Hotel Oberstdorf

Als wir am 31. Mai 2020, 24 Stunden nachdem die bayrische Hotellerie Ihre Türen für Gäste geöffnet hat, ins Hotel Oberstdorf ****S gereist sind, hatten wir viel Gepäck. Für das physische Gepäck reichte unser Kofferraum. Die Gedanken, die aus der Erfahrung mehrerer Aufenthalte im HO und dem Wissen um Reglementierungen im Zusammenhang mit Corona bestanden, konnten weder ich, noch meine Lebensgefährtin ausformulieren. Wir wussten, wie es bisher war, wir befürchteten was kommen wird.

Schon der Check-In, mit Maske, Desinfektion und einer Wärmebildkamera war anders. Doch schon die liebevollen, warmherzigen Worte am Empfang, ersetzten die gewohnte Umarmung mit Bekannten im HO-Team. Das Gebäude, die Zimmer und die vielen anderen Räumlichkeiten waren in einem superschönen, sauberen und hygienischem Top-Zustand – wie gewohnt. Anstoss am möglichen Verzichten von Kleinigkeiten – eine Keramik-Kanne mit Quellwasser auf dem Zimmer – wäre Jammern auf hohem Niveau gewesen.

Das gewohnte Frühstücksbuffet konnte natürlich corona-bedingt nicht angeboten werden. Dagegen waren wir erstaunt, wie der Genuss-Manager Steffen Peres und sein Team ein Frühstückbüffet mit Serviceunterstützung aus der Taufe gehoben hat. Die Nachmittagsjause wurde ganz unkompliziert in eine Lunchbox umgewandelt, je nach Lust süss oder herzhaft – oder beides. Hat sich ein Hotel für das Abendessen in Menüform entschieden, greifen bewährte Serviceprozesse. Wir waren mehr als beeindruckt, wie schnell das HO das bisherige Abendbuffet in ebendiesen Prozess weiterentwickelte. Change-Management par excellence.

Keinerlei Veränderung gab es bei der Herzlichkeit und Freundlichkeit des HO-Teams. Keine Handreichung war zu viel, kein Wort zu wenig und das Lächeln der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter war immer die kürzeste Verbindung zu unserem Herz.

Dass man in Zeiten des Verzichtens erst erkennt was man hatte, erlebten wir nach Öffnung des Pools und des Badesees am 8. Juni 2020. Unsere 17jährige Annika B. war trotz der nassen Sonnenstrahlen die erste Besucherin des Badesees. Beim Anblick des Peace-Zeichens Ihrer Hände, durchzog auch unsere Herzen peace und vor allen Dingen echte Urlaubsfreude.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Der Wellnessbereich, bekannterweise den behördlichen Auflagen geschuldet nicht vollumfänglich nutzbar, wurde vom Hoteldirektor Sebastian Reisigl und seinem kreativen Team zu einer Oase der Ruhe umgestaltet. Es gibt Hotels, die das Attribut „Selfness“ in Ihrem Logo positionieren. Wir mussten nicht in abgelegene Täler oder unwirtliche Höhen, im HO hat uns dieses Wort auf unkomplizierte Art echte Auszeiten geschenkt, ohne den Kontakt zum tollen urbanen Umfeld Oberstdorf und dem Allgäu zu verlieren. Im Rückblick auf unseren Aufenthalt konnten wir für uns feststellen … Viele Menschen sind Weltmeister der Rituale und dem Gewohnten und entbehren sich dem Wandel mit den Worten „Never change a running system“. Leben nach dieser Maxime würde allerdings bedeuten, dass wir heute noch mit der Postkutsche fahren und mit Wählscheibe telefonieren. Corona hat ohne jede Zeit der Vorbereitung von der gesamten Welt einen Wandel veranlasst. Im Mikrokosmos des Hotel Oberstdorf hat dieser Wandel mehr als funktioniert. Ein Dank an das gesamte winning-team!