Hotel Ochsen

Die vielen überschwänglichen Bewertungen für dieses Haus sind mir völlig unverständlich. Ich habe vorgefunden (und dokumentiert): Ein schmuddeliges Bad mit beschädigten Wanne, zerbrochene Duscharmaturen, eklige Toilette, eine unverputzte Stelle an der Zimmerwand, einen Biergarten neben einem zugemüllten Lagerraum, den ich wie einen Kreuzberger Hinterhof empfand, ein Essen, das nach der vielversprechenden Speisekarte für mich enttäuschend war: kitschsüße Bratensoße, offensichtlich rohes Sauerkraut zu den Spätzle, eine für mich nachlässige und lustlose Küche, die sich aber selbst in den höcvhsten Tönen preist. Gleichgültiges, muffiges Personal. Der Frühstücksraum im modernen Anbau in einer Schleiflackwüste mit der Aussicht auf eine häßliche graue Wand des Nachbarhauses, eine beim Frühstück ständig laut röchelnde Kaffeemaschine, an der sich auch das wohl übernächtigte Personal mehrfach bediente. Frühstücksei bekam ich nur auf Nachfrage, dafür aber erst nach zwanzig Minuten Wartezeit. Ein Haus mit vielen Chancen, dem es aber an Format, Professionalität und gastronomischem Geschick fehlt. Die Leidenschaft des Besitzers für Mercedes-Fahrzeuge ist wohl das einzige, was dort gepflegt wird.

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