- Preis-Leistungs-VerhältnisSehr schlecht
Es handelt sich um ein großes vierstöckiges Haus im alpenländischen Stil. Man betritt es durch eine eher unscheinbare kleine Glasschiebetür von der Seitenstraße her, an der es gelegen ist. Dann befindet man sich in einer Lobby, nicht übertrieben aber freundlich. Ins Auge sprang sogleich der gegenüber des Eingangs gelegene kleine Wasserfallbrunnen, der sich bis in den Keller erstreckte. Ansonsten war die Lobby komfortabel ausgestattet, wirkte mit dem Mobiliar und den Marmorböden etwas kitschig. Links vorne lag die Rezeption. Es gab links hinten einen größeren Sitzbereich mit einem offenen Kamin. Dies wirkte sehr gemütlich. Zwei Aufzüge und eine Treppe, die oberhalb der Lobby durch eine Tür vom weiteren Treppenhaus abgetrennt und mit rotem Läufer belegt war, führten in die Etagen zu den Zimmern. Auch diese waren mit rotem Läufer ausgelegt. Insgesamt wirkte das Hotel eher familiär als großzügig. Insgesamt waren in dem Hotel zu viele Kleinkinder. Offenbar handelt es sich um ein Familienhotel.
Mein Zimmer lag im zweiten Stock. Es war sehr klein, man konnte sich darin kaum bewegen und es gab auch viel zu wenig Stellraum für mein Gepäck. Das Zimmer war mit einem grau-gemusterten Teppichboden ausgelegt, hatte Schrank und Garderobe sowie eine Kommode mit Gepäckauflage. In dem Schrank befanden sich ein Tresor und eine mit einigen Getränken befüllte Minibar. Im Eck zwischen Badezimmertür und Balkontür war ein Schreibtischchen fest verankert mit der Wand, allerdings war es zu klein und total zugestellt mit dem Fernsehgerät. Dieses mußte ich erst entfernen, um vernünftig an dem Schreibtisch arbeiten zu können. Das WLAN auf dem Zimmer funktionierte aber nicht gut. Es war wieder mal nicht frei. Insbesondere schwule Datingseiten waren gesperrt, was Homophobie des Hotels indiziert und gar nicht geht! Zudem funktionierten auch anderen Seiten wie youtube de facto nicht. Ein Mangel war auch die Beleuchtung des Zimmers, das mit altmodischen Decken- und Wandleuchten ausgestattet war. Mir fehlte eine gezielte Schreibtischlampe. In dem Zimmer gab es keinen Wasserkocher und keine Kaffeemaschine. Es stand eine Flasche Wasser bereit, allerdings kein abgepacktes Wasser sondern offenes in einer Bügelflasche. Es handelte sich dem Geschmack nach um Leitungswasser. Es gab in dem Zimmer eine Tasche mit Handtüchern für den Wellnessbereich, zudem lag ein Bademantel mit Schlappen bereit. Das Zimmer hatte ein vollständig öffenbares Fenster sowie eine Türe, die auf einen sehr großen Balkon hinausführte, auf dem ein kleiner Rundtisch mit zwei Stühlen stand. Dem Eindruck nach war der Balkon größer als das Zimmer. Man blickte auf andere Häuser mit Unterkünften sowie rechts hinten auf einen Berg. Unangenehm war, daß man sowohl von dem Weg gegenüber als auch aus den gegenüberliegenden Gebäuden in mein Zimmer hineinschauen konnte. Die Privatheit war dort daher insgesamt eingeschränkt. Das breite Bett füllte fast das gesamte kleine Zimmer aus. Es war an sich bequem, die Matratze etwas hart, das einzige Kissen gut. Die Zudecke war zu dünn. Ich mußte eine Zusatzdecke aus der Kommode noch darüber werfen, die aufmerksamerweise beim nächsten Roomservice durch das Personal noch überzogen worden ist. Insgesamt war die Heizsituation des Zimmer unbefriedigend. Es gab unter dem Fenster eine Heizung aber ohne Regulierungsknopf. An der An der Wand neben der Zimmertür war eine Regulierungsdrehscheibe. Wenn man diese auf maximale Leistung drehte, wurde die Heizung lauwarm. Ich kaufte mir einen Heizlüfter, da ich meinen zu Hause vergessen hatte. Das Zimmer war nicht ganz ruhig. Tagsüber gab es Unruhe durch Reinigungskräfte, abends wurde aus anderen Zimmern mitunter gepoltert. Das Bad war klein und altbacken. Es war mit grauen und bräunlichen Fliesen versehen, hatte ein Waschbecken mit Abnutzungsspuren und eine Duschkabine mit verschließbaren Kunststofftüren, die auch schon älteren Datums waren. Die Armaturen waren ebenfalls veraltet. In der Dusche gab es eine Handbrause. Ich entdeckte ein sog. Silberfischchen. Es gab in sehr geringem Ausmaß zusätzliche Pflegeprodukte im Bad. Das Bad hatte ein kleines Fenster zum Balkon hin. Auch im Bad war die Beleuchtungssituation unbefriedigend, es gab nur Schummerlicht. Zudem fehlte ein Currassierspiegel. Ich konnte mich in dem Bad nicht vernünftig rasieren.
Im Erdgeschoß lag das Restaurant Hofsaal in einem etwas kitschigen Raum mit reicher Ornamentik, Lüstern und angedeutetem Stuck an der Decke. Es war aber gediegen. Zur Straße hin saß man in einer Art Wintergarten mit breiter Fensterfront. Es gab abends ein Drei- oder Viergangmenu oder eine Karte mit allerdings recht überschaubarer Auswahl an Gerichten, wie „Wiener Schnitzel“, das de facto jedoch ein Hamburger Schnitzel war. Man konnte auch Gerichte aus dem Menu essen, so habe ich Rindfleisch auf Graupen gegessen. Es war gut, aber nicht außergewöhnlich und sicherlich überteuert. Der Service war perfekt. Ich wurde freundlich, rasch und professionell bedient. Das Höflichkeitsprotokoll wurde eingehalten, was ich in unserer proletischen Zeit schon lange nicht mehr erlebt habe. Morgens wurde im Restaurant ein schönes Frühstücksbuffet angeboten. Leider öffnete es etwas spät erst um 7.30 Uhr; am letzten Tag konnte ich es daher gar nicht nutzen, da ich eine Tagung hatte. Es gab schöne Sachen wie Bündnerfleisch, Lachs mit Meerrettich, schönen Schweizer Käse zum Selbstschneiden, Rösti. Das Rührei war viel zu weich, ich habe die Finger davon gelassen. Die Semmelchen waren nicht besonders frisch. Ansonsten wurde mir ein Kännchen Tee gebracht, der gut war. Ich saß im „Wintergarten“ am Fenster mit Blick auf den verschneiten Weg vor dem Hotel. Störend war eine Familie mit Kleinkindern, die kurze Zeit später den Nachbartisch bezog. Im hinteren Bereich der Lobby liegt in einem kleinen Raum die Hofbar. Dort gab es nachmittags zwischen 16 und 17 Uhr Kaffee / Tee und Kuchen gratis.
Der Service in diesem Hotel war sehr gut. Ich wurde bereits vor Ankunft auf dem Handy angerufen und dann bei Ankunft im Hotel freundlich empfangen und es wurde mir alles genau erklärt. Auch wurde mir kurzfristig für den Abend meiner Ankunft noch ein Platz im Restaurant reserviert. Die Dame an der Rezeption lieh mir zudem einen Adapter aus. Das Hotel unterhielt einen Shuttle-Service zur Gondelbahn „Alpin-Express“ ins Skigebiet von Saas-Fee. Das Reinigungspersonal im Zimmer sprach nicht Deutsch.
Das Hotel liegt recht zentral oberhalb des Dorfplatzes, von dem man über eine kleine Straße hinter der Kantonalbank in wenigen Fußminuten das Hotel erreicht. Am Dorfplatz halten auch kleine Elektrobusse, die man mit der Gästekarte kostenlos benutzen kann. Das Dorf ist autofrei doch dürfen kleine Elektrofahrzeuge durch die Straßen fahren. Dies geschieht in einer derartigen Häufigkeit, daß auch diese Fahrzeuge für den Fußgänger eine Gefahr darstellen. Im übrigen ist es beschwerlich durch die Gassen mit ihrem Steinpflaster mit Gepäck zu laufen. Ich war vom Busbahnhof abends rund eine halbe Stunde zum Hotel unterwegs, da ich nur langsam laufen konnte und mich durchfragen mußte. Vom Busbahnhof aus bestehen „Postauto“-Verbindungen nach Saas-Grund, Visp und Brig mit Bahnanschluß nach Italien und in andere Teile der Schweiz. Zum „Alpin Express“ läuft man rund zehn Minuten vom Hotel. Alle anderen Punkte am Ort sind fußläufig vom Hotel aus erreichbar. In unmittelbarer Umgebung zum Hotel gibt es zahlreiche Restaurants, Bars, Geschäfte und Supermärkte.
Beliebte Aktivitäten
- Sport
Im Hotel gab es einen großen Fitness- und Wellnessbereich, der sich insgesamt über drei Etagen erstreckte. Zunächst gab es im Untergeschoß eine kleine Schwimmhalle mit roten Liegen um das Schwimmbecken. Der Bereich war relativ dunkel. Das Schwimmbecken war relativ klein und mit drei oder vier Nutzern bereits recht voll. Man konnte darin nur kurze Bahnen schwimmen. Der Einstieg erfolgte über eine rutschige Schwelle, also Vorsicht! Das Becken selbst war an einem Ende flach und fiel dann tiefer ab. Es gab zudem in der Schwimmhalle einen Whirlpool. Über eine Tür, vor der eine Dusche mit rutschigem Boden liegt, gelangt man in den Saunabereich mit einem Caldarium, einem Sanarium (65 Grad C) und einem recht dunklen Dampfbad mit blauen Kacheln. Das Sanarium war recht klein, die Bänke ok aber nicht mehr ganz neu. Auch das Sanarium war relativ klein. Weiter gab es noch Infrarotbereiche, die jedoch wegen eines technischen Defekts geschlossen war. Schließlich gab es noch einen Fitnessraum ohne Außenfenster aber mit einer Glasfront hin zu dem Brunnen aus der Lobby. Es gab einige Ausdauer- und Kraftgeräte. Über einen Aufzug in der Schwimmhalle gelangte man ins erste Obergeschoß, wo sich zwei Ruheräume befanden. Zudem gab es drei kleine Austritte zum Auskühlen, doch nur einen konnte man über einen der Ruheräume betreten. Warum die anderen abgeschlossen waren weiß ich nicht. Der eine offene Austritt war auch weniger geschickt, da er direkt bei den Ruhebänken lag und sich die Tür nach Austritt von außen weder verschließen noch öffnen ließ. Schließlich gab es auf dieser Ebene noch eine Panoramasauna mit 85 Grad, die bei meinem Besuch mit 90 Grad gut geheizt war. Sie hatte ungewöhnlich niedrige Saunabänke und zwei Panoramafenster, aus einem blickte man auf ein Bergmassiv. Auch hier sind leider wieder Personen mit Badebekleidung in Saunen und Dampfbädern gewesen obwohl ein entsprechendes Verbotsschild klar lesbar am Eingang des Bereichs angebracht ist. Unverständlich ist mir allerdings das Saunaverbot für Kinder und junge Jugendliche bis 15 Jahre gewesen. Das fand ich nicht angemessen, so sehr mich Kinder ansonsten stören. Über eine Glastreppe erreicht man dann im Erdgeschoß noch Massageräume. Im Tiefparterre bzw. Keller gibt es einen Zugang zu einem Skiraum. Ich habe dort meine Skier verstauen können.
Infos zur Reise | |
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Verreist als: | Alleinreisend |
Dauer: | 1-3 Tage im März 2025 |
Reisegrund: | Winter |
Infos zum Bewerter | |
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Vorname: | David |
Alter: | 51-55 |
Bewertungen: | 672 |