- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr gut
Preis/Leistung: sehr gut und daher ideal für Abifahrten etc. Zunächst mal: Die Reiseart "Badeurlaub" ist nicht ganz korrekt, eigentlich müsste es Party- bzw. Saufurlaub heißen, denn es war unsere Abifahrt. Ursprünglich sollten wir im wesentlich schlechteren Aphrodite untergebracht werden, unser recht chaotischer Reiseveranstalter Rainbow Tours hat uns dann aber noch umgebucht. Ich möchte darauf hinweisen, die unten aufgeführten Tipps zu lesen, um nicht verprügelt, betrogen, beraubt oder kopfüber ins Wasser gesteckt zu werden. Das Royal besteht aus einem 15-Stöckigen Hochhaus und einem 2-Stöckigen Anbau, der auch den Speisesaal beherbergt. Dort bringt man anscheinend die lärmintensivsten Gruppen unter, während die verirrten Familien weit oben im Hauptgebäude einquartiert werden. Auf der zum Haupteingang abgewandten Seite befindet sich der große Innenhof mit Pool und vielen Sitzgruppen. Da im Royal zumindest zu unserer Reisezeit vorwiegend (betrunkene) Jugendliche gastieren, rate ich dringend von einer Reise mit Familie/Partner ab. Die Jungspunde sitzen tagsüber meist am Pool und trinken ein Bier nach dem nächsten, kommen früh morgens heim, um im Gang Ihre Party in Form von Matratzensurfen oder Türeintreten fortzusetzen und spielen im Pool mit Auberginen Wasserball. Ich muss es wissen, denn ich war einer von ihnen. Jede Menge Spaß gibt es aber für jene, die auch zum feiern hergekommen sind. Beim Einchecken gibt man seinen Pass ab, der dient als Pfand. Brauchen tut man ihn in keiner Disko und auch nicht irgendwo auf der Straße. Ich rate: Nehmen sie einen zweiten Pass mit, denn so zuverlässig wird die Verwahrung nicht gehandhabt. Beim Checkout werden die Zimmer kontrolliert und dabei werden sie ordentlich abgezogen. Ein fehlendes Handtuch kostet zB. 30lv und wenn sie sich noch so sicher sind, dass sie keines verloren haben. Ihr Pass wird dabei stets als Druckmittel verwendet. - Geldwechseln auf keinen Fall auf der Straße in irgendwelchen Läden! Das ist Falschgeld. Entweder im Hotel, oder aber mit der Bankkarte vom Automaten abheben. Ist für Maestro und Mastercard gebührenfrei und der Kurs ist super! - Nachts nur in großen Gruppen auf den Strand gehen und nirgendwo urinieren! Es gibt eine extra Pissmafia, die euch wahlweise Geld abzockt oder verprügelt - Von Prostituierten und Gogo-Girls wird man beklaut! - Wer die Polizei ruft, kann auch gleich die Mafia rufen - Einzige gute pizza: Kleine Pizzaria direkt gegenüber der Muppetbar, mit einem Verkäufer, der aussieht wie Jason Statham - Das Abi-Fertig-Urlaub-Band lohnt sich nur bei einem Preis unter 30€ - Paintball/Offroad im Actionpark ist sehr Preiswert und lohnt sich wirklich - In Bulgarien ist Ostküste, das heißt: Sonnenaufgang überm Meer - Der McDonalds in Bulgarien ist ungefähr 2000 mal so gut(und viel billiger), wie der in Deutschland, weil man dort anscheinend die Kochzeiten einhält - Im Hotel bekommt man Ärger, wenn man Nachts Türen eintritt, aufs Dach des 15.Stocks klettert oder die eigene Existenz nach 24 Uhr von schlecht gelaunten Portiers bemerkt wird. - Die beste Disko mit der besten Musik ist der pr.club am Strand - Die Schaumparty im Alarma lohnt sich
Wir wurden in 3er Gruppen aufgeteilt, wobei in jedem Zimmer ein Doppelbett und eine Ausziehcouch zur Verfügung stand. In Ihrer Größe reichten die Zimmer gerade eben für dieses Schlafplatzangebot. Das Badezimmer, das kreativerweise mit einem Telefon ausgestattet ist, bietet eine Duschbadewanne mit nutzlos kurzem Duschvorhang und einem Einlasshahn, der das Wasser von Haus aus direkt auf den Boden lässt. Außerdem ist ein manchmal tropfendes Waschbecken inklusive. Die Toilette ist in Ordnung, wobei aber der Gedanke beunruhigt, dass das ihr Anvertraute in jenem dicken Rohr abfließt, dass durch das halbe Badezimmer führt. Der Balkon bietet genug Platz, um sich morgens... entschuldigung... mittags gemütlich von der Sonne wachscheinen zu lassen. Sofern man sich von einem anderen Balkon einen Stuhl klaut, da irgendwie viel zu wenige vorhanden zu sein scheinen. Beim Verlassen des Zimmers sollte man die Balkontür schließen, da man problemlos von einem Balkon zum nächsten kraxeln kann.
Es gibt viele Formen der Kunst. Ob Musik oder Bildhauerei, ob Kupferstiche oder Bodypainting. Eine ganz besondere Kunst wird aber im Royal praktiziert: Jede noch so gute Zutat zu einem doch recht mittelmäßigen kulinarischen Erlebnis zu degradieren. Morgens gibt es die obligatorischen Pfannkuchen, Spiegeleier, Brötchen, Müsli, wobei alles immer einen Tick schlechter schmeckt, als es müsste. Mittags und Abends gibt es wechselnde Suppen und Fleischgerichte (wobei ich den Verdacht äußern muss, dass bei den Suppen nur eine unterschiedliche Menge an Maggi verwendet wird), zudem eine vegetarische Speise, einige Beilagen und jede Menge Salat. Manchmal schmeckt's gut manchmal eher nicht so, selbst der Notnagel "Pommes" unterliegt starken qualitativen Schwankungen. Letztendlich kann man alles ohne Würgreize verdrücken, wer aber nicht nur um des Essens willen isst, wird nicht unbedingt zufrieden sein. Die nötige Hygiene ist allerdings gegeben, was nicht zwingend typisch bulgarisch ist. Für einen gutgelaunten Abijahrgang aber mindestens genauso interessant: Die Bar. Es gibt zunächst eine von 10-23 Uhr geöffnete Bar in der Lobby, dann eine Poolbar, die sinnvollerweise von 22-23 Uhr auf hat und eine in unserem Fall unbesetzte Bar im Keller des Hotels, wo man Tischtennis, Kicker oder AndereBeimTischtennisAuslachen spielen kann. Neben den üblichen nichtalkoholischen Getränken wird Bier(mit ungefähr 50% Wasseranteil) und ein Cocktail angeboten. Verstehen sie mich nicht falsch: Auf der Karte steht mehr als ein Cocktail. Aber das Produkt ist sowieso zufällig, insofern ist es auch egal, welchen sie bestellen. Auch bei Getränken wie Vodka-Cola etc. ist der Alkoholanteil stark schwankend von 0,2-80%... aber das macht es ja auch irgendwie spannend. Eine Person darf idiotischerweise immer nur 4 Getränke mitnehmen, was bei unserem Bedarf ungefähr gar nicht reicht und zu einer stattlichen Traube um die Bar führte. Wer nicht warten will, kann sich über die Wasserspender mit schmackhaftem Leitungswasser versorgen.
Unter "Service" verstehe ich in erster Linie die Kompetenz des Personals. Ausgenommen von folgendem, möglicherweise sarkastischem Abschnitt sind die Putzfrauen, die wirklich wahnsinnig gute Arbeit leisten, sowie die Barkeeper. Die Rezeption ist vorwiegend mit ebenso launischen wie inkompetenten Frauen besetzt, die in etwa die Englischkenntnisse eines 2-Jährigen Beduinenkindes haben. Das Einzige was funktioniert ist die Abgabe der Zimmerschlüssel oder die Frage nach dem Generalschlüssel, dann ist aber auch wirklich Schluss. Die lokale Börse scheint extremen Kursschwankungen zu unterliegen, weil man bei der einen Rezeptionistin mal einen Kurs von 1.8 bekommt und die nächste einfach mal 1:1 wechselt. Vertrauen kann man ihnen auf keinen Fall! Auch deponierte Zimmerschlüssel werden einfach an jeden ausgegeben, der danach fragt. Die Portiers hingegen beschäftigen sich damit, ihnen möglichst viele Straftaten zuzuschreiben. Beispielsweise durften wir dem Hotelmanager einen Besuch abstatten, weil wir in einem Fahrstuhl mit kaputtem Spiegel mitgefahren sind - Ist ja klar, dass wir den dann auch zerstört haben... Hüten sie sich vor Portiers und Rezeptionisten, die wollen sie nur übers Ohr hauen!
Das Hotel liegt eine Steintreppe von der Partymeile am Goldstrand entfernt und etwa 5 Gehminuten vom Strand. Gasthöfe, Discos und alles was das Herz begehrt ist im Prinzip direkt vor der Haustür. Man erreicht also alles wichtige innerhalb kurzer Zeit, auch ein Bankautomat ist direkt in der Nähe.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Die Animation im Hotel ist a) lächerlich und b) bei der Stimmung sowieso unnötig. Viel mehr muss man dazu gar nicht sagen, außer vielleicht, dass sie um 12 Uhr die armen Betrunkenen aufweckt und auf die Balkons treibt. Das eine Kind der einen Familie, die nicht vorausschauend genug war, sich Hotelrezessionen durchzulesen und ins Royal gefahren ist, tanzt mit 3 Animateuren, die den Rest des Tages mit bereits erwähnten Jugendlichen zechen, in einer Minidisko im Kreis. Abends gibts manchmal noch ein Spiel, bei dem niemand mitmachen will. Einen Kinderclub scheint es zwar zu geben, ohne Kinder macht der aber sowieso keinen Sinn. Der Spielplatz dient genervten Eltern dazu, ihre Kinder für eine Weile im nächsten Krankenhaus unterzubringen - Dieser Schaukel ist jedenfalls nicht zu trauen! Es gibt einen... Ich sage jetzt mal Sportplatz. Zumindest scheint der Architekt selbigen die Absicht gehabt zu haben, einen Sportplatz zu errichten. Es handelt sich um eine Fläche aus Beton, an deren Rand ein Basketballkorb, ein verbogenes Handballtor und in der Mitte ein Netz steht. Sollten sie hier jemanden Spielen sehen, raten sie ihm zu einer dicken Sohle und einer Mütze, um den Sonnenstich zukünftig zu vermeiden. Der Pool hat im Goldstrandvergleich eine ordentliche Größe und der Anteil der herausgebrochenen Fliesen entspricht ungefähr dem Alkoholgehalt des servierten Bieres(soll heißen: Passt). Beheizt ist er allerdings nicht, was im Juni etwas ungünstig ist. Der Innenhof des Hotels, in dem sich auch der Pool befindet, liegt nämlich von 2 Seiten her durch Gebäude im Schatten und ist auf der Westseite von Bäumen umgeben. Das Royal bietet übrigens auch einen Fitnessraum. Wer dort trainieren will sollte aber wahlweise einen Ganzkörperschutzanzug oder einen Werkzeugkasten mitführen, da die meisten Geräte allein schon durch übermäßig langes Anschauen auseinander fallen. Positiv zu erwähnen sind die wirklich gemütlichen Sitzgruppen, von denen auch ausreichend viele vorhanden sind. Außerdem gibt es einen kleinen Laden direkt im Hotel, in dem sie sich mit dem Nötigsten Versorgen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Freunde |
Dauer: | 1 Woche im Juni 2011 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Matthias |
Alter: | 14-18 |
Bewertungen: | 4 |