- Preis-Leistungs-VerhältnisSchlecht
Das Tres Islas gehört zu den älteren Hotels der Insel und war lange Zeit das mit Abstand beste Haus Fuerteventuras; alles in allem 360 Zimmer, 5 Stockwerke, Garten und Poolanlage. Über die Architektur kann man streiten, es gibt sicherlich ästhetischere Entwürfe, aber als hässliche Betonburg würde ich die Anlage sicherlich nicht bezeichnen. Mit der beigen Farbgebung passt das Hotel eher gut in die Dünenlandschaft; die Form des Grundrisses schirmt den Poolbereich sowie den vorgelagerten Strandabschnitt vom oftmals kräftigen Wind ab und gewährleistet einen Meerblick aus den meisten Zimmern. Die letzte Renovierung erfolgte 1995 und der Zahn der Zeit sowie das Klima haben zwischenzeitlich natürlich ihre Spuren hinterlassen. Dies wird am meisten an der Aussenfassade und an den Pools (Beschichtung der Poolbecken punktuell schadhaft, Badeleitern wackeln etwas in ihrer Verankerung) sichtbar - in der Regel aber nur bei genauerem Hinsehen. Aus diesem Grund ist für nächstes Jahr eine Renovierung der Anlage geplant (so wie dies während unserer Anwesenheit bereits im benachbarten RIU Olivia Beach zu beobachten war - diese Renovierung stellte aber zum Glück keine Beeinträchtigung dar). Als schmuddelig wurde das Tres Islas von uns jedoch keineswegs empfunden, die Anlage wird nach wie vor gut gepflegt: Die Reinigung der Zimmer war nicht zu beanstanden, auch wurde bspw. die Wasserqualität der Pools regelmäßig geprüft. Dass sich Spatzen und Tauben ebenfalls mal einen Ausflug ans Planschbecken genehmigen oder dass der Wind loses Laub in die Pools treibt, lässt sich eben trotz guter Pflege nie ganz vermeiden. Da wir HP gebucht hatten fielen für uns Nebenkosten lediglich für das Fitness-Center im 5. Stock (6 Besuche = € 25, einmaliger Besuch € 5), für Getränke/Snacks (für 2 Erw. stramme € 180 in 14 Tagen) und für die Schlüsselmiete zum Zimmertresor (stolze € 27) an. Die Gästestruktur würde ich als durchaus gediegen bezeichnen, viele ältere Semester, aber auch zahlreiche junge Familien; die Mini-Disco war jedenfalls stets gut besucht und man hatte nicht den Eindruck, dass Kinder nur geduldet sind. Anzutreffen sind insbesondere Deutsche, aber auch Schweizer, Engländer (gottlob von der nüchternen Sorte) und Spanier. Das Tres Islas ist immer noch ein exzellent geführtes Haus, das sich für einen erholsamen Urlaub am schönsten Fleck der Insel empfiehlt. Wer Fuerte kennt, weiss, dass Strandnähe und guter Service das A und O für gelungene Ferien sind; die Insel selbst ist ja nicht unbedingt einladend. Wer Remmidemmi sucht, der ist allerdings in den Dünen von Corralejo verkehrt und sollte sich eher Richtung Jandia orientieren. Allerdings sind auch die 3 km vom Tres Islas nach Corralejo in 10 Minuten mit dem Bus zu überwinden und wer z.B. auf Fuerte tauchen will wird um das Gebiet zwischen Corallejo und der vorgelagerten Insel Lobos nicht herumkommen.
Die Zimmer waren durchweg sehr sauber, die Einrichtung entspricht einem gehoben Standard: Nichts weltbewegendes, aber alles funktionstüchtig und in Schuss. Im Doppelzimmer Holzmobilar, ein bequemes, für 1.93 m ausreichendes Bett, Einbauschränke, ein Tisch, zwei Stoffsessel. Im Bad ein eingelassener Doppelwaschtisch, Badewanne mit Duschmöglichkeit und -vorhang, Toilette und Bidet (wer's braucht). Wie in allen Hotelzimmern, die Teppiche und Stoffvorhänge haben, herrscht eine etwas muffelige Atmosphäre (allerdings keine Geruchsbelästigung). Da in unserer ersten Woche starker Wind herrschte, sorgte ein zügiges Öffnen der Zimmertür für ein Abheben des Deckenblechs im Flurbereich. Die Zimmer sollten aus Aussichtsgründen zumindest im zweiten Stock liegen.
Für ein vorwiegend von Pauschaltouristen besuchtes Hotel war die Küche geradezu exzellent. Das reichhaltige Angebot umfasste abends zwei große Vorspeisen-Buffets, ein Käse-Buffet sowie ein Buffet an süßen Nachspeisen (besonders empfehlenswert war das angebotene Speiseeis). Dazu konnte man einen oder mehrere (wenn man dazu in der Lage war) Hauptgänge auswählen, die im Rahmen eines Show-Cooking zubereitet wurden. Geboten wurde eine insbesondere regional orientierte Küche: Fisch, Meeresfrüchte, Fleisch, Gemüse - alles sehr frisch und auf den Punkt. Längeres Anstellen an den Buffets oder den Theken war nicht zu beklagen. Da in zwei Schichten (18:30 Uhr und 20:30 Uhr) serviert wurde, konnte es allerdings in der ersten Schicht vorkommen, dass bereits um 20:00 Uhr die Buffetangebote schon wieder in einen Anfangszustand versetzt worden waren, was einer ausgeprägten Nachschlagmentatlität eher abträglich war. Das Frühstück war ebenfalls reichhaltig, allerdings nicht so abwechslungsreich wird das Abendessen, jedoch von der Qualität her ebenfalls sehr gut (so z.B. jeden zweiten Morgen frisch gepresste Obstsäfte). Die in der Piano-Bar und der Terrasse servierten Cocktails waren allerdings viel zu warm.
Sehr, sehr gut! Das Personal von der Putzfrau bis zur Managerin war stets hilfsbereit, höflich und zuvorkommend. Die allermeisten sprachen entweder deutsch oder englisch, die Verständigung war also kein Problem. Für unsere mitreisenden Kleinkinder standen die erbetenen Reisebetten sowie die Hochstühle beim Essen ohne Aufpreis bereit. Als das Fitness-Center kurzfristig an einem Tag geschlossen war, wurde uns der Preis für die entgangenen Trainingssessions auf Nachfrage ohne Umschweife zurück erstattet. Trinkgelder vergaben wir an unsere Tischkellner sowie an unsere Putzfrau, mit denen wir jeweils sehr zufrieden waren (pro Woche je 3 - 4 €). Die Animation des Hotels ist vorhanden, allerdings und erfreulicherweise sehr dezent. Erwähnenswerte Unterhaltung findet sich in der gepflegten Piano-Bar, in einem Nachtclub wird nach der Mini-Disco ab 20:00 Uhr ein abwechselndes Programm geboten. Auf der Terrasse am Poolbereich werden ebenfalls Drinks serviert. Da wir an unserem Abreisetag erst gegen 18:00 Uhr Ortszeit zurückflogen, stellte man uns bis zur Abfahrt ein Tageszimmer mit Dusche gratis zur Verfügung. So konnten wir den letzten Tag noch einmal uneingeschränkt an Pool und Meer genießen.
Das Alter der Anlage ist im Hinblick auf seine Lage als Glücksfall zu bezeichnen, denn die Dünen von Corralejo, in denen das Tres Islas gemeinsam mit seinem Schwesterhotel, dem RIU Olivia Beach, steht, sind mittlerweile als Naturpark deklariert und daher für Neubauten nicht mehr zugänglich. Diese exklusive Lage besticht vor allem durch den direkten Zugang vom Poolbereich zu einem feinsandigen Strand, der sich durchaus mit der Karibik messen kann. Dort gibt es auch Liegen gegen Gebühr, was für die Hotelgäste aufgrund der kurzen Entfernung zum Poolbereich mit den dortigen Liegen aber eigentlich keinen Sinn macht. Der Strand besteht aus dem Flugsand der nahe gelegenen Sahara (daher die Wanderdünen), der im Gegensatz zu dem recht festen Gezeitenstrand der Halbinsel Jandia angenehm weich ist. In dieser Hinsicht hat Fuerte nichts besseres zu bieten! Ebenso ist das Wasser klar und aufgrund des hellen Sandstrandes türkisblau. Bedingt durch die etwas isolierte Lage benötigt man für den Besuch des 3 km entfernten Corralejo zumindest den Linienbus (eine Strecke für einen Erw. ca. 90 Cent), will man die Insel erkunden, sollte man zum Mietwagen greifen oder sich einer geführten Tour anschließen. Die entsprechenden Anbieter sind vormittags in der Hotellobby anzutreffen. Ein Bustransfer zwischen Flughafen und Hotel war leider nicht verfügbar, hier mussten wir Taxis in Anspruch nehmen (einfache Strecke ca. € 30/Dauer ca. 30 Min.; am Vortag des Abfluges unbedingt bei der Rezeption auf den Namen des Fahrgastes zum gewünschten Zeitpunkt bestellen!). Das Nötigste zum Einkaufen bieten entweder ein Hotelshop oder zwei kleine Läden, die an der Bushaltestelle nach Corralejo liegen (ca. 5 Minuten zu Fuß), dort ist auch ein deutscher Arzt zu finden. Corralejo selbst ist sehr touristisch geworden, dies gilt insbesondere für die Restaurants in Hafennähe (was nicht heißen soll, dass alle schlecht sind). Für den Einkauf reicht das Angebot von der Apotheke bis zum Angelgeschäft. Ansonsten bietet sich Corralejo insbesondere als Ausgangspunkt für Boots-, Tauch- oder Angeltouren an. Das Tres Islas liegt also relativ ruhig, für Teenager und andere Action-Hungrige ist es also nicht wirklich die erste Wahl - für Leute, die die Ruhe (keine Grabesstille!) suchen oder sich wie wir aufgrund eines Kleinkindes ohnehin nicht auf größere Touren begeben wollen, hingegen schon.
Beliebte Aktivitäten
- Strand
Das Unterhaltungsangebot ist für diese Hotellklasse sicherlich nicht am oberen Limit, insbesondere was die Wassersportarten angeht. Wenn etwas geboten wurde (Kinderanimation, Fitness-Center)war es allerdings sehr gut. Insbesondere die Qualität und die Quantität der Fitnessgeräte sind deutlich über dem Standard. Das Hotel verfügt ferner über mehrere Tennis-Hartplätze, die allerdings während unserers Aufenthaltes erfreulicherweise nicht genutzt wurden. Da die Courts zwischen Meer und Poollandschaft liegen, kann ich mir eine gewisse Lärmbeeinträchtigung schon vorstellen, wenn mal gespielt wird. Schön für uns war, dass es ein Kinderplanschbecken gab, das ohnehin die besten Liegeplätze bot (aufgrund der unmittelbare Nähe zum Strand - der Strandzugang des Hotels verfügt übrigens über eine Reihe von Duschen und Fußbrausen). Vor unserem Urlaubsantritt habe ich hier bei Holidaycheck ja wahre Horrormeldungen über Liegenreservierungsexzesse gelesen (so von wegen in aller Frühe geht's schon los). Also, alles halb so schlimm! Natürlich werden benutzte Liegen mit einem Handtuch (gibt's übrigens unentgeltlich an der Rezeption) gekennzeichnet - das ist in jedem deutschen Freibad so. Aber wir haben auch dann noch unsere 4 Liegen und 3 Sonnenschirme (für 4 Erw. und 2 Kleinkinder) bekommen, wenn wir erst um halb elf oder elf am Pool waren. Das Personal am Pool war hierbei auch stets hilfsbereit (Sonnenschirme schleppen und so). Im übrigen finde ich es durchaus schätzenswert, wenn man von einem Bad im Meer zurück kommt und der bisherige Platz ist nicht gleich anderweitig besetzt ist. Die Reservierung von Liegen haben alle Gäste auch ohne Gezeter respektiert.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Familie |
Dauer: | 2 Wochen im Juli 2004 |
Reisegrund: | Strand |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | Eibe |
Alter: | 31-35 |
Bewertungen: | 1 |