Hotel Nesrine

Das Hotel ist mit ca. 270 Betten mittelgroß. Die Anlage macht insgesamt einen sehr hellen, sauberen und freundlichen Eindruck. Allerdings ist die Größe eher kompakt. So ist die Poolanlage nur etwa halb so groß wie die des Hotels gegenüber und den kleinen Tennisplatz und Bogenschießstand trennt nur ein Drahtzaun. Hier hätte ich mir mehr Weitläufigkeit und vor allem Rasenfläche gewünscht. Die Kompaktheit der Anlage begünstigt auch die die Gefahr von Lärmbelästigungen. Es sei noch erwähnt, dass in unmittelbarer Nachbarschaft des Hotels weitere Häuser stehen. Weitreichende Blicke in die Ferne sind somit nicht möglich. Beispielsweise befand sich in der Nähe unseres Balkons eine Wäscherei, deren Maschinen tagsüber deutlich zu hören waren. Es gibt sehr viele Hotels am Golf von Hammamet. Man sollte sich von der äußeren Erscheinung nicht fehlleiten lassen, da fast alle Hotels mit einer sehr schönen, äußeren und inneren Fassade aufwarten. Was aus meiner Sicht für das Hotel Nesrine spricht ist die gute Lage des Hotels und der Service. Hier hat das Hotel mit dem wunderschönen, beblumten, etwa 400m langen Privatweg zum Strand einen Pluspunkt. Auch der Service ist toll, wie unser anstandslos durchgeführter Zimmerwechsel beweist. Wenn man über die Enttäuschung hinweg ist, dass ein 4-Sterne Hotel doch nicht so deluxe und makellos ist, wie man es sich in seiner Vorstellung ausmalt und die kleineren Mängel akzeptiert, kann man einen erholsamen Urlaub erleben. Vielleicht versucht man es aber auch lieber mit einem 5-Sterne Haus, das auch etwas weitläufiger und ruhiger sein kann als Nesrine.

Das erste Zimmer, das wir erhielten war wenig berauschend. Da war zum einen eine lose WC-Brille, fehlendes Klopapier und ein verdreckter Duschvorhang. Weiterhin befand sich Sand im Bett und der Fernseher konnte nicht angeschaltet werden, da alle Tasten an dem Gerät herausgerissen waren. Das K.O.-Kriterium, was uns schließlich noch in der Anreisenacht (!) zum Empfang bewegte, um ein anderes Zimmer zu verlangen, war ein lautes Rummoren der Klima- bzw. Wasserleitungen, was ein Einschlafen nahezu unmöglich machte. Wir erhielten dann anstandslos ein anderes Zimmer, das nicht nur ohne obige Mängel, sondern auch viel größer als das erste Zimmer war. Mit der Zeit stellten sich auch hier kleinere Mängel heraus. So waren auch hier bei dem Fernsehgerät die Tasten herausgerissen, was aber nichts machte, da man bei der Rezeption eine Fernbedienung erhielt, die auch problemlos funktionierte. Die Handtücher wurden zwar täglich gewechselt und waren auch gewaschen, doch nicht so sauber, wie man es von daheim gewöhnt ist, was übrigens auch auf die Tischdecken und die Servietten im Restaurant zutrifft. Die Klimaanlage ließ ich aus, nachdem ich die vielen schwarzen Flecken sah, die sich an dem Lüftungsgitter befanden. Leider kam es anfangs auch in diesem Zimmer zu dem lauten Rummoren der Klima- bzw. Wasserleitungen. Nachdem sich aber unser Zimmernachbar über diesen Krach beschwert hatte, war der Lärm plötzlich verschwunden.

Das Essen fand ich okay, auch wenn es nicht sehr abwechslungsreich war. Allerdings bin ich nicht so ein Feinschmecker wie vielleicht manch anderer. Von anderen Gästen hörte ich, dass da sehr viel Speisen recycelt werden. Beispielsweise gibst die Erbsen vom Vortag dann mal in der Lasagne oder so ähnlich. Wir hatten Halbpension, d.h. die Getränke zum Abendessen mussten wir selber zahlen. Die Preise lagen bei um die 1 Euro für eine kleine Coke und ein kleines Bier, also okay. Leute die Vollpension oder All-Incl. hatten, rieten davon eher ab.

Das Personal war sehr freundlich und die Verständigung bereitete keine Probleme. Ich hatte aber oft den Eindruck, dass die Freundlichkeit teilweise nur erkauft war und zwar mit dem Trinkgeld der Gäste. So stellte sich das Zimmerpersonal am ersten Tag unserer Ankunft persönlich bei uns vor und erklärte uns genaustens dass es täglich da ist, ausser Freitag, da würde ein anderer Putzen. Als ob uns das interessieren würde! Auch hörte ich davon, dass sich andere Gäste damit rühmten, dass sie täglich frische Handtücher bekämen, nachdem sie dem Zimmerpersonal bei ihrer Ankunft 20 Euro gaben. Ein anderer Gast erzählte, dass er dem Oberkeller ein deftiges Trinkgeld gab, damit dieser ihm eigens einen Tisch im Essensraum reservierte, was normalerweise nicht erlaubt war. Tja, nix gibts hier umsonst, wie sollte es auch anders sein. Wer nach seiner Anreise an einer kostenlosen Erkundungstour mit dem Shuttle-Bus teilnehmen möchte, soll sich nicht wundern, wenn er dabei einen Abstecher in die örtliche Ledermanufaktur macht. Fazit: Budget für Trinkgelder einplanen.

Das Hotel liegt leider nicht direkt am Strand. Der Strand befindet sich in etwa 400m Entfernung und ist über einen sehr schönen Privatweg zu erreichen. Gegenüber dem Hotel befindet sich ein Brauhaus und ein kleiner Supermarkt. Hier hat man auch die Möglichkeit günstig zu telefonieren. Das Hotel befindet sich an einer Hauptstraße, an deren Seiten noch viele andere Hotels liegen. Dementsprechend hoch ist auch die Anzahl Gastronomischer Betriebe und Händler. Die nächstgelegene "Attraktion", die Medina von Hammamet, ist mit dem Taxi in etwa 5-10 Minuten und für wenige Euros zu erreichen. Allerdings beträgt die Transferzeit von/zum Flughafen in Monastir über 1 Stunde.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Man kann Tennis, Tischtennis und an Arcade-Automaten spielen. Ferner gibt es Bogenschießen. Meist mit Extrakosten verbunden, sofern man nicht All-Incl. gebucht hat. Leider gibt es keinen Fitness-Bereich. Auch den Internetzugang habe ich vergebens gesucht. Im Poolbereich wurde Pop-Musik gespielt, für meinen Geschmack ein wenig zu laut. Für die vielen Kleinkinder und älteren Gäste, die sich vorwiegend dort aufhielten, wäre wohl eine andere Musikrichtung besser gewesen. Aber dies hätte wohl den jugendlichen Animateueren nicht gefallen.