Tag unseres insgesamt vierzehntägigen Urlaubes dürfte meine Frau etwas gegessen haben, das ihr die nächsten Tage starkes Bauchschneiden und die erste Nacht mit Erbrechen bescherte. Da ich im Gegensatz zu ihr nie von den Nachspeisen gegessen hatte, nehme ich an, dass es womöglich daran gelegen hat. Oder aber auch eine gewöhnliche Magen-Darm-Grippe, wobei aber Durchfall nicht vorkam. Von vierzehn bis achtzehn Uhr gab es jeden Tag Eis zur freien Entnahme in verschiedenen Sorten, aber in jeden Fall köstlich. Lediglich die Farben waren etwas ungewöhnlich. So gab es zwei rosa Eissorten. Das eine war Erdbeere, das andere aber Pistazie. Das grüne Eis war dann mit Minze-Geschmack. Schoko und Vanille waren wie gewohnt braun und weiß. Sehr zu empfehlen war das Melonen-Eis, welches orange eingefärbt war. Aber auch ein zweites orangefarbenes Eis war vorhanden, welches zwar gut schmeckte, ich aber nicht wirklich zuordnen konnte. Möglicherweise Mango, oder so ähnlich. Nachmittags gab es auch immer Hotdogs mit Senf, Mayonaise und Ketchup, welche sich hoher Beliebtheit erfreuten. Auch Kekse und Kuchen wurden nachmittags angeboten. Zu trinken gab es zwischen 10 und 23 Uhr im Rahmen des All-inklusive-Angebots alkoholfreie Getränke, wie Coca Cola, Fanta, Sprite, Tonic und Soda, sowie alkoholhaltige Getränke, wie Bier, Rot- und Weißwein (welches im Gegensatz zur Türkei ausnahmsweise besser war), Menta, Wodka, heller und dunkler Rum, Mastika, Rakia, Gin, Brandy und Whisky. Das Publikum war sehr gemischt. Hauptsächlich Deutsche und Russen in allen Altersklassen, aber auch ein paar Holländer oder wie wir, Österreicher, und jeden anderen Ursprungs. Das Unterhaltungsangebot war eher mittelmäßig. Jeden zweiten Abend gab es irgendwelche Vorstellungen von einer Sing- und Tanzgruppe und ansonsten gab es gemütliche Tanzmusik, gespielt und gesungen von einem Musiker und einer Musikerin. Getanzt hat aber nur selten jemand. Auch eine Animateurin für Erwachsene und zwei Animateurinnen für Kinder gaben ihr Bestes. Die Zimmer waren sehr groß und wurden jeden Tag gereinigt. Von dieser Seite gab es unsererseits keinerlei Beanstandungen. Alles in Allem war es ein recht gelungener Urlaub, der zwar den Standard der Türkei bei weitem nicht erreichte, aber für den günstigen Preis auf jeden Fall angemessen erscheint. Da wir grundsätzlich kein Hotel zweimal besuchen, würden wir bestimmt dort wieder unseren Urlaub verbringen. ;-)

Der Transfer zum Hotel dauerte nur eine angenehme halbe Stunde. Angepriesen wird das Hotel mit einer Entfernung zum Strand von etwa 150 Metern. Dies trifft nicht ganz zu. In Wahrheit sind es exakt 430 Meter Luftlinlie und etwa zwischen 500 und 600 Metern zu Fuß, was aber auch keine allzu große Rolle spielte und für uns immer noch im Bereich des Akzeptablen lag. Zur nächsten Altstadt "Nessebar" sind es nur etwa 5 Kilometer und mit den öffentlichen Verkehrsmitteln schnell und günstig zu erreichen. Ein Besuch der Altstadt ist jedem zu empfehlen. In unmittelbarer Nähe gibt es eine Menge Stände, die alle möglichen Touristen-Angebote verscherbeln, sehr viele Restaurants, falls man mal außerhalb des Hotels essen gehen möchte und auf dem Weg zum Strand befindet sich auch ein kleiner MC Donalds. Der Strand selbst besteht aus feinem Sandstrand, auf welchem man angenehm ohne Schuhe bis ins Wasser baden gehen kann. Die Liegen sowie die Sonnenschirme hier sind gegen eine tägliche Gebühr von 5 Euro pro Liege oder Schirm zu mieten.

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