Hotel Sackmann

Wir hatten erst etwas Probleme einen Parkplatz zu finden, da das Hotel nahezu ausgebucht war. Der Empfang durch den Juniorchef war sehr freundlich und herzlich. Unser Papa bekam zum Geburtstag auch direkt ein kleines Präsent überreicht. Das Hotel entspricht dem typischen Schwarzwaldflair, es ist teilweise etwas dunkler, was auf uns gemütlich gewirkt hat. Nach einer kurzen Hotelführung kamen wir zu unserem Zimmer und hier gab es die erste herbe Enttäuschung. Das gebuchte und schriftlich bestätigte Zimmer gibt es in diesem Hotel gar nicht. Aufgrund der Bewertungen hier im Portal haben wir extra auf ein ruhig gelegenes Zimmer nach hinten hin Wert gelegt. Doch dieses hier lag direkt zur stark befahrenen Straße. Das haben wir sofort beim Eintreten in das Zimmer reklamiert. Durch Herrn S. jun. haben wir dann erfahren, dass es diese Familienzimmer nur zur Straße hin gibt. Zum Trost bekamen wir ein Glässchen Sekt angeboten. Das Angebot half uns bei unserem Problem nicht weiter. Mit einem entschuldigenden Schulterzucken hat sich Herr S. dann nach einer Weile zurück gezogen um zu Prüfen, inwiefern noch andere Zimmer zur Verfügung stünden. Das ganze Hin und Her dauerte dann ca. 2 Stunden! Dabei bekamen wir zwar immer wieder etwas zu trinken angeboten, nur leider keine adäquate Lösung. Letztlich wurde uns ein Doppelzimmer im anderen Gebäudeteil und ein Einzelzimmer über den Flur für unsere Tochter zur Verfügung gestellt. Herr S. jun. packte sogar selbst beim Umzug des Babyreisebett mit an. Nach der Schlüsselübergabe wurden wir über eine evtl. Erhöhung des vereinbarten Reisepreises informiert, da das neue Zimmer eine höhere Kategorie hatte. Wir baten um umgehende Information hierzu. Nach weiteren 20 Minuten in denen sich niemand gemeldet hat, sind wir wieder zur Rezeption gegangen. Hier hat man uns den deutlich höheren Übernachtungspreis genannt. Nachdem wir uns verärgert zur Abreise entschlossen haben, wurde uns der ursprünglich vereinbarte Preis angeboten und ein schöner Aufenthalt gewünscht. Leider war unser erster Urlaubstag (und Geburtstag) durch dieses unnötige Hickhack schon nahezu vorbei und es blieb keine Zeit mehr das schöne Wellness-Angebot vor dem Abendessen zu nutzen. Wir konnten uns abends leider nicht frei im Hotel bewegen, weil das Babyphon nicht bis in die unteren Räume reichte. Die nächsten beiden Tage waren perfekt. Die Freundlichkeit und der Service des Personals waren ganz wunderbar und wir haben uns sehr wohl gefühlt. Auch unsere kleine Tochter wurde mit viel Aufmerksamkeit bedacht. Montag morgens freute ich mich auf einen besonders gedeckten Frühstückstisch zu meinem Geburtstag (das hatten wir in den vergangenen Tagen bereits beobachten können). Gespannt und mit der Fotokamera im Anschlag kamen wir in den Speisesaal. Leider war nur der Nachbartisch im Restaurant dekoriert und nicht unserer. Ich war zwar enttäuscht, aber es war kein Drama. Als unsere Bedienung mitbekommen hat, dass ich auch Geburtstag habe, hat sie das sehr herzlich und kompetent gehandhabt. Sie bot meinem Mann und mir ein Glas Champagner an und brachte mir eine kleine Aufmerksamkeit des Hauses. (Kurios allerdings, dass die nächste Bedienung kam und sagte:“Ich habe gehört wir haben Sie vergessen, wollen Sie ein Glas Sekt?“ - eben war es doch noch Champagner. Grins.) Mittags wollte ich mir etwas besonderes gönnen und ging zu der gebuchten Hamam-Massage. Auf meiner Terminbestätigung wurde ich zur Pünktlichkeit angehalten, also war ich bereits fünf Minuten vor der Zeit am Spa. Nach 15 Minuten war noch niemand zu sehen, also habe ich mich auf die Suche nach einem Mitarbeiter gemacht. Ich wurde fündig. Er war noch bei den Vorbereitungen und hat mich freundlich begrüßt. Die Räumlichkeiten fürs Hamam überraschten mich. Der Raum war groß, zwar optisch ein Hingucker aber gänzlich kalt. Der Masseur Herr M. schickte mich für 10 Minuten ins Dampfbad und versprach eine kuschelige Wärme für danach. Leider bestätigte sich das nicht. Es war nach wie vor kalt. Ich hoffte auf mehr Wärme durch den Seifenschaum, der dann aber – schon wieder leider – nicht kam. Um die Inneneinrichtung zu schonen wird der hier nämlich genauso wenig wie die fürs Hamam typische feuchte Wärme angeboten. Ich empfehle dem Hotel hier zumindest eine Information mit in ihre Spa-Broschüre aufzunehmen. Schließlich erwartet man für fast 80 Euro durchaus etwas Authentizität. Wegen der fortgeschrittenen Zeit habe ich mich nach der Behandlungszeit der Massage erkundigt. Laut Herrn M. sollten dies nach wie vor 60 Minuten sein (nebenbei bemerkt: ich stand 50 Minuten nach meinem Aufbruch wieder an der Spa-Rezeption). Obwohl der Masseur für Aryuveda-Behandlungen sogar ausgezeichnet wurde, ist er meines Erachtens in Hamam nicht besonders geübt. Beim Waschen goss er mir jedes Mal Wasser mit ins Gesicht, statt dieses mit der Hand abzuschirmen. Die Massage selbst ging ca. 20 Minuten. Ich empfand sie als oberflächlich und unstrukturiert. Statt in Seifenschaum gehüllt, wurde ich mit Seifenlauge eingerieben, was weder angenehm noch wärmend war. Herr M. hat sich zwar Mühe gegeben, die Raumtemperatur weiter zu steigern, allerdings mit sehr mäßigem Erfolg. Mehr Enthusiasmus beim Massieren und weniger beim Peelen hätte ich mir außerdem gewünscht. Leider habe ich meinem Drang, das Ganze zwischendurch abzubrechen nicht nach gegeben. Aber es war mein Geburtstag und ich wollte eigentlich einfach nur eine gute Zeit haben. Durch extremes Peelen, was die Hauptbehandlungszeit ausgemacht hat, wurde mir die Haut auf dem gesamten Rücken, auf den Schultern und Schlüsselbeinen, sowie der Brust bis auf das Fleisch abgerieben. Sogar mein Muttermal auf dem Rücken war fast komplett runter geschliffen. Die Behandlung war vorher schon unangenehm und ich habe es auch direkt dem Masseur gesagt. Die waren Ausmaße wurden mir erst beim Abspülen klar. Er meinte, ich wäre wohl sehr empfindlich und gab mir eine Creme zur Beruhigung der Haut. (Bepanthensalbe und Betaisodona waren meine Wegbegleiter in den folgenden zwei Wochen. Jetzt, drei Wochen später verheilen die letzten Stellen und das Muttermal hat wieder eine zarte Haut gebildet.) Statt die Kosten für die Behandlung auszusetzen wurde mir mal wieder ein Glas Sekt angeboten. Vor Schmerzen und Enttäuschung kam ich letztlich in Tränen aufgelöst im Zimmer an. Da aufgrund der Hautschäden und Schmerzen an Sauna und Schwimmbad nicht mehr zu denken war, haben wir uns zur vorzeitigen Abreise entschlossen. Der Rezeptionsmanager wollte uns eine frühere Abreise gegen eine Zahlung von 40 Euro wg. später Zimmerreinigung gewähren. Nach einer kurzen Wiedergabe der Vorkommnisse hat er darauf verzichtet, aber auch er bestand auf der Bezahlung des Hamam. Das ist mir vollkommen unverständlich. Wäre es nicht mein Geburtstag gewesen, hätte ich mich hier sicherlich auch nochmal mit ihm auseinander gesetzt. (Freunde meinten neulich wie paradox das Ganze doch ist, schließlich hätte man jede Massagepraxis für Körperverletzung verklagt, statt diese noch teuer zu bezahlen.) So kam es, dass auch der zweite Geburtstag, den wir in diesem Hotel feiern wollten ziemlich ins Wasser gefallen ist. Dabei hatten wir uns vorher sehr darauf gefreut und gerne etwas mehr für ein hochwertiges Hotel investiert. Ich habe lange gezögert diese Bewertung abzugeben, hoffe aber damit auch meine Enttäuschung endlich „begraben“ zu können. Das Hotel mit seinen Einrichtungen und dem Restaurant ist sicherlich schön und ein Genuss – wenn man keine Probleme hat. Denn am Reklamationsmanagement mangelt es unserer Meinung nach deutlich. Wer mit Kleinkind reist und sich mit Hilfe von Babyphon im Hotel bewegen möchte, sollte bei Buchung unbedingt ein Zimmer im ersten Stock anfragen, da sonst die Funkverbindung nicht funktioniert. Einen entsprechenden Hinweis bei der Buchung haben wir trotz Bestellung eines Babybetts leider nicht bekommen, sondern erst bei der Anreise.

Wir hatten telefonisch ein Komfort-DZ mit separatem EZ nach hinten raus gelegen gebucht und auch eine schriftliche Bestätigung darüber bekommen. Vor Ort hat sich dann allerdings heraus gestellt, dass es diese Zimmerkombination nur zur Straße hin gibt. Das Zimmer war zwar recht klein, aber gemütlich eingerichtet, warm und das kleine Bad sinnvoll und modern gestaltet. Wer sich an dem lauten vorbei donnernden LKW's nicht stört, wird sich hier sicherlich wohl fühlen. Unser späteres Zimmer entsprach einer höheren Kategorie, war wesentlich größer und nach hinten hinaus gelegen (deutlich ruhiger, auch wenn man die regelmäßig fahrende Straßenbahn hört). Hier wurde es allerdings während unseres gesamten Aufenthaltes trotz auf Hochtouren laufender Heizung nicht richtig warm (auch im Flur war es ziemlich frisch), was wohl darauf zurückzuführen ist, dass die oberen Zimmer frei umbaut sind und mehr Angriffsfläche für die Kälte bieten. Das Badezimmer war groß und ansprechend. Ein paar Ablageflächen im Zimmer hatten leichte Staubschichten, was uns gewundert hat. Unsere kleine Tochter bekam ein eigenes EZ über den Flur, das für jeden Erwachsenen allerdings eine Zumutung wäre. Allein die Bettlänge ist für einen durchschnittlich großen Erwachsenen nicht geeignet und wenn man auf der Toilette sitzt, stoßen Kopf und Knie gegen die Wandheizung auf der anderen Seite. Das Babyreisebett war schon etwas mitgenommen, aber sehr liebevoll mit Kopfkissen und passendem Deckbett hergerichtet. Unsere Tochter war begeistert und kaum noch aus den "Federn" zu bekommen. Auf den Zimmern liegen Bademäntel und Einwegbadeschuhe bereit. Ausserdem wird eine Badetasche täglich mit frischen Bade- und Saunatüchern bestückt. Ein Danke an die Dame vom Reinigungsservice, die uns sehr freundlich und hilfsbereit, schnell und unkompliziert geholfen hat.

Beim Frühstück gibt es eine schöne Auswahl an allem Möglichen. Von Saft, Milch, Tee, Kaffee & Co, .. Croissants, Brötchen, Brote, Laugenteilen, Kuchen, .. wie auch Cornflakes, Müsli, Wurst, Käse, Marmelade, Honig, Joghurt, Obst, etc. - es blieben keine Wünsche offen. Der Service im Restaurant floriert. Es sind viele Servicekräfte auf den Beinen, die einen nahezu reibungslosen Ablauf gewährleisten. Die Angestellten sind durchgehend sehr freundlich und hilfsbereit. Unsere Kleine hat einmal ein Glas kaputt gemacht. Die Scherben wurden umgehend entfernt, sowie neue Getränke serviert, die auch nicht zusätzlich bepreist wurden. Deswegen hier auch einen herzlichen Dank für den verständnisvollen und freundlichen Umgang für Familien mit Kind. Sehr schön ist auch das zusätzlich bereitgestellte Mittagsbuffet, das sogar im Bademantel eingenommen werden kann. Hier gibt es eine nette kleine Auswahl an frischem Obst und Gemüse, zusätzlich zu Salat, einer Suppe und einem warmen Gericht. Das nennt sich zu Recht Verwöhnpension! Die Speisen beim Abendessen waren kreativ und wohlschmeckend. Änderungswünsche beim Menü (ich habe eine Lebensmittelallergie) wurden problemlos umgesetzt. Kleines Manko: die servierten Beilagen waren mitunter kalt auch wenn der Teller heiß war. Die Getränkepreise zum Essen sind reell und nicht überzogen.

Schlechte Bewertung nur wg. ungemäßem, dem Sternenniveau des Hotels nicht gerecht werdenden Umgang mit unseren Reklamationen. Das Personal wie auch der Juniorchef waren dabei trotzdem freundlich.

Das Hotel liegt direkt an der Durchgangsstraße mit Schwerlastverkehr. Wer ein Zimmer nach hinten raus hat, oder nicht lärmempfindlich ist, den stört das laute Verkehrstreiben ca. 3 m vorm Haus nicht. Schön ist, dass direkt hinter dem Hotel die Straßenbahn abfährt. Das ist zwar beim Blick aus dem Restaurant immer wieder ein seltsames Bild, aber gerade mit Kindern und der kostenlosen Konus-Karte eine prima Möglichkeit Ausflüge - z. B. nach Freudenstadt - ohne Auto zu unternehmen.

Beliebte Aktivitäten

• Wellness
• Sport

Das Spa im Hotel ist klein aber fein. Auf relativ geringem Raum sind hier die verschiedenen Saunen schön und intelligent integriert worden. Die einzelnen Räume sind superschön und mit Liebe zum Detail gestaltet. Die Gäste haben sich gut im Bereich verteilt. Nur vor der Kräutersauna musste ich immer wieder mal umkehren, weil kein Plätzchen mehr frei war. Achtung: rund um die Duschen sind die Fliesen sehr glatt. Hier könnte man vielleicht den Bodenbelag optimieren. Warum der Pool in manchen Bewertungen als zu klein bezeichnet wird, kann ich nicht nachvollziehen. Wir finden ihn sehr gelungen. Die Ruhebereiche daneben sind zwar nicht akustisch abgetrennt, aber beide sehr einladend, modern und gemütlich gestaltet. Die Angestellten im Spa-und Wellness-Bereich sind freundlich und hatten für unsere kleine Tochter auch mal ein Extra-Späßchen auf Lager. Die negative Erfahrung mit einer Wellnessbehandlung ist unter "Hotel allgemein" beschrieben.