Hotel Riu Funana

Die Hotelanlage hinterlässt bereits bei Ankunft einen sehr guten Eindruck. In einem sehr ansprechenden und weitläufigen Park mit Oasenvegetation (weite Sandflächen oder Agavenfelder die im Saum und punktuell begrünt sind) liegen zweistöckige Gebäude. Die gesamte Architektur erinnert an maurische Festung mit afrikanischen Ornamenten und etwas Beimischung portugiesischen Kolonialstils – empfanden wir sehr ansprechend originell. Die meisten gemeinschaftlichen Räume (Rezeption, Restaurants, Bars, Theater und Geschäfte etc.) liegen zentral beieinander, einige (Poolrestaurants, Miniclub, Spa, Fitessraum, …) im Park verteilt. Aufgrund der Größe ist das Hotel in "Funana" und "Garopa" mit je einer Rezeption aufgeteilt, ansonsten sind die Hotels aber faktisch eine Einheit und haben keinen Unterscheid in Qualität und Service. Fazit: Wir hatten einen angenehmen Aufenthalt und in Summe ein gelungenen Urlaub in einem schönen und luxuriösen Hotel – wir haben nur sehr wenig zu kritisieren. Unser Tipps und Hinweise: … für ruhige Zimmer: hohe Zimmernummern = weit weg von Hauptgebäuden und Theater bzw. auch näher am Strand. … Kinder empfehlen wir sich auf der Hotelanlage gleich am ersten Tag auf die Suche nach gleichaltrigen zu machen, welche auch ihre Sprache sprechen. So lassen sich unattraktive Freizeitangebote leichter kompensieren. … schnorcheln ist ein Erlebnis – der Fischreichtum ist dort enorm und die Fische lassen einem bis auf 30cm heran. … Vorsicht nicht nur bei fliegenden Händlern sondern auch in einigen Geschäften, vor allem Souvenirläden – Preise können teilweise bis auf ein Zehntel heruntergehandelt werden. Die Preise werden gerne 100: 1 in Euro umgerechnet obwohl der Kurs etwa 110: 1 ist. Wer günstiger tauschen kann (beispielsweise im Hotel) fährt ggf. besser, jedoch sollte man dann auch alles ausgeben da die Landeswährung NICHT ausgeführt werden darf! … die von TUI organisierte Inseltour mit geschlossenen Landrovern ist den privaten Anbietern vorzuziehen, vor allem wenn man dann auf einem Pickup hinten mitfahren soll. Noch abenteuerlicher geht es mit Dünenbuggys als Selbstfahrer :-)

Die Zimmer fanden wir geräumig, gepflegt und ansprechend ausgestattet vor und entsprachen voll und ganz den Spezifikationen des Prospekts: Bad/Dusche, separates WC, Klima, Sat-TV, Balkon. Auch das Beistellbett war über eine Klappcouch gut gelöst und nahm dem Zimmer nicht allzu viel Platz weg. Alle Betten waren sehr bequem (nicht zu weich aber auch nicht bretthart), sogar im Beistellbett lag man angenehm. Die Hellhörigkeit (in welchem Hotel ist das kein Problem) beschränkte sich auf die unmittelbare Nachbarschaft. Hatte man rücksichtsvolle Nachbarn, könnte man auch seine Nachtruhe finden. Wenn der Wind ungünstig stand, konnte man abends das Theater hören, jedoch ab 23: 00h wurde es auch dort still – eher ein Problem für Frühbettgeher.

Morgens, Mittags und Abends gab es große reichhaltige Buffets, mit kleinen Variationen im Angebot - es hat sich immer etwas schmackhaftes finden können. Kleine Abstriche muss man, wie bei fast allen AI-Angeboten, auch hier machen. Beispielsweise war der Kaffee echt akzeptabel, wenn auch keine Spitzenklasse aber immer noch besser als in manchen Caffee-Bars. Frische Obstsäfte gab es leider nur einmal in der Woche, sonst nur aus dem Automaten. Mittags und Abends gab es IMMER Fisch und Meeresfrüchte, Rind- und Schweinefleisch oder Geflügel zur Auswahl, verschiedene frische, auf den Punkt zubereitete Gemüsesorten, Kartoffeln, Reis, Pommes und anderes Frittiertes, alles in ordentlicher Qualität und meist schmackhaft – es konnte immer etwas auf dem Büfett gefunden werden, das dem nach persönlichem Geschmack entsprach. Auch gastronomisch entspricht dieses RIU-Hotel dem guten Standart ihrer Kette. Auf der Anlage gibt es zudem noch zwei Themenrestaurants (asiatisch und kapverdisch) und die zwei Poolrestaurats welche abends thematische Küche (Barbeque und afrikanisch) anbieten. Die Nutzung dieser Restaurants gehört zum AI-Angebot und somit frei von zusätzlichen Kosten. Als Fischliebhaber bevorzugten wir das kapverdische Restaurant mehrmals ;-)

Der Service war im Ganzen gut, wie man es von RIU-Hotels dieser Kategorie auch erwarten darf. Im Detail merkt man gelegentlich, das man touristisches Neuland betreten hat. Das Personal ist aber durchweg sehr freundlich und hilfsbereit, was die kleinen Patzer und geringe Wartezeiten kompensiert. Z. B. wenn abgegessene Teller nicht gleich abgeräumt werden, einfach aufeinander Stapeln und sehr freundlich lächeln wenn der Service mal herüberschaut - diesen Wink mit dem Zaunpfahl versteht man sofort ;-) Die Zimmer wurden ordentlich gemacht, nur einmal hatte man gebrauchte Handtücher zwar eingesammelt, aber keine neuen hingelegt. Diese wurde nach einem Telefonanruf bei der Rezeption aber innerhalb 10 Min. korrigiert. In Sachen Service sind wir in anderen Hotels (auch in denen der RIU-Kette) schon ein wenig besser verwöhnt worden – aber wir haben uns nie ärgern müssen und dort das Gefühl bekommen, dass man daran arbeitet …

Die Anlage liegt auf der Insel Sal, unmittelbar am hellen feinkörnigen sehr weiten Sandstrand, ca. 20 Min Fußweg vor Santa Maria. Es gibt einen direkten Zugang zu diesem öffentlichen Strand, an dem ausreichend hoteleigene und damit kostenfreie Liegen zu finden sind. Lediglich Schattenspender wie Schirme und Überbauten sind ein wenig rar. Die Anlage liegt ruhig, der Ort und der Flughafen sind weit genug weg vom Hotel. Die Insel selbst ist eine Wüsteninsel und somit sehr karg. Dennoch hat diese Landschaft seinen reiz. Wer nur ausspannen möchte, ist hier richtig – es gibt nur sehr wenige Sehenswürdigkeiten und mit einem Tagesausflug hat man alle Highlights auf dieser Insel gesehen. Anders sieht dies aus, wenn man „Island-Hopping“ (mit Kleinflugzeugen zu den anderen Inseln fliegen) macht – die Inseln sind sehr unterschiedlich in geographischer Beschaffenheit und Vegetation.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Die Sportangebote entsprechen einem unterhaltungsorientierten Niveau: Ballspiele am Strand, Tretboot und Kajak (30 Min/Tag inklusiv), Wassergymnastik und Aerobic, Sportschießen mit Luftgewehr und –pistole, usw. Tennisplätze können kostenlos stundenweise reserviert werden. Professionell und gut soll (nach Auskunft von taucherfahrenen Mitgästen) die dort direkt beim Hotel ansässige PADI Tauchschule sein (nicht inklusiv) und der sog. "Hausspot" sei sehenswert. Wir sind dort nur "geschnorchelt" und in den fischreichen Gewässern um diese Insel, auch voll auf unsere Kosten gekommen! Die Animation ist unaufdringlich und bemüht sich sanft die Gäste zum mitmachen zu bewegen. Das ist auch Angesichts der permanenten Verführung zum Faullenzen, keine leichte Aufgabe für die Animateure dort. Die Abendunterhaltung überragte nur selten ein besseres Amateurniveau, hier haben wir von anderen Veranstaltern bzw. Hotelketten schon professionelleres zu sehen bekommen. Spieleshows in denen auch Gäste auf der Bühne agieren fanden nicht immer unterhaltsam und die Playback-Musical-Shows ließen oft Routine vermissen. Die Tanzshows mit akrobatischen Einlagen sind dagegen echt sehenswert, dies ist offensichtlich die Domäne der kapverdianischen Animation. Die Kinderanimation ist für deutschsprachige Kinder offenbar weniger attraktiv. Im Mini-/Maxiclub war die Sprachbarriere ein großes Problem, da nur ein Animateur einigermaßen deutsch sprach. Zudem wiederholte das Angebot sich wöchentlich, das fanden unsere Kinder schnell langweilig. Die größeren Kinder arrangierten sich dann zum "eigenen Club“, die kleineren hingen damit mehr an den Eltern … für kleine Kinder ist dieses Urlaubsziel unsere Meinung nach ohnehin weniger geeignet: die Brandung ist zu kräftig und zu wenig Schatten am Strand und über den Spielplätzen etc. – die großen fanden es Klasse dort und wollten nicht mehr Heim.