- Preis-Leistungs-VerhältnisEher gut
Das Hotel Metropole ist das berühmteste und älteste Stadthotel in Brüssel - sogar auf einer Stadtrundfahrt wird man darauf hingewiesen. Es hat 305 Zimmer und liegt sehr günstig für einen Stadturlaub, in wenigen Minuten ist man in der Altstadt oder den Haupteinkaufsstrassen. Optisch ist das Metropole (von 1895) wirklich ein Erlebnis: 6 Meter hohe Marmorsäulen im Erdgeschoss (dort ist auch das Cafe Metropole), viele Kronleuchter, Stuck und Gold an der Decke und auch der Fahrstuhl ist noch original erhalten (ein Gitterkäfig) - alles also sehr stilecht. Soweit wir gesehen haben, hat das Hotel 4 Stockwerke, die aber aufgrund der Deckenhöhe sehr hoch sind (was man auch zu spüren bekommt, wenn der Fahrstuhl kaputt ist). Vom Zustand her ist das Metropole okay - die Zimmer waren sehr sauber und ordentlich, das Bett nicht mehr ganz neu und die Wände etwas angemackelt (auch im Speisessaal), was aber nicht weiter stört, da man in einem alten Hotel ist. Die Gäste waren sehr gemischt: ältere und offensichtlich gut betuchtere genauso wie jüngere Paare aus "normalen" Verhältnissen. Besonders behindertengerecht sah das Hotel nicht aus - in den doppeltürigen Fahrstuhl kommt man nur rein, wenn man beide Hände frei hat, weil der zwei selbstschließende Türen hat: eine zum Aufklappen (wie eine Gartenpforte) und eine Schiebetür. Beide Türen klappen aber von alleine zu und man muss schon ordentlich ziehen, um sie aufzubekommen. Ob es noch einen anderen Fahrstuhl gibt, haben wir nicht herausgefunden (aber auch nicht gesucht). Im Wochenendspecial-Preis, den wir über www.hrs.de bekamen, war das Frühstück enthalten - der Preis war ungefähr ein Drittel vom normalen Zimmerpreis, der bei ca. 300 Euro liegt. Das Personal war teilweise etwas arrogant, zum anderen Teil aber auch sehr nett. Fifty-fifty würden wir sagen. Brüssel ist auf alle Fälle eine Reise wert, die Stadt ist sehr nett: ganz viele verschiedene Baustile durcheinander gemixt, tolle Geschäfte und viel zu sehen. Wir waren einmal essen: im KASHBA in der Rue A. Dansaert (in der auch nette Geschäfte sind) und das marrokanische Restaurant war echt klasse: für Brüssel relativ günstig (Vorspeise, 4 Bier und Hauptgericht für 25 Euro pro Person) und sehr nett eingerichtet mit ganz vielen Lampen an der Decke. Traumhaft! Die Bedienung war sehr freundlich, schnell und wir waren kurz vor dem Platzen. Was wir nicht gedacht hätten: eine spießige Stadtrundfahrt mit dem hop-on hop-off Buss (ab Hauptbahnhof) lohnt sich, da Atomium und Europa-Viertel doch etwas außerhalb liegen. Vor allen Dingen bei schlechtem Wetter, wenn man nicht rumlaufen mag, eine gute Möglichkeit.
Das Zimmer, was wir hatten war ganz süß: im Barockstil eingerichtet (allerdings neue Möbel), relativ hell mit Fenster zum Innenhof (keine Sicht). Es war sehr ruhig, nicht gerade riesig und nach 1 Stunde dauerlüften auch temperaturmäßig zu ertragen. Wir haben die "Klimaanlage" dann einfach ausgelassen. Das Bad war sehr nett: alles mit Marmor, Wasserhähne im alten Stil, neuer Fön, etwas ungünstig angebrachter Make-up-Spiegel, Badewanne. Fernseher und Minibar sowie ein Safe (kostenlos) waren auch da. Wir hatten als Geschenk sogar zwei 0,5 l Wasserflaschen (für 2 Nächte). W-LAN hätte 27 Euro gekostet (über Nacht) und leider gab es für das Doppelbett als Decke nur ein Laken mit blöder Wolldecke - aber das ist wohl so außerhalb Deutschlands...
Anscheinend legt man im Ausland nicht so viel Wert auf das Frühstück wie in Deutschland: das Frühstück war allerhöchstens Standard. Zwar in einem schmucken Saal, aber nicht besonders üppig - so wie wir es uns in einem 5-Sterne-Haus erhofft hatten: Es gab Kaffee oder Tee, frisch gepressten O-Saft, eine Sorte Käse, 3 Sorten Wurst, sehr matschiges (wahrscheinlich mit Milch stark verlängertes) Rührei, Würstchen und Bacon, Eier, 3 Sorten Kornflakes, Joghurt, Marmelade und diverse Brötchen und Croissants. Obstsalat nicht zu vergessen: frisch - nicht aus der Dose. Spiegelei oder ähnliches hätte man für ab 5 Euro kaufen können und das Frühstück war an zwei Morgen genau gleich - keine Abwechslung. Im Vergleich mit einem 4 Sterne-Hotel in Bonn (Amber) für 42 Euro (DZ) war das Frühstück echt lasch - es hat aber alles geschmeckt und war frisch - wahrscheinlich war unsere Erwartung etwas hoch.
Vom Service waren wir nicht gerade überrascht: Mit drei Taschen bepackt war es wirklich eine Kunst in den Fahrstuhl zu kommen (weil die Türen schwer aufgehen, der Eingang sehr eng ist und dann die Türen auch noch alleine wieder zuschwingen - mit Federn in den Scharnieren). Anscheinend hätte man einen Kofferträger her bitten müssen - gefragt wurde ich nicht nach einem und in der Nähe des Fahrstuhls war auch keiner. Im Zimmer lief die Heizung (Klimaanlage, die im Winter aber nur heizen kann. März=Winter) auf voller Stufe und so kamen wir in eine Sauna von mindestens 30 Grad. Bei unserer Beschwerde an der Rezeption war die Antwort etwas arrogant: Die Klimaanlage würde erst ab Einchecken laufen, wir sollten Geduld haben, in einiger Zeit würde es kühler werden. Was wohl eine glatte Lüge war, weil der Techniker später uns erklärte, dass im Winter die Klimaanlage gar nicht kühlen kann, sondern nur heizen. Nach einiger Zeit des Lüftens (und ausschaltens der "Klimaanlage") wurde die Temperatur erträglich. In einem anderen Zimmer, das uns nach der zweiten Beschwerde angeboten wurde, war es auch nicht viel kälter. Der tolle Fahrstuhl war schon bei meiner ersten Fahrt stecken geblieben (allerdings nur kurz und es wurde sich auch gleich gekümmert), war dann aber einige Stunden später ganz ausgefallen. Das blieb auch bis zu unserer Abreise so (also 2,5 Tage) und man musste immer Treppen laufen. Die Treppen waren sehr lang, weil das Gebäude ja sehr hohe Wände hat (in der Halle 6 Meter z.B.) und bis zum 3. Stock war man schon etwas aus der Puste. Am 2. Tag kam uns auch ein fluchender Gast entgegen, den das mit dem Fahrstuhl auch sehr geärgert hat - für ältere Leute sicher eine Tortur, die vielen Stufen zu steigen... Oder mit Gepäck.. Die Check-In und Check-Out Abfertigung war freundlich, die Zimmerreinigung sehr gut - zusätzliche Serviceleistungen haben wir nicht in Anspruch genommen.
Das Metropole liegt im Stadtzentrum von Brüssel, etwas nordwestlich vom Grand Place, den man aber in 5 Minuten zu Fuß erreicht. Der Grand Place ist einer der berühmtesten Plätze in Brüssel mit vielen Cafes im Herzen der Altstadt. Auch zur Einkaufsstrasse Rue Neuve sind es vom Hotel aus nur 3 Minuten. 2 Minuten vom Hotel entfernt gibt es 2 Supermärkte und rundherum Cafes und Restaurants. Das zum Hotel gehörende Cafe Metropole ist auch sehr bekannt in der Stadt und wurde auch in unserem Reiseführer erwähnt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Es gibt normalerweise einen Pool und einen Fitnessraum, die waren aber wegen Renovierung geschlossen. Man hätte gegen Bezahlung ein Fitnessstudio in der Nähe nutzen können. Haben wir allerdings nicht gemacht - die Ausweichmöglichkeit umsonst anzubieten hätte uns mehr erfreut.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2005 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Silja |
Alter: | 26-30 |
Bewertungen: | 2 |