Hotel Riu Garoe

...und dann kam ich vom Wandern auf La Gomera und einem Hotel mit 50% Auslastung ins Garoe mit (laut Direktion) 97% Auslastung. Essen in 2 Schichten und fester Tischzuordnung, großer und lauter Speisesaal mit einem heuschreckenähnlichen deutschen Touristenschwarm, Schlangen am Buffet, keine Möglichkeit draußen zu sitzen (jedenfalls nicht im Mai). Nachdem ich diesen Kulturschock überwunden hatte, gab es aber am Essen wenig auszusetzen. Der Trick für mich war, zum Abendessen etwa eine halbe Stunde zu spät zu kommen. Dann war der Hunger des Schwarms gestillt und es wurde recht ruhig im Speisesaal. Man konnte in Ruhe die wirklich hervorragende Auswahl an Speisen durchprobieren. Nicht alles war dann noch gut: Beispielsweise war die frisch im Ofen zubereitete Pizza inzwischen pappig, weil die Köche vier große Pizza am Beginn des Schickt abbackten und danach keine neue mehr zubereiteten - "show cooking" geht anders. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau, denn das Essen war insgesamt wirklich gut und sowohl abwechslungsreich als auch schmackhaft. Die Hotelanlage war sehr sauber und der Garten hinterließ einen gepflegten und geschmackvollen Eindruck. Mein Zimmer war groß und mit geräumigen Balkon zur Brachfläche nach Osten ausgrichtet - Morgensonne inklusive. Schränke mit genügend Bügeln und hineichend Ablagen. Ein schönes sauberes Badezimmer mit sehr angenehmen Ausmaßen, Doppel-Waschbecken, Badewanne mit Duschvorhang und natürlich WC nebst Bidet gehörte zur Ausstattung. Mein Zimmer war leider sehr laut, weil es eines der ersten im Erdgeschoß war und früh morgens die Koffer der abreisenden Gäste lautstark über den Flur rumpelten; die anderen Räume dürften dieses Problem aber nicht haben. Die Klimaanlage habe ich nach dem ersten Abend ausgelassen - viel Krach, keine Wirkung! Witziges Detail: Die im Zimmer vorhandenen Bademäntel scheinen so oft gestohlen worden zu sein, daß nicht nur an mehreren Stellen darauf hingewiesen wird, daß man diese an der Rezeption auch kaufen kann, sondern sogar am Abend vor der Abreise die Bademäntel unter einem fadenscheinigen Vorwand abgeholte werden. Das wirft ein schlechtes Licht auf das zu geschätzen 90% deutsche Publikum. Animation findet nur an Wochentagen statt. Wegen des allabendlichen Regens hätte ich gern im Hotel etwas Spaß gehabt, aber die Abenddarbietungen gefielen mir überhaupt nicht. Sowohl der Einzelinterpret als auch das Duo beleidigten meine Ohren nach kurzer Zeit, so daß ich die Fluch ergriff. Richtig gut war eine Folkloregruppe aus La Orotava die mit Gesang und Tanz unter toller Einbeziehung des Publikums überzeugte. Nur leider patzte auch hier das Animationsteam - obwohl das Publikum zu 100% aus Deutschen bestand, gab es keine Übersetzung der Erklärungen des Führers der Gruppe - schwach! Und es schien auch niemand in der Lage zu sein, die Bühnenbeleuchtung zu bedienen, denn die vorhandenen Scheinwerfer blieben dunkel. Die Lage des Hotels ist OK. Man ist in 5 Minuten an der Steilküste oder in 20 Minuten zu Fuß in der Innenstadt. Es sind aber rund 100 Höhenmeter zwischen der Playa Martianez und dem Hotel zu überwinden. Tagsüber 9-16 Uhr gibt es einen gratis Bustransfer. Nach Osten kann man sehr schön durch die Bananenplantagen zur Playa del Bollullo und weiter spazieren. La Orotava ist mit knapp 4 km auch zu Fuß gut erreichbar und auf jeden Fall den Besuch wert. Ein Einkaufstip: Am botanischen Garten (ca. 500m vom Hotel) gibt es ein Einkaufszentrum und im Keller einen richtig großen und überaus günstigen Supermakt. Und noch eine interessante Beobachtung zum Abschluß: Das Hotelpersonal verzichtet gegenüber den Gästen auf "!Buenos Tardes!" und geht dirket auf "!B. Notches!". Einer der Köche sagte mir, das sei so, um die Urlauber nicht zu irritieren. Ich habe mir meinen Teil gedacht. Mein Fazit: Ein gutes Hotel in B Lage aber nichts für mich als Alleinreisenden unter 60 und bei schlechtem Wetter!

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport