- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Das Hotel Paradise liegt ziemlich zentral, nahe des Dorfplatzes in einer Seitenstraße. So kann man viele Tavernen, Supermärkte, Autoverleih, Geldautomaten, Apotheke etc. in 100 bis 200 Metern erreichen. Es besteht aus der öffentlichen Taverne mit ca. 25 Tischen, dem Hotelbereich mit zwei Appartements und knapp über zehn Studios. Es ist alles sehr sauber, gepflegt und einladend gemütlich. Im zweiten Jahr wird das Paradise nun über „1-2 fly“ als einzigem Reiseveranstalter im Katalog angeboten. Daher sind die Gäste hauptsächlich Deutsche, die Alterstruktur war sehr gemischt, in unserer Reisezeit waren hauptsächlich Paare im Hotel. Der Bustransfer vom Flughafen dauert etwas über zwei Stunden, die Hotels in Georgoupolis werden als Letzte angefahren. Ausflüge: die sehr schöne Tour in die Samaria Schlucht haben wir für 27,-- € bei „Ethon“ am Dorfplatz (Autovermietung) gebucht. Über den Reiseveranstalter kostet die Tour 41,-- €, hier kann man wirklich Geld einsparen, unsere gebuchte Tour war bestens organisiert. Wer es körperlich kann, sollte die lange Tour durch die Schlucht machen, die Landschaft ist wirklich sehr schön dort. Den Mietwagen haben wir ebenfalls bei Ethon gebucht, drei Tage für 97 ,-- €, Fahrzeug war o.k. Bei dieser Vermietung wird übrigens auch deutsch gesprochen. Durch die Flussnähe muss man immer mit Mücken rechnen, auch wenn es in unserer Urlaubszeit wirklich keine Plage war. Trotzdem sollte man an Mückenschutz denken.
Die Zimmer sind recht klein, für unsere Begriffe war die Größe aber ausreichend. Jedes Zimmer hat eine kleine Küche mit Kühlschrank, einen ausreichend großen Schrank mit eingebautem Tresor (2,-- € pro Tag) sowie einen oder zwei Holzablagebänke. Die Balkone sind auch groß genug und mit zwei Stühlen, Tisch und einem Wandwäschereck ausgestattet. Fenster und Balkontüre waren modern und gut schallisoliert. An der Tür gab es eine extra Schiebtür mit Mückengitter, leider war der Mückenschutz an einer Seite etwas eingerissen. Das Bad war auch recht klein, am meisten stört hier der sehr wechselhafte Wasserdruck der Dusche. Da war es manchmal nicht einfach gut temperiertes Wasser in ausreichender Menge zu erhaschen. Das Problem liegt wohl daran, dass mehr Wasserdruck auch mehr Abwasser bedeutet und die Abwasserentsorgung mittels Tankfahrzeugen ist dort wohl ein riesiger Kostenfaktor. Nach Spiros Auskunft ist für nächstes oder übernächstes Jahr wohl ein Kanalnetz mit Kläranlage geplant, damit könnte sich die Situation bessern.
Wir hatten mit Halbpension gebucht und haben das auch nicht bereut. Das Frühstück ist natürlich nur mit griechischen Verhältnissen zu vergleichen und daher eher als zweckmäßig zu bezeichnen. Pro Person eine Scheibe Käse, eine Wurst, dazu Kaffee, O-saft, Marmelade, Honig, Melone und Kekse. Das Brot kommt übrigens aus der schräg gegenüber liegenden ältesten Bäckerei Kretas, ein total uriger Laden. Das Brot war oft noch warm und sehr lecker. Uns hat das Frühstück immer gereicht, und man kann es für sich selber sehr preisgünstig mit Waren aus den Supermärkten aufpeppen, ein Kühlschrank im Zimmer ist ja vorhanden. Das Abendessen wurde wie das Frühstück, in der Taverne eingenommen. Die HP-Gäste hatten eine etwas reduzierte Speisekarte und man konnte daraus eine Vorspeise und ein Hauptgericht wählen. Zum Nachtisch gab es immer frisches Obst (meistens Melone oder Trauben) und als Absacker natürlich Ouzo oder Rhaki. Tip: Rhaki ist hier ein Tresterschnaps und sollte nicht mit dem türkischen Rhaki verwechselt werden. Die Speisen waren wirklich sehr lecker und da man die komplette Küche einsehen konnte, hatte man auch von der Sauberkeit her immer ein gutes Gefühl. Mit Spiros zusammen, konnte man sich im Vorraum der Küche immer die empfohlenen Gerichte des Abends ansehen und erklären lassen. Wir hatten auch nach 14 Tagen nicht das Gefühl jetzt wird es langweilig, wie das doch oft bei den großen Hotelbuffets der Fall ist. Die Getränkepreise waren auch annehmbar, ein halber Liter Hauswein etwa kostete 3,-- €. Die Taverne war übrigens fast jeden Abend bis auf den letzten Tisch gefüllt und oft genug kamen Gäste die keinen Platz mehr bekamen. Das spricht auch schon für die Qualität der vielfach typisch kretischen/griechischen Speisen in der Taverne Paradise.
Hier finden wir einen der Glanzpunkte des Paradise. Der Betrieb wird von Dina und ihrem Sohn Spiros mit einer ausserordentlichen Freundlichkeit und sehr familiär geführt. Man fühlt sich hier vom ersten Moment an sehr wohl und wenn der Betrieb in der Taverne es zuließ, konnte man immer mal ein paar nette Gespräche mit den Besitzern führen. Wir haben nach zwei Nächten den Wunsch geäußert das Zimmer zu wechseln da wir mit der durchgehenden Matratze nicht klar kamen. Der Wunsch wurde uns, obwohl das Hotel doch ziemlich ausgebucht war, umgehend und problemlos erfüllt. Als wir an einem Abend erst gegen 23 Uhr in die Taverne kamen, hat man uns, obwohl eigentlich schon Feierabend war noch unser Abendessen angeboten, soviel zum tollen Service, auch wenn wir das Angebot nicht angenommen haben. Ansonsten ist die Zimmerreinigung (täglich außer Sonntag), mit Handtuch-, und Bettwäschewechsel alle zwei bis drei Tage sehr gut und nicht zu beanstanden. Verständigen kann man sich immer gut mit Englisch, dies ist auf Kreta eigentlich sowieso überall der Fall. Eine Angestellte des Hotels, die meistens für das Frühstück und die Zimmerreinigung dort war, spricht auch etwas deutsch.
Die zentrale Lage ist oben schon beschrieben, die im Katalog angegebenen 100 Meter zum Strand entsprechen allerdings nicht der Realität. Zum nächsten Strand, einer kleineren Bucht links vom Hafen oder dem Beginn des langen Strandabschnitts rechts vom Hafen, geht man doch mindestens fünf Minuten. Der ab Georgoupolis ca. neun Kilometer langen Strandabschnitt ist im Ortsbereich doch sehr schmal, den schöneren breiten Strandbereich erreicht man erst, wenn man in Richtung Osten über die dortige Flußmündung weiter geht. Der Fußweg beträgt dann aber schon 15 Minuten. Wir sind trotzdem meistens zum breiten Strand gegangen, dort hatte man genügend Platz und sehr schöne Strandbars. Hiervon gibt es ab der Flußmündung vier Stück hintereinander. Die erste etwas zurück versetzte haben wir nicht ausprobiert, die folgenden, „Blue Boat“, „Mike`s Oasis“ und „Sun Kiss“ können wir eigentlich alle empfehlen. Unsere Lieblingsstrandbar wurde dann nachher „Sun Kiss“ aber das ist vielleicht Geschmackssache. Allerdings waren die Liegen dort am günstigsten, für vier € zwei Liegen mit Sonnenschirm und dazu noch zwei frisch gepresste Orangensaft oder für fünf € inclusive zwei Bier, das war schon konkurrenzlos günstig. Außerdem saß man dort sehr gemütlich und die kleinen Speisen waren lecker und preiswert. Vom Ort Georgoupolis erreicht man die wunderschönen Städte Rethymnon und Chania gut mit dem Bus, für weitere Sehenswürdigkeiten Kretas empfiehlt sich natürlich ein Mietwagen. Zumindestens den westlichen Teil Kretas kann man von dort gut erkunden, der östliche Teil ist doch zu weit entfernt.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Paar |
Dauer: | 2 Wochen im August 2009 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Jürgen & Maria |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 35 |