- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Der Insulaner ist das traditionsreichste Hotel der Insel und für fast jeden, der Helgoland kennt, ein Begriff. Auch wenn es schwierig ist, auf einer Insel wie Helgoland und unter den vorhandenen räumlichen Bedingungen ein anspruchsvolles 4-Sterne-Haus zu unterhalten, so ist dies in der Vergangenheit gelungen und eventuelle Imponderabilien wurden durch den aufmerksamen und freundlichen Service wettgemacht. Dieses Jahr war es anders und der Unterschied zu früher ist fast bestürzend, wir erlebten ein liebloses Hotel und einen lieblosen Service und werden so schnell nicht wiederkommen.
Die Zimmer sind eigentlich nett eingerichtet und für Helgoländer Verhältnisse großzügig. Allerdings machten sie einen etwas vernachlässigten Eindruck. Im Zimmer meiner Mutter hatte der Glaslampenschirm einen deutlich sichtbaren Sprung und dem Bezug des Bettgestells war etwas Seltsames passiert, er war braun verfärbt und löchrig. In meinem Zimmer funktionierte wie gesagt die Kaffeemaschine nicht und ich fand die Lösung von zwei Kaffeemaschinen im Zimmer auch nicht so optisch ansprechend. Mein Badezimmer war renovierungsbedürftig, der Waschbeckenverschluss funktionierte nicht richtig und der Duschkopf hatte keine Spannung und klappte immer runter.
Wir waren zweimal im Restaurant. Eigentlich wollte ich die zweite Reservierung nach dem ersten Erlebnis absagen, aber ich konnte kaum glauben, was wir erlebt hatten und wir beschlossen, einen zweiten Versuch zu unternehmen. Der Service im Restaurant war genauso gleichgültig wie im Hotel und zusätzlich wohl einfach überfordert. So servierte sie z.B. Den Champagner und vergaß die Gläser und sah dann mit geöffneter Flasche etwas hilflos aus. Dies ist besonders schade, da die Gerichte selbst (bis auf eine kleine Ausnahme) eine gleichbleibend hohe und bisweilen exzellente Qualität haben. Die Jakobsmuscheln mit Blutwurst auf Safranreis gehören zu dem Besten, das ich je gegessen habe. Auch die Atmosphäre des Restaurants mit den schön gedeckten Tischen und dem Blick aufs Meer ist reizend. Aber die Bedienung ließ sich mit allem sehr viel Zeit, das Brot mit Dip kam an beiden Abenden (auch an den anderen Tischen) erst nach der Vorspeise, blieb dann aber bis zum Schluss stehen. Wein und Wasser wurden mit großer Geste in Standkühlern außerhalb unserer Reichweite positioniert - wir konnten ihnen dann sehnsuchtsvolle Blicke zuwerfen oder aufstehen und uns selbst bedienen, es kam jedenfalls nicht alle 5 Minuten jemand vorbei und hat uns nachgeschenkt. Am ersten Abend dauerte es 90 Minuten, bis das Hauptgericht serviert wurde, unser Sohn war zu diesem Zeitpunkt völlig verzweifelt. Als wir um die Dessertkarte baten, dauerte es 10 Minuten, bis sie uns gebracht wurde. Dann ließ sich die Bedienung volle 25 Minuten lang gar nicht mehr blicken. Als sie wieder auftauchte, haben wir entnervt ohne Kaffee und Dessert um die Rechnung gebeten, aber das ist ihr gar nicht aufgefallen. Am zweiten Abend wurde mir die Seezunge so blutig serviert, dass ich darum gebeten habe, sie noch etwas mehr zu braten. Dies wurde kommentarlos getan, ich habe keine Entschuldigung gehört, kein Koch kam aus der Küche um zu fragen, ob sonst alles passt, nichts wurde uns dafür ausgegeben, der volle Betrag stand auf der Rechnung. Am Unverschämtesten fand ich aber, als wir beim zweiten Besuch den bereits erwähnten Geburtstag feiern wollten. Den Tisch hatte ich zwei Monate im Voraus mit Verweis auf das Ereignis reserviert. Nachdem wir 5 Minuten lang am Eingang standen, kam die Bedienung und bot uns den schlechtesten Tisch des Lokals an, direkt am Eingang, zugig und mit ständigem Kommen und Gehen. Ich habe den Tisch abgelehnt und auf Reservierung und festlichen Anlass verwiesen. Antwort: "Auch andere Gäste haben reserviert." Erst als sie merkte, dass ich bereit bin, wieder zu gehen, bekamen wir einen schönen Tisch am Fenster. Das Beste: wir hatten den ganzen Abend Blick auf den "Katzentisch", der völlig leer blieb, dort saß kein Mensch. Man hätte uns dort sitzen lassen in der Hoffnung, es kommen noch bessere Gäste.
Der Service war eine Katastrophe. Schon bei der Ankunft wurden wir unfreundlich und widerwillig in Empfang genommen, von Begrüßung mit Willkommensgruß möchte ich gar nicht reden. Mein bei der Buchung geäußerter Wunsch nach nebeneinander liegenden Doppelzimmern war nicht erfüllt worden. Als ich dies anmerkte, reagierte die Dame an der Rezeption pampig und meinte "ich könne doch froh, sein, dass die Zimmer im selben Haus liegen". Uns wurde gar nicht erst angeboten, mit dem Gepäck behilflich zu sein. Die Dame von der Rezeption hat auch grundsätzlich nicht hochgesehen oder gegrüßt, wenn man an der Rezeption vorbeigegangen ist. Sie hat auch auf den eigenen Gruß nicht geantwortet. Ich habe einmal versucht, etwas zu reklamieren, in meinem Zimmer war die Kaffeemaschine kaputt und es fehlte in der Leseecke eine Leselampe, die es ermöglicht, abends zu lesen, wenn das Kind im Bett schläft. Diese Reklamation wurde genervt zur Kenntnis genommen. 36 Stunden später war nichts geschehen. Bei meiner erneuten Nachfrage wurde ich etwas freundlicher zur Kenntnis genommen und später fand ich auf meinem Zimmer eine zweite unangeschlossene Kaffeemaschine, die neben die erste gestellt wurde. Die erbetene Leselampe war dann ein Deckenfluter. Danach habe ich nichts mehr reklamiert, ich wollte Urlaub machen und mich nicht unnötig ärgern. Während unseres Aufenthaltes hatte meine Mutter Geburtstag. Ich hatte dies bereits bei der telefonischen Buchung erwähnt und gefragt, ob man Blumen beschaffen könne. Die Antwort war ein klares "Nein". Die Blumen habe ich dann selbst besorgt und an der Rezeption um eine Vase gebeten. Schwierig. Es hat kein einziger Mitarbeiter des Hauses meiner Mutter zum Geburtstag gratuliert. Das Personal für die Zimmerreinigung war nett und bemüht, aber man konnte sich mit ihm nicht verständigen. Eigentlich bekommt man im Insulaner ein schönes Frühstücksbüffet. Aber auch hier zeigte sich dieses Jahr an allen Ecken und Enden der gleichgültige Service. Häufig waren alle Tische besetzt und man musste in den Wintergarten neben der Rezeption ausweichen. Die Tische wurden nur zögerlich neu eingedeckt. Das Büffet wurde nicht richtig ergänzt, häufig fehlten 20 Minuten lang neue Teller, Gläser, Brötchen, Saft usw. Wünsche nach frischem Kaffee oder einer eigentlich auf jedem Tisch ausliegenden Frühstückszeitung wurden widerwillig und gerne auch gar nicht erfüllt. Einmal stand ich daneben, wie ein Herr der Bedienung etwas bestürzt den völlig mit Senf verschmierten Teller zeigte, den er im Stapel mit frischen Teller entdeckt hatte. daraufhin schallte es ihm entgegen: "Wer keine Fehler macht ist kein Mensch!" Natürlich hat es auch freundliche und bemühte Mitarbeiter gegeben, aber sie waren eindeutig in der Minderzahl und auf aussichtslosem Posten.
Die Lage des Hotels ist einmalig schön, am Südstrand gelegen, mit Blick auf den Binnenhafen und die Düne, man könnte stundenlang aus dem Fenster schauen und den Ausblick genießen. Dass alle wesentlichen Einrichtungen in Laufnähe sind, entspricht der Größe von Helgoland.
Beliebte Aktivitäten
- Sonstiges
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 1 Woche im März 2013 |
Reisegrund: | Sonstige |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Silke |
Alter: | 36-40 |
Bewertungen: | 1 |
Guten Tag, vielen Dank für Ihre Bewertung. Mit Ihren Anmerkungen helfen Sie uns, den Service in unserem Hotel zu optimieren. Wir bedauern sehr, dass Ihr Aufenthalt nicht zu Ihrer Zufriedenheit ausgefallen ist bzw. nicht dem Anlass, dem Geburtstag Ihrer Mutter, entsprach. Die von Ihnen angesprochenen Kritik-Punkte haben wir aufgenommen, um mit unseren Mitarbeitern hierüber zu sprechen und um entsprechende Verbesserungen vorzunehmen. Insbesondere die Punkte "Service" und "Freundlichkeit" sind Themen, denen wir uns noch einmal intensiv annehmen, um erhebliche Verbesserungen zu erzielen. Wir würden uns sehr darüber freuen, wenn Sie uns die Gelegenheit geben würden, Sie bei einem nächsten Aufenthalt von unserem Service zu überzeugen. Freundliche Grüße Ihr Hotel Rickmers Insulaner