Hotel Serena

Das Familienhotel hat ca. 20 Zimmer, verteilt auf 2 Gebäude. Das Gebäude gehört wohl eher zu den besseren auf Korfu. Die Anlage ist klein und ruhig, nicht so ein riesen-Touri-Klotz. Zugegeben: die Balkone sind klein, Duschen haben keinen Vorhang, die Einrichtung ist spärlich, aber vielleicht sollte man sich als Hotelgast auch mal außerhalb seiner Bleibe aufhalten und sich die Alternativen vor Ort ansehen. Hier wird sich teilweise so überschwänglich über das Hotel Serena beschwert, dass man den Eindruck hat, der deutsche nur-faul-rumliege-Touri und sich-alles-vor-den-Latz-tragen-lass-Urlauber erwartet ein Eigenheim am Urlaubsort. Korfu ist eine arme und auch dreckige Insel, die mit den Gewohnheiten und Ansprüchen aus Deutschland nichts gemein hat. Die Menschen ticken dort eben anders. Auch ich war am ersten Tag ziemlich geknickt, als mir bewusst wurde, dass das kein Wellness-Urlaub werden würde. Aber man muss doch auch mal den Blick über den Tellerrand schweifen lassen. Geht man mal durch Moraitika und sieht sich die anderen Hotels an, die zum Beispiel direkt an der Straße liegen, einen 3 Meter breiten Strand haben oder eine Badewanne ihren Pool nennen, so sieht man auch sehr schnell ein, dass man mit dem Hotel Serena einen Glücksgriff getan hat. Das Messonghi-Beach-Resort soll dagegen furchtbar sein laut anderen Urlaubs-Aussagen, auch wenn dort die Handtücher vielleicht täglich gewechselt werden. Denn das geschieht im Hotel Serena tatsächlich nur alle 2 Tage. Ja, und die Hauptstraße ist auch zu hören. Doch darüber beschweren sich ja meist genau die Leute, die Abends auf die Piste gehen und was erleben wollen. Den Lärm, den die vielen superguten Bars produzieren, will man aber natürlich nicht hinnehmen. Es gibt Leute, die haben wirklich an allem was zu mäkeln. Im Hotel Serena gibt sich das Personal wirklich alle Mühe. September war eventuell schon etwas spät für Korfu, das Wetter war unbeständig, wenn auch oft schön warm. Aber eben auch mal recht kalt und regnerisch. Mückenspray und Fliegenklatsche nicht vergessen. Sind hilfreich, wenn die Mücken auch nicht unbedingt lästiger sind als bei uns.

Auf die Zimmer bin ich oben schon eingegangen. Sie sind auf jeden Fall ausreichend, auch wenn eine Duschkabine die Körperpflege sicherlich erleichtern würde und auch Geschirrtücher und ein wenig Spüli vorhanden sein dürften.

Würde ich nur das Abendessen bewerten, müsste ich glatte 6 Sonnen vergeben. Das war nämlich super. Die Mutter im Hotel kocht landestypische Kost, stehts mit Vorspeise und leckerem Hauptgericht. Hätte aber ruhig noch etwas mehr sein können, weil es so lecker war. Aber es hat immer gereicht. Ungwöhnlich fanden wir nur, dass beim Abendessen kein Getränk enthalten war, sondern wir diese extra bezahlen mussten. Der Vater serviert das Frühstück, dieses ist leider eher karg. Für uns als Pärchen gab es 5 Scheiben Weißbrot, 2 Stück Butter, 2 Stück Konfitüre, 2 Scheiben Käse, 2 Scheiben Wurst, je ein Kännchen Kaffee und ein Glas gestreckter Orangensaft und Milch und Zucker. Weniger hätte es nicht sein können und dürfen. Wir haben uns daher am 2. Tag ein Glas Nutella gekauft. So ließ sich eigentlich auch das Frühstück die 10 Tage gut aushalten.

Das Perosnal ist so was von nett und dabei sehr zurückhaltend. Trotzdem gab es hier und da einen Witz und viel zu lachen. Die Töchter sprechen ausreichend Deutsch und gutes Englisch. Wir sind bei der Abreise sehr spät für den Abflug abgeholt worden. Um 12: 00 müssen die Zimmer verlassen werden, unser Bus kam aber erst um 20: 20. Unser Gepäck konnten wir im Frühstücksraum verstauen (ständig beaufsichtigt, aber auch jederzeit für uns zugänglich) und wir konnten uns auch noch in extra Waschräumen umziehen. Abzüge vergebe ich daher nur für den fehlenden Service auf den Zimmern für Handtuch- und Bettwäschewechsel.

Moraitika ist wahrscheinlich der beste Ort um auf Korfu Urlaub zu machen. Ziemlich zentral auf der Insel, angebunden an die Hauptverkehrsstraße. Tagsüber hat man es nicht all zu weit zum Strand und abends ist es nur ein Katzensprung in eine der vielen tollen Bars, die übrigens etwas günstiger sind als bei uns. Einkaufsmöglichkeiten gibt es en masse, auch wenn diese teurer erscheinen als im heimischen Supermarkt. Transfer zum Flughafen beträgt nur ca. 45 Minuten. Die Buspreise sind super. An die eigenwilligen Fahrzeiten muss man sich aber ersteinmal gewöhnen. Auf den Plänen stehen nich die Zeiten, an denen der Bus tatsächlich die Haltestelle erreicht, sondern wann er in der angegebenen Stadt losfährt. So muss man z. B. beim Bus aus Cavos 30 Minuten aufrechnen und hat die Zeit, bei der er durch Moraitika kommt. Alles machbar. Auch Verleihfirmen für PKW oder Mopeds sind sehr zahlreich und recht günstig (wir haben uns ein Moped geliehen). Lefkimmi, Cavos, Korfu-Stadt, das Achllion, Gardiki, der Superstrand Agios Georgios an der Wetsküste und viele andere Urlaubsziele sind mit den Moped sehr gut zu erreichen.

Beliebte Aktivitäten

• Strand

Animation gibt es im Hotel nicht und darüber waren wir sehr froh. Vorhanden waren ein ausreichender Pool mit Babybecken, eine Poolbar, Liegen und Schirme, ein Billard-Tisch und eine Tischtennis-Platte. Keine Kinderbetreuung. Man darf nicht vergessen, dass das Hotel von kaum mehr als 6 Personen bewirtschaftet wird. Wer soll denn da noch die Kinder betreuen?