Hotel Riu Madeira

Das Hotel hat die Erwartungen unter Berücksichtigung der Kategorie (Sterne) und des Betreibers (RIU) gut erfüllt und eignet sich – sofern motorisiert - m.E. als Ausgangspunk zur Erkundung der Insel.

Das Zimmer war der Hotelkategorie entsprechend eingerichtet und bei der Anreise in Bezug auf die Sauberkeit fast ohne Beanstandung. Es lag theoretisch im Erdgeschoss, fühlte sich aber an wie im Keller und war nicht besonders hell. Ich habe bei der Buchung aber auch keinen Wert auf ein besonderes Zimmer (Meerblick etc.) gelegt. In meinem Zimmer war Teppich ausgelegt und das Mobiliar dunkel gehalten. Das Fernsehprogramm hält auch deutsche Programme bereit (private und öffentlich rechtliche Sender). Zur Begrüßung wurde ein kleiner Obstkorb und eine kleine Flasche Sekt bereitgestellt sowie insgesamt drei Liter Wasser in zwei Flaschen (mit und ohne Kohlensäure). Die Reinigung des Zimmers erfolgte täglich und war soweit auch in Ordnung. Allerdings befand sich bereits zu Beginn ein größeres Staubknäuel unter dem im Zimmer befindlichen Tisch, das dort bis zur Abreise lag. Mein persönlicher Eindruck war somit, dass dort während der gesamten Zeit nicht gesaugt wurde. Hier lässt sich die Reinigungsstrategie ggf. noch optimieren. Das Wasser aus den Hähnen im Zimmer ist gechlort. Dass es nicht als Trinkwasser geeignet ist, wird durch ein Hinweisschild im Bad verdeutlicht. Das Zimmer war relativ hellhörig. Unterhaltungen in Nebenzimmern waren deutlich wahrnehmbar.

Das Essen ist gut und insbesondere am Abend auch vielfältig. Ich hätte mir allerdings mehr landestypische Gerichte gewünscht, z.B. Espetada. Es wurde durchaus täglich variiert, aber vieles war auch ähnlich. Eine Woche Aufenthalt hat mir somit auch genügt. Es existiert noch ein zweites Restaurant, dass aber separat zu einer fixen Uhrzeit reserviert werden muss (19 Uhr). Hier soll es auch Spezialtäten geben. Keine Beurteilung, da nicht genutzt. Die angebotenen Cocktails (AI) haben mich nicht überzeugt, insbesondere ein alkoholfreier Cocktail – ich glaube namens Copacabana - schmeckte, als sei dort der typisch künstlich, extrem süß schmeckende Saft vom Frühstücksbuffet zum Einsatz gekommen. Im Nachhinein hätte daher wahrscheinlich auch Halbpension genügt.

Der Service ist insgesamt als sehr gut zu bezeichnen. Beeindruckend ist vor allem die Vielsprachigkeit des Personals. Es gab praktisch niemanden, der nicht wenigstens ein paar Worte Deutsch sprach. Einige sogar wirklich gut. Der Check-In lief reibungslos. Gewöhnungsbedürftig aber durchaus positiv war die telefonische Rückversicherung bzw. Nachfrage der Rezeption, ob mit dem Zimmer alles in Ordnung und das Gepäck bereits angekommen sei, bereits wenige Minuten nach im Eintreffen im Zimmer. Der Service im Restaurant – insbesondere am Abend – war wirklich sehr gut. Nur wenige Sekunden nach Eintreffen im Restaurant (es gibt fest zugewiesene Tische für den gesamten Aufenthalt) war das Service-Personal bereits am Tisch, um die Getränkebestellung aufzunehmen, wobei sich der Service die Getränkewahl des Vorabends merkt und entsprechend einen Vorschlag unterbreitet. Getränke werden unaufgefordert nachgeschenkt, sobald der Service erkennt, dass sich der Inhalt des Glases merklich leert. Die Lobby-Bar /Animation wurde nur an drei Abenden genutzt. Hier war der Service in der Lobby-Bar zunächst ein wenig zu schnell, denn ein Gast der sich vor zwei Sekunden erst gesetzt hat, wird vermutlich zunächst einmal einen Blick in die Karte werfen wollen. Aber dennoch: Besser zu schnell als zu langsam. Sehr negativ fand ich allerdings die Reaktion auf das All-Inclusive-Bändchen, dass ich, da ich es nicht tragen wollte, zusammen mit meiner Zimmerkarte auf den Tisch der Lobby-Bar gelegt habe. Ich habe Verständnis dafür, dass ein Hotel sicherstellen muss, dass All-Inklusive-Leistungen nur von berechtigten Personen genutzt werden, aber mich bei der der Bestellaufnahme ernsthaft zu fragen, ob das Bändchen denn auch tatsächlich mir gehöre, habe ich das Unverschämtheit empfunden. Die Situation hätte auch professioneller gelöst werden können, in dem man es lediglich bei dem Hinweis belassen hätte, in diesem Fall die All-Inklusive-Leistung an der Rezeption auf dem Zimmerkärtchen vermerken zu lassen. Es wäre für das Service-Personal leicht gewesen sich über die Zimmernummer diskret an der Rezeption zu vergewissern, dass es sich um einen AI-Gast handelt, sofern Zweifel bestehen. Auf jeden Fall die elegantere Lösung, als einen Gast unterschwellig zu bezichtigen. Nicht jeder Gast ist gewillt mit einer Art „Hundemarke“ durch die Gegend zu laufen, zumal der Tragekomfort zu wünschen übrig lässt.

Das Hotel liegt etwa 15 Autominuten vom Flughafen entfernt in Canico de Baixo, d.h. unterhalb von Canico. Die Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln (Bus) an die Hauptstadt Funchal ist gut und preisgünstig (Aktuell 2,20 Euro pro Fahrt). Mit dem öffentlichen Bus dauert eine Fahrt nach Funchal etwa 30 Minuten. Der Bus fährt direkt zum Busbahnhof in Funchal (Zentrum/Seilbahn) von wo aus mit weiteren Bussen andere Destinationen erreicht werden können. Darüber hinaus wird ein hoteleigener, kostenloser Shuttleservice nach Funchal angeboten (nicht genutzt, da dafür jeweils eine vorherige Anmeldung erfolgen muss und mir die angegebenen Fahrzeiten zu unflexibel waren). Die Anbindung mit ÖPNV ist auch notwendig, denn einerseits befindet sich im Umkreis des Hotels abgesehen von anderen Hotels, einer Tauchbasis und zweier sehr kleiner Supermärkte nicht viel Sehenswertes, andererseits ist es zu Fuß aufgrund diverser Anstiege nicht einfach die Gegend zu erkunden. Selbst das Erreichen des Zentrums von Canico kann aufgrund der Steigung für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine nicht unerhebliche Herausforderung darstellen.

Beliebte Aktivitäten

• Sonstiges

Wurde praktisch nicht in Anspruch genommen. 2 Pools, Tischtennisplatte, Fitnessraum mit Geräten habe ich in Erinnerung. Die Animation am Abend ist - nach meinen flüchtigen Eindruck – eher auf älteres Klientel ausgelegt. Die Altersstruktur entsprach – bis auf wenige Ausnahmen – eher 55+. Für Familien mit Kindern ist das Hotel nach meinem Eindruck insbesondere in Bezug auf das Unterhaltungsprogramm/Kinderbetreuung nicht geeinigt. Vermutlich wird aber Madeira von Familien mit (Klein-)Kindern ohnehin eher weniger frequentiert, auch aufgrund der fehlenden (bis auf die künstlich angelegten) Sandstrände.